StuThe zieht erneut um – Das Ende der langjährigen Raumprobleme?

StuThe zieht erneut um – Das Ende der langjährigen Raumprobleme?

Noch ist die Hans-Fallada-Straße 2 die Heimat des Studententheaters.

Das lange Hin und Her bezüglich der Raumprobleme beim Studententheater StuThe hat – zumindest für die kommende Zeit – ein Ende. Im Gespräch des StuThe-Vorstands mit dem Kanzler Dr. Wolfgang Flieger und dem stellvertretenden Kanzler Dr. Peter Rief am 11. April zeigte sich die Universität verständnisvoll und bot dem Theater nun neue Räumlichkeiten in der Franz-Mehring-Straße an. Dabei soll es sich voraussichtlich um die letzte Station des Studententheaters vor dem finalen Umzug in die Mensa am Schießwall handeln.

Jens Leuteritz, Geschichtsstudent und Vorstandsvorsitzender von StuThe, ist zufrieden: „Unsere oberste Priorität ist es, dass wir wieder arbeiten können.“ Das sei nun mit den neuen Räumlichkeiten möglich: Ein großer saalähnlicher Raum und zwei kleinere Räume stehen den Kreativen bald zur Verfügung. „Man kann was daraus machen“, meint Jens. (mehr …)

StuThe zu Gast bei “Nacht am Meer” – der Talk im Strandkorb

stellvertretende VorsitzendeStuThe ist kein peinlicher Rechtschreibfehler verschlafener radio 98eins-Redakteure für das weibliche Pferd, sondern die Abkürzung für das StudentenTheater Greifswald. Damit ist nicht das Theater gemeint, das Greifswalder Studenten machen können, wenn sie sich über irgendetwas beschweren, über das man sich nicht zwingend beschweren müsste. Worum es sich beim StuThe handelt, ist etwas ganz anderes: Schauspielerisch begabte und interessierte Studenten aus Greifswald, die ihre Zeit, Leidenschaft und Nerven in anspruchsvolle Unterhaltung für ein interessiertes Publikum einbringen.

Vorsitzender des StuThe

Wie sieht das konkret aus? Haben sie auch schon Hamlet gespielt? Wie gut muss man sein, um da mitmachen zu dürfen? Und ist das finanzierbar? Sind alle Schauspieler auch so richtig typischeKünstler? Doch was macht Künstler eigentlich aus? Fragen über Fragen, die Anne Schwalme in Ruhe und Gelassenheit den Gästen vom StuThe, Jens Leuteritz und Ulrike Kurdewan, am Dienstag, den 12.April von 22 bis 23 Uhr stellen wird. Also: Einschalten und dabei sein!

 

Kurz und prägnant: StuThe am 12. April von 22 bis 23 Uhr auf radio 98eins oder im Livestream

Was wäre wenn…

… es an unserer Universität keine studentische Selbstverwaltung gäbe? Würde das Chaos ausbrechen? Müssten wir gar unsere Interessen wieder auf der Straße vertreten, oder bliebe alles beim Alten?

Die Studentische Selbstverwaltung ist schon sehr alt. Bereits in den 1920er Jahren gab es erste bekannte Bemühungen Studenten zu einer Verwaltung zu formieren. In diesem Zuge wurde dann auch die Deutsche Studentenschaft gegründet, die jedoch im Dritten Reich wieder in sich zusammenfiel und gleichgeschaltet wurde. Wer ein Vergehen beging, wurde derjenigen Fakultät oder Fachbereich übergeben, der er angehörte. Demzufolge blieb es auch Sache der Fakultäten die ‚Verbrecher‘ zu bestrafen beziehungsweise zu sanktionieren. Doch ihren wirklichen Ursprung haben die studentischen Vertretungen erst in der Nachkriegszeit, in der die Alliierten diese als „Schule der Demokratie“ einsetzten.

Was für uns heute selbstverständlich ist, war ein langer Weg von der Nicht-Beachtung der studentischen Interessen bis hin zur Unterdrückung dieser. Die Möglichkeit der freien und geheimen Wahl besteht hier nun auch erst seit knapp 21 Jahren. Doch angesichts der verschwindend geringen Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa), die bei der letzten Wahl knapp zehn Prozent betrug, oder anderen studentischen Vertretungen drängt sich die Frage auf, ob wir diese studentische Selbstverwaltung überhaupt noch wollen. Oder sind sie uns mittlerweile ein anstrengendes Gräuel geworden, das sich nur zu Wort meldet, wenn es schon zu spät ist? „Sicherlich mag man sich manchmal fragen, ob wir StuPa und den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) noch brauchen, wenn man so manche recht sinnfreie Diskussion in den jeweiligen Gremien verfolgt. Am Ende dienen solche Diskussionen einfach der Meinungsfindung und sind am Ende immer sinnvoll“, meint Franz Küntzel, Hochschulpolitischer Referent im Greifswalder AStA.

Doch woher haben diese Gremien dann ihre Legitimation Satzungen zu erlassen, die die gesamte Studentenschaft betreffen, wenn sie nicht mal mit einer stabilen Mehrheit gewählt worden sind? „Aus meiner Sicht ist die studentische Selbstverwaltung für eine Studierendenschaft enorm wichtig. Sie ist das Sprachrohr der Studierenden und diese Möglichkeit sollte sie auch wahrnehmen. Leider sind die Studierenden auf Grund der umfassenden Veränderungen im Bildungsbereich zum Beispiel durch Bologna zeitlich extrem stark eingeschränkt und engagieren sich eben aus diesem Grund vielleicht nicht in einem FSR, dem AStA oder den studentischen Medien, was sehr schade ist“, so Daniela Gleich, Vorsitzende des Greifswalder AStA, über studentische Selbstverwaltung. Doch wenn keiner Zeit für ehrenamtliche Arbeit hat, warum bestehen wir immer noch auf dieses Recht? In unserer heutigen Leistungsgesellschaft zählen doch unentgeltliches Engagement und Leidenschaft für eine bestimmte Sache nicht mehr so viel wie gute Noten und ein Abschluss in der Regelstudienzeit. Doch wer sich engagiert, muss in Kauf nehmen, dass man sein Studium und sogar seine Freizeit aufs Spiel setzt.

Die Studentenschaft besteht aus allen eingeschriebenen Studenten einer Hochschule. Das gewählte StuPa und der eingesetzte AStA vertreten die Studierenden gegenüber Universität, Stadt und Land. „Beispielsweise haben wir von der Universität die Einführung eines Teilzeitstudiums gefordert und erreicht.“, berichtet Erik von Malottki, StuPa-Präsident. Des Weiteren ist er der Meinung, dass „ohne eine verfasste Studierendenschaft die Probleme der Studierenden im Rahmen ihres Studiums nicht thematisiert werden“. Im Landeshochschulgesetz (LHG) von Mecklenburg-Vorpommern wird allerdings nur das StuPa ausdrücklich als Organ der Studierendenschaft genannt, nur die Möglichkeit weitere Organe einzuführen beziehungsweise aufzubauen wird offen gehalten.

Damit würde es der Universitätsverwaltung beziehungsweise dem Rektorat generell ermöglicht werden den AStA abzuschaffen und durch universitäre Gremien oder Ähnliches zu ersetzen. Auch die Bildung von Fachschaftsräten wird nur mit einem „kann“ eingeräumt und dementsprechend nicht als zwingend erforderlich gesehen. Aber eine Besonderheit bietet unser LHG doch: dort wird festgehalten, dass es eine Vertretung der Studentenschaft auf Landesebene geben muss, was durch die Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) gesichert werden soll. Auch weil die meisten der ursprünglichen Aufgaben der studentischen Selbstverwaltung heutzutage von anderen Institutionen übernommen wird, werden diese immer häufiger stark kritisiert und die Frage aufgeworfen, ob diese Pflichtverbände überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar wären. Dieser Streit wurde sogar bis zum Bundesverfassungsgericht getragen, dass diese Vorwürfe jedoch zurückgewiesen hat.

In Baden-Württemberg gibt es seit 1977 schon keine studentische Selbstverwaltung mehr. Dort entstand ein so genannter ‚Hochschulsenat’, der dem AStA zwar gleich kommt, aber keine Satzungsautonomie oder Finanzhoheit hat. Hier entscheidet alles ein Senat mit professoraler Mehrheit. Dass die Studenten trotzdem eine eigene Vertretung wollen, zeigen die Gründungen von unabhängigen ASten (UStA) in Baden-Württemberg und Bayern, die sich insbesondere mit der politischen Interessenvertretung beschäftigen. Ob dabei wirklich genau die gleiche oder ähnliche Arbeit geleistet wird wie wir sie hier beobachten können, ist nicht zu beantworten. Denn durch diese Unabhängigkeit läuft man Gefahr sich zu sehr auf einzelne, für eine Universität irrelevante Themen zu versteifen und zu gegebenen Anlass ein „Schweinegrippe“-Referat einzurichten. Es wäre also zu überlegen, ob sich das generelle Interesse an Politik verstärken würde, wenn wir keinen AStA oder kein StuPa mehr hätten. Wir sehen viele Dinge in unserem studentischen Alltag als selbstverständlich an und welche Arbeitsprozesse wirklich dahinter stecken, bleibt uns oft verborgen.

„Ohne das Zutun von AStA und StuPa hätten wir keine Lehrerbildung mehr in Greifswald oder ein LHG, was dermaßen studentenunfreundlich wäre, dass man nur noch weinen könnte.“, ist auch Küntzel der Meinung und unterstreicht damit unsere Theorie, dass Erfolge der studentischen Selbstverwaltung als selbstredend und gleichzeitig als trivial angesehen werden. Schlechte Nachrichten verbreiten sich immer schneller als gute. Brauchen wir Studenten also wieder einen „Helden“, der uns zeigt wie wichtig Einsatzbereitschaft ist und was es bedeutet sie zu nutzen? Und diese Einsatzbereitschaft fängt bei der Erstsemesterwoche bereits an: Die Aktionen in diesen sieben Tagen würden sich wahrscheinlich auf die traditionelle Begrüßung im Greifswalder Dom mit Freibier beschränken – keine kostenlosen Ersti-Shirts und –tüten oder WG-Börse.

„Viele kulturellen Veranstaltungen wie GrIStuF, Fête de la Musique, Aufführung des StudentenTheaters und Konzerte der Studentenclubs werden durch die verfasste Studierendenschaft gefördert und dadurch teilweise erst ermöglicht.“, erklärt von Malottki. Doch man sollte nicht nur für ein StudentenTheater einsetzen, sondern auch für seine eigenen Studienbedingungen. Wenn die eigene Prüfungsordnung still und heimlich geändert wird, wäre es die beste Variante auf die Straße zu gehen und nicht, sich nur bei einem Bier in der Kneipe darüber aufzuregen. Wir sind doch durch die studentische Selbstverwaltung ziemlich faul geworden, was den Protest gegen bestimmte Prozesse betrifft.

Ein Bericht von Luise Röpcke.

Studententheater übergibt Konzept an Ministerpräsidenten

StuThe-Chef Jens Leuteritz macht sein Problem deutlich.

Auf der Veranstaltung zur Ehrung der Ehrenamts, im Greifswalder Hotel “Mercury“”, machten der Vorsitzende des Studententheaters Greifswald (StuThe) Jens Leuteritz vor Ministerpräsident Erwin Sellering und Verkehrsminister Volker Schlotmann (beide SPD) auf die Raumproblematik des Studententheaters aufmerksam. Leuteritz skizzierte in einer kurzen Rede die Raumthematik. Im Anschluss übergab er ein Konzeptpapier an Ministerpräsident Sellering, welches die Nutzung der Fallada-Straße 2 als permanente Spielstätte vorsieht.

Schlotmann und Sellering signalisierten Hilfsbereitschaft und wollen das Raumproblem nun intensiver auf Landesebene bearbeiten. Die stellvertretende Vorsitzende des Theaters Ulrike Kurdewan zeigte sich positiv überrascht über die ambitionierte Reaktion des Ministerpräsidenten. “Ich freue mich sehr, dass die Raumproblematik des Studententheaters in der Landespolitik Gehör gefunden hat und auch ernst genommen wird”, so Kurdewan. Minister Schlotman sagte: “Das Studententheater muss sich aus der Uni herauslösen und unabhängig werden.” Dann sei nicht mehr nur die Universität verantwortlich. “Wir finden da bestimmt eine Lösung”, so Schlotman weiter.

Planungssicherheit: StuThe möchte das Haus mindestens weitere fünf Jahre nutzen

Das Nutzungskonzept sieht vor, das Haus in der Fallada-Straße zu übernehmen: “Die Auslastung des Gebäudes und der vorhandenen Räume sind nicht als visionäre Entwürfe zu lesen, sondern rahmengebend für die Arbeitsweise des Vereins und den Zuspruch und die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, Institutionen und dem Publikum.” Erste Berechnungen hat der Verein auch schon aufgestellt.

Verein übergibt Betreiberkonzept an Ministerpräsident Sellering (li.).

“Die Zahlen sind aber noch nicht belastbar”, sagte StuThe-Chef Leuteritz. Der Spielbetrieb und das Betreiben des Gebäudes würde im Jahr mindestens 32500 Euro kosten. Über ein Drittel der jährlichen Ausgaben würden dabei auf den Betrieb der Unterkunft fallen, so das Konzept weiter. Gut die Hälfte der Ausgaben seien laut Finanzentwurf aus eigenen Mitteln zu stemmen. Der Rest muss aus dem Studierendenparlament, Studentenwerk, Kulturamt und Stiftungen zusammen getragen werden. “Avisiert wird eine Nutzungsvereinbarung für vorerst fünf Jahre”, so weiter im Entwurf.

Auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion unterstützt das Studententheater in seinen Bemühungen, die Frage der Räumlichkeiten befriedigend zu lösen. “Das StudentenTheater ist ein wichtiger regionaler Kulturträger und trägt zur kulturellen Vielfalt in unserer Stadt bei”, so Christian Pegel, Vorsitzender des städtischen Bildungs- und Kulturausschusses. “Dies setzt allerdings befriedigende Arbeitsbedingungen voraus.” Pegel weist darauf hin, dass eine Lösung eher im Zuständigkeitsbereich des Bildungsministeriums und des Betriebs für Bau und Liegenschaften liegt. “Allerdings ist es in dieser Situation wichtig, dass die Studierenden den politischen Rückenwind der Bürgerschaft bekommen.”

Erneute Raumprobleme für Studententheater

Schon viermal musste das StuThe in der Vergangenheit umziehen. Es war unter anderem in den Räumen der Makarenkostraße, sowie in der Stralsunder Straße 10 bis hin zur jetzigen Probestätte in der Hans-Fallada-Straße untergebracht. Letzteres Haus gehört noch der Universität. Allerdings wird das Gebäude im Januar 2011 an das Land Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt an den Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL), zurückgeben. Somit wird die Raumthematik wieder aktuell. Das Studententheater gibt es seit 1995 und entstand in Folge der Einstellung des Modellstudiengangs “Darstellendes Spiel”.

Fotos: Torsten Heil

Studententheater kurz vor dem Aus?

Einem der wichtigsten studentischen Vereine droht eine ungewisse Zukunft. Die Raumproblematik des Studententheaters spitzt sich weiter zu. Falls keine schnelle Lösung gefunden wird, fallen kulturelle Beiträge weg.

Das Studententheater (StuThe) existiert seit dem Jahre 1995 und entstand in Folge der Einstellung des Modellstudiengangs „Darstellendes Spiel“. Trotz der großen Beliebtheit, der Professionalität der Nachwuchsschauspieler und der internationalen Tätigkeit des studentischen Vereins sei die Geschichte vom Theater „eine permanente Umzugsgeschichte“, meint der Präsident des Studierendenparlamentes (StuPa), Erik von Malottki. „Das StuThe bekam von der Universität Räume zur Verfügung gestellt, die aber dann, sobald die Uni die Räume für Vorlesungen oder Seminare brauchte, wieder verloren gingen. Daraufhin wurden dem StuThe erneut neue Räume zur Verfügung gestellt.“

Noch rollt der Ball, wie hier beim Stück „Homo Pilicrepus“

Die Palette an Orten war weit gefächert, sie reichten von der Makarenkostraße über die Stralsunder Straße 10 bis hin zur jetzigen Probestätte in der Falladastraße. Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), erklärt dazu: „Das Problem ist, dass Greifswald allgemein keine adäquaten Räume hat, wo man das StuThe unterbringen könnte. Man müsste die einsturzgefährdeten Häuser sanieren oder Häuser neu bauen.“ Noch gehört das Haus in der Falladastraße 2 der Universität. Doch diese wird das Gebäude zum Januar 2011 hin an das Land Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt an den Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL), zurückgeben.

Das Theater allerdings würde die Probestätte gerne behalten. Denn das StuThe braucht einen Saal und möglichst zwei Proberäume, einen Fundus, eine Werkstatt, Garderobe, Räume für die Technik und ein Büro, um qualitativ gute Arbeit leisten zu können. „Das Haus ist wirklich gut, weil es relativ zentral liegt. Was Zentraleres in der Größe findet man wahrscheinlich nicht“, bemerkt Ulrike Kurdewan, stellvertretende Vorsitzende des StuThe. Allerdings ist das Gebäude sehr baufällig, da es lange Zeit leer stand. Es gibt Löcher in den Decken und in vielen Räumen schimmelt es. Eine Sanierung und baurechtliche Sicherung ist deswegen unumgänglich. Noch gibt es kein offizielles Gutachten des BBL, die ersten Schätzungen bewegen sich zwischen 10700 und 250000 Euro. (mehr …)