von moritz.magazin | 21.05.2012
In einer langwierigen Debatte entschied das Studierendenparlament über die neue Struktur des Allgemeinen Studierendenausschusses. Mit leicht verändertem Aufbau sollen die Aufgaben nun bewältigt werden.
Felix Pawlowski
Nach 110 Minuten und drei internen Wahlgängen war es geschafft: Mit neun Ja- und acht Nein-Stimmen bewilligte das Studierendenparlament (StuPa) die neue Struktur des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). In der ersten außerordentlichen Sitzung der neuen Legislaturperiode entschied das StuPa über die Organisationsform und sorgt somit für einen minimalen Wandel im AStA. „An sich hat sich die alte Struktur bewährt“, findet Felix Pawlowski, ehemaliger Referent für Fachschaften und Gremien. Weiter sagt er: „Damit meine ich das Modell mit einem Vorsitzenden und den Hauptreferenten.“ Auch die geringe Anzahl an Referaten ist ein Vorteil im Alltag des studentischen Lebens. Die wenigen Mitarbeiter kommunizieren besser miteinander und eine Zusammenarbeit der unterschiedlichen Abteilungen ist produktiver.
„Aus rein politischer Sicht ist das knappe Ergebnis bei der StuPa-Sitzung für uns irrelevant“, sagt Timo Schönfeldt, ehemaliger Referent für Soziales, Wohnen und Studienfinanzierung, der kurzzeitig auch den kommisarischen Vorsitz des AStA übernahm. „Wir werden jetzt mit dieser Struktur arbeiten müssen.“ Kurz nach dem Beschluss der Struktur merkte das Justitiariat der Universität dass es Unklarheiten gebe: Es wurde die Frage aufgeworfen, ob eine Änderung der AStA-Struktur ein einfacher Beschluss oder eine Änderung der bestehenden Anlage ist. Je nach Auslegung der vorhandenen Satzung reiche eine einfache Mehrheit aus oder es sei eine absolute Mehrheit von Nöten. Bei einem einfachen Beschluss könne der AStA mit der Struktur arbeiten, ist es aber kein Beschluss müsse das Ergebnis revidiert werden. Am 8. Mai entschied das StuPa, dass die Änderung ein einfacher Beschluss sei und man somit mit der Struktur weiterarbeiten könne. (mehr …)
von moritz.magazin | 21.05.2012
Ein Vorteil der maritimen Lage Greifswalds ist, im Sommer kostenlosen Badespaß genießen zu können. Aber an welchen Strand soll man fahren? Um euch die Entscheidung zu erleichtern, hat moritz Boddenstrände unter die Lupe genommen.
Kartenmaterial von openstreetmap.org; CC by SA
Die Strände am Bodden lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Zum einen gibt es die bekannten, gepflegten Strände in Lubmin und Eldena, die im Sommer aber auch oft überlaufen sind. Zum anderen gibt es abgelegene Strände bei Wampen, Loissin und Vierow. Hier gibt es statt touristischer Angebote Ruhe, dafür aber auch ab und zu Seegrashaufen am Strand. Im folgenden werden euch die Strände von West nach Ost vorgestellt. Eine tabellarische Übersicht findet ihr auf der nächsten Seite.
Die Vorteile des Wampener Strands sind ganz klar seine Abgeschiedenheit und die relative Nähe zur Stadt. Wer per Rad den Weg am Rande des Naturschutzgebietes entlang gefunden hat, darf sich über einen knapp 300 Meter langen und zehn Meter breiten Strand freuen, der durch Naturbelassenheit besticht. Die Brandungszone wird von Kieseln gesäumt, der Spülsaum von Muscheln und Seegrashaufen. Einen Imbiss und Toiletten sucht man hier vergebens. Direkt an den Strand kommt man nur mit dem Rad oder zur Fuß, Autofahrer müssen im Ort parken und mehrere Hundert Meter laufen.
Wenn der Wind die Wellen auf den Strand in Eldena trägt, wirkt dieser auf den ersten Blick wie ein richtiger Ostseestrand. Er ist auf 600 Metern Länge und circa 50 Metern Breite mit schönem weißen Sand bedeckt, dazu gibt es einige Buden und Volleyballfelder. Geht man ins Wasser, wird jedoch sofort klar, dass man nur in der Dänischen Wiek ist. Der Grund ist immer schlammig, oft voller Seegras und dazu sehr lange sehr nah an der Wasseroberfläche. Der Strand in Eldena ist ein städtisches Strandbad und kostet in der Sommersaison tagsüber Eintritt. (mehr …)
von moritz.magazin | 21.05.2012
Am 13. April besuchte der Journalist Ernst-Jürgen Walberg das Koeppenhaus, um Bücher aus dem Fokus der diesjährigen Leipziger Buchmesse vorzustellen.
moritz sprach mit ihm über die Messe, seine Arbeit und die Lust am Lesen.
Was sind Ihre Eindrücke der diesjährigen Leipziger Buchmesse?
Das ist eine gewaltige Lesemesse. Es ist keine Geschäftsmesse, sondern eine Lesemesse und das ist einfach eindrucksvoll. Man läuft Autoren über den Weg, man sieht, wie Leute am Stand, neben dem Stand und auf irgendwelchen Gängen lesen – es macht einfach Spaß, da zu sein, wenn man ein bisschen Zeit hat.
Wie beurteilen Sie denn die Verlagslandschaft und die Veränderungen der letzten Jahre?
Das ist ja ein schleichender Prozess. Es gibt eine ganze Reihe von sogenannten unabhängigen, kleinen Verlagen. Diese sind eigentlich die interessantesten für mich, weil das die sind, die gute Autoren, gute Autorinnen weltweit ausgraben. Die dann ihre erste, zweite Veröffentlichung machen. Wenn es ein Erfolg wird, dann greifen die großen Verlage zu und machen das große Geschäft. Random House und ähnliche haben so viele Verlage inzwischen, dass man den Überblick verliert, wohin wer jetzt gehört. Das kriegt man manchmal durch eine Pressemitteilung mit, aber so ganz genau weiß man das auch nicht. Und die Konzentration nimmt weiter zu. Trotzdem gibt es immer wieder neue Kleinverlage und das macht eigentlich Mut. Die kleinen Verlage halten sich manchmal wirklich sehr lange, zum Beispiel der Wagenbach-Verlag, der hat viele Jahre überlebt. (mehr …)
von moritz.magazin | 21.05.2012
Frühlingsluft um die Nase, Wind in den Ohren, Wellen kabbeln gegen Schiffe. Menschen arbeiten emsig oder sitzen vor Kaffetassen, Kinder spielen. Es riecht nach Leim, Holz und Aufbruchstimmung. Zu Besuch auf der Greifswalder Museumswerft.
Der Greifswalder Museumshafen. Im Sommer ein Ort des lebendigen Umtrunks und der Entspannung. Zwei Restaurantschiffe, ein Ruderbootshaus, Fluten von glitzernden Yachten aus örtlicher Produktion, dahinter ein heimeliges Üferchen voll skandinavischer Ferienbuden. Und doch versteckt sich, zwischen dem Ruderclub Hilda und dem wirtschaftlichen Zugpferd „Hanse-Yachten“ ein wahrhaftes Greifswalder Kleinod, oft in Bewegung, doch hinter alten Masten und Bordwänden gut getarnt.
„Werft mit Kultur“ schallt es daher nun auf Postkarten aus der Greifswalder Museumwerft e.V.; Sommer, Sonne und maritime Aktivität stehen an und man hofft auf zahlreiche Zuflüsse, auch aus ryckfernen Gegenden der Stadt.
Die Aktivitäten des seit 2001 bestehenden Vereins sind mindestens so abwechslungsreich wie die Geschichte seines Geländes typisch für Vorpommern, hat doch der Schiffsbau und Werftbetrieb in der Greifswalder Salinenstraße eine lange Tradition. Einst war das nördliche Ryckufer gesäumt von Holzschiffwerften, jedoch der Niedergang der Segelschiffahrt machte vielen Betrieben den Garaus. Verschont blieb lediglich das jetzt noch genutzte Grundstück, im Volksmund alte Buchholz‘sche Werft genannt. Im Jahre 1911 hatte Richard Buchholz das Grundstück erhalten und den Betrieb in den Folgejahren stetig ausgebaut. Übrig geblieben sind aus dieser Blütezeit einige Gebäude sowie Maschinen. (mehr …)
von moritz.magazin | 21.05.2012
Seit Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts den Buchdruck in Europa revolutionierte, boomt das Verlagswesen. Neben Berlin und Leipzig darf sich nun auch Greifswald aufgrund eines studentischen Traums über einen stadteigenen Verlag freuen.
Erik Münnich
Viele Kinder wollen in ihren ersten Lebensjahren Pilot, Astronaut oder Polizist werden. Auch Erik Münnich hatte einen Traum, aber nicht mit fünf Jahren, sondern während seiner Studienzeit. Vor gut anderthalb Jahren entstand der Wunsch des Germanistikstudenten einen eigenen Verlag zu gründen um bekannten wie unbekannten Autoren die Möglichkeit zu geben von ihrer Arbeit zu leben und unabhängig von großen Verlagshäusern arbeiten zu können.
Am 1. Januar 2012 war es dann soweit: der freiraum-verlag erblickte hier in Greifswald das Licht der Welt. Mittlerweile hat das Unternehmen seine ersten Schritte gemacht und zwei Bücher herausgebracht, fünf weitere sollen im Laufe des Jahres folgen. Bisher können sich die Kunden des Verlags über die „Memoiren eines Münsterländer Mastschweins“ von Jürgen Buchmann und Kurzgeschichten von Jürgen Landt mit dem Titel „Alles ist noch zu begreifen“ erfreuen (Rezensionen findet ihr in diesem und dem nächsten moritz).
Doch neben den gängigen Verlagstätigkeiten des Vervielfältigens und Verbreitens von Literatur haben sich Erik und seine zwei Gesellschafter Raimund Nitzsche und Andreas Kaufeldt ein besonderes Verlagsprofil in den Kopf gesetzt. Das Unternehmen möchte „die Interessen und Vorlieben des Publikums komplett abbilden“ und sich so von dem tendenziell elitären Kreis der großen Verlagshäuser abwenden. Die Publikationen sollen in den Formaten vom klassischen Buch über das E-Book bis hin zum Hörbuch für jeden attraktiv sein. (mehr …)