Neue_Mensa_Essenausgabe-Simon VoigtAb Montag dürfte es noch weniger Gründe als bisher geben, zuhause eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben: für die Mensen an Schießwall und Beitz-Platz gibt es einen verbesserten Speiseplan und neue Preise. Ein vegetarischen und ein veganes Gericht soll es nun täglich geben, die Wahlmöglichkeiten für Beilagen werden größer. Außerdem gibt es mehr Suppen. Die Änderungen sind die Ergebnisse der Vorschläge des Mensa-Ausschusses, der im Januar gegründet wurde.

Im Januar hatte das Studentenwerk überraschend die Preise für die Mahlzeiten erhöht und dies mit den gestiegenen Kosten begründet. Weil aber die neuen Preise nicht nur bei den Studenten, sondern auch bei den eigenen, nicht ausreichend informierten Bediensteten für Unmut sorgten, wurden die Erhöhungen bereits kurze Zeit später wieder zurückgenommen. Um der Kritik entgegenzukommen und in einem transparenteren Verfahren die Speisepläne zu überarbeiten, hatte das Studentenwerk einen Mensa-Ausschuss gegründet, der zu einem Drittel von vom StuPa gewählten Studierenden besteht. Ende April wurden die Vorschläge des  Ausschusses dann im Verwaltungsrat des Studentenwerks beraten und zum größten Teil beschlossen, die konkreten Neuerungen gelten für die Mensa am Schießwall und für die Mensa am Berthold Beitz-Platz. Das Studentenwerk veröffentlichte sie in einer Pressemitteilung vom 5. Mai.

Mehr Gemüse und mehr Suppen

Insgesamt dürften sich vor allem Freunde fleischloser Ernährung über die neuen Speisepläne freuen: an jedem Tag soll es nun ein vegetarisches und ein veganes Gericht geben, allerdings steigt der Preis um etwa 20 Cent. Beim vegetarischen Gericht kann zudem ab jetzt auch die Beilage getauscht werden. Pro Tag soll es zwei Gemüsekomponenten geben, dazu kommt eine frittierte Beilage in der Mensa am Schießwall, was 50 Cent beziehungsweise 80 Cent kosten wird.

Was die Tellergerichte betrifft, stehen zukünftig mehr Suppen und weniger Eintöpfe auf dem Plan, der Teller kostet hier nun mit 1,20 Euro etwas mehr. Leicht teurer wird es auch für jene, die sich an der Pastatheke bedienen: 2 Euro kostet ab Montag die Portion, bisher waren es 1,70 Euro. Wer es süß mag, hat dagegen nichts zu befürchten: die Preise für Desserts bleiben unverändert. Salate werden zukünftig auch am Schießwall nach Gewicht mit 60 Cent pro 100 Gramm berechnet.

Beliebtes Essen gibt es öfter

Etwas günstiger werden wieder Fleisch, Fisch und Geflügel, der konkrete Preis hängt hier vom einzelnen Gericht ab. Auch für Gäste geht der Preis runter – ihr Anteil hatte nach Januar stark abgenommen und soll nun wieder gesteigert werden. Insgesamt soll es im sechswöchigen Speiseplan beliebte Mahlzeiten jeweils zweimal geben: Soljanka, Jägerschnitzel und Wurstgulasch zählen dazu. Geblieben waren von den Änderungen im Januar auch die neue Staffelung beim Frühstück, sie wird so bleiben.

Die Vergünstigungen bei Wahl eines Komplettmenüs allerdings wird wieder zurückgenommen – faktisch gab es das Gemüse zu einem Menü gratis dazu, ob man sie essen wollte oder nicht. Nun werden die Beilagen wieder als Komponenten einzeln abgebucht. Komplett neu hingegen ist, dass es im Sommersemester nun zweimal Gegrilltes geben soll – die Hochschulgruppe „Die Partei“ dürfte ihre Forderung nach einer „BBQ-Mensa“ damit ein Stück weit umgesetzt haben.

Das Studentenwerk möchte nun gleich von Studenten und Gäste eine Rückmeldung bekommen: vom 12. Mai bis zum 20. Juni sollen an den Kassen Fragebögen zu den neuen Speiseplänen ausgegeben werden, an der Geschirrrückgabe sollen Boxen zum einwerfen stehen. Kritik und Akzeptanz will das Studentenwerk so direkt erfassen, und gegebenenfalls darauf eingehen.

Auch ob die generell gesunkenen Preise langfristig haltbar sind, bleibt abzuwarten. Geringere Einkaufskosten und bessere Kalkulation sollen dies ermöglichen. Um die Anhebung des Semesterbeitrages für die Studierendenschaft geht es jedenfalls bereits auf der Vollversammlung am 20. Mai. Noch im Januar hatte Erik von Malotkki, der Vorsitzender des Verwaltungsrates des Studentenwerks ist, angedeutet, dass auch eine Erhöhung des Beitrages für das Studentenwerk diskutiert werden könnte – dies allerdings hält er nun für nicht mehr notwendig.

 

Anmerkung: Der letzte Satz wurde eine Stunde nach Veröffentlichung ergänzt.

Foto: Simon Voigt