Auch in diesem Jahr geht der webmoritz. einer altgediegenen Tradition nach: den Steckbriefen der Kandidierenden der Gremienwahlen. Biotonne in Greifswald? Was ist der Hoffnungsschimmer? Wie steht die Kandidaten eigentlich zu Abendessen in der Mensa? All das und vieles mehr in den Steckbriefen der Kandidierenden. In diesem Artikel die Kandidierenden des Studierendenparlaments.
Beitragsbild und Steckbriefdesign: Vanessa Finsel
NUR NOCH WKH!!!!💙💙💙🇩🇪
[Dieser Kommentar verstößt gegen Punkt 5 der Netiquette.]
Lieber webmoritz,
wurde für den Steckbrief bezüglich des Semestertickets nach der Zustimmung zu einem, wie bereits zuvor abgestimmten, Solidarticket oder nach einem, wie zwischenzeitlich mal diskutierten, Bedarfsticket ohne die Umlage auf alle gefragt?
Liebe Franzi,
bei der Frage um das Semesterticket handelte es sich um eine Ja/Nein Frage, wie aus dem Fragebogen zu entnehmen. Die Fragen, die an alle Kandidaten gestellt wurden, sind dieselben, wie sie auf dem Fragebogen abgebildet sind.
In der Frage ging es also um ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studis.
Vielen Dank für die Antwort, Jan-Niklas, auch wenn sie mir nicht wirklich Klarheit verschafft. 🙂
Daher an dieser Stelle noch ein kleines Feedback an die Redaktion: da es sich für viele Studis, gerade finanziell schwächer gestellte, hierbei um ein Reizthema handelt, wäre für die Kandidaten sicher eine Zusatzinformation ob also nach einem D-Ticket entgegen dem Ergebnis der Urabstimmung ’24 oder nach einem Bedarfsticket gefragt wird, klarer gewesen. Und auch für die zum Wählen Aufgerufenen ist dies ja je nach Interessenlage eine entscheidende Info. Trotzdem natürlich mein herzlicher Dank für eure Bemühungen bzgl. der Kandidatenvorstellung.
Liebe Moritz-Medien,
ich habe gesehen, dass ihr den Kommentar von ,Für einen Freund‘ gelöscht habt. Wegen Punkt 5 der Netiquette: thematisch unpassender Kommentar.
Es hat sich dabei um ein Gedicht gehandelt, dass die Spaltung zwischen links und rechts thematisiert und die Anfeindungen bedauert. Ich habe das Gedicht gescreenshotet.
Für mich war dieser Kommentar nicht nur passend, sondern auch bewegend.
Mir kommt der Verdacht, dass die Netiquette hier weit überzogen ausgelegt wurde, um Zensur zu betreiben.
Ich erwarte, dass ihr den Kommentar im Zuge der Meinungsfreiheit und Transparent wieder sichtbar macht. Sollte euch das nicht möglich sein, biete ich an ihn an Hand meines Screenshots selbst wieder hochzuladen.
Wenn ihr dem nicht zustimmt, werde ich mich sowohl beim AStA, als auch bei der Unileitung beschweren.
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut! Zensur steht weder den Moritz-Medien, noch unsere Universität gut zu Gesicht.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Vanessa,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe den Kommentar wegen Punkt 5 der Netiquette gelöscht. Dazu stehe ich! Inwieweit ein Gedicht, dass die Spaltung von links und rechts in Deutschland beschreibt, thematisch zu den Steckbriefen der Kandidat*innen des Studierendenparlaments passt, würde ich gerne erklärt bekommen, mir hat sich ein direkter Zusammenhang nicht ergeben. Deshalb ist die Einstufung als thematisch unpassender Kommentar erfolgt. Auch den Vorwurf der Zensur weise ich daher entschieden zurück. Ich weiß auch nicht, wie zielführend es ist, wenn du uns drohst, dass wir den Kommentar wiederherstellen sollen oder du dich sonst über uns beschweren wirst.
Auch wir halten Meinungsfreiheit für ein hohes Gut, die Löschung eines Kommentars, unabhängig von der politischen Haltung oder sonstigen Gründen, ist für uns daher der letzte Ausweg. Wir wollen und werden keine Kommentare löschen, die uns keinen Anlass dazu geben.
Es ist dein gutes Recht, dich beim AStA und der Unileitung zu beschweren, allerdings ist der Medienausschuss dafür der richtige Ansprechpartner. Du kannst aber natürlich dennoch trotzdem zum AStA und der Unileitung gehen. Da können wir das dann gerne ausdiskutieren.
Für mich und die gesamte Chefredaktion des webmoritz. bleibt das Gedicht thematisch unpassend, der Kommentar wird also nicht wieder sichtbar sein. Allerdings wissen wir die Mühen zu schätzen, so ein Gedicht zu verfassen. Unter einem thematisch passenden Artikel wäre dieses nicht gelöscht worden.
Mit freundlichen Grüßen
Jan-Niklas Heil
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) webmoritz.
Liebe Moritz-Medien, lieber Jan-Niklas Heil,
ich bedanke mich für die Rückmeldung. Ihr/du fragt inwieweit ein Zusammenhang zwischen ,der Spaltung zwischen links und rechts in Deutschland‘ und ,den Kandidaten des Studierendenparlaments‘ besteht.
Die Aussagen des Gedichtes/Kommentars sind natürlich im Kontext zu deuten; da Aussagen ohne den Zusammenhang entstellt oder verfälscht werden können.
Hier der Kontext:
Erstens thematisiert das Gedicht die politische Spaltung. Es steht dabei als Antwort unter dem Kommentar: ,,Nur noch WKH!!!“ zusammen mit drei blauen Herzen und einer Deutschlandflagge. Diese Formulierung wird standardmäßig genutzt um die AfD zu unterstützen. Nur, dass hier AfD durch WKH ersetzt wurde. Dieser Kommentar steht unter den Steckbriefen von WKH-Kandidaten, als auch von Kandidaten der linken Listen, die der WKH den Kampf angesagt haben. Dies zeigt exemplarisch, dass sich die bundespolitische Spaltung längst auch auf unsere Uni übertragen hat. Der Hass, der durch Spaltung entsteht wird hier angeprangert. Ist das etwa thematisch unpassend?
Zweitens thematisiert das Gedicht die persönlichen Folgen der Spaltung, etwa die Zerstörung von Freundschaften. Das auch das bereits Teil unserer Universität geworden ist habe ich bereits mehrmals miterleben müssen. Auch hier war der Auslöser immer die Uni Politik, als Spiegel der Bundespolitik. Wo könnte man das passender anbringen als in einem Beitrag zur Uni-Politik, in dessen Inhalt, wie auch in dem Inhalt der Kommentare, sich genau diese Spaltung zeigt.
Drittens wird die politische Anfeindung von politisch Andersdenkenden angeprangert und für ein verständiges Miteinander geworben. Auch dies ist unter einem Beitrag zu den Kandidaten der Wahl sicher angebracht, vielleicht sogar nötig.
Desweiteren stützt ihr eure Argumentation auf den Verstoß gegen Punkt 5 eurer Nutzungsbedingungen (,Netiquette‘). Nach den oben genannten Ausführung gibt es keinen Verstoß gegen Punkt 5. Vielmehr dürfen danach sogar Argumente aus anderen Bereichen angeführt werden um die eigene Meinung zu erläutern. Darüber hinaus können nach Punkt 5 Kommentare stehen bleiben, die euch zum Lachen bringen. Damit ist Punkt 5 eurer Nutzungsbedingung willkürlich und evtl. sogar nach 305c BGB unwirksam. Das solltet ihr prüfen.
Die Löschung ist wie ihr geschrieben habt ,der letzte Ausweg‘ für euch. Punkt 5 lässt jedoch (für den Fall seiner Wirksamkeit) einen weiten Auslegungsspielraum. Nutzt diesen bitte auch, wenn ihr eure Aussage ernst meint.
Hiernach kann ich euch nur bitten eure Entscheidung zu überdenken und eine erneute Abwägung vorzunehmen. Insbesondere, da ihr gerne betont, wie wichtig euch der offene und demokratische Diskurs ist. Stellt euch vor eine so enge Richtlinie würde auf den großen Plattformen existieren. Dann wäre Zensur ein angebrachter Begriff.
Sollte die Löschung bestehen bleiben, sehe ich mich gezwungen mich bei den zuständigen Stellen zu beschweren. (Auch beim Medienausschuss, aber sicher nicht nur dort.)
Desweiteren sehe ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung und mein Recht auf Kunstfreiheit nach Art. 5 (die ihr als Organ der Uni zu wahren habt) verletzt. Bleibt die Löschung bestehen, sehe ich mich gezwungen dagegen juristisch vorzugehen und den Vorfall öffentlich zu machen.
Das ist für mich auch keine Drohung, sondern nur das letzte Mittel meine Rechte zu wahren und für die Meinungsfreiheit einzustehen.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Vanessa,
wir haben versucht dich unter deinen zwei genutzten Mailadressen zu erreichen. Meld dich gern unter gefue@moritz-medien.de bei uns, damit wir als Geschäftsführung das ganze einmal überprüfen können.
Viele Grüße