Wut, Hass, Zorn: All diese Gefühle verbindet man so manches Mal mit seinen Mitmenschen. Genau für solche Momente ist diese Kolumne da. Wann immer wir uns mal gepflegt über Leute auslassen oder uns auch generell mal der Schuh drückt, lest ihr das hier.

Über nichts möchte ich gerade mehr „Mimimi“ machen, als über diese Prüfungsphase. Beginnt die vorlesungsfreie Zeit, so fängt meiner Meinung nach auch der schlimmste Teil des Semesters an.

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Obwohl – schön wär’s:  Einige Prüfungen werden ja schon in der Woche VOR den „Ferien“ geschrieben. Ähm, WANN soll ich mich zwischen den ganzen Vorlesungen bitte dafür vorbereiten?

Gerne werden die Prüfungstermine dann auch noch auf einen Samstag gelegt. Begründung: Nur noch heute war ein Raum frei. Ja toll, bei mir war Samstag eigentlich immer der Kopf frei, damit ich mir wenigstens einen Tag der Erholung gönnen konnte…

Aber nicht nur die gewählten Tage der Prüfungen sind undankbar. Um 18.30 Uhr eine Prüfung – wie soll mein Herz das denn bitte mitmachen? An diesem Tag ist man einfach für nichts zu gebrauchen. Die Aufregung und Angst werden von Minute zu Minute schlimmer. Ich kann in der Zeit bis zum Abend weder lernen, noch essen, noch lachen, noch weinen. Und danach möchte ich einfach nur noch schlafen.

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Und am nächsten Tag geht’s weiter, um an der zweiten Hausarbeit von fünfhunderttausend zu arbeiten und mich parallel auf eine mündliche und eine schriftliche Prüfung vorzubereiten, die alle in einer Woche stattfinden. Wie soll ich denn für so viele Prüfungen gleichzeitig lernen? Wo soll ich anfangen? Dafür ist mein Kopf einfach nicht gemacht.

Und nicht mal mehr an die Altklausuren kommt man easy-peasy ran, sondern muss erstmal zum FSR dackeln und die Altklausur ABSCHREIBEN. Aus Verzweiflung setze ich dann drauf, dass die Dozierenden die gleiche Klausur wie die letzten 10 Jahre nehmen – aber klar, in meinem Jahrgang wird dann eine neue eingeführt.

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Jetzt muss ich meine Tage der vorlesungsfreien Zeit also in der Bib verbringen. Apropos Bibliothek: Wenn ich nicht spätestens um 9 Uhr am Loefflerplatz auf der Matte stehe, dann darf ich die nächsten Stunden auf dem Fensterbrett verbringen, weil kein Tisch mehr frei war… Gemütlich hier – oh, eine Möwe.

Dann kann ich die Zeit ja auch damit verbringen, das Buch zu suchen, das ich so dringend brauche. Eigentlich müsste es im Regal stehen, aber irgendjemand hat es wohl woanders versteckt, damit niemand mehr davon profitieren kann. Schön, dieser Egoismus. Und obwohl es noch drei andere Ausgaben geben müsste, sind die natürlich verliehen. Seltsam, dass vier Bücher für einen Studiengang zu wenig sind.

Und weil ich ja keine Wochenenden im klassischen Sinn habe, da auch die aus lernen und lesen bestehen, muss ich auch den Sonntag in der Bibliothek verbringen – und fast verhungern. Wann soll ich zwischen lernen und schlafen und gelegentlich duschen denn noch Energie aufbringen, um einkaufen zu gehen? Wieso hat die Mensa oder das Grüne denn nicht auch am Wochenende geöffnet? Obwohl, ich könnte Essen für die nächsten drei Wochen vorkochen – NEIN, das ist keine Prokrastination.

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Ja okay, manch eine*r könnte sagen: „Hättest du dich während des Semesters immer gut vor- und nachbereitet, alle Vorlesungen besucht und immer alle Texte gelesen – dann wär das jetzt eine entspannte Zeit.“ Ja, HÄTTE ich mal… Der Zug ist jetzt aber leider abgefahren, und mit ihm meine Freizeit, sozialen Kontakte und jeglicher Spaß.

Beitragsbild: unsplash
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