Arndtdebatte: Was bisher geschah

Arndtdebatte: Was bisher geschah

Bei der letzten Senatssitzung beschloss der Senat, die Debatte um den Namen der Universität wieder anzustoßen. Heute sollen dafür die Mitglieder für die Namenskommission gewählt werden. Wir haben die letzte Debatte und die Zeit danach ein wenig aufgearbeitet.

(mehr …)

Greifswalder Universität ihres Namenspatrons entledigt

Greifswalder Universität ihres Namenspatrons entledigt

Fast schien es, als würde der 555. Geburtstag der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald sang- und klanglos verstreichen. Auch Jan Messerschmidt, Pressesprecher der Universität ging noch am Nachmittag des 17. Oktober davon aus, schließlich teilte er dem webMoritz mit, dass lediglich runde Jubiläen, aber keine Schnapszahlen gefeiert würden. “Das kann Ihnen jeder Historiker bestätigen”, erklärte Meßerschmidt abschließend. (mehr …)

Mittwoch: Showdown in der Arndt-Debatte

Am kommenden Mittwoch, dem 17. März, wird der Senat der Universität aller Voraussicht nach darüber entscheiden, ob sich die Universität von ihrem Namenspatron Ernst Moritz Arndt trennt oder ob sie ihn behält. Für die Namensablegung wäre die Zweidrittelmehrheit der 33 Senatoren erforderlich.

Der webMoritz wird über den Kurznachrichtendienst Twitter (hier klicken) über den Verlauf und das Ergebnis der Debatte live berichten.

Mit der Entscheidung findet die vor neun Monaten auf der Sommer-Vollversammlung der Studierendenschaft begonnene Debatte über das Für und Wider des umstrittenen Patrons zumindest ein offizielles Ende. Ob auch die streitendenden Initiativen, die Gruppe “Uni ohne Arndt” sowie die “Pro Arndt AG”, im Anschluss an die Entscheidung ihren öffentlichen Disput beenden werden, bleibt abzuwarten.

“Offizielle Arndt-Abschieds-Feier” auf dem Rubenowplatz

Logo "Uni ohne Arndt"

Vorher wird es auf jeden Fall noch einmal zur Sache gehen: Die Initiative “Uni ohne Arndt”, die den Namensstreit im vergangenen Sommer wieder auf die Tagesordnung gesetzt hatte und die Urabstimmung initiiert hatte, wird auf dem Rubenowplatz im Vorfeld der Senatssitzung ab 12 Uhr eine “offizielle Arndt-Abschieds-Feier” abhalten, wie es in einer Mitteilung auf der Homepage der Initiative heißt.

Was die Initiative dazu befugt, “offizielle” Feiern abzuhalten, sei zwar dahingestellt, geplant ist die Veranstaltung offenbar als Kundgebung gegen den Namenspatron. Sebastian Jabbusch erklärte dem webMoritz auf Anfrage, man habe nicht vor, eine übermäßig große oder laute Veranstaltung abzuhalten. Die Arndt-Gegner wollten lediglich Präsenz zeigen, womöglich ein wenig Musik machen und ihre Position abschließend noch einmal unterstreichen. Da man ja nicht wisse, ob Arndt tatsächlich verabschiedet werde, habe man sich auch von dem Namen der Feier wieder distanziert. Auf der Homepage der Initiative wird er derzeit aber noch verwendet. (mehr …)

Was passiert nach der Urabstimmung?

Am 15. Januar wurden die Stimmen der Urabstimmung gezählt. Was sagen die Arndt-Gegner bzw. Befürworter zu dem Ergebnis? Und wie geht es nun in der Debatte um den Namenspatron weiter? Wir haben mit Mitgliedern des Senats, sowie Vertretern der beiden Initiativen einmal gesprochen…

Arndt-Debatte: Zeit für den Heilungsprozess

Ein Kommentar von Carsten Schönebeck

„Es riecht nach Wurstgulasch und Nudeln in der Greifswalder Mensa.“ So beginnt der Bericht von Spiegel Online über die Urabstimmung in der vergangenen Woche. Und tatsächlich: Wer am Montag den studentischsten aller Greifswalder Futtertröge betrat, der bemerkte, dass der penetrante Geruch von Druckerschwärze, aufsteigend von den hochglanzpolitischen Flyern, verschwunden war. Der Schweißgeruch penetranter Wahlkämpfer: Verweht! Niemand, der sich einem in den Weg stellte, um Flyer oder Zeitungen loszuwerden, Unterschriften zu sammeln oder „einfach mal so ins Gespräch zu kommen.“ Es kehrt wieder Ruhe ein in der Greifswalder Studierendenschaft.

auszaehlung-250x291-sandro_teuber

Fleißige Wahlhelfer zählten die über 2500 Stimmzettel aus.

Die Auszählung der Urabstimmung am Freitag hatte noch einmal für Spannung gesorgt. Überall sah man überraschte Gesichter. Der Schock saß nicht nur bei „Uni ohne Arndt“ tief, sondern auch bei allen Sympathisanten, wiegte man sich doch lange in Sicherheit.

Arndt strikes back!

Das wohl brisanteste Ergebnis war das der Urabstimmung. Nachdem ein halbes Jahr lang ein Sturm drohte, die Studierendenschaft zu zerreißen, haben wir das Resultat nun schwarz auf weiß per Wahl manifestiert. Ergebnisse sind interpretierbar und vor allem die Verliererseite ist sich für keine noch so abstruse Erklärung zu schade. Die falsche Fragestellung sei schuld, ist eine der häufigsten Erklärungen. Dass man sich damit ein argumentatives Eigentor baut, ist nach der Vehemenz der Namensdebatte nur konsequent. Haben tatsächlich Studenten pro Arndt gestimmt, weil ihnen das schlichte aber neutrale  „Uni Greifswald“ noch weniger gefällt, so muss man klar konstatieren: Sie empfinden den umstrittenen Arndt offenbar nicht als „untragbar“ – im Gegenteil. (mehr …)