Einblicke geben

Ich habe ein Seminar, in dem der Dozent neben mir lediglich einen weiteren Studenten zu betreuen hat. Das sind Verhältnisse, die keine Privatuni bieten kann. Und alles ganz ohne horrende Studiengebühren. In zwei anderen Vorlesungen dagegen fand ich mich mit 400 Studierenden in der Kiste wieder. Da merkt man eben doch, dass wir an einer staatlichen Hochschule studieren. Während das an anderen Unis normal ist, gehört es in Greifswald eher zu den Ausnahmen.

Die meisten Hörsäle der Uni bieten ohnehin nicht so vielen Personen Platz. Dazu zählen auch die Räume des Historischen Instituts. Seitdem in den Semesterferien ein Teil der Decke eingestürzt ist, wurde das Institutsgebäude sogar komplett gesperrt. Das forderte im Anschluss natürlich nicht nur Bauarbeiten sondern auch organisatorische Höchstleistungen. In diesem ganzen Chaos wollten wir dann auch noch Informationen haben. Dass wir hartnäckig waren, könnt ihr auf Seite 22 lesen.

Ähnlich selten wie volle Universitätssäle gibt es wohl gut gefüllte Kirchensäle in Greifswald. Auf 54 000 Einwohner kommen circa ein Dutzend Kirchengemeinden. Die drei größten Kirchen in der Innenstadt prägen die weithin sichtbare Silhouette, jeder kennt sie. Doch wer weiß auf Anhieb, wo sich die Moschee in Greifswald befindet? Sie gehört zum Islamischen Kulturzentrum in der Makarenkostraße und zählt ebenfalls zu den Orten, an denen der Glaube ausgelebt werden kann. Wir möchten euch die islamische Gemeinde Greifswalds vorstellen.

Dazu passt rein geografisch, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, auch der Artikel über das benachbarte Studentenwohnheim. In diesem gibt es häufig Sachschäden. Für auftretende Defekte werden die Bewohner, meist ausländische Studierende, verantwortlich gemacht. Unser Redakteur traute sich hinein in die vermeintliche Hölle (Seite 32)

Apropos Hölle: Ist es für Studierende mit einem hervorragenden Abitur schrecklich in einem vollen Hörsaal zu sitzen und überhaupt nicht aufzufallen? Da war man nun extra fleißig in der Schule und dann das. Einmal im Betrieb interessieren niemanden mehr die Vorleistungen, die dafür erbracht wurden. Trotzdem werden die meisten neidisch, wenn sie von Leuten hören, die ein glänzendes Abitur in der Tasche haben. Ihnen steht schließlich die Welt offen! Sie können alles studieren, wozu sie Lust haben. Die Frage allerdings ist, ob sie dies wirklich können. Einige Studierende unserer Uni haben uns Einblicke in ihre Gedanken zur Studienwahl gegeben (Seite 18).

Für uns vom moritz ist es im Übrigen sogar von Vorteil, wenn ihr in vollen Hörsälen sitzt: die Wahrscheinlichkeit ungestört und vor allem unbemerkt unser Magazin lesen zu können, steigt deutlich. In diesem Sinne: viel Spaß beim Überstehen der Vorlesungen mit unserer neuen Ausgabe!

Anja Rau

Das komplette Heft könnt ihr hier als pdf herunterladen. Ausgewählte Artikel könnt ihr auch online lesen und kommentieren.