von Michael Fritsche

Um es vorweg zu nehmen: „Insidious: Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang“ ist keine Gutenachtgeschichte. Die Fortsetzung der ersten zwei Teile, welche alle erst ab 16 Jahren zugelassen sind, fand nun am 2. Juli den Weg in die deutschen Kinos und lehrt den Kinobesuchern das Fürchten – jedenfalls versucht sie das.

Der eigentliche Star ist das Medium Elise (Linda Shaye), welches schon in den ersten Teilen mutig gegen böse Parallelwelt-Gestalten kämpfte. Die Spannung wird ziemlich lange gehalten, geht dann leider ins Kitschige über, da plötzlich Geisterjäger auftauchen, welche dann auch noch flach im Geiste präsentiert werden und auch im Allgemeinen das Niveau „amerikanisch“ abnimmt. Gegen Ende mögen dem ein oder anderen vor Rührung noch ein paar Tränchen über die Wangen kullern. Das Gerüst der Handlung bilden eine verstorbene Mutter, ein Dämon mit Poltergeist-Charakter, ein Medium und Exorzismus generell – die klassischen Bestandteile sind also komplett.

 

Ein Tabu-Thema

Regisseur Leigh Whannell griff erneut ein Tabuthema der Forschung auf. Das Paranormale wird relativ selten in den Fokus der Wissenschaft gerückt und auch im Volksmund eher unter Scharlatanerie eingeordnet. Die bekanntesten wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland dürften das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene der Uni Freiburg und eventuell noch Frankfurts (an der Oder) Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften sein.

Aber vielleicht ist es auch ganz gut, dass diese Themen eher belächelt oder ignoriert werden. Alles muss der Mensch nicht verstehen, von manchen sollte er einfach die Finger lassen -so viel lässt sich nach diesem Film sagen.

Dennoch ist es erstaunlich, dass man sich über das 20. Jahrhundert hinaus noch mit dem Heiligen Gral beschäftigt und noch unter den Herrschenden der letzten 100 Jahre waren Leute zu finden, die sich Wahrsagern anvertrauten.

In der Unterhaltungs-Branche ist die Thematik natürlich basierend auf dem Unerforschten und damit Unerklärlichen schon ziemlich ausgeschlachtet worden. Aber als Freund von Gruften, Gänsehaut und Galgenhumor kann man bei diesem Film von Whannel wenig falsch machen.

Film: Insidious-Chapter 3: Jede Geschichte hat einen Anfang

Regisseur: Leigh Whannell

Länge: 98 Minuten

Wichtige Darsteller: Dermot Mulroney (Sean Brenner), Stefanie Scott (Quinn Brenner), Angus Sampson (Tucker), Leigh Whannell (Specs), Lin Shaye (Elise Rainier)

Bildquelle: http://pop-break.com/