Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern stammen sie und sind vielleicht ja doch noch eine Guilty Pleasure des ein oder anderen.
Auch mit dabei: Art Attack.

War ich eigentlich die einzige, die früher nie flüssigen Bastelkleber zuhause hatte? Gefühlt brauchte man den für fast jede Bastelanleitung von Art Attack. Wenn Ihr euch jetzt fragt, was Art Attack ist und warum man dafür Bastelkleber braucht, liegt das daran, dass Ihr entweder zu alt oder zu jung seid. Für alle, die mit mir zusammen in Erinnerungen schwelgen oder eben wissen möchten, was genau Art Attack nun eigentlich ist, folgt eine kurze Erklärung.

Art Attack ist eine Fernsehshow für Kinder, in der Anleitungen zum Basteln Schritt für Schritt gezeigt und erklärt werden. Charakteristisch dabei ist nicht nur das Studio, welches aus einer Kulisse übergroßer Bastelmaterialien daherkommt, sondern auch die Idee, dass man mit im Haushalt übrig gebliebenen Dingen bastelt. Nur leider kommt dabei neben verbrauchten Klopapierrollen, leeren Cornflakes-Verpackungen und altem Zeitungspapier meist auch flüssiger Bastelkleber zum Einsatz. Genau diesen hatte ausgerechnet ich nie zuhause. Seitdem ich vor kurzem eine Piñata für eine Freundin gebastelt habe, weiß ich aber, dass man Bastelkleber auch durch eine Pampe aus gleichen Teilen Mehl und Wasser ersetzen kann. Hat super funktioniert. Hätte ich das nur mal schon früher gewusst!

Jetzt aber zurück zum Thema: Der Erfinder von Art Attack ist Neil Buchanan. Dieser moderierte eigens auch die britische Version von 1990 bis 2007. Die deutsche Version wurde in der Zeit von 1995 bis 2007 allerdings von Benedikt Weber moderiert. Nach einer vierjährigen Pause der deutschen Sendung, übernahm Nicolás Artajo die Moderation bis zum heutigen Tag.

Was mich immer besonders an der Fernsehshow faszinierte, waren neben den äußerst kreativen Bastelideen, die großen Riesenkunstwerke, welche zwischen den Basteltipps gezeigt wurden. Diese wurden übrigens vom britischen Erfinder Neil Buchanan gefertigt. Für ein sogenanntes Riesenkunstwerk legte Neil gewöhnliche Dinge, wie zum Beispiel Kleidung, Werkzeuge oder auch Regenschirme zusammen, die am Ende von oben gefilmt erst ein Gesamtbild ergaben. Wie ihr unschwer am Beitragsbild erkennen könnt, habe ich mich von dem Konzept der Riesenkunstwerke inspirieren lassen. Für viele von euch mag es zunächst nicht so anspruchsvoll aussehen, ein M aus pinken Dingen zu legen, doch war es wirklich schwierig so viele pinke Gegenstände in meinem Haushalt zu finden. Pink ist nämlich absolut keine meiner Lieblingsfarben.

Um noch einmal zum Thema zurückzukehren: Am Ende jeder Sendung übernahm die sprechende Museumsbüste Schlaukopf eine Zusammenfassung. Dieser präsentierte in einer humorvollen Weise seine meist nicht ganz so gut gelungenen Werke auf einer plötzlich aufklappenden Leinwand. Diesen Teil fand ich aus zwei Gründen toll: Erstens war es immer sehr amüsant und zweitens zeigte es einem, dass die selbst gebastelten Sachen nicht perfekt werden mussten. In der neueren Version wurde Schlaukopf übrigens durch eine Kokospalme auf einer einsamen Insel ersetzt, die aber genau die gleiche Aufgabe wie der ehemalige Schlaukopf erfüllt.

Art Attack läuft mittlerweile in den unterschiedlichsten Ländern. So gibt es zum Beispiel neben einer spanischen und französischen auch eine asiatische Version. Sie funktionieren allerdings alle nach dem selben Konzept. Nicht einmal die Pullover der Moderatoren unterscheiden sich! Könnt Ihr Euch noch an die Farbe des Pullovers erinnern? Beziehungsweise kennt Ihr Art Attack überhaupt noch?

Falls Euch jetzt ein warmes Gefühl der Nostalgie durchströmt und Ihr mehr davon wollt oder Ihr einfach nur wissen wollt, welche Farbe der Pullover des Moderatoren hat, ist das kein Problem! Unter der Woche läuft Disney Art Attack immer um 9:55 Uhr auf dem Disney Channel. Ihr könnt euch aber auch ganz einfach die (alten) Folgen oder einzelne Bastelclips bei YouTube anschauen.

Welche Dinge kennt Ihr noch aus eurer Kindheit? Anregungen für die Themen unserer neuen retro.kolumne könnt Ihr uns gerne per Kommentar mitteilen.

Macht‘s gut und viel Spaß beim kreativ sein!

 

Beitragsbild: Nina Jungierek