Grafik: Jakob PallusBekanntlich soll zu Pfingsten der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabgekommen sein, die sogleich in feuriger Begeisterung in alle Welt strömten, um die „Frohe Botschaft“ zu verkünden. Mit gleicher feuriger Begeisterung sollten alle Greifswalder an diesem verlängerten Wochenende in die Clubs und Säle strömen, denn schaut man in die einschlägigen Veranstaltungskalender, liest man dort eine Menge froher Botschaften. 

Eine Botschaft hat auch die Gender-Bewegung. Um diese auch nach Greifswald zu tragen, wurden die „Gender-Bender-Action-Days“ ins Leben gerufen, die von Freitag bis Samstag im IKuWo stattfinden. Zahlreichen Workshops und Vorträgen zu Themen wie „Stricken für Männer“ oder zur „Konstruktion des Geschlechts“ sind angesetzt. Samstagabend gibt es zudem ab 22 Uhr eine Party. Den Abschluss bildet am Sonntag ab 11 Uhr ein Brunch im „BommelZ“ in der Steinbeckerstraße.

Für das “Recht auf Stadt” kämpfen zwei Wohnraumaktivistinnen in Caracas in Venezuela. In der Kabutze berichten sie Freitag, um 18 Uhr von ihren Erfahrungen mit Landlosen, und aus der Stadt verdrängten, die selbstorganisiert um eine würdige Wohnsituation und Demokratisierung kämpfen.

Poltern und eine kaputte Spieluhr

Am Abend heißt es dann „Holterdiepolter“ im Klex. DJs und Freunde des „Forellenfriedhofs” legen sich ins Zeug und bringen die Dielen zum Beben. Gepoltert wird ab 21 Uhr und an der Tür sind 3 Euro abzugeben.

Wie eine „kaputte Spieluhr“ klingt, kann man dagegen in der Kulturbar erleben. Hier gastiert das Quartett „The Flummoxed“. Die Jungs aus Hannover haben sich dem Avantgardistischen Jazz verschrieben. Verschiedene Stile und Charaktere agieren mal gemeinam, mal gegeneinander. Mit von der Partie sind: Altsaxophon, E-Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug. Die ersten Töne erklingen um 20.30 Uhr.

GriStuF und CKKT am Samstag

GriStuF kann es kaum erwarten, dass ihr Festival in etwa zwei Wochen beginnt. Mit zahlreichen „Countdown“-Events fiebern sie auf den 21. Juni hin. Passend zum Thema „Lost in Consumption“ gibt es an diesem Samstag eine Kleidertauschparty. Ab 17 Uhr können dann Herren und Damen ihren Klamottenbestand im Polly Faber durchmischen. Mit dabei ist auch die Nähwerkstatt Kaputze.

Auch das Café Koeppen Konzert Team hat wieder einen Beitrag zum Wochenende: die Songwriterin Hanna Meyerholz spielt mit ihrem Gitarristen Phil on Sofa erstmals in Greifswald. Mit einer warmen Stimme und klaren Melodien und mit Lieder die nach melancholischen Septemberabenden klingen. Das ganze ist in der Brasserie Hermann, mit Reservierung kommt man ab 19.30 Uhr hinein, die Abendkasse öffnet 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 10 oder 7 Euro ermäßigt, und das Kontert beginnt 20.30 Uhr.

Farben, Liebe und Geld

Hipster und Trendbewusste aufgepasst: Sonntag ist in Greifswald ein „Holi-Fest“. Bei der Party nach dem Vorbild der indischen Tradition des Festes der Farben kann man zur elektronischen Musik und mit dem entsprechenden Farb-Pulver mal richtig bunt treiben. Das ganze ist auf dem Festspielplatz. An der Tageskasse gibt es ab 13 Uhr Tickets für je 15 Euro.

Wenn Geld und Liebe aufeinander treffen, geht das meist nicht gut aus. So auch in Smetanas Oper „Die verkaufte Braut“, die Freitagabend im Theater läuft. Zwischen Hans und Micha steht Marie, und bis am Ende klar ist, wer wen heiratet, kommt der eine oder andere Groschen ins Spiel. Ab 19.30 Uhr kann man sich das ganze für schlappe 9.50 Euro als Student anschauen.

Noch nicht ganz so weit ist jener Milchmann in einem ukrainischen Dorf, der seine fünf Töchter verheiratet sehen will. Die spielen natürlich nicht ganz so mit. Doch als Juden müssen sie plötzlich das Dorf verlassen, der zweite Weltkrieg zieht auf. Mit jüdischen Witz und Klezmar, sorgt das Musical “Anatevka” bisher immer für ein begeistertes Publikum. Beginn ist um 16 Uhr und Karten gibt es genauso ab 9,50 Euro.

Grafik: Jakob Pallus

Anmerkung: Korrektur im zweiten Absatz um 17 Uhr (s. Kommentare).