von Michael Fritsche | 07.05.2018
„Und aus den Wiesen steiget, der weiße Nebel wunderbar.“ Wir alle kennen diese Verse von Matthias Claudius (1740-1815). Nebel weckt immer verschiedene Assoziationen, die irgendwo zwischen „mir doch egal“, mystisch, lästig (ein Gruß an die Autofahrer) und beängistigend liegen. Klarer Himmel und ein feuchter Boden bringen mich dazu, um 5:00 aufzustehen. Im Allgemeinen habe ich damit nicht so ein Problem wie die vielen Studenten, die es unerträglich finden, wenn sie um 8:00 Uhr an einem Freitag bei einer Lehrveranstaltung erscheinen sollen. Damit wird dann noch die geringe Anwesenheit teilweise begründet. Leute! Da gibt es an der Uni doch auch andere gravierendere und vorzeigbarere Gründe, die das verursachen. Jedenfalls nutze ich, weil ich den Nebel seit der Ausstrahlung des Horrorfilms „Nebel des Grauens“ gar nicht mehr so unputzig finde, den Strahlungsnebel über der Peene einfach aus, der durch das Hochdruckgebiet der letzten Tage mit seinem wolkenfreien Himmel und durch den fehlenden Wind über dem nächtlich doch ziemlich kalten Boden entstanden ist.
Die Sonne schenkt bereits dem Tag ihre ersten, wärmenden Strahlen, es ist noch recht kühl (ca. 2,5 °C), also greife ich fix die Sachen und mache mich auf den Weg nach Görmin. Das Dorf Görmin mit seiner Gemeinde befindet sich ca. 13 km südwestlich von Greifswald zwischen der A20 und der Bundesstraße 194. Görmin verbinden die Leute mit dem Sportverein 90 Görmin und einer Gegend, die durch eine intensive Landwirtschaft ziemlich „naturlos“ ist. Aber! Da gibt noch das Naturschutzgebiet „Unteres Peenetal“. Das wertet die Gemeinde mit ihrem intensiven und aktiven Gemeinschaftsleben ziemlich stark auf. Das wussten schon die Leute vor ca. 12.000 Jahren, dass es sich genau hier gut leben lässt. In der Gegend sind beeindruckende Steingräber die letzten Zeugen dieser Zeit. Zwar häufiger, aber dennoch nicht ohne, sind auch die Nebelbänke über den Wiesen und Mooren des Peenetals. Die Peene ist durch ihre Vielzahl an Pflanzen, Getier und undurchdringbares Grün auch als Amazonas des Nordens bekannt. Künstler nutzen ihre Idylle gern als Inspirationsquelle. Auf einer Strecke von ca. 85 km beträgt der Hohenunterschied nur 30 m, weshalb die Fließgeschwindigkeit gering und somit optimal für Kajaks usw. geeignet ist. Die Uferregionen sind zu einem großen Teil naturbelassen, weshalb sich doch leider nur wenige Wandermöglichkeiten bieten. Das ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, denn hier und dort durchläuft die Peene auch einige andere, interessante Stationen wie z.B. Neukalen, Demmin, Stolpe und Usedom (Peenemoore, siehe letztes Foto), bis sie dann ins Achterwasser mündet. Als angenehmen Start in den Tag – oder für Studenten als Ausklang des Tages (immer diese Vorurteile…) – lohnt sich der kurze Weg nach Görmin ganz sicher. Aber immer schön auf den Wegen bleiben!
von Michael Fritsche | 19.04.2018
Mit dem heutigen Donnerstag beginnt wieder das Festival der Kunst- und Kultur der nordischen Ländern, das dem Greifswalder Publikum, den Studierenden und vielen anderen Menschen bis zum 15. Mai ein buntes Programm bieten wird. Schon zum 27. Mal lädt Greifswald das Baltikum und Skandinavien in die Hansestadt ein. Die Schirmherrschaft übernahm in diesem Jahr Estland. So verwunderte es nicht, dass ein Beitrag einer Estin über Estland den Auftakt zur nordischen Kulturwoche bildete. Was bringen Assoziationen mit Estland? Die Innenstadt von Tallinn? Ja, das zeigt auch und bestätigt auch schnell die Bildersuche im Netz. Danach folgen Naturfotos. Relativ unbekannt ist die Insel Kinhu. Sie befindet sich im Rigaer Meerbusen und ist ungefähr so groß wie Hiddensee. Die Insel wurde von der UNESCO in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die ca. 700 hier lebenden Menschen beeidruckten durch ihren Modestil und ihre Art zu sprechen. Hier gibt es einen speziellen Dialekt des Estnischen. Das kann man mit Bildern nicht so gut festhalten, die Mode dagegen schon. Das versuchte die Künstlerin Birgit Püve mit ihrer Ausstellung „Poesie Kinhu“ auszudrücken. Der Name klingt zwar deutsch, aber ihre estnischen Worte wurden am Abend von einer estnischen Dozentin ins Deutsche übersetzt. Inmitten der Fotographien, die die traditionelle Kleidung zeigten, gab es auch Naturfotos. Wer sie betrachtet, wird feststellen, dass wir klimatisch nicht so weit auseinanderliegen. Begleitet wurde die Rede der Künstlerin von einem musikalischen Trio, das das Publikum auch estnische Klänge verzaubern wollte. Die Ausstellung kann man noch bis zum 22. Juni in der Rathausgalerie betrachten
Der Auftakt ist gemacht. Am dritten Mai geht es dann weiter. Und es folgen bis zum 15. Mai weitere Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Workshops, Literatursymposium, Lesungen und viele andere Veranstaltungen mehr.
Eine Übersicht gibt es hier: http://nordischerklang.de/programm-2018/
von Michael Fritsche | 19.04.2018
Das neue Semester ist erst ein paar Tage alt, und schon führt der Weg an diesem Sonntag in die Bibliothek. Auf dem Zettel stehen u.a. ein paar Hausaufgaben für Seminare und ein mit einem Ausrufezeichen gekennzeichneter Hinweis auf die ersten Gedanken für die Abschlussarbeit. Nebenbei läuft heute ausnahmsweise mal die Übertragung von Chemie Leipzig gegen BFC Dynamo. Das ist kein Spiel, welches mich vom Hocker hauen würde, aber die Leutzscher Ultras haben es mit dem Singen einfach drauf. Der Kopf wippt einfach so, wie automatisch, zur Melodie von „The lion sleeps tonight“ ganz lässig mit, und das Herz schlägt noch intensiver bei den dazugehörigen Worten: „Chemie Leipzig, oh Chemie Leipzig, alles nur für dich. Ob Niederlage oder Sieg, ich verlass dich nicht!“ Der eigene Verein spielt außerdem in 280 km Entfernung, während ich hier sitze. Irgendwann ist dann aber auch mal Schluss mit den Sentimantalitäten. Das Wetter bietet mir den üblichen Greifswalder Wind und Tropfen bei angenehmen 10° C. Also hoch und raus!
(mehr …)
von Michael Fritsche | 15.04.2018
Dienstag war es kein Nebel, der über das Volksstadion zog. Er, die Reste der gezündeten Pyrotechnik, hielt sich lange und verzog sich dann allmählich in den Greifswalder Abendhimmel. So verhält es sich auch mit dem Greifswalder FC. Bis zum Viertelfinale hielten die Bodden-Kicker es im Pokal-Wettbewerb aus, dessen Stellenwert eventuell auf einer Ebene mit der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern steht. Hier müssen sich die Greifswalder wahrscheinlich ebenso mit einem Scheitern abfinden. Es wäre dann der dritte verpasste Aufstieg innerhalb der letzten drei Jahre. (mehr …)
von Michael Fritsche | 14.01.2018
Ein lautes Stöhnen, ein dumpfer Schlag und es geht immer so weiter. Zwischendurch quatscht eine Stimme irgendetwas auf Englisch. Gespielt wird auf rotem Sand. Na klar! Die Rede ist vom Tennissport. Aber Tennis in Greifswald? Noch nie etwas davon gehört – bis zum Freitag. (mehr …)