Ein Bericht von Anne-Marie Martin

Am Wochenende verließen die moritz-Redakteure ihr sicheres Quartier in Greifswald, um für zwei Nächte in einem alten Gutshaus mit knarrenden Holzdielen und ohne zeitgemäßem Heizsystem in Glashagen zu residieren. Das abgelegene Dorf liegt etwa eine halbe Stunde Fahrt mit dem Auto entfernt. Ziel dieses gefährlichen alljährigen Unternehmens war es, die Kompetenz in Sachen Schreiben, Interviewen und Recherchieren zu verbessern und damit auch die Qualität der moritz-Medien zu steigern.

Doch Angst und Misstrauen überschattete die sonst harmonische Gemeinschaft in dem alten Haus. Mittels Los wurden für ein Spiel zwei Mörder erwählt, die das gesamte Wochenende dem Rest der Gruppe auflauerten. Ihr Ziel war es, jedem unvorsichtigen Redakteur im richtigen Moment die Worte “du bist tot” zu flüstern. Die “Leichen” mussten sich dann in eine Liste eintragen, um die Hinterbliebenen von ihrem Tod zu unterrichten. Neben gemeinsamem Kochen, Abwaschen und dem Anheizen der alten Kachelöfen gehörte nun also auch der Kampf um das eigene Leben zu den täglichen und auch nächtlichen Aufgaben.

Dennoch wurde die Hauptaufgabe des Wochenendes natürlich nicht aus den Augen verloren. Zu diesem Zweck gaben Experten in Form von Workshops tiefe Einblicke in das Arbeiten in den Medien. Carsten Schönebeck und Gabriel Kords, beide ehemalige webMoritz-Chefredakteure und nun Reporter beim Nordkurier, gaben eine Einführung in den Journalismus und sprachen mit den jungen Redakteuren über die Grundfertigkeiten in den Printmedien. Die “alten Hasen” vom webMoritz und moritz-Magazin konnten ihren Horizont in Sachen Interview in einen Workshop mit dem freien Journalisten Jürgen Seidel erweitern, während die Leute von moritzTV bei Carola Lewering vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) alles über das Thema Recherche für TV-Beiträge erfuhren. Alle drei Veranstaltungen stießen auf große Begeisterung bei den Teilnehmern.

Doch außerhalb der Workshops nahm das Massaker seinen Lauf. Ob in der Küche beim Kaffee kochen, im Badezimmer beim Zähne putzen oder draußen beim Holz holen, selbst beim Schlafen im eigenen Zimmer fielen nach und nach immer mehr der sechsundzwanzig Redakteure den Mördern zum Opfer. Noch dazu wurden in der Nacht zwei Verdächtige zu Unrecht gehängt. Am Ende überlebten leider nur vier Redakteure.

Doch keine Angst, dies bedeutet nicht das Ende der moritz-Medien! Denn trotz “Exitus” hat die Redaktion entschieden, sich auch in Zukunft um Magazin, Web und TV an der Uni Greifswald zu kümmern und ihre neu erworbenen und verbesserten Kompetenzen dabei zu nutzen.

Fotos: Florian Bonn, Stephanie Napp, Johannes Köpcke, Simon Voigt
Artikelbild: Andrea Dittmar (Archiv, Oktober 2011)