Dinosaurier, wenn ich einen Begriff nennen müsste, der mit Spielzeugen aus meiner Kindheit zusammenhängt, dann wäre das Wort „Dinosaurier“ ganz vorne mit dabei. Früher, da gab es Dinofiguren im Happy-Meal, irgendwann hatte ich auch mal Lego-Figuren, die passend zu einem Jurassic Park-Film waren. Genau so leicht angestaubt, wie meine Kindheitserinnerungen, kommt einem zunächst auch der Film „Jurassic World“ vor.

Das Gewohnte zieht nicht mehr

Animierte Dinosaurier – Kann man damit im Jahr 2015 überhaupt noch Menschen in die Kinos locken? Und der Gruselfaktor? Wer bekommt denn bitte noch Angstschweiß im Kinosessel, wenn sich ein T-Rex im dunklen Wald herumtreibt? Doch, gemach, gemach. Die Macher von Jurassic World wussten wohl auch, dass es für den vierten Teil der Jurassic Park-Serie einiges bedarf, um nicht bloß eine schlecht gewollte Fortsetzung zu veröffentlichen. Jurassic World setzt 22 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils an. Der Park befindet sich auf einer fiktiven Insel und steht vor einem ganz ähnlichem Problem, wie dem der Filmemacher: Mit einfachen Dinosauriern lockt man kein Publikum mehr an, die Zuschauer wollen mehr geboten bekommen.

Um dem Bedürfnis nach noch angsteinflößenderen Tieren nachzukommen, wird ein neuer „Megadinosaurier“, der „Indominus Rex“ im Labor erschaffen. Es kommt, wie es kommen muss, der Dino bricht aus und sorgt für Verwüstung auf der ganzen Insel, die in diesem Moment von mehr als 21.000 Menschen besucht wird. Es folgen ein Versteckspiel mit dem „Indominus Rex“, fiese Machtspiele, mit bösen Genforschern und dem Mitarbeiter einer Rüstungsfirma, aber auch ein wenig Romantik darf natürlich nicht fehlen. Der Held des Films ist ganz klar Owen Grady, gespielt von Chris Pratt, der Dino-Pfleger, der seine Schützlinge selbstverständlich besser kennt, als Claire Dearing, gespielt von Bryce Dallas Howard, die Leiterin des Parks ist und vor allem darauf bedacht ist, dass die Zahlen Stimmen und der Park noch mehr Gewinn macht. Doch Gegensätze ziehen sich bekanntlich an.

Es kracht ein paar Mal

Der Gruselfaktor könnte vielleicht etwas höher sein und größtenteils punktet der Film auch damit, dass selbst die weniger Jurassic Park bewanderten Zuschauer die vielen Anspielungen auf die vorherigen Teile verstehen. Letztendlich kracht es im Film ein paar mal ordentlich, weniger spritzig, dafür nette CGI-Effekte, die manchmal ganz vergessen lassen, dass das alles gar nicht echt ist, sondern fast komplett digital zusammengesetzt wurde. Die Schauspieler machen ihre Arbeit auch ganz gut, was dazu führt, dass man bei der einen oder anderen Streicheleinheit mit einem Dino fast selbst aufstehen will und einmal anfassen möchte. Apropos anfassen, der Film erscheint natürlich auch in 3D, der Effekt könnte stärker sein, was vielleicht auch daran liegt, dass man sich daran irgendwann schon zu sehr gewöhnt hat. Trotzdem gelingt es vielleicht auch dadurch, dass man recht schnell in diese teilweise traumhaft wirkende Inselwelt eintaucht oder bei Verfolgungsjagden doch ein wenig mitfiebert.

Lohnt sich der Kinobesuch? Für eingefleischte Fans der Reihe ist der Film wahrscheinlich Pflicht, wer hingegen kein großer Dino-Fan ist, aber einfach mal wieder einen netten Kinoabend haben möchte, dem sei der Film tatsächlich ans Herz gelegt. Der Autor hatte bei seinem ‚„Männerkino-Abend“ definitiv seinen Spaß.

Originaltitel: Jurassic World
Erscheinungsdatum: 11. Juni 2015
Regie: Colin Trevorrow
Länge: 125 Minuten
Schauspieler: Chris Pratt (Owen Grady), Bryce Dallas (Claire Dearing), Ty Simpkins (Gray)

 

Bildquelle: sektor07.com