Ob nun trübe Brühe, ein gemütliches Plätzchen zum Grillen nach der Uni oder die Atmosphäre eines Fischerdorfes bei einem Fischbrötchen – der Ryck ist allein auf den fünf Kilometern, die wohl viele unserer Studierenden kennen, ziemlich facettenreich in Relation zu seiner Kürze. Unvergessen sind die „Rycksprünge“ der letzten Jahre, um auf die Wasserqualität aufmerksam zu machen. Bald gibt es auch wieder das beliebte Drachenbootrennen, das traditionell von der HSG Uni Greifswald organisiert wird (16./17.6.). Das Wehr, die Treppen und Wiesen, die Schiffchen, die maritime Spezialitäten anbieten, die Holzklappbrücke, das Sperrwerk und letztendlich auch die Skulpturen auf der Mole sind den meisten von uns nicht unbekannt. Per Fahrrad und mit Sportschuhen bewegt man sich entlang des Treidelpfads, der die letzten ca. fünf Kilometer des Rycks, die als Bundeswasserstraße klassifiziert wurden, begleitet.

Davor ist es schwieriger dem Verlauf des Rycks zu folgen. Zwischen Wackerow und dem neuen Friedhof kann man das auch noch ganz einfach tun. Es ist fast unmöglich, hier keinen Spaziergängern, Hunden oder Joggern zu begegnen. Das kleine Highlight ist hier die Brücke der Umgehungsstraße Richtung Stralsund bzw. Anklam. Magnetfischer zogen hier von der Brücke alles aus dem Ryck, was hier nicht hingehört. Spätestens ab hier wird es schwer den Ryck durch die Wiesen zu begleiten. Teilweise müssen sich der Wanderer oder die Radfahrerin usw. schon ziemlich weit von ihm entfernen. Dafür lohnen sich aber die Spaziergänge durch die Wälder um Steffenshagen. Die nächste nette Brücke befindet sich bei Gross Petershagen. Der Weg dorthin entlang des Grabens, so heißt er jetzt, ist aktuell nicht so gut gepflegt. Passendes Schuhwerk ist nötig. Felder und Wälder, dann plötzlich eine Burg. Das nächste „offizielle Nest“ dazu heißt Gut Willershusen. Die Burg wurde als „Burgwall Willershusen“ kartographiert. Der Durchmesser der ehemaligen Holz-Erde-Konstruktion misst fast 400 Meter. Die Aufschüttungen sind sehr gut erkennbar. Durch die Anlage führt ebenfalls ein kleiner Weg, um sie herum. Hier gab es neben Keramikfunden auch eine Urne und einen Brunnen. Ab Wüst Eldena wird der Graben dann immer kleiner. In der Ferne schimmern nun landwirtschaftliche Betriebe. Dort haben wir wirklich nur noch ein ziemlich unspannendes Gewässer vorliegen. Umgeben ist der Ryckgraben dort von vielen Feldern. Rehe zu sehen, ist bei entsprechender Tageszeit immer möglich. Sogar nachmittags. Die Stationen heißen hier Heidebrink und Hohenwarth. Und schon endet dann auch der Ausflug bzw. beginnt unser geliebter und getrübter Ryck.

Unter dem Strich ist es leider nicht möglich, ihn die ganze Zeit zu begleiten. Bedauerlicherweise entspringt er nicht sehr romantisch aus einer Quelle, sondern beginnt als Graben und speist sich aus Gräben. Ein paar Stationen, die man durchaus anvisieren kann, gibt es ohne Zweifel. Geschichte und Natur sind dabei die bestimmenden Faktoren. Im Sommer macht alles natürlich doppelt so viel Spaß. Wer nicht auf Natur steht, der kann am Museumshafen bei Gegrilltem und Sonnenschein den Tagesausklang genießen.