Der webMoritz hat am Montag, dem 4. Januar, allen Kandidaten für StuPa, Senat und Fakultätsräte per E-Mail einen Fragebogen zugesandt. Wir veröffentlichen alle Antworten, die uns bis Freitag, 18 Uhr zugegangen sind. Antworten, die später eingegangen sind, können unter Umständen nicht oder nur verspätet veröffentlicht werden.

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Thomas Schattschneider

1. Allgemeine Angaben zur Person (Name, Alter, Studienfach, Fachsemester):

Thomas Schattschneider, 27, Geschichte / Latein für Lehramt an Gymnasien

2. Für welche Gremien kandidierst du?

Akademischer Senat / StuPa

3. Was machst du außer Studium und Gremienarbeit?

Tanzkurs (F3), Lesen, Schlafen

4. Warum kandidierst du bzw. willst du in das betreffende Gremium?

Ich kandidiere, da ich bereits in die Studierendenschaft im Senat vertrat und erleben konnte, wie vielseitig die im Senat zu behandelnden Sachthemen sein können und dass die dort gefassten Beschlüsse unmittelbare Auswirkungen auch auf uns Studierende haben.  Seit zwei Jahren bin ich zudem stellvertretender Senatsvorsitzender und konnte so auch die Politik „hinter“ der Politik gestalten. Themen, die es anzugehen gilt, gibt es viele: vgl. dazu http://senathgw.wordpress.com . Ein besonderes Anliegen, das mich motivierte nochmals für den Senat zu kandidieren, ist der Einsatz für die Lehrämter und die Geistes- und Sozialwissenschaften, für die es in der nächsten Legislatur um einiges geht

5. In welcher politischen Richtung fühlst du dich verortet?

Ich bin in der Mitte und dort pragmatischer Gestalter.

6. Wie empfindest du die Debattenkultur in den universitären Gremien?

Die Sitzungs- und Debattenkultur im Senat ist deutlich „gesitteter“ als im Studierendenparlament. Die Studierenden debattieren mit den Professoren und weiteren Mitgliedern auf gleicher Augenhöhe, müssen dafür aber auch kompetent vorbereitet sein. Im Senat wird zum Teil hart in der Sache gestritten, doch es geht eben um die Sache und nicht um parteipolitisches Kleinklein oder Popularitätswerte.

7. Welches Themenfeld siehst du in den Gremien/dem Gremium für die/das du kandidierst unterrepräsentiert?

Themen können nur das Unterrepräsentiert sein, wenn sie nicht durch die Senatsmitglieder in den Senat getragen werden. Bislang  wurden Themen wie Nachhaltigkeit, Studierendenzufriedenheit und Verwendung des Körperschaftsvermögens vernachlässigt, das muss sich in der nächsten Legislatur ändern.

8. Als wie groß siehst du die Rolle der Studenten und der studentischen Selbstverwaltung in universitären Entscheidungsprozessen?

Zum Senat: Die Studierenden im Senat können sich vielfältig einbringen, leider sieht das Landeshochschulgesetz jedoch vor, dass im 22-köpfigen Engeren Senat nur vier Studierende abstimmen dürfen, so dass Abstimmungsergebnisse nicht immer die in der Debatte geäußerten Positionen widerspiegeln. Gremien, in die sich die Studierenden maßgeblich einbringen können, sind die Senatskommissionen, die einen Großteil der Senatsbeschlüsse inhaltlich vorbereiten. Hier wird in einem überschaubaren Kreis großer Politik durch Beschlussvorlagen der Weg bereitet. Vielfach ist es uns studentischen Senatoren gelungen, Themen über die Kommissionen in den Senat einzubringen. Wiederum andere, für Studierende nicht hinnehmbare Anträge, konnten wir noch in den Kommissionen stoppen.

Zum StuPa: Das Parlament ist Teil der studentischen Selbstverwaltung  und damit sind die Grenzen bereits aufgezeigt: Das Parlament verwaltet die Interessen der Studierenden!  Diese kann es über den AStA in Form von Forderungen an das Rektorat und Dritte adressieren. Letztendlich können fundierte Forderungen und Empfehlungen jedoch nur an Entscheidungsgremien herangetragen werden und dann Lobbyismus betrieben werden. Sinnvoll ist es daher, dass – wie in der Vergangenheit auch – die studentischen Senatoren die Themen des StuPa aufgreifen und in den Senat, der über alle grundlegenden Angelegenheiten der Universität entscheidet, tragen.

9.Eine der Hauptaufgaben des StuPa ist das Wählen und Kontrollieren des AStA. Was sollte sich hier verbessern?

Bei der AStA-Wahl gilt für mich der Leitsatz, dass Studierende mit Interesse an Engagement und Gestaltung in den AStA gewählt werden sollten und nicht jene, die damit Geld verdienen wollen. Da AStA-Referenten immer auch Multiplikatoren sind, sollen sie für ihre Arbeit „brennen“ und Kommilitonen für soziales, kulturelles und politisches Engagement „entflammen“ können.

Der AStA wird bislang alle zwei Wochen durch schriftliche Berichte an das Studierendeparlament kontrolliert, zu denen dann mündliche Nachfragen gestellt werden. Diese Berichte dauern, ergänzt um die moritz-Medien und weitere Berichtspflichtige, bis zu eineinhalb Stunden und „fressen“ damit Sitzungszeit, die eigentlich für inhaltliche Debatten genutzt werden sollte. Mein Leitsatz ist daher, dass die Parlamentsmitglieder lieber unter der Woche an die Referenten mailen sollten, um Nachfragen zustellen und Anregungen zugeben. Aus meiner Zeit als AStA-Vorsitzender erinnere ich mich an gute Gespräche mit Parlamentariern im AStA-Büro, aus denen tolle inhaltliche Ideen für AStA und StuPa entstanden. Daher sollten wieder mehr Parlamentarier den Weg in das AStA-Büro finden und persönlich mit den Referenten ins Gespräch kommen.

10. Was sind deine haushaltspolitischen Ziele?

Mein haushaltspolitisches Ziel ist es, dass Geld dort hingelangt, wo nach Möglichkeit viele Studierende von ihm profitieren, denn es ist nicht unser Geld, sondern das aller Studierenden. Fairerweise muss auch gesagt werden, dass ich im Zweifel lieber an begründeten Stellen in der Debatte um Finanzanträge einmal mehr „Nein“ sage, als später ein Kind wiederzubeleben, das in den Brunnen gefallen ist.

Foto: privat