knäckebröd-TitelbildWas macht man als Student in Uppsala, wenn am Nachmittag nichts los ist oder die Kronen knapp werden? Man arbeitet in einer der Studentennationen. Und die einfachste Möglichkeit dafür, sind wohl die 13 Nationpubs.

Die Studentennationen in Uppsala sind Häuser, in denen man sich ursprünglich entsprechend seiner Herkunft aus den Provinzen Schwedens traf. Heute ist jede von ihnen eine Mischung aus Studentenwerk und AStA: neben Wohnungen, allen denkbaren Aktivitäten und Stipendien sind sie auch Bewahrer der zahlreichen Studententraditionen. Und sie haben eine wesentlichen Vorzug: in ihren Pubs kann Alkohol mit Steuervergünstigung verkauft werden.

Um all diese Angebote in Anspruch nehmen zu können, muss man Mitglied in mindestens einer der Nationen sein (oder eine Gästekarte haben). In den Pubs der Nationen ist ein Bier für umgerechnet drei bis vier Euro für schwedische Verhältnisse recht günstig, das typische Essen sind neben ein paar Suppen oder Snacks Burger in verschiedensten Varianten. Nicht nur vor der Bar stehen dort also ausschließlich Studenten, sondern auch dahinter. Gleiches gilt für Einlass (zur Kontrolle der Nationkarten) und die Küche.

Die Bezahlung dieser Jobs variiert erstaunlich stark: während größere Nationen tatsächlich einen Stundenlohn bis zu 50 Kronen (ca. 6 Euro) bieten, gibt es zum Beispiel bei der „Kalmar Nation“, in der ich bin, nur eine kleine Entschädigung. Dafür überwiegt der Engagementcharakter, Essen und das eine oder andere „Feierabend-Bier“ aufs Haus gibt es außerdem. In der Küche zu arbeiten verspricht also vor allem Spaß mit neuen oder bereits bekannten Leuten aus aller Welt. Nicht selten geht es dann so zu, wie es in diesem Youtube-Video zu sehen ist.

http://youtu.be/gXFFOwvRTKU

Neben neuen Leuten, den Hinterzimmern des Nationshauses lernt man außerdem auch ein paar neue Rezepte kennen. Ich persönlich habe ich mit den vegetarischen Burgern angefreundet, deren Rezept ich extra „geklaut“ habe, um „Lohmanns Lunch“ Konkurrenz zu machen. Insgesamt habe ich über das Semester etwa zehn Abende gearbeitet. Genug um zur „Stuff-Party“ am Ende des Semesters eingeladen zu werden – und gelungene Feiern lassen sich sowieso mit keinem finanziellen Lohn begleichen.

 

Vegetarische Burger á la „Kalmar Nation“

Für etwa 8 Burger

1,2 L Hafermehl; 2 Zwiebeln; 4 Karotten; 3 TL Gemüsebrühe; 4 TL Paprikapuver; 4 TL Curry; 0,75 L  Liter Wasser; Salz und Pfeffer

Zu einer Masse verkneten, ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen und dann als Portionen braten.

 

Foto/Grafik: Anton Walsch

knäcke1Diese Kolumne ist Teil der Reihe “Biss ins knäckebröd”. Weil jeder ein bisschen Schweden abbekommen sollte, schreibt Anton seit dem 28. Januar jeden Montag über sein Auslandssemester an der Universität Uppsala. Hier kommst du zu den bisher erschienen Kolumnen.