Kipferl sind ein traditionelles Gebäck, dass in vielen Regionen Europas zu besonderen Anlässen gebacken wird. Vor etwa zwei Jahren durfte ich sie bei meiner Tante probieren. Seitdem backe ich sie immer zur Weihnachtszeit. Kleiner Tipp: Sie sind auch ein schönes Geschenk zu Weihnachten!
Zutaten
220g Mehl
100g Zucker
120g weiche Butter
1Pck Puddingpulver
2 Eigelb
2 EL Milch
Puderzucker
Vanillezucker
Zubereitung
Die ersten 6 Zutaten miteinander verkneten.
Den Teig zu eine Rolle formen und in dünne Scheiben schneiden.
Die dünnen Scheiben ebenfalls wieder in dünne Rollen und anschließend in Kipfel formen.
In den vorgeheizten Backofen auf 180 Grad, Ober- und Unterhitze circa 12 Minuten backen.
Puderzucker und Vanillezucker mischen und über die warmen Kipfel sieben.
So sehen die Prachtstücke dann am Ende aus:
Lasst es euch schmecken!
Beitragsbild: Vanessa Finsel Fotos im Beitrag: Miriam Pecyna
In Kalendertürchen Nummer 13 werfen wir einen Blick auf einen der neusten Actionfilme – äh, ich meine Weihnachtsfilme. Die Rede ist von The Red One – Alarmstufe Weihnachten. Der neueste Film um Schauspieler wie Dwayne „The Rock“ Johnson und Chris Evans ist so impulsiv und energiegeladen wie die Geschäfte kurz vor Heiligabend. Wie weihnachtlich der Film wirklich ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Actionreiche Weihnachtszeit
The Red One – Alarmstufe Weihnachten ist ein actionreicher Weihnachtsfilm, der eine völlig neue Perspektive auf den Weihnachtsmann bietet. In diesem Film ist der Weihnachtsmann nicht nur ein gemütlicher Geschenkebringer, sondern ein erfahrener Agent mit dem Codenamen Red One. Von Beginn an macht der Weihnachtsmann nicht wirklich den Eindruck einer mystischen Figur der Winterzeit, sondern eher den eines besonders hohen Militär-Kommandanten. Ich will jetzt nicht sagen, dass das irgendwie typisch ist für einen in den USA spielenden Action-Film, aber es ist irgendwie typisch.
Die Prämisse des Films sieht wie folgt aus: Kurz vor Weihnachten verschwindet der Weihnachtsmann spurlos aus seiner Suite am Nordpol. Der Sicherheitschef des E.L.F.*, Callum Drift, gespielt von Dwayne Johnson, wird beauftragt, den Fall zu lösen. Gemeinsam mit seinem unerfahrenen Partner, Jack O’Malley, gespielt von Chris Evans, begeben sie sich auf eine wilde Jagd, um den Weihnachtsmann zu finden und Weihnachten zu retten.
(*Extremely Large and Formidable; nicht das, was man eigentlichen von Elfen erwartet glaube ich)
Während ihrer Mission stoßen sie auf eine geheime Welt voller magischer Kreaturen und gefährlicher Gegner*innen. Es stellt sich heraus, dass der Weihnachtsmann von einer Gruppe Bösewichten entführt wurde, die die Weihnachtszeit für ihre eigenen Zwecke missbrauchen wollen. Callum und Jack müssen nicht nur gegen die Bösewichte kämpfen, sondern auch gegen die Zeit, um den Weihnachtsmann rechtzeitig vor Weihnachten zu befreien und die Geschenke an alle Kinder der Welt bringen zu können.
Auf den ersten Blick scheint das für einen Weihnachtsfilm wohl für viele von euch nicht groß revolutionär, was die Storyline angeht. Und das ist es an sich auch nicht wirklich. Das Genre der Weihnachtsfilme wird in The Red One ganz sicher nicht neu erfunden, aber darauf zielt der Film auch gar nicht wirklich ab. Was ihn von den ganzen anderen Weihnachtsklassikern abgrenzt, ist die geballte Menge an Action, die für einen Film, der die ruhige und besinnliche Weihnachtszeit thematisiert, eigentlich komplett unpassend sein sollte, aber am Ende trotzdem irgendwie funktioniert. Der Film ist trotz fehlender tiefgängiger Story irgendwie unterhaltsam gestaltet. Wer ohne große Erwartungen in den Film reingeht, wird, denke ich, auch nicht wirklich enttäuscht. Wer einen neuen Star in der Szene der Weihnachtsfilme erwartet, sollte seine/ihre Aspirationen aber wohl etwas zurückschrauben. Überzeugt euch gerne selbst von The Red One in dem folgenden Trailer und bekommt einen ersten Einblick in die Rettungsaktion des Weihnachtsmannes.
Disclaimer: Ab hier folgen etwas genauere Informationen über den Film. Wer sich nicht spoilern lassen möchte, sollte den folgenden Part nicht lesen.
Sehr viel Action, wenig Tiefe, aber trotzdem unterhaltsam
Für alle, die sich dazu entschieden haben, sich etwas mehr spoilern zu lassen oder ihre Eindrücke des Films mit den Meiningen vergleichen zu wollen: Hier seid ihr richtig. Zunächst wollen wir nochmal etwas genauer auf die Geschichte und die Charaktere eingehen. Die beiden Hauptakteure des Films sind ohne Frage Callum Drift und Jack O’Malley. Beide sind charakterlich komplett unterschiedlich. Während Callum, wie in so vielen Performances von The Rock, den disziplinierten und draufgängerischen Part spielt, ist Jack eher ein entspannter, lässiger und unseriöser Kerl. Auch dieses charakterliche Duo ist vielen bestimmt schon bekannt, wenn man mal so an die Mischung aus Dwayne Johnson und Kevin Hart denkt, die einige von euch vielleicht noch aus Jumanji kennen. Passenderweise ist der Regisseur von The Red One auch der gleiche wie bei Jumanji. Von daher ist das Ganze am Ende wohl doch nicht so verwunderlich.
Zu Beginn des Filmes verstehen sich Callum und Jack kein bisschen. Vor allem Callum hat ein ganz großes Problem mit seinem zukünftigen Partner, denn Jack war derjenige, der den Bösewichten der Geschichte die Position des Hauptquartiers des Weihnachtsmannes verraten hat, um sich nebenbei etwas Geld dazu zu verdienen. Jack ist also der Grund, weshalb Red (so wird der Weihnachtsmann in dem Film größtenteils bezeichnet) überhaupt entführt wurde. Klar, dass Callum, der seit Jahrhunderten für Red arbeitet, überhaupt nicht gut zu sprechen ist auf Jack. Über den Film hinweg lernen sich die beiden aber immer besser kennen und arbeiten auch ihre persönlichen Probleme auf, mit denen wir als Zuschauer*innen ziemlich früh im Film bekannt gemacht werden. Jacks unseriöse Persönlichkeit spiegelt sich nämlich auch in seiner Fähigkeit als Vaterfigur wieder. Seine Ehe ist gescheitert und mit seinem Sohn verbringt er nur bedingt Zeit, auch wenn dieser sich eigentlich sehnlichst mehr gemeinsame Zeit mit seinem Vater wünscht. Die Verantwortung als Vaterfigur schiebt Jack beiseite, weil er nicht von sich selbst überzeugt ist. Auch Callum hat seine eigenen Probleme. So hatte er eigentlich vor, seinen Job beim Weihnachtsmann zu kündigen, weil er in der heutigen Gesellschaft den Glauben an das Kindliche und Unschuldige in den Menschen verloren hat. Heutzutage gibt es zu viele Erwachsene, die die Werte von Nettigkeit und Artigkeit komplett vergessen zu haben scheinen. Callums und Jacks Zusammenarbeit entpuppt sich am Ende nicht nur als Happy End für das Weihnachtsfest, sondern auch für die beiden selbst, da sie im Laufe des Films in der Lage sind, ihre persönlichen Probleme durch ihre Zeit miteinander zu lösen. Das Ganze ist aber mehr oder weniger auch der Großteil des Plots. Die Verbesserung des eigenen Selbst und die Klärung innerer Konflikte ist natürlich auch thematisch nichts Neues für einen Weihnachtsfilm, es ist schon eher ein Must-have in diesem Genre. Am Ende zu sagen, dass der Film überhaupt gar keine Tiefgänge in der Geschichte hätte, ist also nicht richtig, aber es sind nun mal – Abseits der persönlichen Probleme der Hauptcharaktere – auch nicht wirklich weitere Plot-Punkte vorhanden. Bei den ganzen Action- und Comedy-Szenen gibt es hier und da auch ein paar ernste Momente im Film, was immerhin für etwas Abwechslung sorgt. Dadurch wirkt der Film am Ende immerhin nicht komplett geradlinig, auch wenn die Story insgesamt trotzdem nicht wirklich komplex ist.
Neben den ganzen Actionszenen in dem Film, welche meiner Meinung nach übrigens recht unterhaltsam waren, sorgen viele Ausschnitte auch für den ein oder anderen Lacher. Ob es nun der sprechende Eisbär Garcia ist oder die Dialoge zwischen den ach so unterschiedlichen Gemütern Callum und Jack. Der Film taucht bekanntlich sehr stark in die mythische Welt ein und greift dabei auch in der Geschichte einige Figuren der Weihnachts- & Winterzeit auf. Wie in dem Trailer oben bereits zu sehen war, taucht der Krampus als ein weiterer Charakter im Film auf. Dieser ist vor allem in Österreich bekannt als Schreckensgestalt der Weihnachtszeit, um die unartigen Kinder aufzusuchen und zu bestrafen. In The Red One agiert er als der Bruder vom Weihnachtsmann und als ein alter Partner von Red. Die Wege der beiden haben sich aber schon lange getrennt, da die beiden unterschiedliche Ansichten haben, was den Umgang mit unartigen Persönlichkeiten angeht. Im Film wird der Krampus aber dennoch aufgesucht von Callum und Jack, da diese Hilfe benötigen bei ihrer Suche nach Red. Dass die beiden dabei in einen Wettkampf mit Reds Bruder verwickelt werden, haben sie nicht erwartet, als sie sich später im Krampus-Klaps beweisen müssen. Was ihr euch unter Krampus-Klaps vorstellen könnt? Dieses Video sollte glaube ich genug Aufschluss liefern. Neben dem Krampus macht auch die Winterhexe Grýla ihren Auftritt im Film als Hauptantagonistin. Ähnlich wie der Krampus ist sie aus Erzählungen wohl auch dafür bekannt, unartige Kinder verfolgt zu haben. Jedoch ging das Bestrafen bei ihr etwas weiter als beim Krampus, da sie die unartigen Kinder wohl nicht nur gejagt, sondern auch gefressen haben soll. Ihre Verbindung zum Weihnachtsfest folgte übrigens erst sehr viel später, aber das nur als Randinfo. In The Red One ist es Grýlas Ziel, alle Leute auf der Liste der unartigen Kinder zu fangen und für immer wegzusperren. Genau dafür braucht sie die Kraft und Magie des Weihnachtsmannes. Ich bin ja immer ein Fan davon, wenn man echte Mythen und Sagen als Grundlage für die Filme nutzt, anstatt komplett neue Gestalten zu erschaffen, mit denen niemand was anfangen kann. Dafür muss ich dem Film ein Lob aussprechen, auch wenn die richtige Herkunft der Mythen im Film selbst eher so semi-detailgetreu ist. Der Krampus wird dort nämlich als bekannte Figur der Weihnachtszeit in Deutschland beschrieben, was faktisch aber auch nur teilweise stimmt. Im Süden unseres Landes mag der Krampus vielleicht etwas verbreiteter sein, aber eine deutlich stärkere Präsenz hat er eigentlich in Österreich. Naja, man kann auch nicht alles haben, manchmal gehen bei der Recherche für Filme wohl ein paar Infos flöten. Im Film wird auch eine alte Beziehung zwischen dem Krampus und Grýla angedeutet, aber nicht weiter darauf eingegangen. Schade eigentlich, aber das ist wohl ein gängiges Motto in dem Film, dass viele Sachen angerissen werden und zeitweise Spannung und Interesse aufbauen, aber letztendlich doch nicht wieder aufgegriffen werden. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass The Red One nur der Start einer ganzen Filmreihe sein sollte, wie von den Machern angesprochen. Ob dies nun nur ein Wunsch ist oder ein wahrhaftiger Plan, ist nicht klar.
The Red One ist definitiv ein unterhaltsamer Actionfilm, aber ist er auch ein guter Weihnachtsfilm? Meiner Meinung nach ist er das nur bedingt. Die Basis wurde zwar gelegt mit einigen interessanten Elementen, wie die Inkorporierung von Mythen wie dem Krampus oder Grýla, aber der Film gibt einem als Zuschauer*in nicht wirklich dieses Weihnachtsfeeling, aufgrund der großen Actionanteile des Films. Die Aufarbeitung der Probleme von Callum und Jack im Verlauf des Films haben mir immer wieder einen Hauch dieses Gefühls vermittelt, aber da diese Story-Stränge dem Hauptstrang, nämlich der Rettung von Red, final leider nun mal untergeordnet sind, bleibt das Gefühl nie für lange Zeit bestehen. Wie vorhin bereits gesagt, ist der Film definitiv unterhaltsam, nur darf man nicht erwarten, dass man von der weihnachtlichen Atmosphäre des Films in den Bann gezogen wird, sondern eher von den kleinen Elementen drumherum, wie eben der Action, den passablen Comedy-Szenen oder der Inkorporierung von bekannten Sagen und Mythen. Wenn ihr euch ein eigenes Bild von dem Film machen wollt, dann schaut ihn euch gerne selbst an. Falls ihr den Film bereits gesehen habt, dann teilt doch gerne eure Erfahrungen und Meinungen in den Kommentaren.
Beitragsbild: Vanessa Finsel
Zur Person des Autoren
Lucas stammt ursprünglich aus dem Rheinland und ist nun schon seit einigen Jahren in Greifswald. Derzeitig ist er Student der Organisationskommunikation im Master. Für den webmoritz. ist Lucas seit 2022 aktiver Redakteur. Sein Lieblingstier ist der Panda 🐼
Auch dieses Jahr hat sich unsere Redaktion nicht lumpen lassen und wieder einmal ganze 111 Elfchen kreiert, um euch den 11. Dezember zu versüßen. Einige mit ernsten Themen, einige lustigen Anekdoten, wenn da mal nicht für jeden was dabei ist. Schreibt uns eure liebsten Elfchen in die Kommentare!
Das Teddybär Krankenhaus (TBK) verbindet Nächstenliebe mit kindlicher Fantasie: Die Stofftiere werden liebevoll verarztet und die Kinder lernen, wie schön es ist, anderen zu helfen. Die Art und Weise wie den Kindern die Angst vorm Arzt genommen wird, ist ein Symbolakt für die weihnachtliche Nächstenliebe, weshalb dieses Interview auch im Rahmen unseres Adventskalenders erscheint. In einem Interview mit Suthasinee Ratzlaff, welche seit einem halben Jahr im TBK tätig ist, bekommt der webmoritz. Einblicke in das Ehrenamt. Besonders der Außeneinsatz in Anklam am 2. Dezember und am 3. Dezember 2024, als TeddyDoc, wird thematisiert.
Ein Einblick in die Aufgaben eines TeddyDocs
webmoritz.: Du warst beim Außeneinsatz vom TBK in Anklam mit dabei. Was hat den Einsatz in Anklam so besonders gemacht?
Suthasinee Ratzlaff: Wir hatten eine ganze Turnhalle, da hatte man genug Platz. Die Erzieher*innen und Lehrer*innen waren auch sehr, sehr, sehr freundlich und haben immer viel rübergeguckt. Das fand ich ganz süß und ganz lustig.
Was war dein Highlight bei diesem Einsatz?
Suthasinee Ratzlaff: Mein persönliches Highlight war, wenn wir eine OP gemacht haben, das heißt, wir haben irgendwo die Augen wieder ran- oder ein Riss wieder zugenäht. Dann haben wir die Kinder auch immer in OP-Kleidung gekleidet. Das war immer süß und lustig zuzugucken.
Wie läuft so einen Einsatz ab? Und inwiefern ist Ablaufplan anders als in der TBK-Woche.
Suthasinee Ratzlaff: Genau, da es ja nur zwei Tage waren und wir zu denen gefahren sind, haben wir natürlich einen Raum bzw. die Turnhalle gestellt bekommen und mussten gucken, wie wir das zurechtstellen aber der Ablaufplan war ähnlich, nur ein bisschen kürzer gefasst. Also, hatten wir nur einmal kurz eine Behandlung, wo man guckt, ja okay, was ist mit dem Stofftier passiert? Dann hatten wir unser Röntgen, unser Labor, die OP-Stelle, die Apotheke und natürlich die Annahmestelle aufgebaut. Leider konnten wir z.B. die Zahnhygiene nicht mit reinnehmen, weil dafür entweder keine Zeit war oder wir zu wenig Leute waren. Also an Tag zwei zumindest. An Tag eins konnten wir das dann jetzt noch ein bisschen machen, aber da ist sowas mehr nach hinten gefallen.
Was hattest du für Tätigkeiten in diesem Einsatz?
Suthasinee Ratzlaff: Ich war entweder an der Apotheke und habe denen die Tabletten gegeben, die das Stofftier braucht. An sich sind das nur Placebo Tabletten oder Tee. Ich habe aber auch immer wieder mal kurz gewechselt und war auch als TeddyDoc unterwegs. Dann behandelt man das Stofftier. Also, Teddy hat sich das Bein gebrochen, muss verwunden werden, Teddy hat Husten, kriegt Hustensaft.
Wie geht ihr mit ängstlichen Kindern um bzw. wie nehmt ihr ihnen die Angst?
Suthasinee Ratzlaff: Wir versuchen das interaktiv zu machen. Wir haben zum Beispiel ein Stethoskop und hören uns das Herz an. Und dann fragen wir: „Wollt ihr auch vielleicht mal hören?“ Sie klopfen dann hinten drauf, dass es sich wie ein Herz anhört. „Oh, da hört man ja wirklich etwas.“ Man versucht das ein bisschen spielerisch und natürlich auch kindgerechter zu machen. Man sagt nicht: „Da ist eine Fraktur,“ sondern man sagt, „Guck mal, der Knochen sieht irgendwie nicht ganz so heile aus.“
Was ist deine Motivation für das Ehrenamt als TeddyDoc?
Suthasinee Ratzlaff: Ich bin an sich ja kein Mediziner, ich bin ja Grundschullehramtsstudent. Und in der Grundschule hat man auch, viele Kinder, die öfter mal erzählen: „Ich bin krank, aber ich will nicht zum Arzt, weil ich habe irgendwie Angst vorm Arzt.“ Erstens das, zweitens hatte ich selbst im Kindergarten TeddyDocs zu Besuch und ich hatte als Kind früher auch große Panik vor Ärzten und Spritzen. Man sieht sich selbst als Kind wieder. Die Ärzte tun ja was Gutes, die wollen einem helfen, dass versucht man, den Kindern mehr zu zeigen.
Was ist dein größtes Learning aus dieser Tätigkeit in der Arztrolle?
Suthasinee Ratzlaff: In dieser Arztrolle siehst du die Kreativität der Kinder. „Teddy ist auf den Baum gesprungen und dann runtergefallen.“ „Teddy ist vom Fallschirmspringen kaputtgegangen.“ Man merkt, wenn Kinder sich irgendwas ausdenken oder wenn Kinder ihre eigenen Krankheiten auf das Kuscheltier projizieren.
Auf eurer Website steht, dass man um eine TeddyDoc zu werden, nicht Pharmazie/Medizin/Zahnmedizin studieren muss, da die Arbeit mit den Kindern im Vordergrund steht. Was kannst du dazu sagen?
Suthasinee Ratzlaff: An sich gibt es Workshops, wo uns gezeigt wird wie du die ärztlichen Sachen kindgerecht machen kannst. Wie zum Beispiel kindgerechte Sprache, dass man nicht zu brutal redet wie „Fraktur“ und „komplett kaputt“, sondern vorsichtiger. Man lernt, wie wir unsere ganzen Sachen benutzen, zum Beispiel ist unser Labor an sich nur ein Rad, was du hinten drehst. Es muss natürlich erklärt werden, wie das funktioniert und wozu wir das machen. In einem Nachtrag wird genauer erläutert, dass dieser Workshop als Minivorbereitung dient. Hierbei werden die Stationen und der Ablauf erklärt und ein Kinderarzt ist mit dabei. Es wird gezeigt, wie die Aufklärungsarbeit mit Kindern aussieht und worauf man achten sollte. Außerdem wird auf Eventualitäten vorbereitet und das Schauspiel erprobt. Zum Schluss kann man selbst ausprobieren.
Was würdest du angehenden TeddyDocs empfehlen? Und für welche Personen wäre dies das geeignete Ehrenamt?
Suthasinee Ratzlaff: Man muss Kinder mögen. Wenn man ins TBK möchte, muss man gucken, was sein Ziel ist. Viele von den Medis machen das, weil sie wissen, dass sie Kinderarzt werden wollen. Für Medis ist das ziemlich gut, weil man dann direkt den praktischen Bezug mit den Kindern hat. Wenn man Kinder mag und ihnen was Gutes tun möchte, indem man ihnen die Angst nimmt. Wenn Jemand von sich selbst sagt, „Ja das möchte ich!“, dann komm gerne ins TBK.
Wie kann man sich für Außeneinsätze qualifizieren, da man eigentlich den in vor der TBK Woche laufenden Workshop machen soll?
Suthasinee Ratzlaff: Es wird empfohlen den vorher zu machen. Wir hatten bei diesem Außeneinsatz auch eine dabei, die komplett neu beim TBK war. Dann wird einmal kurz durchgegangen, das ist das und so weiter. An sich weiß man ja, wie man einen Verband bindet. Besser ist, wenn man den Workshop vorher macht, dann weiß man natürlich, das genau kommt auf mich zu. Dieser Außeneinsatz war jetzt ein einzelner Tag für vier Stunden. Die TBK-Woche sind ganze sieben Tage von morgens bis nachmittags. Da sind mehr Kinder und auch ein größerer Anspruch, was man machen kann. Beim Außeneinsatz ist das viel weniger, weil wir das alles aus Greifswald raustransportieren müssen. Es ist auch ohne möglich, aber besser ist mit.
Was präferierst du, Außeneinsätze, wie den jetzt neulich in Anklam oder die TBK- Woche?
Suthasinee Ratzlaff: Die TBK-Woche ist ein bisschen interessanter, weil man viel mehr machen kann. Man kann besser auf die Verletzungen des Teddys eingehen. Wir haben auch einen OP-Teddy, da geht man richtig in die OP rein und flickt nicht einfach nur zusammen. Das ist ein großer Teddy, da haben wir die ganzen Organe als Ministofftiere. Man zeigt den Kindern, was für Organe wir haben, wo sie sind und was sie machen. Damit hat man den Lerneffekt mit dabei. Wir haben ein paar mehr Stationen, wo man alles, was man an Verletzungen kriegen kann, versucht so gut wie möglich darzustellen. Wir haben von unserem Innovationsteam auch einen Da Vinci, damit kann man über einen Roboter Feinheiten zusammenflicken. Kinder können damit zum Beispiel eine Schleife zubinden. Also es handelt sich beim Da Vinci nicht um einen echten Roboter, aber er ist an einen angelehnt.
Die TeddyDocs in Action mit dem großen OP-Teddy (Quelle: TBK)
Was möchtest du gerne, dass die Leute über euch wissen?
Suthasinee Ratzlaff: Wir sind offen für jeden Studiengang, man muss nicht Medi sein, man muss auch nicht im Studiengang irgendetwas mit Kindern zu tun haben. Man muss nicht nur als TeddyDoc was machen, sondern man kann auch ins Organisationsteam gehen. Wir haben hier ganz viele verschiedene Sachen, wo man sich auch ganz viel kreativ austoben kann. Wer gerne grobmotorisch Sachen baut, kann ins Innovationsteam, da werden die ganzen großen Dinger gebaut, wie unsere Röntgenmaschine oder der Da Vinci Roboter. Wer da Bock drauf hat, kann sich gerne bei uns melden.
Wir bedanken uns bei Suthasinee Ratzlaff für das Interview!
Hinter Türchen Nummer neun lauert der vielleicht perfekte Ausgleich zur Weihnachtsgeschichte, zumindest für alle, die wenig Lust zu lesen haben. Alte Videos von moritz.tv.
Ein Fall für Quizzer
Um noch mehr Weihnachtsstimmung aufzusaugen, haben wir hier ein Weihnachtsmarktquiz für euch. Schafft ihr alle Fragen richtig zu beantworten? Schreibt uns euer Ergebnis in die Kommentare.
Ein Fall für Engel
Der Weihnachtszeit ist Weihnachtsmarktzeit. Es brauchte aber mehr, als nur den Weihnachtsmarkt, sondern auch Engel. Mehr dazu und wie die Leute auf dem Weihnachtsmarkt 2017 drauf waren. Schreibt uns eure lustigste Weihnachtsmarktstory in die Kommentare.
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