Wut, Hass, Zorn: All diese Gefühle verbindet man so manches Mal mit seinen Mitmenschen. Genau für solche Momente ist diese Kolumne da. Wann immer wir uns mal gepflegt über Leute auslassen oder uns auch generell mal der Schuh drückt, lest ihr das hier.

Unser heutiges Thema sind autofahrende Menschen. Denn Autos sind ja die bequeme und schnellere Alternative, um seine Strecken hinter sich zu bringen. Und transportieren kann man damit ja auch seine halbe Wohnung. Und dann ist das ja auch ein totales Freiheitsgefühl, denn man kann viel spontaner sein. Und sowieso braucht man auch immer ein Auto. Oder?

Natürlich gibt es auch die einfachen Leute, die ihr Auto für längere Strecken oder zum Einkaufen nutzen, um eben keinen größeren Aufwand zu haben. Doch über sie kann man sich nicht so wirklich aufregen.

Doch kommen wir lieber wieder zu den Menschen, denen dieser Artikel hier gewidmet sein sollte. Was uns wahrscheinlich als erstes begegnet, sind die Spaßvögel, welche unbedingt auch in der gesamten Nachbarstadt gehört werden wollen und deswegen ihren Auspuff modifizieren. „Nee Rico, ist total supi, dass sich dein Auto anhört wie ein Stuka im Sturzflug!“. Entweder der Auspuff oder der Motor müssen mindestens einen der zu nahe stehenden Menschen zu Tode erschrecken. Und wenn die Lautstärke schon nicht vom Auto selbst kommt, dann doch wenigstens von der Anlage im Auto. Jeder auf der Straße will auch euren unterdurchschnittlichen Musikgeschmack mitbekommen!
„Atemlos durch die Nacht“ wird auch mit ca. 150 Dezibel nicht besser.

Nur wenn die Lautstärke nicht maßgeblich über die Perfektion der Autofahrenden bestimmt, dann ist es die Modifizierung des Autos selbst. Sei es ein geiler Heckspoiler oder ein Tieferlegen, sodass nur noch eine Handbreit Platz zwischen Auto und Straße ist. Und natürlich braucht man sowas, wenn man ein besserer Autofahrender sein will.

Apropos bessere Autofahrende: Im Straßenverkehr fehlt einem ja auch häufiger mal der Überblick. Aber da gibt’s ja auch was gegen! Jaa richtig, es geht um SUVs. Diese komische Kreuzung aus PKW und fahrbarem Bunker, die dir nur das Gefühl vermitteln soll: „Klar kannst du vor mir bremsen, aber wenn ich auffahre, musst du dir keine Gedanken mehr um die Versicherung machen!“. – „Aber SUVs töten doch keine Menschen!“. Nein, ohne den unzurechnungsfähigen Menschen hinter dem Steuer schaffen sie es auch nicht auf 90 km/h in der Innenstadt. Trotzdem ist es nochmal ein Unterschied, ob das ein Mini oder ein kleiner Schützenpanzer ist, der uns da ins Gesicht fliegt. Und es ist ja auch nicht der Sinn der Sache, die Bewundernden der eigenen fahrbaren Ego-Erweiterung mit eben dieser zu dezimieren.

Und wenn sie im Straßenverkehr mit ihrer bloßen Anwesenheit nicht schon genug nerven, dann sind es die Personen hinter dem Steuer, die sich dann lautstark über das angebliche Fehlverhalten aller anderen Verkehrsteilnehmenden auslassen müssen. Ironischerweise sind es immer die anderen Verkehrsteilnehmenden, die sich falsch verhalten und über die man sich aufregen muss. Aus der am Ende verlinkten Cardelmar-Statistik geht hervor, dass in Berlin im Vergleich zu den anderen Bundesländern die meisten Autofahrenden täglich die Nerven verlieren. Verständlich, wenn man sich während der Rushhour mit dem Auto in Richtung Innenstadt anstellt. Doch auch das lässt sich, zumindest in urbanen Regionen wie Berlin, auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einfach umgehen. „Aber Hauptsache die Hupe in den Motorraum durchtreten, wenn vor dir jemand in deine Spur rüberzieht.“ Kleiner Tipp: Nur weil man die Vorfahrt hat, sollte man sie nicht von dem heranrauschenden LKW einfordern. Manchmal ist passives Fahren die sinnvollste Methode.

Cardelmar-Statistik: https://www.cardelmar.com/de/blog/cardelmar/aggression-im-deutschen-strassenverkehr/
Verwendete Gifs:
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