wissen rockt. 07: Stimmen zum Festival

Top Musik, gute Location, aber wenig los: Dieser Eindruck zieht sich auch durch die O-Töne, die Radio 98eins auf der Veranstaltung von Bands und Zuschauern gesammelt hat. Eine kleine Auswahl davon gibt es hier zu lesen…

[b]Die Künstler zu [i]wissen rockt.[/i]:[/b]

„Durch die Backsteinmauern gab es einen sehr guten Sound auf der Bühne. Man fühlte sich so richtig als Musiker…“
Philipp von Fertig, Los!

„Ja, die Stimmung war… relaxt… entspannt… unaufgewühlt… aber schön!“
Roman Fischer

„Das Konzert hat uns sehr gefallen. Wir fanden es nur schade, dass relativ wenig Leute für ein Festival da waren. Das ist vor allem schade für die Veranstaltung…“
Tele

[b]Stimmen aus dem Publikum:[/b]

„Wir sind Schüler, stehen auf Rock und wollen einfach Spaß haben!“

„Wir sind als musikbegeisterte Familie hier und kommen aus der Nähe von Berlin. Wir wollten unbedingt Roman Fischer und Tele mal live sehen!“

„Ich bin Studentin hier und habe nicht besseres zu tun…“ [lacht]

„Ich bin momentan etwas demotiviert, da noch so wenig Leute da sind… hoffe es wird noch besser.“

„Ich bin vor allem hier um ein paar neue Bands kennen zu lernen.“

„Ziemlich coole Location, sehenswerte Bands… leider etwas wenig los.“

„Schade dass es so leer ist, aber trotzdem ein schöner Abend!“

 
Vielen Dank an Anika Schleicher und Sebastian Häussler von Radio 98eins für die Bereitstellung der Aufnahmen!

Geschrieben von Robin Drefs

wissen rockt. 07: Erfolg mit Verbesserungspotential

Am 07.07.07 fand zum insgesamt zweiten Mal das Festival [i]wissen rockt. in Greifswald statt. 7 Bands, 7 Stunden Musik auf dem Universitätsinnenhof, 7 Euro Eintritt – aber trotz guter Musik stimmungsmäßig kein 7. Himmel. Mögliche Gründe dafür und warum es sich trotzdem gelohnt hat: Ein Erfahrungsbericht.

Der Wetterumschwung kam wie gerufen: Am Abend des sechsten Juli schien die Regenfront der vorangegangenen Woche sich endgültig ausgetobt zu haben. Gute Voraussetzungen also für die zweite Auflage von wissen rockt. nach der Premiere zum Uni-Jubiläum im letzten Jahr. Diesmal stand die Veranstaltung unter besonderer Beobachtung: Bei entsprechendem Erfolg ließe sich wissen rockt in Zukunft regelmäßig etablieren, hieß es im Vorfeld. Da dies in jedem Fall einen Gewinn für Greifswald als Stadt und Studentenmetropole darstellen würde, konnte man wissen rockt. 07 also nur das Beste wünschen.

Musikalisch zumindest hatten die Organisatoren eine exzellente Auswahl getroffen. Obwohl mit Ausnahme der Berliner Truppe Tele die Künstler größtenteils unbekannt waren, gab es durchweg gute Qualität auf die Ohren. Den Auftakt bildeten die lokalen Bands Somsara aus Greifswald und Straight Away aus Demmin als Gewinner des Bandwettbewerbs konTAKT. Während Somara eher härtere Töne anschlug, überzeugten Straight Away mit melodischem Pop-Rock im Stile der Goo Goo Dolls. Danach standen Fertig, Los! Aus München auf dem Plan, die mit spaßig moderiertem Deutschrock für gute Laune sorgten und die Merchandise-Frage gleich von der Bühne aus klärten. Es folgten Roman Fischer und seine Band: Musikalischer Hochglanz auf sechs Füßen, ein instrumentales wie stimmliches Klangspektrum à la Muse – endlich konnte man mehr als nur eine Handvoll Zuschauer vor der Bühne sehen.
Im Anschluss gab es mit Tele die wohl am heißesten erwartete Band des Abends zu bewundern. Mit einer sympathischen Bühnenshow und ausgereiften Melodien zum Mitsingen schuf die Berliner Band eine passende Wohlfühlatmosphäre zur anbrechenden Dämmerung. Den gelungenen Abschluss des Konzerts auf dem Innenhof bildete die bislang noch unbekannte schwedische Truppe The Domus, die mit elektronisch angehauchtem Rock und spontan angewandten Deutschkenntnissen das Publikum für sich gewinnen konnten. Auf der After-Show-Party im TV-Club ließen es dann Klez.e trotz ungünstiger Raum- und Klangbedingungen noch einmal krachen, deren Album „Flimmern“ jüngst vom SPIEGEL zu den zehn wichtigsten Alben des Jahres 2006 gekürt wurde – zurecht, wie der mitreißende Auftritt bewies.

Die sehr positive musikalische Erfahrung war aber leider die meiste Zeit getrübt: Zu keinem Zeitpunkt konnte man atmosphärisch von einem echten Festival sprechen. Der Universitätsinnenhof bot zwar ein schönes Panorama, war aber die ersten Stunden der Veranstaltung bis auf ein paar verteilte Grüppchen praktisch leergefegt. Erst ab dem Auftritt von Roman Fischer – mehr als drei Stunden nach Beginn des Konzerts – tat sich im Bereich vor der Bühne etwas. Auch bei Tele, die die meisten Zuschauer anzogen, hatte man trotz ausgezeichneter Stimmung immer noch das Gefühl, dass der Veranstaltungsort für das kleine Publikum von ein paar Hundert Leuten überdimensioniert war.
Gründe für die niedrigen Besucherzahlen lassen sich nicht eindeutig benennen. Drei andere, zeitgleiche Großveranstaltungen in der Region könnten einen Einfluss gehabt haben. Das Wetter war im Vorfeld zwar wechselhaft, allerdings blieb es den ganzen Tag trocken und auch nicht zu kühl. Der Preis war mit 5 Euro im Vorverkauf und 7 Euro an der Abendkasse mehr als gerechtfertigt, und auch die Nähe zur Prüfungszeit wird wohl kaum einen Studenten abgehalten haben. Eine wesentliche Rolle wird die mangelnde öffentliche Präsenz im Vorfeld gespielt haben: Viele der befragten Anwesenden gaben an, mit Ausnahme persönlicher Empfehlungen kaum wirksame Werbung für wissen rockt. wahrgenommen zu haben.

Trotz der Leere in den Rängen war wissen rockt. 07 aber kein finanzieller Misserfolg – schwarze Zahlen lassen auf eine Wiederholung im nächsten Jahr hoffen. Wenn es dann wieder gelingt, ähnlich gute Bands zu gewinnen, hat wissen rockt. mit Sicherheit eine langfristige Chance. Denn auch wenn es keine ausgelassene Festivalstimmung gab, haben sich Künstler und Publikum ihren Spaß nicht nehmen lassen und dafür gesorgt, dass man den Eintrittspreis nicht bereuen musste. Nichtsdestotrotz muss für eine Neuauflage unbedingt Wert darauf gelegt werden, mehr Leute zu mobilisieren als es den Organisatoren in diesem Jahr gelungen ist – schließlich ist es erst das Publikum, das aus einem einfachen Konzert ein Festival macht.

Geschrieben von Robin Drefs

Papst im Holzrahmen

ZEIT-Kolumnist Adam Soboczynski las am Mittwoch im Koeppenhaus aus seinem Buch ?Polski Tango?. Eine bereichernde Lesung, die einen ganz neuen Blick auf das Nachbarland Polen eröffnete.

Witze, Klischees, Politik – Polen ist ein Nachbarland, über das sich viel streiten und erzählen lässt. Aber auch herzlich lachen. Dies zumindest bewiesen die Zuhörer bei der Lesung von Adam Soboczynski am vergangenen Mittwoch im Literaturzentrum Vorpommern.
Trotz des strömenden Regens machten sich viele auf den Weg um den Journalisten der Wochenzeitung lesend aus seinem 2006 erschienen Buch ?Polski Tango? zu erleben. Ein delikates Ereignis.
Zwar hat Soboczynski im Alter von 6 Jahren sein Geburtsland mit seinen Eltern verlassen, doch kehrte er 20 Jahre später auf einer Reise nach Polen wieder zurück. Diesmal als Suchender und Journalist.
Mit feinem Witz und sprachlich ausgefeilten Beobachtungen erzählt der Träger des Axel-Springer-Journalistenpreises von 2005 in ?Polski Tango? behutsam von Menschen, ja Nachbarn und ihre jeweilige Welt.
?Das Buch ist keine Selbstaufarbeitung, sondern steht stellvertretend für viele?, stelle Soboczynski klar. Viele meint jene mit vergleichbaren Biografien in den achtziger Jahren.
Rege Wortbeiträge gestalteten die moderierte Veranstaltung mit. Selbst hinsichtlich des Witzes. Soboczynski berichtete von einen Gespräch mit Jens Bisky, dem Sohn des Parteivorsitzenden Lothar Biskys von Die Linke, über Polenwitze. Fazit: ?Die Unterschiede sind gering. Das Klischee über Polen ist alt und tradiert?, erklärt der Kolumnist. ?Soll ich noch etwas lesen?? Zuspruch erfolgt mit einem regen, wenn auch kurzen Gemurmel.
Geschichten über anfängliche Sprachbarrieren am Rhein, einen Lehrer, der die Rolle Polens kurz nach der Wiedervereinigung in seinem Unterricht anhand einer Ausgabe des Times Magazine unterstreicht, aber auch über Hundesalons im Norden Berlins brachten die auf allen Stühlen sitzenden Zuhörer zum Schmunzeln oder halblauten Auflachen.
?Es kommt mir immer wieder auf die Zuspitzung von Klischees an?, bemerkt Adam Soboczynski mit einem weichen Tonfall in der Stimme. ?Nichts ist langweiliger als diese Verständnisliteratur.? Denn nie wollte er ein Buch aus einem Komplex von bestehenden deutsch-polnischen Missverständnissen heraus schreiben.
?Es ist besser, wenn ich über- anstatt untertreibe?, meint der Autor.
Überlegt sachlich reagierte er auf Fragen über das Aufwachsen in der Bundesrepublik als Sohn eingewandeter polnischer Eltern, die sich aus Charme aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzogen. Dies nicht allein.
?Die Brüche der Vergangenheit sollten die Kinder durch ihre Leistungen kitten?, gibt Soboczynski zu bedenken. ?Es ist schwierig, auf solche Fragen zu antworten.?
Wie anregend der Abend war, zeigt die Pause, in der eine Frau den Autor im Zwiegespräch vor offenem Fenster an etwas erinnerte: Denn Polen galt einst auch als ein Sehnsuchtsort. Geschrieben von Uwe Roßner

Rege Beteiligung zur Vollversammlung

Am 3.7. fand die Vollversammlung der Studierendenschaft Greifswald statt. Schwerpunkte waren: Änderung des Landeshochschulgesetzes und Fachschaftsräte.

Am Dienstag, dem 3.7.2007 fand die Vollversammlung der Studierendenschaft der Universität Greifswald statt. Die Schwerpunkte waren Änderung des Landeshochschulgesetzes und Aufwandsentschädigung der Fachschaftsräte.
Das Moderationsteam, bestehend aus dem StuPa-Präsidenten Frederic Beeskow und dem AStA-Vorsitzenden Thomas Schattschneider, eröffnete die Versammlung um 19:15 Uhr in der kleinen Mensa und stellte fest, dass die Versammlung nicht beschlussfähig sei. Bei derzeitig 10954 Studierenden der Hansestadt Greifswald hätten mindestens 548 Studenten zur Vollversammlung erscheinen müssen, um Beschlussfähigkeit zu sichern. Anwesend waren nach Schätzung der Moderation etwa 200, was aber im Vergleich zur vorigen Versammlung einen starken Teilnehmerzuwachs darstellt.
Nach der obligatorischen Formalia moderierte den ersten Tagesordnungspunkt der AStA-Referent für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, Christian Bäz. Er warb für die am 7.7.2007 stattfindende Veranstaltung „Wissen rockt“.
Der zweite Tagesordnungspunkt, Bericht Bibliotheksproblem, wurde von der AStA-Referentin für Studium und Lehre, Christina Kühn, dargelegt. Nachdem im Frühjahr die Fachbibliotheken der Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaft, sowie Philosophie in der Bereichsbibliothek Am Schießwall 4a zusammengelegt wurden, führte sie die nun resultierenden Probleme an und diskutierte mit dem Publikum und dem Rektor der Universität, Prof. Dr. Rainer Westermann.
Der nächste Tagesordnungspunkt, Hochschulsport, wurde von Christian Bäz moderiert, welcher das Wort nach einer kurzen Einleitung an den Leiter des Hochschulsports, Dr. Eckard Schielke, abgab. Dieser bedauerte die Schließung des Instituts für Sportwissenschaft und besprach Möglichkeiten, den Hochschulsport weiterhin zu betreiben. Er warb außerdem für mehr Unterstützung der Hochschulsportsleitung, da er und seine Mitarbeiterin Roswitha Apler die gesamte Organisation im Wesentlichen selbst leiten würden.
Der vierte Tagesordnungspunkt wurde von Jakob Weinert eingeleitet, der dem Publikum von den Standortschwierigkeiten des Greifswalder Studententheaters (StuThe) berichtete. Er bat um Mithilfe bei der Suche eines festen Probe- und Auftrittsortes.
Es folgte der Beitrag des AStA-Referenten für Fachschaften und Gremien, Dirk Stockfisch, der den fünften Tagesordnungspunkt begann. Die Landesrektorenkonferenz (LRK) überlegt, das Landeshochschulgesetz (LHG) zu ändern und das Universitätskonzil abzuschaffen. Wird dem Antrag stattgegeben, verschiebt sich die gemeinsame Senats- und Konzilsparität der Mitglieder dahingehend, dass die Professoren stets die Mehrheit haben. Dies könnte dazu führen, dass Studiengänge leichter angeschafft und Gelder leichter umgeleitet würden. Der AStA spricht sich für die Beibehaltung des gegenwärtigen Greifswalder Modells aus, das aus einem Supergremium aus Konzil und Senat besteht. In diesem Gremium hat die Studierendenschaft eine Drittelparität inne, die genügt, um in Koalition mit anderen Paritäten die Mehrheit der Professoren zu überwinden.
Es wurde mit Herrn Westermann und dem Publikum diskutiert, wie die Universität Greifswald zu dieser Problematik stehen soll.
Anschließend folgte ein Beitrag von Christina Kühn über die von der LRK vorgeschlagene Änderung des LHG hinsichtlich des Freiversuchs. Derzeit ist der Freiversuch (auch „Freischuss“ genannt) fester Bestandteil des LHG und muss für jeden Studenten geltend gemacht werden, der diesen Versuch in Anspruch nehmen möchte. Die Änderung sieht vor, dass es den Universitäten überlassen wird, den Freiversuch anzubieten. Dies kann dazu führen, dass die Universitäten im Zuge von Geld- und Personaleinsparungen darauf verzichten, den Studenten diesen Service anzubieten.
Es wurde mit Herrn Westermann und im Publikum diskutiert und der Antrag des AStA beschlossen, der sich dafür ausspricht, die Änderung des LHG abzulehnen.
Der sechste Tagesordnungspunkt, Antrag auf Aufwandsentschädigung der Fachschaftsräte, wurde mit einem Beitrag von Dirk Stockfisch eingeleitet. Dieser führte in einer Pro/Kontra-Gegenüberstellung die Vor- und Nachteile der Einführung einer regulierten Aufwandsentschädigung an. Es wurden im Zuge der Diskussion verschiedene Fachschaftsmitglieder angehört und im Publikum diskutiert. Abschließend erfolgte eine Abstimmung, die den Antrag ablehnte. Die endgültige Entscheidung darüber erfolgt am 17.7.2007 in der Sitzung des Studierendenparlaments.
Der letzte Tagesordnungspunkt, Sonstiges, bot verschiedenen Rednern Gelegenheit, sich Gehör zu verschaffen, wie Beispielsweise einem Sprecher des Studentischen Akkreditierungspools, der um Mitglieder warb.
Um 21:45 Uhr wurde die Vollversammlung von Frederic Beeskow und Thomas Schattschneider beendet, die sich für das zahlreiche Erscheinen und die rege Diskussionsteilnahme bedankten.Geschrieben von tw