11.736 Studenten sind zur Zeit an der Uni Greifswald eingeschrieben, 220 von ihnen beteiligten sich an der Vollversammlung am vergangenen Donnerstag. Die Studierendenschaft schafft es nicht, ihre Stimme zu erheben. Bei jeder Party im Mensaclub gibt es mehr Kommilitonen, die sich für die gleiche Sache einsetzen. Doch dabei hätte diesmal bei der Vorbereitung vieles besser laufen können.
Früher als sonst, schon am 16. Oktober wurde vom Studierendenparlament (StuPa) die Vollversammlung einberufen. Ziel sollte wie immer sein, so viele Teilnehmer wie möglich zu erreichen. Viel Zeit zur Planung war gegeben, genutzt wurde sie nicht.
In regelmäßigen Abständen versorgt der AStA-Vorsitzende die Moritz-Medien mit Dossiers, welche über die laufenden Projekte seiner Referenten informieren sollen. „Aktuell befindet sich Henri in der Konzeptionsphase für die Inhalte der Vollversammlung“, steht dort über den zuständigen Referent für Hochschulpolitik, Henri Tatschner geschrieben. Das war im November. Am Beginn vom Dezember erschien der NewscAStA, hier heißt es von ihm: „Für die kommende Vollversammlung wünsche ich mir natürlich 12.500 anwesende Studierende, viele Anträge und einen schönen Nikolaus, wenn gleich ich nicht damit rechne, dass alle meine Wünsche erfüllt werden.“ Auch von einem fertigen Antragsbuch wird geschrieben, welches zeitnah veröffentlicht werden sollte, um es später noch aktualisieren zu können.
Passiert ist nichts, konkrete Inhalte wurden erst am Tag der Vollversammlung veröffentlicht. Nur noch drei Stunden blieben da bis zum Beginn übrig. Viel zu spät, um sich ernsthaft mit den Themen befassen zu können. Ein klarer Sieg für die Prokrastination und ein eindeutiger Fehlschlag der angeblichen Vorbereitung. Da ist es schon verwegen, sich tausende Teilnehmer zu wünschen, ohne ihnen zu sagen, warum sie überhaupt kommen sollen. Und so zeigte sich der HoPo-Referent auch überrascht von den vielen Besuchern:
Sicher, viele Anträge sind viel zu spät eingegangen, auf dem allerletzten habe ich selbst unterschrieben. Doch einiges stand schon länger fest. Hier hätte es schon früher Erläuterungen geben müssen, wurde doch auch angekündigt! Bis zum Schluss wussten die wenigsten etwas mit den Zielen der diesjährigen Vollversammlung anzufangen. Verfehlte Planung gab es auch an anderen Stellen, so tauchten Flyer und Plakate erst in der vorigen Woche auf. Eine Mail an alle Studierende sorgte auch nicht für die notwendige Aufklärung. In dem unmotivierten Schreiben vom 5. Dezember wurde zwar um Teilnahme geworben, allerdings ohne Zeit und Ort zu nennen.
Natürlich wäre es falsch, dem AStA die alleinige Schuld an der fehlenden Teilnahme der Studierenden zu geben. Allerdings hat er bei der Umsetzung der letzten Vollversammlung im Sommersemster bewiesen, dass es effektiver gehen kann und mehr Studierende mobilisiert. Oliver Wunder denkt auf seinem Blog Daburnas Logbuch sogar darüber nach, dass die fehlende Unterstützung der Studentenclubs eine gewichtige Rolle gespielt hat, dass es dieses Mal anders lief. Mag sein, dass die packenden Themen fehlten, auch Politikverdrossenheit, fehlende Legitimation, Zeitmangel im Bachelor/Mastersystem oder „Im Winter ist es doch immer so“ sind die gängigen Begründungen für die geringe Teilnahme. Doch trotzdem sollten sich die Veranstalter bei der Auswertung zuerst an die eigene Nase fassen.
Wie geht es weiter? Auf der AStA-Facebookseite kommentiert Charlotte Saebsch: „Ich glaube nicht, dass alle 11.500 Studenten desinteressiert sind, an ihrem eigenen studentischen Leben mitzuwirken, sie sind nur […] nicht aufgeklärt. Die Frage ist, wie man eine solche Aufklärung effizient gestalten kann.“ Das ist richtig, doch als AStA-Referentin für Öffentlichkeit sollte sie diese Fragen nicht nur stellen, sondern könnte auch versuchen, sie zu beantworten.
Dass Interesse trotz geringer Beteiligung vorhanden ist, zeigte sich am Donnerstag trotzdem. Zu einigen Anträgen meldeten sich viele Studenten zu Wort, es wurde rege und konstruktiv diskutiert. Was muss anders laufen? Das kann auch hier im Kommentarbereich diskutiert werden kann.
Foto: Johannes Köpcke
Vielleicht haben die Medien es auch nicht gebacken bekommen, vernünftig über die Vollversammlung im Vorfeld zu berichten?! Wie auch, wenn man permanent damit beschäftigt ist in paranoiden Wahnvorstellungen zu schwelgen? Auch der Versuch, dem ramponiertem Ego wenigstens etwas auf die Beine zu helfen, kostet viel Zeit! Gott sei dank ist das Interesse der Studenten an den Medien genau so gering wie an der Vollversammlung, betrachtet man die doch recht spärlichen "Likes " auf Facebook oder die unzähligen gratis Hefte die ungelesen in der Bib verschimmeln. So findet der inhaltliche Schwachsinn wenigstens kaum den Weg in die richtige Hochschulöffentlichkeit. Wenigstens das Moritz TV Team sah dieses mal davon ab, den Beitrag auf Wehklagen und Mediengeplärr zu reduzieren! Stattdessen gab es ausnahmsweise mal einen objektiven Bericht. Im Endeffekt ist das ganze doch fast schon langweilig. Einige Herrschaften sollten vielleicht Inhalte vor Selbstdarstellung stellen….über wirklich wichtige Themen wird ja anscheinend nicht mehr geschrieben. Stattdessen gibt es einseitige und (pseudo) kritisch geschriebene " Artikel".
word!
ausführlicher und neutraler ankündiger zur VV drei tage davor, siehe hier: http://webmoritz.de/2012/12/03/vollversammlung-im…
das hier ist kein "objektiver" "artikel", sondern ein kommentar. kommentare = subjektiv.
inhaltlichen schwachsinn, wehklagen und mediengeplärr kann ich darin nicht finden. zudem als kleinen tipp: medien sind keine PR-firma. wir sind nicht für werbung zuständig, sondern für informationsverbreitung, meinungsbildung und kritik.
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ich finde es eine absolute frechheit, dass hier den studentenclubs eine teilschuld nachgesagt wird. wie schon bei daburna erläutert waren knapp 10% der anwesenden clubmitglieder. bitte recherchiert besser, bevor ihr hier unqualifiziert rumflamt und dafür noch kohle bekommt.
vllt liegt die hauptschuld auch einfach bei den medien, die es seit ewigkeiten nciht schaffen eine journalistisch wertvolle berichterstattung zu liefern, da sie persönliche befindlichkeiten als vorrangig erachten und dementsprechend eingefärbte artikel bringen. kein wunder dass sich kein schwein für die hopo interessiert wenn ihr immer alles wie einen kindergarten darstellt.
der wirkliche kindergarten war doch nunmal frau napp, die sich bei der vv mit verschränkten armen und merkel-unterlippe hinstellt und öffentlich schmollt und zickt, weil sie es nicht einsehen kann dass freidrehende redakteure, die interna ausplaudern, nunmal eine personaldebatte nach sich ziehen.
und was macht der moritz? er postet eine twilightrezension und rezepte für schoko-mandel-leckerli.
Und schon geht das Rumgepöbel wieder los. Ich hatte die schöne Illusion, dass man sich nach dem Hickhack um den stellvertretenden Geschäftsführer wieder halbwegs vertragen hatte und auf dem Weg in eine bessere und konstruktivere Zukunft ist. Aber nein, dann kommen wieder die Extremisten um die Ecke und sehen alles tiefschwarz. Wenn das so weitergeht, ist der Nahost-Konflikt ein Witz dagegen.
Fakt ist, dass die Ankündigung des AStA viel zu spät erschien. Ich wusste durch den Buschfunk eher von der Vollversammlung, als durch den AStA selbst. Das ist nichts, was eine verstärkte Berichterstattung der Medien ausgleichen könnte, da hier nunmal nur ein kleiner Teil der Studierendenschaft erreicht wird. Dem AStA hingegen steht es durch seinen Zugriff auf den Email-Verteiler der Uni zu, ALLE Studierende zu erreichen.
Insofern lahmt der Seitenhieb auf Adventsaktionen und Kinorezensionen, da gerade durch solche Themen Leser auf die Seite gelockt werden, die sich hier dann auch über die Vollsersammlung informieren können. Darum geht es bei Medien nunmal, um eine breite Informationspalette, nicht darum, Sprachrohr der Hoschulpolitik zu sein. Dann würde doch kaum noch jemand hier vorbeischauen, weil die Studierenden, die sich wirklich für HoPo interessieren, sind meiner Ansicht nach deutlich in der Unterzahl.
p.s.: bartante, bitte informiere dich über die verschiedenen verfügbaren Artikelformen, wie Bericht, Reportage, Feature oder eben Kommentar. Eine subjektive Einfärbung gehört zum Kommentar dazu, ob dir diese Einfärbung nun gefällt, oder nicht.
Es ist nun aber auch nicht so, dass man sich als Schreiber hinter der Kategorie des Kommentars verschanzen kann. Gerade auf einen Kommentar wird aufgrund seiner subjektiven Färbung nun einmal subjektiven Entgegnet werden und das ist aus dem Grundsatz des 'audiatur et altera pars' auch nur wichtig und richtig.
Weiter bedeutet die Kommentarstellung auch nicht, dass der Kommentierende von seiner journalistischen Verantwortung befreit ist. Und nach meiner höchstgradig subjektiven Meinung ist auch ein nicht zu geringer Anteil der moritz Kommentare eher eine Glosse…
Grundsätzlich sind aber beide Formen zu begrüßen, schließlich regen beide Diskussionen an.
Abgesehen davon sehe ich es als Leser und auch aus meiner dienstlichen Stellung zu den moritz-Medien und dem AStA* schon sehr kritisch, wenn – auch nur in der Überschrift eines Kommentars – ein Organ der verfassten Studierendenschaft einem anderen vorwirft eine basisdemokratische Veranstaltung mit Absicht behindert zu haben… Das hat auch nichts mit Rücksichtnahme oder Hofberichterstattung zu tun, sondern etwas mit Tonfall und einem Verständnis seiner journalistischen Verantwortung. Ganz davon abgesehen, dass es ein sehr tiefsitzender verbaler Faustaschlag für jeden – auch überhaupt nicht an der Vorbereitung beteiligten – AStA-Referenten ist.
Auch das Kommentar zu den Clubies ist seltsam, zumal er nicht durch den Kommentierenden begründet wird. Und bei einer derartigen Anschuldigung finde ich auch in einem Kommentar, dass es nicht ausreichend ist nur zu verlinken und nicht selber seine Meinung darzulegen.
Und dem angehenden Akademiker sollte klar sein, dass man um eine Frage zu beantworten, diese erst einmal stellen muss.
*per Edit gezeigt, dass man auch als StuPist tatsächlich die Abkürzung des AStA richtig schreiben kann… :-"
also wenn es um "persönlichen befindlichkeiten" geht, dann sollte man doch eher beim AStA anfangen, der mit das letzte ist.
Manche Leute lesen anscheinend nur das, was sie lesen wollen. Mit keinem Wort wurde im Kommentar erwähnt, dass die Vertreter der Studentenclubs Schuld an der geringen Beteiligung haben. Es wurde ledglich geschrieben, dass das Thema studentische Kultur notwenig polarisiert, viele interessiert und ein solches Thema diesmal gefehlt hat. Ich denke, es wurde an anderer Stelle deutlich gemacht, dass es die Medien nicht versäumt haben ausreichend über Hochschulpolitik oder auch studentische Kultur zu berichten.
Und richtig, die moritz-Medien bekommen dafür Geld. Unter anderem dafür, dass sie eine möglichst große Bandbreite an Themen bieten. Damit das auch weiterhin möglich ist, setzen sie sich selbstverständlich dafür ein, dass existierende Probleme aufgedeckt und diskutiert werden. Dass sich Frau Napp seit Wochen kaum mit anderen Dingen als der Stupa- Medien- Beziehung beschäftigt und ebenfalls seit Wochen versucht wird, eine mögliche Strukturänderung zu finden, erfährt die Öffentlichkeit natürlich nicht. Deshalb sind derart unproduktive Bemerkungen vollkommen Fehl am Platz.
Zu den Klickzahlen: Davon abgesehen, dass Facebook nicht die einzige Plattform ist, sind diese abhängig von den Themen und Interessen der Nutzer. Das hat doch aber nichts mit dem Interesse an Hochschulpolitik zu tun. Es ist Sache der Medien PR zu betreiben, damit mehr Rezipienten erreicht werden, aber es ist nicht ihre Aufgabe, für die Vollversammlung zu werben.
Die sogenannten „Kommentare“ wirken wie eine Verschriftlichung von Kleinkindergebrüll an der Supermarktkasse. Vernünftig kritisiert wird in diesen „Kommentaren“ nicht. Das ganze wirkt doch eher wie ein patziger/ frühkindlicher Trotzversuch auf vermeintliche Kritik gegenüber einigen Autoren. Doch Gott sei Dank! Es gibt ja noch die Bild“Zeitung. Dort gibt es einen permanenten Bedarf an polemischen Schreiberlingen. ( Siehe Überschrift ) Ein Job ist den Autoren nach dem Studium jedenfalls sicher!
Von der konkreten Durchführung der kommentierenden Anregung abgesehen, wird hier natürlich eine sehr wichtige Frage aufgetan, die sich die Studierendenschaft auch beantworten sollte.
Was ist für uns die Vollversammlung und wie wollen wir sie umsetzen?
Einige Punkte der angeführten Manöverkritik sind zwar durchaus berechtigt, verkennen teils aber auch leider konkrete Zusammenhänge.
Auch ich denke persönlich, dass die VV zu spät und zu wenig in der Öffentlichkeit beworben wurde. Die ersten Gespräche und Rückmeldungen von Kommilitonen haben mir gezeigt, dass die meisten wussten das an dem Tag zwar vorlesungsfrei ist, aber nicht warum überhaupt. Dementsprechend wurde vielerorts die zusätzliche Freizeit genutzt um andere Sachen zu erledigen. Hier war es insbesondere unglücklich, dass z.B. die AStA-Rundmail an alle Studierenden erst einen Tag vor der VV versendet wurde.
Man muss aber bedenken, dass die VV nun einmal von eingereichten Anträgen lebt und gerade das Beschlussbuch wenig Sinn macht, wenn keine Anträge vorhanden sind um eingetragen werden. Andererseits muss natürlich gewährleistet werden, dass trotz dieser Schwierigkeit zeitnah über eingegangene Anträge informiert wird. Es wurde ja deswegen auch einmal u.A. von mir angeregt ein digitales Beschlussbuch vorzubereiten. Darüber könnte man einerseits umfassend vorab informieren, andererseits aber auch über das Jahr Eingaben für Anträge sammeln.
Ansonsten war es früher einmal üblich, dass das Studierendenparlament mit dem Beschluss der Einberufung der Vollversammlung auch gleich einige Leitthemen vorgegeben hat, zu denen dann durch Vertreter der Organe einige Leitanträge vorbereitet wurden. Damit hatte man inhaltliches Fleisch für die Vollversammlung und einen Rahmen der vielleicht auch den sonst nicht eingebundenen Studierenden motiviert, sich selbst einzubringen.
Ohne vorgebende Inhalte oder zumindest einen Rahmen läuft aber auch die vorab durch die moritz-Medien geäußerte Kritik am genutzten Werbematerial ins Leere. Gestalte ich die VV nach den von Dritten einzubringenden Anträgen, kann der AStA auch schwerlichst auf den vorher erstellten Flyern für diese werben. Man kann da ja nicht raten.
Ansonsten kann man ja auch die Frage in den Raum stellen, ob man wirklich grundsätzlich zwei Vollversammlungen im Jahr braucht. Gerade in der letzten Zeit hat man gemerkt, dass häufig heftig darum gerungen wird ein Publikum ziehendes Leitthema zu finden bzw. überhaupt mehrere Anträge zusammen zu bekommen. Ich wage hier die nicht ganz abwegige These aufzustellen, dass es auch einmal Semester gibt, wo man keine VV braucht, weil einfach keine Themen vorhanden sind. Und nichts ist abschreckender für einen Studierenden, als auf einer lahmen Veranstaltung zu sitzen, wo er das Gefühl hat, dass über Alibi-Themen diskutiert wird. Dann lieber nur eine VV im Jahr – die es aber mindestens geben muss – die dann aber ordentlich ist.
Im Gegenzug stelle ich aber auch die ebenfalls nicht ganz abwegige These auf, dass es durchaus Semester geben kann, wo mehr als eine VV angebracht ist.
Hier sollte generell einmal in Ruhe überlegt werden, was wichtiger ist; die formelle Periodizität der Veranstaltung, oder aber die inhaltliche Fundiertheit.
Ein Gegenvorschlag wäre dann die Daten für die Vollversammlung bereits vorher – z.B. zum Semesteranfang – festzusetzen. Dann würde mehr Vorbereitungs- und Bewerbungszeit bestehen. Weiter ist es bei einer nüchternen Betrachtung ja auch so, dass die jeweils gewählten Daten relativ vorhersehbar sind, da sie externen Erfordernissen unterliegen. Faktisch ist im Winter zum Beispiel die Frage nur, ob noch Mitte Dezember oder doch erst im Januar. Und bei einem wichtigen Grund kann man immer noch eine "außerordentliche" Vollversammlung machen.
Spannend wäre auch noch das Einführen von Online-VV, insofern rechtlich möglich. Gabs ja mal nen Antrag zu, der aber gelehnt wurde.
Man sollte auch erwähnen, dass es bereits durchaus spürbare Verbesserungen bei der VV gab. Die Beschlüsse werden mittlerweile selbstverständlich durch das Studierendenparlament respektiert, es kommen normalerweise mehr Studierende, so das prinzipiell immer die große Mensa genutzt wird und nicht mehr die kleine, den regelmäßigen Info-Top des Studentenwerkes finde ich sehr gut, usw.
Wenn es dann doch mal mit der Änderung des LHG M-V klappt, die bindende Beschlüsse ermöglicht – ein Unterfangen, dass forciert gehört – wird es ein deutlich spannenderes Instrument.
Schließlich wäre im Rahmen dieser Diskussion auch begrüßenswert, wenn nicht nur die Studierenden und üblichen Verdächtigen diskutieren, sondern auch mal die Vertreter der moritz-Medien, als Studierende und Mitglieder eines Organs der verfassten Studierendenschaft, nicht nur allgemeine Kritik üben, sondern vielleicht einmal konkrete Vorschläge bringen. Auch wenn Ihr selbstredend keine PR-Abteilung seid, habt Ihr doch fundiert Ahnung von der Thematik. 😉
Der Seitenhieb auf die "Clubbies" bei mir im Blog war nur ein möglicher Grund für weniger Teilnehmende als im Sommersemester. Die Schuld nur hier zu suchen, ist falsch, aber das habe weder ich noch sonst jemand getan. Meiner Meinung nach sind die Grafiken wesentlich spannender genauso wie die Idee einer Untersuchung der Beteiligung durch Politikstudierende (oder gerne auch andere).
Ansonsten finde ich die Kritik am AStA schon sehr interessant und würde gerne wissen, ob es für solche Veranstaltungen ein Leitfaden mit den abzuarbeitenden Aufgaben gibt oder ob sich da jede:r Referent:in neu reinfuchsen muss.
Folgenden Kommentar von Facebook poste ich hier mal. Vlt bringts ja was:
Hey Florian da würde ich dir stark wiedersprechen. In dem letzten halben Jahr ist sehr viel berichtenswertes in der Hochschulpolitik passiert. Ein paar Beispiele? Die Durchsetzung der 250 000 Euro Verteilung gegen das Rektorat, die Ablehnung der Plagiatssoftware durch den Senat auf Antrag der Studierenden, die Wahl einer neuen Rektorin bei der die Studierenden die entscheidende Stimmen waren, die erfolgreiche Kampfabstimmung um die Einfügung der CO 2 neutralen Universität ins Leitbild und der Einsatz für eine faire Mittelverteilung zwischen den Fakultäten. Leider finden sich diese Themen kaum in den studentischen Medien oder werden nicht bis zum ende berichtet. Ein Beispiel: Viele Studierende waren auf der Sommervollversammlung um die 250 000 Euro durchzusetzen. Die Medien haben dann auch dankenswerter Weise sehr stark über unsere Demo und den Senatsantrag berichtet. Aber dann…. Kaum ein Studierender weiß das diese Bemühungen am Ende erfolgreich waren. Genau so entsteht der Eindruck das die Teilnahme an einer VV nichts bringt. Dabei ist das Gegenteil der Fall! Die Studierendenschaftz hat auf universitärer Ebene einen sehr großen Einfluß und das erfahre ich auch in den Gesprächen mit Senatoren unserer UnI (Profs, Mitarbeiter). Die angesprochenen Themen fanden übrigens in der Osteezeitung sehr breiten Raum und zwar wesentlich größeren als in den studentischen Medien.Aber verstehe mich nicht falsch. Ich will nicht die Schuld auf die Medien abwälzen. Im Gegenteil, ich glaube schon das die dort das bestmögliche getan wird. Wie die gesamte verfasste Studierendenschaft sind auch die Redakteure durch Zeitprobleme und die ehrenamtlichkeit eingeschränkt. Aber das gleiche gilt für AStA und StuPa! Auch hier wird das bestmögliche getan….Und klar Kritik ist richtig und wichtig. Doch manchmal ist es doch alles zu negativ eingefärbt. Ein Beispiel dafür ist die Berichterstattung zur letzten Wahl im Jaunar 2012. Es gelingt uns die Wahlbeteiligung signifikant zu steigern und die Berichterstattung der Medien wird dominiert von der angeblich niedrigen Wahlbeteiligung. Ähnlich wie bei der relativ schlechten VV Beteiligung letzte Woche, die überaus erfolgreiche Vollversammlung im Sommer gar keine Rolle mehr spielt. Die wirklichen Gründe für die magere Beteiligung sind bei Milos und Christoph schon angeklungen. Es gab schlicht zu wenig relevante Themen.Es war schlechtes Wetter(Wer fährt von Schönwalde durch den Regen zur VV?). Ja und auch die Werbung kam zu spät. Dies lag aber schlicht daran das es kaum Anträge gab. Alles in allem finde ich die Aufregung etwas zu heftig…Was denn wenn im nächsten Sommer 1000 Leute bei der VV sind? Ist dann wieder alles gut? Läuft die Studierendenschaft dann wieder Bombe? Am meisten ärgert mich das sich gewisse Antidemokraten von der JU jetzt deswegen ins Fäustchen lachen und glauben das ihr Versuch der Spaltung zwischen AStA/StuPa und Medien aufgeht. Die engagierten Mitglieder wie Christoph Böhm, Louise Behrendt und Hendrik Hauschild oder die RCDSler sind dabei ausdrücklich ausgenommen.
Hier noch das Statement des Allgemeinen Studierendenausschusses:
http://www.astagreifswald.de/soziales/vollversamm…
Bei dieser VV von "Großveranstaltung" zu reden finde ich schon gewagt. Aber egal:
Erst einmal fand ich den Ablauf dieser VV sehr angenehm. Der zeitliche Rahmen war angemessen, die Diskussionen gut und überwiegend sachlich, die Präsentation war diesmal auch von hinten zu erkennen, die Formalitäten waren vorhanden wurden aber nicht unnötig ausgeweitet, die Technik hat funktioniert. Soweit hat die Organisation also sehr gut geklappt.
Was aber bereits angesprochen wurde und was auch ich kritisieren möchte, ist u.a. die Ankündigung. Es ist nicht ausreichend einen Tag vorher eine Mail zu schicken nach der man dann erst einmal suchen muss wo und wann das ganze stattfinden soll. Wenn der Termin bereits so lange fest stand, hätte man dies auch weit vorher machen können (ebenfalls über Mail oder mal Aushänge, es soll nämlich immer noch Leute geben die weder bei Twitter oder Facebook sind und die auch nur selten auf der gewöhnungsbedürftigen AStA-Homepage vorbei schauen). Dafür ist es auch irrelevant ob bereits Anträge eingereicht wurden oder inhaltliche Schwerpunkte feststehen. Die Mail soll einfach darüber informieren wann die VV ist. Ich bin auch der Meinung, dass dann der ein oder andere Antrag mehr eingeht. Denn wie es bei Studierenden oft üblich ist, kommt da selten etwas aus heiterem Himmel. Mit der Ankündigung macht sich dann aber vielleicht doch der ein oder andere nicht AStA- oder StuPa-Studierende Gedanken darüber was gerade in seinem Studium nicht so rund läuft. Um aus den Gedanken dann aber auch einen Antrag zu machen bedarf es manchmal mehr als einen Tag.
Die mangelhafte Ankündigung mag auch ein Grund für die miserable Beteiligung sein. Weitere müssen gefunden werden und wurden hier auch schon diskutiert. Verbindlichkeit der Beschlüsse wäre einer der wichtigsten in meinen Augen. Ein weiterer ist die ebenfalls bereits erwähnte "Aufklärung" der Leute über den Sinn und Zweck einer VV aber auch der HoPo im Allgemeinen. Das ist ein Problem das nicht nur in der Vorbereitungszeit der VV angegangen werden muss. Das geht schon in der Ersti-Woche los. Da kann man bereits Infoveranstaltungen zur HoPo durchführen, in denen auch die Wichtigkeit dieser herausgestellt wird. Vorteil wenn man das in der Ersti-Woche macht ist meines Erachtens der, dass die Studierende dann noch fast vollständig zuhören und noch keine Verdrossenheit (wie sie auch in den Interviews teilweise zu hören war, nach dem Motto: ich war schon so oft auf VVen und noch keine hat was gebracht) vorhanden sein sollte. Diese Verdrossenheit ist ein weiterer Grund warum viele nicht mehr zu den Versammlungen gehen: Sie wurden durch vorangegangene VVen (oder auch andere Vorgänge in der HoPo) abgeschreckt, die in der Tat zum Teil sehr sehr schlecht waren, sei es weil sie mit einer enormen Verspätung begonnen haben, viel zu lang oder zu formalisiert oder einfach inhaltslos waren. Diese Leute zurück zu gewinnen ist sehr schwer. Da denke ich können aber die Moritz-Medien einen wichtigen Teil zu beitragen, indem sie über wichtige Themen auch bis zum Ende berichten. Also nicht nur darüber, dass ein Antrag auf der VV beschlossen wurde, sondern auch, was mit ihm im AStA oder StuPa passiert ist, wie die Uni-Leitung diesen wahr genommen und eventuell darauf reagiert hat. Dies fehlt mir oft wodurch schnell der Eindruck entstehen kann, dass die Beschlüsse der VV nichts bringen.
(to be continued)
Teil 2:
Als nächsten Punkt möchte ich das Freistellen von Veranstaltungen für die Zeit der VV ansprechen. Diese finde ich absolut nötig. Umso dreister finde ich es, wenn dann ein Großteil der Studierenden als Ausrede für das Nichterscheinen bei der VV angibt, dass sie keine Zeit haben. Auch wenn dies in Einzelfällen sein mag, erscheint es mir doch nur als faule Ausrede. Ich weiß zwar nicht wie, aber da sollte man irgendwie etwas dran verändern. Ein wichtiger Punkt wäre schon mal, dass DozentInnen die von dem Ausfall betroffen sind in der Woche vorher ansagen, warum die Veranstaltung ausfällt und das doch bitte alle anstatt zu dem Seminar oder der Vorlesung zur VV gehen sollen. Natürlich kann man auch über die verschiedenen Gremien an andere DonzentInnen mit der Bitte herantreten, die VV anzukündigen. Erfahrungsgemäß hat das noch einmal eine ganz andere Wirkung als wenn dies ein Studierender tut. Neben den DozentInnen, können aber auch Studierende der verschiedenen Organe dies in die Veranstaltungen, v.a. Vorlesungen, tragen. Da pickt man sich 10 oder mehr große Vorlesungen raus, in denen man eine Woche vor der VV eine kurze Ansage macht, dass diese stattfindet und dazu noch toll und wichtig ist und man einen Schoko-Nikolaus bekommt.
Abschließend möchte ich auch anregen, das Konzept der VV einmal neu zu überdenken und dieser ein neues Image zu geben. Dazu finde ich den Ansatz von Christoph sehr gut, mal darüber nachzudenken nur eine VV im Jahr zu machen oder sie inhaltsabhängig zu veranstalten. Ebenfalls von Christoph angesprochen wurde der Fakt, dass überwiegend die „üblichen Verdächtigen“ auf dieser Veranstaltung reden. Zwar sind es diejenigen die inhaltlich mit am besten bescheid wissen, auf viele andere wirkt das aber ab einem gewissen Maß abschreckend. Sicherlich ist es gut, wenn die angesprochenen Anregungen geben und die Diskussionen auch in gewisser Weise lenken. Es muss aber unbedingt erreicht werden, dass sich auch andere Studierende zu Wort melden. Ansonsten entsteht wieder der Eindruck die VV sei überflüssig, da sich alle Redner ja eh regelmäßig bei der StuPa Sitzung treffen und dort diskutieren. Leider habe ich da auch keinen sinnvollen Ansatz wie man dies erreichen kann. Vielleicht fällt euch dazu was ein.
Um mein Statement zum Erreichen höherer Beteiligung bei VVen noch einmal zusammen zu fassen: viel frühere und umfangreichere Ankündigung z.B. durch Mails, Aushänge und Ankündigungen in Vorlesungen; mehr Aufklärung über die HoPo und die verschiedenen Gremien auch zu anderen Anlässen z.B. im Rahmen von Vorträgen; weitreichendere Berichterstattung der Moritz-Medien; neue Konzeption der VV um das Image aufzubessern z.B. nur eine VV im Jahr oder weniger Gesprächsanteil der „üblichen Verdächtigen“.
Da muss doch was möglich sein. Das 10% Ziel von Milos finde ich ein sehr erstrebenswertes. An diesem muss aber auch hart gearbeitet werden. Die derzeitigen Bemühungen scheinen dafür nicht zu reichen, also sollte man versuchen diese auszubauen. Was auf jeden Fall vermieden werden muss ist, dass der Eindruck entsteht die Studierenden hätten keine Probleme und müssen sich daher nicht beteiligen. Sicherlich mag es solche Studierende geben, ich selbst kenne aber keinen einzigen. Die Probleme sind da und um sie zu lösen ist es nötig ihnen Gehör zu verschaffen und das mit möglichst vielen Leuten.
Hey Snej,
vielen Dank für die konstruktive Kritik und die vielen Vorschläge. Ich denke, dass wir genau mit solchen Aussagen und Ideen sehr gut arbeiten können. Davon brauchen wir mehr. Einiges möchte ich gleich aufgreifen.
Wir haben in unserem Statement vor allem von einer "Großveranstaltung" gesprochen, weil sie organisatorisch sehr viele Ressourcen (sowohl vom AStA-Personal als auch vom reinen Aufwand) bindet. Zumindest mehr als normale Veranstaltungen die wir organisieren. Zu den "Großveranstaltungen" zählen die beiden Erstsemesterwochen, die 24h-Vorlesung und eben die beiden Vollversammlungen. Ansonsten kommen dazu natürlich noch sämtliche andere Veranstaltungen die wir zusätzlich dazwischen organisieren. Aber diese 5 sind im Grunde Eckpfeiler die in jedem Jahr kommen.
Die Vollversammlung wird (egal wie gut besucht sie ist) von vorneherein trotzdem so vorbereitet als würden wir mit Beschlussfähigkeit rechnen. Also mit großzügiger Planung. Sprich, der Raum vor Ort wird so gestaltet, die Anzahl an Stimmzettel, Verhältnis an Antragsbüchern und auch Werbung etc. Das schafft natürlich einen größeren Aufwand als letztlich bei einer geringeren Beteiligung nötig gewesen wäre.
Ich stimme mit den meisten deiner Punkte absolut überein. Es muss definitiv früher kundgemacht werden. Vor allem in den einzelnen Instituten. Leider sind wir da natürlich mit nur 13 Referenten, einem eigenen Studium, anderen AStA-Veranstaltungen und dem sehr umfangreichen Tagesgeschäft recht eingeschränkt. Bei sowas brauchen wir natürlich Hilfe und Unterstützung. Gerade von Seiten der Fachschaften, wenn es um die einzelnen Institute oder gar Ankündigungen in Vorlesungen geht. (Die Beteiligung ist da recht unterschiedlich) Die Zusammenarbeit wird auch stetig besser, dennoch gibt es Nachholbedarf. Besser geht natürlich immer. Es muss eben auch von der Basis kommen. Eine solche weitreichende Vorbereitung ist dann aber auch nur möglich wenn der Termin frühzeitig fest steht. In diesem Jahr war das so, hat leider im Winter nicht wie gewünscht/gehofft funktioniert, im Sommer dagegen schon.
Ein weiterer guter Punkt den du angesprochen hast, sind mehr Vorträge oder Vorstellungen der Hochschulpolitik. In den Erstsemesterwochen wird sowas bereits gemacht mit dem Vortrag des Hochschulpolitischen Referenten. In diesem Wintersemester war er sogar besser besucht als die Jahre davor. Dennoch kommt man nur schwer über 20-30 Interessierte hinaus. Vielleicht liest es sich auch etwas trocken im Erstiprogramm "Vortrag zur Hochschulpolitik", deshalb gibt es ja seit geraumer Zeit den "Hochschulpolitischen Sektempfang", aber das Wort "Politik" kriegt man da eben nur schwer raus. Könnte sein, dass schon alleine das abschreckt oder nicht spannend klingt. "Verfasste Studierendenschaft" ist vielleicht etwas mystisch und "Studentische Selbstverwaltung" beinhaltet auf den ersten Blick vielleicht auch eine eher langweilige Assoziation. Dahingehend muss auch dringend was getan werden. Denn alle die hier arbeiten merken schnell wie spannend und vielschichtig es doch eigentlich ist. Das es einen süchtig macht und man sich sehr entwickelt. Im Grunde muss ein Verständnis für die Arbeit in den verschiedenen Organen geschaffen werden (ehrenamtliches Engagement in seiner Vielfalt: Senat, StuPa, AStA, moritz-Medien, Fachschaften, Fakultätsräte und natürlich sämtliche studentische Kulturträger wie Clubs, Initiativen und Vereine).
Es muss eben eine gewisse Kontinuität geschaffen werden. Durch die Bachelor-Master-Umstellung gibt es immer weniger Studierende die sich mal länger als nur eine Legislatur (1 Jahr) engagieren können (rein zeitlich gesehen ohne ihr Studium komplett schleifen zu lassen).
Ich danke dir nochmal für deine Anregungen und habe sie komplett aufgenommen. Sie werden auch in die Auswertung fließen und in die Überlegungen für zukünftige Vollversammlungen.
Bitte mehr davon.
ich könnte mir ja vorstellen dass die vv-misere auch ein bischen hausgemacht ist. viele leute die nach dem erfolgreichen anti-arndt-beschluss vor 2(?) jahren dachten sie könnten was bewegen, werden sich danach (besonders vom asta) reichlich verarscht vorgekommen sein.
außerdem kenn ich durchaus einige leute die auch völlig ohne die berichterstattung von moritz oder sonstwem sagen würden, dass asta und stupa ein ziemlicher kindergarten sind, einfach aufgrund eigener erfahrungen.