von Gastautor*in | 04.04.2008
Hoher Besuch kam am Mittwoch nach Greifswald: Kulturstaatsminister Bernd Neumann, Christdemokrat auf Tour durch Mecklenburg-Vorpommern, trug sich ins Goldenen Buch der Hansestadt ein. Danach ging es im Schnelldurchlauf durch das Pommersche Landesmuseum.
Museumsleiter Dr. Uwe Schröder berichtete unzählige Anekdoten zu ausgewählten Exponaten. Sein Ziel: Zusätzliches Geld vom Bund für eine Caspar-David-Friedrich-Ausstellung. Eigentlich ist Kultur- wie Bildungspolitik Aufgabe der Bundesländer. Doch nach § 96 Bundesvertriebenengesetz engagiert sich auch der Bund. Allein in diesem Jahr erhält das Pommersche Landesmuseum 586.000 Euro aus dem Bundeshaushalt (Quelle hier).
Dem Tross gehörten Landesbildungsminister Henry Tesch, der Bundestagsabgeordente Ulrich Adam, unser jetziges Stadtoberhaupt und Kandidat für die OB-Wahl am 13. April Dr. Arthur König und Landratskandidat für Ostvorpommern Jörg Hasselmann an. Was auffällt: Alle gehören der CDU an. Von Vertretern anderer Parteien war weit und breit niemand zu sehen. Nur Ulf Demski wurde kurz als verantwortlicher Dezernent für Kulturfragen der Stadt und SPD-Mann kurz vorgstellt. Dies aber nur im Rathaus.
(mehr …)
von Jabbusch | 26.03.2008
Die Oberbürgermeisterwahlen werfen Ihre Schatten voraus. Dr. Arthur König, amtierender Oberbürgermeister, hat große und kleine Wahlplakate aufstellen und -hängen lassen, auf denen er sich vertrauenswürdig und seriös gibt.
Offenbar mag ihn jedoch nicht jeder. Vandalismus am Wall:
von Florian Bonn | 14.02.2008
Ein Kommentar von Florian Bonn
Der 6. Januar dieses Jahres brachte nicht nur (mal wieder) meinen Geburtstag, sondern auch den Auftakt zum persönlichsten und intensivsten Wahlkampf rund um die StuPa- und Gremienwahlen, an den ich mich erinnern kann. Das StuPa Info Blog ging online und der Wahlmoritz erschien.
Letzterer brachte eigentlich wenig interessantes, mein persönliches Highlight war der Kandidat, der sich für bessere Radwege einsetzen wollte. Gut, dass Leute mit Themen werben, die nichts mit dem StuPa zu tun haben ist normal, aber eine völlige Abkehr von der Uni ist… kreativ. Ein anderer Kandidat (Sebastian Jabbusch) stellte sich hingegen als “Anwalt der kleinen Leute” dar, der die Geldverschwendung des StuPas stoppen und die verwurzelten Strukturen aufbrechen will. Gewisse Vergleiche mit Parteien am Rand des politischen Spektrums, die auch primär gegen “die da oben” sind, drängen sich auf.
(Da)gegen war auch eines der Hauptthemen dieses Blogs. Gegen Verschwendung, gegen den konservativen Block, gegen Berufshochschulpolitiker, gegen den Schmusekurs der Senatoren mit dem Rektor usw. Da sich in den folgenden Tagen und Wochen so ziemlich jeder, der noch eine Rechnung mit irgendwem offen hatte, in den Kommentaren des Blogs einfand entwickelte sich eine wunderschöne “Alles Scheiße außer Mu.. äh, Sebastian” Stimmung.
Nicht fehlen dürfte hier natürlich Ulli K., der Kai Diekmann HGWs, der rein zufällig zur richtigen Zeit einen Artikel schrieb, der hier veröffentlich wurde. Der Artikel bot zwar wenig Wahres, aber er passte super zur allgemeinen Stimmung. Da sich kaum einer der Angesprochenen mit einbrachte war die allgemeine Stimmung eher einheitlich, aber immer emotional.
Nur was genau so schlimm sein sollte kam nie ganz raus. Am Anfang war es “der Verantwortliche für Wissen rockt 2006, der noch immer unser Geld kassiert”, irgendwann erfuhr auch der langjährige Beobachter des StuPas, dass die betreffende Person den AStA bereits im Herbst verlassen hatte, im Herbst 2006 um genau zu sein.
Daraufhin kam dieses Thema aus der Mode und der konservative Block rund um den RCDS, der das StuPa seit Jahren niederhält und progressive Ideen (absoluter Killer beim Bullshit Bingo spielen für Hochschulpolitiker) unterdrückt rückte in den Mittelpunkt. Aber wer ist dieser alles beherrschende Block eigentlich? Der RCDS mit seinen 3-4 Abgeordneten oder gehört auch die Liberale Hochschulgruppe zum konservativen Block. Zusammen hatten diese zwar gegen Ende der Legislatur eine Mehrheit, die Realität zeigt aber, dass diese nicht sonderlich effektiv genutzt wurde. (Schon scheiße, wenn die eigenen Leute kurz vor der Schlussabstimmung nach Hause gehen, nicht?) Auch hier fehlten wirklich stichhaltige Argumente, davon unbeeindruckt gewann Sebastian immer mehr Unterstützer und die StuPa-Wahl und zog in den erweiterten Senat ein, den Fakultätsrat verpasste er nur durch einen Trick der Konkurrenz.
Ich persönlich hatte die stille Hoffnung, dass nun nach dem Ende des stürmischen Wahlkampfes der neue “Hoffnungsträger” der Greifswalder Hochschulpolitik auch mal wirklich erklären würde, was genau er nun besser machen will. Meine Hoffnungen wurden nicht erfüllt, was folgte waren Artikel gegen Thomas Schattscheider und Christian Bäz, die ultimativ machtgeilen Dauerpolitiker, die ganz nebenbei beide für eine Trennung von AStA-Amt und StuPa-Mandat gestimmt haben. Kritische Nachfragen wurden meist ignoriert oder eher unzureichend beantwortet, so hatten von 6 Stichpunkten zum Haushalt nur 2 etwas mit dem Haushalt zu tun.
Wenn sich diese Entwicklung fortzieht und die öffentliche Aufmerksamkeit anhält (die ich persönlich sehr schätze) werden sich vermutlich viele fragen, wieso sie eigentlich ihr Kreuz vor Sebastians Namen gemacht haben.
[Update von Sebastian Jabbusch: Lesbarkeit wurde verbessert, keine inhaltliche Veränderung]
von Jabbusch | 28.01.2008
In einer Pressemitteilung, die bei MV Regio veröffentlicht wurde, erklärt sich die Liberale Hochschulgruppe mal eben fix zum Wahlsieger* (zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen):
“Wahlerfolg für LHG – Erneut ziehen Liberale ins Studierendenparlament ein.
[…] Vier Mitglieder der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) zogen direkt in das höchste nur von Studenten gebildete Gremium der Universität ein. Reinhard Müller, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Vorpommern, erklärte dazu:
“Es ist wichtig, dass sich wieder Liberale im Studierendenparlament für die Interessen der Studenten einsetzen. So kann eine konstruktive und nachhaltige Sach- und Finanzpolitik fortgesetzt werden. Und wie die LHG ankündigte, werden sie sich für den Hochschulsport einsetzen.”
“Mit etwas Glück rücken noch Isabell Bujak und Max Adams nach, sodass wir mit 6 Vertretern wieder stark präsent wären. Dies zeigt uns den Erfolg der liberalen Arbeit in Greifswald und dass ein liberales Interesse besteht. Mit der Unterstützung der JuLis Vorpommern werden wir in eine weitere starke und erfolgreiche Legislaturperiode gehen.” […]”
* Update: Die Liberale Hochschulgruppe möchte daraufhinweisen, dass sie sich keineswegs selbst zum Sieger erklärt hat, sondern die betreffende Pressemitteilung vom Landesverband der Jungen Liberalen stammt.
In der Ostseezeitung gab man sich etwas objektiver und schrieb heute folgendes zur StuPa-Wahl:
( Zum Vergrößern bitte drauf klicken)
von Jabbusch | 20.01.2008
Wahlanalyse StuPa
1.) Wahlbeteiligung
Von 11633 Wahlberechtigten gingen 1175 wählen. Mit je 3 Stimmen ergab dies 3525 Stimmen (davon waren jedoch ganze 374 ungültig. Viele?). –> Wahlbeteiligung lag also bei 10,10 %.
(Vergleiche 2004: 10,83 % – 2005: 9,27%. – 2006: 12,2 %. – 2007: 8,5 %)
2.) Politische Gruppen
Wie viele Sitze bekamen die Hochschulpolitischen Gruppen?
Wie viele Stimmen erhielten die Hochschulpolitischen Gruppen?
Es zeigt sich, dass die abgegebenen Stimmen im Prinzip sehr gut mit den Sitzen im Parlament korrelieren. Nur die Jusos könnten sich ärgern: Obwohl sie mit 18 % viel mehr Stimmen bekamen als die RCDSler (15 %), erhilten sie einen “Sitz” weniger. (Diese Rechnung bezieht sich nur auf die gewählten Stupisten, nicht auf die Warteliste.)
3.) Die 27 Parlamentarier & 12 Nachrücker
Hier ist die Liste mit allen Gewählten. Alternativ gibt es die Liste auch als PDF hier.
|
Name
|
Stimmen
|
Partei
|
Semester
|
1
|
Jabbusch, Sebastian
|
219
|
Frei
|
8
|
2
|
Kleber, Leila
|
213
|
Jusos
|
5
|
3
|
Schattschneider, Thomas
|
173
|
Frei
|
10
|
4
|
Bonn, Florian
|
162
|
Frei
|
7
|
5
|
Schulz-Klingauf, Alexander
|
152
|
Grüne HG
|
8
|
6
|
Morczinek, Peter
|
139
|
LHG
|
7
|
7
|
Breeskow, Frederic
|
121
|
Frei
|
9
|
8
|
Stiel, Matthias
|
116
|
Frei
|
?
|
9
|
Rode, Jaana-Leena
|
113
|
Jusos
|
1
|
10
|
Hackober, Martin
|
107
|
RCDS
|
7
|
11
|
Schönpflug, Martin
|
106
|
Frei
|
5
|
12
|
Hartmann, Eric
|
92
|
Jusos
|
3
|
13
|
Ramcke, Phil
|
91
|
Die Linke.SDS
|
1
|
valign=”top” width=”87″>
14
|
Meyer, Thomas
|
90
|
Frei
|
7
|
15
|
Rostalski, Tim
|
82
|
Frei
|
7
|
16
|
Spanier, Johannes
|
77
|
RCDS
|
7
|
17
|
Lünser, Richard
|
73
|
RCDS
|
1
|
18
|
Jonischkies, Florin
|
66
|
Frei
|
3
|
19
|
Wulff, David
|
63 L
|
LHG
|
5
|
20
|
Sieder, Ivo
|
63
|
RCDS
|
7
|
21
|
Breitenfeldt, Sebastian
|
61
|
Frei
|
1
|
22
|
Ahnefeld, Bernd
|
60
|
lass=”MsoNormal”>Frei |
5
|
23
|
Schulz, Carolin
|
59 L
|
Frei
|
1
|
24
|
Beielstein, Marina
|
59
|
RCDS
|
1
|
25
|
Schumann, Stefan
|
55
|
Jusos
|
1
|
26
|
Krüger, Mathias
|
54
|
LHG
|
5
|
27
|
Hahnert, Paul
|
50
|
LHG
|
7
|
28
|
Bujak, Isabell
|
49
|
LHG
|
2
|
29
|
Ruschinzik, Juliane
|
48 L
|
RCDS
|
1
|
30
|
Adams, Max
|
48 L
|
LHG
|
6
|
31
|
e=”font-family:Verdana;font-size:10px;”>von Malottki, Erik
|
48
|
Jusos
|
1
|
32
|
Lehmann, Cora
|
42
|
Frei
|
1
|
33
|
Stiegmann, Jörg
|
40
|
LHG
|
5
|
34
|
Möller, Christian
|
33
|
Frei
|
3
|
35
|
Feyen, Eric
|
32
|
RCDS
|
10
|
36
|
Rebling, Mathias
|
28
|
RCDS
|
4
|
37
|
Sölter, Sören
|
27
|
LHG
|
6
|
38
|
Krätschmann, Tim
|
21
|
LHG
|
2
|
39
|
Lex, Alexander
|
19
|
Frei
|
1
|
(L = Bei
Stimmgleichheit wurde die Reihenfolge durch Los bestimmt)
4.) Bewertung
Ganz offensichtlich haben die Studenten diesmal sehr stark linke, beziehungsweise fraktionslose Kandidaten gewählt. RCDS und LHG konnten nur die Hälfte oder sogar weniger als die Hälfte ihrer Kandidaten durch die Wähler bestätigen lassen. Sicher eine große Überraschung für alle.
5.) Hinweis:
Die Zusammensetzung kann sich jedoch noch massiv verändern. Oft wechseln Parlamentarier noch in den AStA. Da AStA-Amt und StuPa-Mandat jedoch unvereinbar sind, müssen die Stupisten, die wechseln, vom Stupa zurücktreten (das „Mandat ruht“). Ein Kandidat dafür ist z.B. Thomas Schattschneider (jetzt AStA-Vorsitzende), der sicher auch im kommenden Semester wieder in dieses Amt gewählt werden will. So – und durch manche Rücktritte – kommen meist noch viele (oft auch alle) Nachrücker ins Parlament (ja – das macht die Wahl noch mehr zur Farce…).
6.) Frauenquote:
Im Neuen StuPa sind derzeit 14,8 % Frauen. (Ein eher geringer Anteil. Vergleicht man es jedoch mit der Tatsache, dass sich auch nur wenige Frauen aufstellten (17,9 % der Kandidaten waren weiblich), kann man es auch als Erfolg betrachten.)
7.) Ersti-Quote:
Neu ist auch, dass es ein sehr viel jüngeres StuPa geworden ist. Immerhin 8 Vertreter sind noch nicht in ihrem fünften Semester, und 6 sind sogar echte Erstsemester (zum Zeitpunkt, als sie sich aufgestellt haben).
Wahlanalyse Senat:
1.) Die Senatoren
Engerer Senat
|
1
|
Wenig, Henriette
|
612
|
Medizin
|
2
|
Patzwahl, Elena
|
580
|
Medizin
|
3
|
von Zelewski, Alexander
|
537
|
Medizin
|
4
|
Schattschneider, Thomas
|
536
|
PhilFak
|
Erweiterter Senat
|
5
|
Lang, Jakob
|
535
|
Medizin
|
6
|
Schulz-Klingauf, Alexander
|
526
|
PhilFak
|
tyle=”font-family:Verdana;font-size:10px;”>7
|
Jabbusch, Sebastian
|
439
|
PhilFak
|
8
|
Lenk, Franziska
|
438
|
MatNat
|
9
|
Apt, Norman
|
417
|
Medizin
|
10
|
Beeskow, Frederic
|
399
|
PhilFak
|
11
|
Steckel, Lisa
|
391
|
TheoFak
|
12
|
Vasic, Zoran
|
326
|
Rechts- und Staatswi.
|
Nachrückerliste
|
13
|
Meyer, Thomas
|
308
|
PhilFak
|
14
|
Leithold, Patrick
|
281
|
TheoFak
|
15
|
Reimann, Katja
|
277
|
Rechts- und Staatswi.
|
16
|
Bonn, Florian
|
276
|
MatNat
|
17
|
Gerberding, Alexander
|
258
|
PhilFak
|
18
|
Junker, Sebastian
|
248
|
MatNat
|
19
|
Hackober, Martin
|
248
|
Rechts- und Staatswi.
|
20
|
Spanier, Johannes
|
225
|
Rechts- und Staatswi.
|
21
|
Weller, Christian
|
206
|
Rechts- und Staatswi.
|
22
|
Heil, Torsten
|
205
|
PhilFak
|
23
|
Krüger, Mathias
|
161
|
Rechts- und Staatswi.
|
24
|
Hahnert, Paul
|
136
|
Rechts- und Staatswi.
|
25
|
Lex, Alexander
|
132
|
PhilFak
|
2.) Verteilung nach Fakultäten:
– Engerer Senat: drei Mediziner, ein Vertreter der PhilFak.
– Erweiterter Senat: zwei Mediziner, drei PhilFak, ein MatNat, ein Rechts- und Staatsw., ein TheoFak.
3.) Frauenquote:
Im engeren Senat stolze 50 % (!) Frauenante
il. Und auch im erweiterten Senat hohe 33,33 % Quote. (Und das obwohl im Senat nur 20 % der Kandidaten weiblich war.)
4.) Fazit:
Der enge Senat wird weiter von Medizinern dominiert. (Wie organisieren die Mediziner ihre Studenten so gut?) Im erweiteter Senat gibt es nun eine Mischung aus Mediziner und Vertretern der PhilFak.
(Gremien-Ergebnisse als PDF)
(Nochmals vielen Dank an alle Wähler, für die Teilnahme! – Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit.)