Irgendwie wird das schon klappen!

Es ist ungefähr zwei Monate her, als über tausend lernwillige Erstsemester auf die Ernst-Moritz-Arndt Universität zu Greifwald losgelassen wurden. Was waren wir gespannt auf unser neues Leben als Student!

Euphorie und Spannung, gewürzt mit einer Priese Aufregung. So in etwa würde ich meine Gefühle als „Ersti“ am Anfang des Semesters beschreiben.

„Wie erstelle ich mir meinen Stundenplan? Was muss ich eigentlich belegen? Was ist eigentlich dieses General Studies?“

Diese und viele andere Fragen wollten beantwortet werden. Dank des Fachschaftsfrühstücks, sowie der Einführung von Stefan Hatz, einem Mitarbeiter der zentralen Studienberatung, konnten viele Fragen beantwortet werden. Leider blieben andere Rätsel offen. Natürlich wollte ich keinen Fehler machen, also nahm ich meinen Erstimut zusammen und habe Fragen gestellt.

„Wie ist das eigentlich mit dem Studium Generale? Darf ich da trotz Geschichte als
Hauptfach eine Vorlesung aus selbigen Bereich wählen?“

Ernüchternd musste ich jedoch feststellen, dass ich nicht so einfach klaren Antworten erhalten werde. An Hilfsbereitschaft mangelt es jedoch nicht, ehr am nötigen Wissen. Statt klare Antworten zu erhalten, wurde ich meist von einem Ansprechpartner zum nächsten geschickt. Verwirrend war, dass mir nahezu jeder meiner Ansprechpartner andere Informationen gab. Nach einigen Tagen, vielen verschiednen Antworten  und von der anfänglichen Euphorie kuriert, dachte ich mir: „Irgendwie wird das schon klappen!“.

Die Zeit verging, der Alltag holte mich ein. Bis eines morgens, es war Ende November, ein Brief  der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in meinem Briefkästen lag. Sofort riss ich ihn auf und begann zu lesen:

„[…] im Wintersemester 06/07 bietet Ihnen das Zentrale Prüfungsamt die Prüfungsanmeldung via Internet an.[…]“

„Hey das hört sich doch gut an!“, war mein erster Gedanke. Also kramte ich meine Prüfungsordnung hervor, denn ich wollte mich nicht falsch anmelden. Trotz intensiver Vorbereitung konnten nicht alle meine Problemen mit Hilfe Prüfungsordnung geklärt werden. Was zum Teil auch darauf beruhte, dass meine Dozenten zum Teil gegenteiliges erzählten.

„Wann kann ich eigentlich meine Prüfung für das Modul Studium Generale ableisten? Wie ist das mit der Modulanmeldung in Geschichte?“

Was blieb mir anderes übrig, als erneut Klinken putzen zu gehen? Zunächst entschloss ich mich, das Unipersonal nicht erneut persönlich zu belästigen. Also wurde erstmal eine Email an das Prüfungsamt geschickt.
Nach einigen Tagen schwand jedoch die Hoffnung, jemals eine Antwort auf diese Email zu erhalten. Ich kratzte erneut meinen Mut zusammen. Nach einem erfolglosen Versuch meinen Wissensdurst bei meinem Dozenten zu stillen, habe ich mich ans Prüfungsamt gewandt. Es war erschreckend, dass einige Dozenten nicht wussten, was für Studenten bei ihnen geprüft werden wollen.
Wie tief sank doch mein Vertrauen, als mir ein Kommilitone berichtete, dass eine junge Mitarbeiterin im Prüfungsamt verblüfft reagierte, als er ihr erzählte, dass man sich online für die Prüfungen anmelden kann. Er hatte jedoch Glück und fand einen kompetenten Ansprechpartner, welcher seine Fragen beantworten konnte.

Die Frist für die Prüfungsanmeldung ist nun abgelaufen und ich habe mich nach bestem Gewissen für meine Prüfungen angemeldet. Es bleibt abzuwarten, ob sich an der derzeitigen, chaotischen Situation etwas ändert. Es darf nicht sein, dass ahnungslose Studenten mit ihren Fragen allein gelassen werden. „Irgendwie wird das schon klappen!“, denken sich wohl nicht nur die Studenten. 

Geschrieben von Christian Möller

Lucia bringt ihr Licht nach Greifswald

Der Fachschaftsrat lud am 16. Dezember zu der Lucia- und Weihnachtsfeier ein. Die Einladung wurde von vielen wahrgenommen. Bei skandinavischen Spezialitäten plaudern, nordische Weihnachtslieder in verschiedenen Sprachen singen und bis in die Nacht hinein feiern – das ist nur am Nordischen Institut möglich.


Um 18 Uhr öffnete das Nordische Institut ihre Pforten und präsentierte festlich geschmückte Räume, Büfetts und eine Bar, an der die zahlreichen Gäste des Luciafestes skandinavische Leckereien probierten. Irgendwann erlöschen die Lichter und schwedische Klänge erfüllten die Flure des Hauses. Plötzlich wurde es wieder hell, denn Lucia, die Lichtträgerin, und ihr Gefolge betraten den Raum. Weißgekleidete Frauen mit Lichtkränzen und Kerzen erstrahlten in der Dunkelheit und sangen skandinavische Lucia- und Weihnachtslieder. Alle anwesend wurden scheinbar verzaubert von den Gesängen und dem schönen Licht des Kerzenscheins.

Diese Inszenierung stellte die nordische Tradition und Geschichte der heiligen Lucia da. Das Luciafest findet traditionell am 13. Dezember statt und ist ein  
Gedenktag für die Heilige Lucia von Syrakus. Inwiefern das Luciafest zu  
Popularität in Schweden gelangt ist, ist nicht eindeutig geklärt. Fakt ist  
jedoch, dass lange Zeit, bevor der Gregorianische Kalender eingeführt wurde,  
der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres war und so das Tragen von  
Kerzen an die winterlichen und weihnachtlichen Bräuche erinnert. Gefeiert  
wird das Luciafest überwiegend als häuslicher Brauch.

Nach diesem passiven Part wurden dann auch die Gäste zum Mitmachen aufgefordert. Der Fachschaftsrat hat ein Weihnachtsquiz vorbereitet, das sehr gut angenommen wurde und viel Freude bereitete.

Was machen die Schweden am 16. Dezember? Wer kommt die faulen Isländer holen? Wer dies und noch viel mehr wusste, bekam natürlich ein kleines Geschenk.

Bis in die Nacht hinein unterhielten sich die Gäste ausgelassen bei schwedischem Glühwein, den so genannten „Glögg“ und anderen Getränken.

Ein rundum gelungenes Fest.

Geschrieben von Thomas Eisentraut

In MV ist niemand mehr allein

Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern verabschiedete am 27. Juni 2006, mit großer Mehrheit aller Fraktionen, das neue Sicherheits- und Ordnungsgesetz. Fortan kann jeder Bürger in Mecklenburg-Vorpommern an öffentlichen Plätzen jederzeit durch Bild- und Tonaufzeichnungen überwacht werden.

Schon im Herbst 2001 wurde im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Linkspartei.PDS festgelegt, dass eine Novellierung des Sicherheits- und Ordnungsgesetzes angestrebt werden soll. Als Begründung wurde die Gefahr durch den internationalen Terrorismus angegeben, auf den die Polizei, mit ihren zur Verfügung stehenden Mitteln, nicht angemessen reagieren könne.

Durch das neue Gesetz hat die Polizei weitreichende Befugnisse zur Überwachung der Bürger bekommen, die ihre bisherigen Möglichkeiten stark erweitern.

Amtsgebäude, öffentliche Straßen und Plätze sowie öffentliche Verkehrsmittel dürfen nun sowohl mit Kameras als auch mit Mikrofonen überwacht und permanent gefilmt werden. Voraussetzung ist, dass dort bereits wiederholt Straftaten begangen wurden und auch zukünftig mit Straftaten zu rechnen ist, auch wenn es sich hierbei nur um kleinere Delikte, wie Graffitischmierereien, handelt. Dabei sieht das Gesetz eindeutig vor, dass „die Maßnahmen […] auch durchgeführt werden [dürfen], wenn Dritte unvermeidbar betroffen sind“ (§ 32 III SOG M-V).

Jeder, der sich an einem der genannten Orte befindet, muss also künftig damit rechnen, dass Gespräche mit Freunden und Verwandten eine Woche lang in Bild und Ton gespeichert und ausgewertet werden. Die anschließende Löschung stellt allerdings noch ein Problem dar. Michael Silkeit von der Gewerkschaft der Polizei in MV erklärt in der OZ vom 30. Juni 2006: „Da sagt das Gesetz, Daten von unbeteiligten Dritten, die zufällig bei der Überwachung gewonnen werden, müssen gelöscht werden. Unsere Aufzeichnungsgeräte sind technisch gar nicht in der Lage, entsprechende Passagen zu löschen.“

Telefonüberwachungen sind nach dem neuen Gesetz nicht mehr auf die Strafverfolgung beschränkt, sondern können nun auch präventiv, zur Abwehr von Gefahren, für die Sicherheit des Staates oder das Leben von Menschen angewandt werden. Es werden jetzt also nicht mehr nur diejenigen überwacht, die tatsächlich etwas Gesetzeswidriges getan haben, sondern potenziell alle, die in den Augen der Polizei zukünftig etwas Gesetzeswidriges tun könnten.

Außerdem darf die Polizei künftig automatische Lesesysteme zur Erkennung und Auswertung von Kfz-Kennzeichen nutzen, wenn „eine konkrete Gefahr für ein hochrangiges Rechtsgut wie den Bestand oder die Sicherheit des Bundes oder eines Landes oder für Leib, Leben oder Freiheit einer Person gegeben ist“ (Bundesverfassungsgericht im Verfahren 1 BvR 518/02). Zur Prävention ist eine solche Rasterfahndung nicht zulässig. Ebenso reicht eine allgemeine Bedrohung durch den internationalen Terrorismus nicht aus. Vielmehr müssen weitere Tatsachen eine konkrete Gefahr begründen.

Alle Maßnahmen sind zunächst auf fünf Jahre befristet, danach soll ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Ob diese verschärften Maßnahmen in Hinblick auf die Terrorbekämpfung notwendig sind, erscheint sehr fragwürdig, wenn man sich den Umfang der bisher wahrgenommenen Möglichkeiten durch die Polizei ansieht: seit dem 11. September 2001 sind keine Videoüberwachungsmaßnahmen von der Polizei im Sinne von § 32 III SOG M-V durchgeführt worden. Die Kommunen führten insgesamt drei Videoüberwachungsmaßnahmen durch, wobei dem Innenministerium die Ergebnisse der Aufzeichnungen niemals vorgelegt wurden. Zusätzlich wurde zwischen 2002 und 2005 vom „Großen Lauschangriff“ nicht einmal Gebrauch gemacht. Es erfolgten also keine Einsätze von technischen Mitteln zur Erhebung personenbezogener Daten in oder aus Wohnungen. Warum jetzt ein verschärftes Gesetz verabschiedet wurde, obwohl die bisherigen Möglichkeiten kaum genutzt wurden, ist auf den ersten Blick unverständlich.

Es liegt die Überlegung nahe, dass die Novellierung des Sicherheits- und Ordnungsgesetzes weniger der Terrorbekämpfung als der Überwachung von Gegnern des G8-Gipfels, der nächstes Jahr in Heiligendamm stattfindet, dienen soll. In der Plenarsitzung vom 27. Juni 2006 machte der Abgeordnete Bernd Schubert (CDU) deutlich: „Ich weise noch einmal auf Pressemitteilungen hin, wie die aus dem Nordkurier vom 18. Februar 2006, wonach militante Globalisierungsgegner im Zusammenhang mit dem geplanten Gipfel Straßenkämpfe, brennende Autos, Blockaden und massive Polizeieinsätze voraussagen. Hierfür gilt es, gewappnet zu sein!“

In diesem Punkt schienen sich alle Fraktionen einig zu sein. Denn obwohl sich der Landesvorsitzende der Linkspartei.PDS und bekennende Gegner der Globalisierung, Peter Ritter, dagegen verwehrte, dass Globalisierungskritiker und Terroristen in einen Topf geworfen werden, stimmte seine Partei kurz darauf mit großer Mehrheit für den neuen Gesetzentwurf.

Geschrieben von Kerstin Zuber

Nichtraucherschutz – Das endgültige Aus?

Die Debatte über ein bundesweit einheitliches Rauchverbot in öffentlichen Räumen scheint kein Ende zu nehmen. Lässt man die Raucher bald draußen in der Kälte stehen?

Nachdem am 7. Dezember das Handelsblatt vermeldete, dass die vom Bund eingesetzte Arbeitsgruppe zum Nichtraucherschutz ihren Gesetzesvorschlag auf Grund von Verfassungsbedenken zurückziehe, schien dies vorerst das Aus eines bundesweit einheitlichen Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten. Es war angezweifelt worden, ob die Gesetzgebungskompetenz in dieser Frage dem Bund überhaupt zustehe.

Doch um dennoch eine länderübergreifende Regelung zu schaffen, drängte die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf eine schnelle Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ministerpräsidenten der Länder. Das genaue Ergebnis, des daraufhin für Mittwoch einberaumten Treffens, ist bis jetzt noch unklar, allerdings soll es bereits eine Einigung geben.   

Während die Mehrheit der Landesregierungen für das Rauchverbot ist, sprach sich Mecklenburg-Vorpommern, neben den CDU-regierten Ländern Thüringen, Niedersachsen und dem Saarland, gegen ein bindendes Rauchverbot vor allem für Restaurants aus. Wie bereits seit mehreren Jahren gehandhabt, sollte es den Inhabern von Gaststätten weiterhin freigestellt sein, inwiefern und ob sie überhaupt einen Nichtraucherschutz, insbesondere für das Personal, einführen. Möglichkeiten wären hier vor allem abgetrennte Raucherräume, wie sie momentan auch vom Bund favorisiert zu werden scheinen.

Wie zukünftige Entscheidungen in Sachen Nichtraucherschutz aussehen werden, ist bis jetzt noch ungewiss. Falls bestimmte Prüfungs- oder Arbeitsgruppen von der mecklenburgischen Landesregierung eingesetzt werden sollten, um Möglichkeiten und Formen von Gesetzesentwürfen zu prüfen, kann sich eine weitere Verzögerung einer landes- oder auch bundesweiten Regelung einstellen. Bis dahin gelten zumindest in nicht-öffentlichen Gebäuden noch keine Rauchverbote.

Geschrieben von Daniel Förster

‘Dinner for one’ war gestern: Jubiläum des Running Dinner

Von 18-22 Uhr findet am nächsten Dienstag wieder einmal das Running-Dinner statt. Das studentische Koch-Festival gilt als gute Gelegenheit sowohl Rezepte, als auch neue Leute kennenzulernen.

Am 19.12., also nächsten Dienstag, ab 18 Uhr werden sich wieder einmal Greifswalder Studenten aller couleur gegenseitig bekochen. Das Running Dinner feiert sein 10-jähriges Jubiläum in der Stadt. „The same procedure as every year“ also, wie es Miss Sophie einst in dem berühmten NDR-Sketch formulierte. Doch das war es dann auch schon mit Gemeinsamkeiten beider Essensgelage. Das Running Dinner ist beileibe kein ‚Dinner for one‘. Ist doch gerade der Aspekt des gemeinsamen Kochens und Essens die Grundidee dieses Events.

Quer durch Greifswald werden wieder viele Wohngemeinschaften und andere Koch-Teams gemeinsam essen, plaudern und Rezepte austauschen. Viele neue Leute lernt man dabei kennen, denn jeden der insgesamt drei Gänge isst man mit anderen Teams in einer anderen Wohnung.

Für jedes teilnehmende Team gilt es, einen der Gänge für zwei andere Teams zuzubereiten. Im Gegenzug darf man sich bei den anderen Gängen selbst bekochen lassen. Welcher Gang von wem zubereitet wird, entscheidet das Los.

Wer Appetit bekommen hat: Anmelden könnt ihr euch als Team mit bis zu drei Leuten unter www.students-festival.de. Anmeldeschluss ist der 14. Dezember.

Und während Miss Sophie nach ihrem Mahl stets zu Bett ging, könnt ihr den Dienstagabend auf Wunsch verlängern. Nach dem Essen könnt ihr eure Speisgenossen im Mira noch einmal wieder sehen. Dort treffen sich die Teams des Running Dinner 2006 zur After-Party, um dem Abend gemeinsam das Sahnehäubchen aufzusetzen.

Geschrieben von Jan Schafft