Sticker2_Katrin-HauboldEin satirischer Kommentar 

Um im heutigen Mediendschungel erfolgreich zu sein, muss man mit allen Mitteln dafür sorgen, dass Logo, Internetauftritt und Redakteure einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Das dachten sich auch die moritz.medien und verteilten zum Start ihres neuen Designs Aufkleber an Erstis und ältere Semester. Nun schaltet sich das Ordnungsamt ein: Die Sticker verschandeln das Stadtbild.

Ein runder Sticker, in der Mitte ein M in Magenta und darunter eine Internetadresse. Als hätte das Ordnungsamt Greifswalds nicht schon genug zu tun, müssen sie sich nun auch noch mit der Beseitigung von diesen Stickern kümmern. Am 08. Oktober standen sie vor der Tür der moritz.medien.

Sie erklärten, dass ihnen die Arbeit der studentischen Medien gefalle, es aber nicht ginge, dass die Stadt in einer Stickerflut mit dem Logo verschwinde. Genaue Auswirkungen, wie Sticker an Laternenpfählen und Mülleimern das Stadtbild verschandeln, führten die Beamten nicht aus.

Es wird jedoch gemunkelt, dass man erwartet, dass die Touristenzahl in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen würde, wenn weiterhin Sticker in der Öffentlichkeit auftauchen sollten. Da aber insbesondere der Tourismus Greifswald und sein Umland am Leben erhalten, ist dies nicht hinnehmbar.

Auch die Bauarbeiten verzögern sich nun wahrscheinlich um mehrere Jahrzehnte. Angeblich soll der Vorplatz der Mensa erst mit dem Flughafen Berlin-Brandenburg, also 2043, fertiggestellt werden. Die Bauarbeiter würden von den Bauprojekten der Stadt abgezogen und für die Beseitigung der Sticker von Laternenmasten, Papierkörben und Stromkästen zugeordnet werden.

Auch Oberbürgermeister Dr. Arthur König hat bereits Wind von der PR-Aktion der Medien bekommen. Das Ordnungsamt warnte die Medien davor, dass der OB in Zukunft schlecht über sie sprechen könnte. Ob die Stammleserschaft dadurch jedoch sinkt, ist umstritten. Immerhin besteht diese ja weniger aus Christdemokraten, sondern aus radikalen Linken. Des Weiteren sind die Medien ohnehin von der Partei „Die Partei“ infiltriert.

Dennoch möchten die moritz.medien auf diesem Wege alle Leute auffordern, die einen oder mehrere Sticker mit dem M eines der größten Telekommunikationsunternehmen Deutschlands besitzen, diese nicht mehr an öffentliche Plätze zu kleben. Wie das Ordnungsamt raten auch sie euch, verklebt sie in der Wohnung, auf Hefte, Schränke oder den ungeliebten Mitbewohner.

Das Ordnungsamt wird nun alle Sticker fotografieren und verzeichnen. Um Ihnen dabei zu helfen rufen dazu auf, postet eure Bilder mit den Stickern unter den Artikel auf Facebook. Bleibt zu hoffen, dass Marc Zuckerberg sich nicht persönlich meldet, weil nun auch sein Unternehmen mit den Stickern verschandelt wird.

Foto: Katrin Haubold