Viele Referate sind überflüssig

Angesichts der auslaufenden Legislatur muss sich der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) ernsthafter Kritik stellen. Eine grundlegende Neustrukturierung ist in Sicht, die auch durch Ermittlungen des Finanzamtes determiniert wird.

Wieder einmal geht eine Legislatur der studentischen Selbstverwaltung zu Ende. Das neue Studierendenparlament (StuPa) wurde im Januar gewählt und wird sich nun im neuen Semester, am 19. April konstituieren. Für den Allgemeinen Studierendenausschuss bedeutet das, dass dessen Struktur, also die Anzahl der Referate und deren Themenbereich, erst einmal neu beschlossen werden muss und danach die entsprechenden Referate neu besetzt werden, sofern sich engagierte Studenten finden, diebereit sind, ihre Freizeit für einen fordernden, aber undankbaren Job zu opfern, der viele Nerven kostet.

In der vergangenen, einjährigen Legislatur haben sich mehr oder weniger durchgehend 20 Studierende dieser Aufgabe gestellt. Der ein oder andere wird sich vermutlich noch einmal zur Wahl stellen lassen. In den vergangenen Monaten sind jedoch auch schon einige vorzeitig zurückgetreten. So zum Beispiel der Referent für Fachschaften und Gremien, Jens Pickenhan, oder die Referentin für regionale Vernetzung
und Geschichte, Sabine Wirth. Beide aus persönlichen, beziehungsweise studientechnischen Gründen. Im ersten Moment erscheint es ein wenig verantwortungslos, zurückzutreten, bevor das Studierendenparlament jemand anderen in das Amt wählen kann, weil es sich noch nicht konstituiert hat. Angesichts der momentan relativ entspannten hochschulpolitischen Lage ist ein zeitweilig nicht besetztes Referat jedoch verkraftbar.

Das liegt zum einen daran, dass die großen Themen der Legislatur vorbei sind. Die Lehrerbildung ist für Greifswald gerettet (moritz Magazin 86), das Landeshochschulgesetz wurde weitestgehend studentenfreundlich novelliert (moritz Magazin 89), die sogenannte „Masterhürde“ wurde gestrichen (moritz Magazin 88), für das Studententheaterwurde erst einmal alles mögliche getan (moritz Magazin 88). Insofern kann die studentische Selbstverwaltung ein insgesamt positives Fazit vom vergangenen Jahr ziehen. Dennoch gibt es selbst in der Eigenevaluation des AStAs deutliche Kritik. „Einige Referate sind schlicht überflüssig, es gibt nicht genug zu tun, für so viele Leute. Das endet dann darin, dass manche Referenten nur noch ihre Bürozeiten absitzen.“ erklärt die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich. „Wir brauchen
eine Professionalisierung der Struktur, das ganze muss ordentlich umgekrempelt werden, auch damit mal frischer Wind rein kommt“, so die Studentin der Politikwissenschaft.

Der gemeinsam mit den anderen Referenten des Ausschusses erarbeitete Strukturvorschlag wurde dem StuPa als Empfehlung vorgelegt und enthält im Wesentlichen eine drastischeKürzung der Referatsanzahl. Unter anderem soll das Referat für Mediengestaltung, Onlinekommunikation und Technik, das für den Bolognaprozess und das für Studienfinanzierung dran glauben. Viele dieser Referate hätten sich inhaltlich überschnitten, eine effektivere Struktur sei nötig. Die Leitung des Gremiums soll fortan ein expliziter Vorsitzender und ein aus vier normalen Referenten bestehender Vorstand übernehmen. „Bei der Neustrukturierung des AStAs vor einem Jahr hatte man seltsame Prioritäten, das hat auch mir als Vorsitzende Schwierigkeiten bereitet, die 19 Referenten alle im Blick zu behalten und darauf zu achten, dass alle ihre Arbeit richtig machen.“, erklärt Daniela das Ergebnis der Eigenevaluation weiter.

Inwieweit diese Vorschläge vom StuPa übernommen werden, ist nicht mit absoluter Sicherheit abzusehen. Es gibt jedoch in den Vorgesprächen der einzelnen Hochschulgruppen Tendenzen in eine ähnliche Richtung, wie sie der AStA vorschlägt: Weniger aufgeblasen, professioneller, schlagkräftiger.Martin Hackbart von der Jungsozialisten( Juso)-Hochschul ruppe macht deutlich, dass die Zahl der Referenten sinkenmüsse und sich auch an der Bezahlung was ändern sollte: „Zumindest die Juso-Hochschulgruppe strebt eine gerechtere und höhere Bezahlung an. Ich gehe davon aus, dass man sich dort im linken Lager schnell einig werden kann.“ Auch von konservativer Seite aus will man den AStA wieder auf die wesentlichen Referate beschränken. „Wir müssen das ehrenamtliche Engagement in der studentischen Selbstverwaltung wieder attraktiver machen. Eine höhere Bezahlung ist da eine denkbare Alternative. Damit einhergehend müssten aber Referate gekürzt werden, weil der Haushalt nicht mehr hergibt“, so Johannes Radtke vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). Ähnliche oder gleiche Antworten gaben auch die Vertreter der anderen Hochschulgruppen. So scheint Einigkeit zu herrschen im „bunten“ Haufen der Hochschulgruppen.

Neben dem mehr oder weniger selbstkritischen Rückblick auf die Legislatur gibt es noch andere Faktoren, die den Ausgang der Neustrukturierung bestimmen werden. Bereits im November vergangenen Jahres wurde der AStA vom Landesrechnungshof darauf hingewiesen, dass die bestehende Struktur so nicht tragbar sei. Es könne nicht sein, dass „der ganze Finanzkram“, wie AStA-Vorsitzende Daniela Gleich es im Gespräch nennt, von nicht ausgebildeten Studenten gemacht werde. Gemeint sind zum Beispiel Kassenwartstätigkeiten, es wäre also nicht das ganze Finanzreferat betroffen.

Der Landesrechnungshof hat uns drei Alternativen angeboten: Entweder wir geben das ganze an die Uni-Verwaltung ab, wir engagieren einen Steuerberater, oder wir stellen eine ausgebildete Bürokraft ein.“ Vor allem ersteres sei nicht denkbar. „Da könne man sich den Rektor ja direkt ins Haus holen.“ Von der AStA-Vorsitzenden wird der letzte Vorschlag präferiert, da man so die Referenten von organisatorischen Lappalien entlaste, und der inhaltlichen Arbeit Vorschub leisten könne. Die Kosten einer solchen Halbtagsstelle sei auf grob 20 000 Euro im Jahr zu schätzen. Die Hälfte davon könnte die Uni übernehmen, die andere Hälfte die Studierendenschaft, das habe der Kanzler Dr. Wolfgang Flieger in einem unverbindlichen Gespräch angedeutet. Eine solche Bürokraft sei auch kein Pilotprojekt, das gäbe es zum Beispiel auch beim AStA Düsseldorf.

Ein anderer Faktor, der in etwa schon genau so lange gärt, aber wesentlich drastischere Folgen für die studentische Selbstverwaltung haben könnte, sind die Ermittlungen des Finanzamtes. Alles begann mit einem vom ehemaligen StuPa-Präsident Korbinian Geiger in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten, dessen Ergebnis im Oktober 2010 feststand: Der AStA zahlt sittenwidrige Löhne. Der Befund überraschte damals die gesamte hochschulpolitische Riege. Mehr noch das Wort „Löhne“ als das Wort „sittenwidrig“. Letzteres ist laut StuPa-Präsident Erik von Malottki „an den Haaren herbei gezogen“, was eine weitere Prüfung durch die Rechtsaufsicht der Universität ergeben hätte.

Das Wort „Löhne“ war insofern überraschend, als dass im allgemeinen Selbstverständnis der studentischen Selbstverwaltung, die monatlichen Auszahlungen an die Referenten und Chefredakteure der moritz-Medien keineswegs Lohnzahlungen, sondern bloße Aufwandsentschädigungen sind, durch die anfallende Mehrkosten gedeckt werden sollen. Doch nach dem Gutachten vom Greifswalder Rechtsanwalt Dennis Shea und Steuerrechtler Jan Evers „stellt die Tätigkeit im Rahmen der Mitgliedschaft des AStA ein nicht selbstständiges Beschäftigungsverhältnis dar, das als solches der Versicherungs- und Beitragspflicht in der Sozialversicherung unterliegt. 20 Wochenstunden gehen über das Maß ehrenamtlicher Arbeit hinaus.“, so Shea gegenüber dem webMoritz.

Kurz darauf, im Dezember, meldete sich das Finanzamt mit einem Schreiben beim AStA. Im weiteren Gesprächsverlauf wurde von Seiten des Amtes deutlich gemacht, dass die AStA-Referenten in jedem Fall lohnsteuerpflichtig sind. Daniela Gleich rechnet stark mit Nachzahlungsforderungen, auch weil das Finanzamt bereits Informationen über die Auszahlungen der Aufwandsentschädigungen seit 2006 verlangt. StuPa-Präsident Erik von Malottki dagegen ist erst einmal optimistischer: „Bis jetzt rechen ich noch nicht mit Nachzahlungen. Es kann zwar sein, dass es dazu kommt, wir werden aber alles versuchen, das ganze abzuwenden.“

Dazu wird es am 13. April 2011 ein Gespräch mit dem Finanzamt geben, an dem unter anderem auch Prof. Wolfgang Joecks, Lehrstuhlinhaber für Strafrecht, insbesondere Steuerstrafrecht teilnehmen wird. Einen solchen „universitären Beistand“ müsse man sich auch auf Grund eines Beschlusses des Studierendenparlamentes einholen. „Wenn es trotz dieser Verhandlungen zu Nachzahlungsforderungen kommt“, erklärt Erik, „werden wir auch einen Anwalt einschalten.“ Aus den Erfahrungen anderer ASten müsse man nicht mit einer mehr als vierstelligen Nachzahlungsforderung rechnen. Zum Beispiel hätte es in Kiel einen ähnlichen Fall gegeben: „Man hat dann mit dem Finanzamt verhandelt und sich auf einen bestimmten Betrag geeinigt.“

Ein Problem, das in diesem Komplex noch nicht zur Sprache kam sind die moritz-Medien. Im Grunde besteht kein großer Unterschied in der Anstellung eines Chefredakteurs oder eines AStA-Referenten, außer, dass das StuPa gegenüber den Chefredakteuren inhaltlich nicht weisungsbefugt ist. In diesem Zusammenhang ist es abzusehen, dass eventuell anstehende Nachzahlungen auch die moritz-Medien betreffen. Der Schiedsspruch über die Vergangenheit bleibt abzuwarten

und wird sich wohl noch etwas hinziehen. Doch selbst wenn es zu Nachzahlungen kommen wird, sollten diese im Rahmen der Rücklagen der Studierendenschaft und eventuell mit geringfügigen Einsparungen an anderer Stelle zu bewältigen sein. Das akutere Problem ist die Zukunft. „Es muss sich definitiv etwas ändern, sowohl beim AStA als auch bei den moritz-Medien.“ Zwei gangbare Wege zählt Erik von Malottki auf: „Entweder wir senken die Aufwandsentschädigung auf unter 175 Euro – dieser Betrag wurde in einem Urteil des Bundesfinanzhofes als höchster Beitrag genannt, der noch als Aufwandsentschädigung gelten kann. Oder wir nehmen Lohnsteuer und Sozialabgaben in Kauf und richten geringfügige Beschäftigungsverhältnisse ein, gerade für die Knochenjobs wie den AStA-Vositz ist das eigentlich nicht anders denkbar.“ Die Entscheidung hierüber muss das neue StuPa treffen. Denkbar wäre auch eine Kombination von beidem. Man könnte den aufwendigen, aber besser bezahlten Referaten jeweils Co-Referate an die Seite stellen die bloß eine Aufwandsentschädigung erhielten.

Es scheint sich wieder etwas zu bewegen in der studentischen Selbstverwaltung Greifswalds und dieses Mal ist es nicht nur wie üblich eine hohe personelle Fluktuation, keine Intrigen, keine inszenierten Königsmorde oder dergleichen. Elementarste Strukturmerkmale werden überdacht und reformiert, zumindest bietet die aktuelle Sachlage den neuen StuPisten die Chance, solche grundlegenden Änderungen durchzusetzen. Grundlegend sollte aber auch überlegt sein. So bleibt zu hoffen, dass die frischgebackenen Hochschulpolitiker sich kein Beispiel an vergangenen Selbstinszenierungsexzessen nehmen und mehr ihr Mandat ernst und wichtig nehmen, als ihre eigene Person.

Ein Bericht von Patrice Wangen

Ersti-Ratgeber: Von A wie AStA bis Z wie Zentrale Studienberatung

Ihr seid Erstis? Ihr lauft mit eurem Ersti-Wochenprogramm durch Greifswald und denkt die ganze Zeit „Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott!“? Keine Panik, wir waren alle mal Erstsemester und haben das Gleiche durchgemacht. Neue Stadt, neue Leute, und nicht zuletzt das Studium. Tausend Eindrücke prasseln wie ein Platzregen auf euch ein. Da ist es oft nicht so leicht sich zurechtzufinden. Unser webmoritz-Ersti-ABC soll euch helfen, euch ein wenig schneller in Greifswald einzuleben.

A wie AStA

Die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich und die Referenten für die Erstsemesterwoche Ekaterina Kurakova und Maximilian Willmann begrüßten die Erstis am 30. März.

Der AStA steht für Allgemeiner Studierendenausschuss und ist ein selbstverwaltetes Organ, dass die Interessen der Studierendenschaft an unserer Universität vertritt. Jedes Jahr wählt das Studierendenparlament (Siehe StuPa) die Mitglieder des Ausschusses. Bei allen Angelegenheiten die euer Studium betreffen, könnt ihr euch an den AStA wenden. Er hilft euch bei Fragen zum BAFöG, Wohnen oder bei sozialen Angelegenheiten gerne weiter. Zur Zeit arbeiten 18 Referenten in insgesamt 21 Referaten. Das Ziel des AStAs ist es, eine Verbesserung für die Studenten in allen Bereichen zu erreichen. So organisiert der Ausschuss etwa auch eure Ersti-Woche, um euch den Einstieg in euer Studium zu erleichtern. Das AStA-Büro befindet sich gegenüber in der Domstraße 12. Weitere Infos erhaltet ihr auf der Homepage.

B wie BAFöG

Ohne Moos nix los. Irgendwie muss euer Studium ja finanziert werden. Wer keine Zeit hat, neben dem Studium zu jobben oder keine finanzielle Unterstützung von den Eltern erhält, hat generell die Möglichkeit BAFöG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) zu beantragen. Ob und in welchem Umfang ihr finanzielle Unterstützung vom Staat erhaltet, hängt von vielen Faktoren, etwa dem Einkommen eurer Eltern und der Anzahl eurer Geschwister, ab. Ihr müsst die Anträge schriftlich mit amtlichen Formblättern stellen. Bedenkt allerdings, dass ihr den Antrag jedes Jahr erneut stellen müsst und das Geld nach Abschluss des Studiums zurückzahlen müsst. Das Amt für Ausbildungsförderung befindet sich im Studentenwerk in der Mensa am Schießwall. Dort erhaltet ihr Antwort auf all eure Fragen zum BaföG, sowie die notwendigen Formblätter.

C wie C9

In der Greifswalder Innenstadt befindet sich der Club 9 (kurz: C9). Er öffnet für euch jeden Dienstag ab 20 Uhr. Da er sehr zentral gelegen ist, schließt es allerdings wieder um eins. Der Tanzraum ist sehr klein, was dem C9 eher die Atmosphäre einer Bar verleiht und ist daher eher zum gemütlichen Bier- und Cocktailtrinken geeignet.

D wie Domburg

In unmittelbarer Nähe zum alten Campus findet ihr eine der beliebtesten Locations Greifswald: Die Domburg in der Domstraße 21. Hierbei handelt es sich um ein Rastaurant und Cocktailbar. Auf zwei Etagen könnt ihr hier aus der umfangreichen Speise-und Getränkekarte wählen, auch exotische Spezialitäten wie getrocknete Heuschrecken sind dabei. Während das Erdgeschoss im typischen Stil einer modernen Bar gehalten ist, lädt der Keller mit gedämpften Licht und Liegewiesen zum Chillen ein.

E wie Ernst Moritz Arndt (1769-1860)

Der Namensgeber unserer Hochschule war ein deutscher Schriftsteller. 1791 studierte er Theologie und war 1800 bis 1811 Professor für Geschichte an unserer Universität, die 1933 nach ihm benannt wurde. Dieses Datum ist einer der Gründe, warum der Name unserer Universität regelmäßig zur Debatte gestellt wird. Die Nationalsozialisten sahen Arndt aufgrund seiner antisemitischen und stark nationalistisch geprägten Äußerungen als einen ihrer Vordenker. Bei der Urabstimmung im vergangenen Jahr entschieden sich die meisten Studierenden gegen die Änderung des Universitätsnamens.

F wie Freizeitbad Greifswald

Das Freizeitbad in der Pappelallee.

Nach der Vorlesung oder am Wochenende im kühlen Nass entspannen? Dann seid ihr in der Pappelallee 3 bis 5 an der richtigen Adresse, denn hier befindet sich das Freizeitbad Greifswald. Die moderne Freizeit- und Badeanlage hat einiges zu bieten: Ein 25-Meter Sportbecken, ein behindertengerechtes Variobecken und eine 40-Meter Rutsche. Besonders beliebt ist das Spaßbecken mit Whirlpool und Massagedüsen. An heißen Tagen tummelt sich alles um das Außenbecken. Außerdem besitzt das Freizeitbad einen separaten Fitness- und einen großen Saunabereich. Allerdings sind die Eintrittspreise für Studenten dauerhaft sehr hoch. Doch sportlich ambitionierteWasserratten müssen trotzdem nicht auf ihr Training verzichten. Von Dienstag- bis Freitagabend können Spätschwimmer von 21 Uhr bis 22 Uhr für 3 Euro ihre Bahnen im Sportschwimmbecken ziehen.

G wie Greifswald

Willkommen in Greifswald!

Willkommen in eurem neuen Wohnort! Ihr seid jetzt einer von 55.000 Einwohner unserer wunderschönen Universitäts- und Hansestadt im hohen Norden. Eure ersten Eindrücke richten sich generell danach, wie groß euer Heimatort ist. Kommt ihr vom Dorf, so werdet ihr über die für euch ungewohnte Fülle von Clubs und Bars wundern. Neu wird für euch sein, dass hier nicht ab 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden und ihr auch unter der Woche vielzählige Möglichkeiten zum Weggehen habt. Stammt ihr aber aus einer Großstadt, so seid ihr vermutlich erstmal ein wenig enttäuscht, dass ihr doch immer in denselben Clubs feiern geht. Jedoch werdet ihr schnell versöhnt von den kurzen Anfahrtswegen in Greifswald. Hier ist alles in wenigen Minuten mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar, was den Besitz eines Autos überflüssig macht. Damit sind wir auch gleich beim nächsten Gewöhnungsbedürftigen Punkt: Greifswald ist definitiv eine Fahrradstadt. Besonders wenn die Temperaturen über den Nullpunkt steigen, schwingt sich alles was Beine hat, auf den Drahtesel, was besonders die Europakreuzung zur Todesfalle macht. Denkt allerdings daran, euer Fahrrad stets verkehrssicher zu halten, wenn ihr nicht nachts nach Hause schieben wollt, weil unsere Polizisten besonderen Wert auf funktionierende Beleuchtung legen. Da Greifswald zu den sonnenreichsten Städten Deutschlands zählt, werdet ihr die heißen Tage besonders oft am Strand oder im Freibad verbringen. Im Winter jedoch werdet ihr wahrscheinlich von den Tonnen von Schnee, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Himmel fallen und den Greifswalder Verkehr erheblich erschweren, überrumpelt sein. Auch wenn ihr euch momentan ein wenig fremd fühlt, werdet ihr schnell dem Charme Greifswalds erliegen und euch im Nu pudelwohl fühlen.

H wie Hochschulsport

Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper. Um einen sportlichen Ausgleich neben den Vorlesungen zu gewährleisten, bietet die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Sportkurse für Studenten an. Das Angebot reicht von Aerobic über Fußball bis Yoga. Der studentenfreundliche finanzielle Beitrag ist in der Regel einmalig im Semester zu errichten. Die Einschreibungen sind online von 4. bis 6. April möglich. Meistens sind die Kurse relativ schnell voll, daher solltet ihr euch so früh wie möglich entscheiden, welchen Kurs ihr aus dem umfangreichen Angebot belegen möchtet.

I wie IKuWo

Das IKuWo in der Goethestraße öffnet nach der Winterpause am 5. April.

IKuWo“ steht für Internationales Kultur- und Wohnprojekt. Dabei handelt es sich um einen Verein, der seinen Sitz in der Goethestraße 1 hat. Hier befindet sich zum einen ein reines Wohnhaus mit einer 8er WG und ein gemütliches Vereinscafé, das von den ehrenamtlichen Mitgliedern des IKuWos betreut wird. Das Café ist dienstags bis samstags ab 21 Uhr für alle geöffnet, die eine Abwechslung von der üblichen Clubszene Greifswalds suchen. Beliebt sind außerdem die Mittwochabende, hier laden die Greifswalder Hedonisten zum Hedonistischtennis. Außerdem gibt es oft Konzerte, Vorträge und Ausstellungen im IKuWo.

J wie Jubiläum

1456 wurde unsere Universität am 17. Oktober von Heinrich Rubenow, einem Greifswalder Bürgermeister, als Academia Gryphica gegründet. Somit feiern wir dieses Jahr das 555-jährige Jubiläum unserer Hochschule.

K wie Kiste

Der Hörsaal „Kiste“ in der Makarenkostraße 49 (Schönwalde) ist der größte Hörsaal der Universität. Gleichzeitig befindet sich hier aber auch einer der Greifswalder Studentenclubs. Das Programm ist dabei sehr vielfältig. An Montagen werden regelmäßig Kinofilme gezeigt, mittwochs zieht die breit gefächerte Musik von 22 bis 3 Uhr jeden Gast auf die Tanzfläche. Die Kiste ist aber auch Veranstaltungsort für diverse Mottoparties. An Samstagen richtet sich die Musik an Anhänger, die in anderen Clubs selten auf ihre Kosten kommen. So finden regelmäßig Gothic-, Dark Wave- und Elektro-Abende statt. Konzerte und Lesungen haben ebenfalls einen festen Platz im Programm.

L wie Lubmin

Proteste gegen den geplanten Castortransport nach Lubmin.

„Lieber Strandbad Lubmin als Atomklo-Nordost“, so lautet das Motto der Greifswalder Anti-Atom-Bewegung. Das wunderschöne Seebad Lubmin, das circa 19 Kilometer von Greifswald entfernt liegt, ist nicht nur im Sommer ein geeignetes Ausflugsziel für alle Sonnenanbeter, sondern auch Zwischenlager für atomare Abfälle. Daher finden in Greifswald regelmäßig Demonstrationen und Protestaktionen statt, die in den letzten Jahren immer mehr Zuwachs verzeichnen. Wer aus diesen Gründen oder aufgrund des doch etwas längeren Anfangsweg trotzdem nicht auf den Strandspaß verzichten möchte fährt an den Greifswalder Bodden ins Strandbad Eldena. Obwohl der Strand hier nicht besonders groß ist kommen Freunde der Sonne trotzdem voll auf ihre Kosten.

M wie Mensa

Was gehört zur Uni wie Parties zum Studentenleben? Klar, die Mensa. Wer keine Lust, Zeit oder Fähigkeit zum Kochen hat, erhält hier sein Mittagessen. Die Hauptmensa am Schießwall hat von Montag bis Freitag von 11 bis 14.30 für euch geöffnet. Für Studenten, die Vorlesungen auf dem neuen Campus besuchen oder einen Lernmarathon in der Bibliothek betreiben und nicht den weiten Weg in die Innenstadt zurücklegen wollen, gehen in die kleine Mensa am Berthold Beitz-Platz, die von 11 bis 14 Uhr geöffnet hat.

Täglich gibt es vier verschiedene Angebote, wobei eines davon immer vegetarisch ist. Wer trotzdem nicht fündig wird, muss auch nicht verhungern, da es eine großzügige Salatbar sowie eine SB-Theke gibt. Wer Wert legt auf Lebensmittel aus ökologischen Anbau wird sich über das Bio-Angebot freuen. Über das tägliche Angebot könnt ihr euch hier informieren. Besitz einer Mensa-Karte ist empfehlenswert, da ihr so bequemer bezahlen könnt. Günstiger ist es auch noch. Koffein-Junkies bekommen ihre tägliche Dosis in der Kaffeebar „ins grüne“, die sich ebenfalls im Mensagebäude befindet. Doch die Mensa hat noch mehr zu bieten: Jeden Donnerstag- und Samstagabend öffnet der Mensaclub für euch die Tore.

N wie Neuer Campus

Die Naturwissenschaften der Universität sowie die Medizinische Fakultät mit der Uni-Klinik sind auf dem Neuen Campus angesiedelt. Auch die Zentrale Universitätsbibliothek befindet sich hier. Außerdem wird hier gerade die neue Mensa gebaut.

O wie Ostsee

Studieren, wo andere Urlaub machen – dieses Motto kennt jeder Greifswalder Student. Kein Wunder, ist doch die Ostsee nicht weit entfernt. So lohnen sich beispielsweise Ausflüge nach Rügen und Hiddensee.

P wie Prüfungen

Lernen bis zum Umfallen.

Zum Ende eines jeden Semesters verwandelt sich auch der faulste und feierwütigste Student in einen wahren Streber und beginnt rund um die Uhr zu büffeln, bis sie endlich wieder vorbei ist: Die Prüfungszeit. Damit es euch nicht auch so geht, bereitet euch am besten RECHTZEITIG vor. („Rechtzeitig“ ist dabei nicht gleichzusetzen mit einem Abend vor der Prüfung.) Hinterher macht das Feiern dann auch gleich doppelt Spaß.

Q wie Quereinstieg

Als Quereinstieg bezeichnet man die Möglichkeit, das Studium in einem höheren Fachsemester zu beginnen. Dafür wird allerdings die Anerkennung von Studienleistungen aus einem vorher absolvierten Studium vorausgesetzt. Erforderlich ist dazu die Vorlage eines Anrechnungsbescheides des zuständigen Prüfungsausschusses beziehungsweise des Zentralen Prüfungsamtes. Nähere Informationen dazu erhaltet ihr im Studierendensekretariat in der Rubenowstraße 4.

R wie Ravic

Diese urgemütliche Cafékneipe im Herzen Greifswalds besticht mit persönlichen Anstrich und dem (Experten zufolge) besten Cubra Libre der Stadt. Das bunt gemischte Publikum fühlt sich auch ohne große Cocktailkarte bei Betreiber Tom sehr wohl. Besonders nach einem Besuch im Mensaclub finden sich viele Studenten hier für einen Absacker ein.

S wie StuPa

Das Studierendenparlament tagt alle zwei Wochen und ist hochschulöffentlich.

Das Studierendenparlament (StuPa) ist ein gewähltes Organ aus 27 stimmberechtigten Mitgliedern, die von der Studierendenschaft jährlich gewählt werden. Es fasst Beschlüsse bezüglich unserer Hochschule, entscheidet über die Zuteilung der Geldmittel und wählt den AStA und die Chefredakteure der moritz-Medien. Die Sitzungen sind hochschulöffentlich und finden alle 14 Tage statt.

T wie TV-Club

Wer eine Abwechslung von den Studentenclubs braucht, sollte seine Abendplanung in den TV-Club in der Bahnhofstraße 44/45 verlegen. Zwar ist auch diese Discothek nicht sonderlich groß, doch ist sie wesentlich weniger studentisch orientiert. Allerdings macht sich dies bei den Preisen bemerkbar, der Eintritt liegt auch für Stundenten oft bei 5 Euro. Jedoch finden hier oft besondere Events mit teilweise international bekannten DJs statt. Der Club ist außerdem ein Heimspiel für alle Juristen, Bwler und Mediziner, die hier regelmäßig Parties veranstalten.

U wie Universitätsbibliothek

Die Universitätsbibliothek hat bis 24 Uhr geöffnet. Zum Glück!

Ganz egal wie schön und gemütlich eure neue Wohnung auch ist, ihr werdet mindestens einmal in eurem Studium eine Phase erleben, in der die Bibliothek am dem Bertholt Beitz-Platz zu eurem zweiten Zuhause wird. (In der Regel geschieht das meist kurz vor den Prüfungen.) Daher ist es empfehlenswert, sich jetzt schon mal mit der Bibliothek vertraut zu machen. In der Ersti-Woche werden euch zu diversen Terminen Führungen durch die Bibliothek angeboten. Doch auch während des laufenden Semesters finden hier immer wieder Seminare statt, bei denen ihr lernt, dass OPAC keine coole neue Partydroge ist, sondern ein nützliches Recherche-Programm, das euch bequem vom heimischen PC berichtet, wo ein Buch zu finden ist und zeigt ob es momentan verfügbar ist. So spart ihr euch den ein oder anderen sinnlosen Gang zur Bibliothek. Für diejenigen, die sich zu Hause leicht durch Mitbewohner, Fernseher und PC vom Lernmarathon ablenken lassen, ist die UB der perfekte Ort zum konzentrierten Lernen.

V wie Vorlesung

Die Vorlesung ist das typische universitäre Lehrformat. In der Regel trägt dabei der Dozent das Thema im Monolog vor. Allerdings gibt es immer wieder Revolutionäre unter den Profs, die das sture Vorlesungsmuster auflockern und euch die Möglichkeit zum Nachfragen geben und mit Fragen und Aufgaben an euch zum Mitdenken und (somit zum Aufwachen) auffordern. Bei den Vorlesungen herrscht in der Regel keine Anwesenheitspflicht, daher ist es euch selbst überlassen, ob ihr euren Dozenten oder lieber euren Büchern eure Aufmerksamkeit schenkt. Allerdings lohnt es sich der Besuch im Hörsaal, da die Professoren das Wissen oft besser vermitteln können als die Fachbücher und oft Hintergrundinformationen fallen lassen, die durchaus prüfungsrelevant sind.

W wie Wissen lockt!

Dieses prägnante Motto entstand zum 550-jährigen Jubiläum der Universität. Im Universitätsladen (Baderstraße 1) könnt ihr T-Shirts, Kaffeebecher und Kugelschreiber mit diesem Spruch erwerben. Psssssssssst, Geheim-Tipp: Mama und Papa freuen sich sehr über ein Geschenk, mit dem sie vor Nachbarn und Arbeitskollegen mit ihrem intelligenten Spross angeben können.

Y wie Youniq

Keine Lust auf Studentenwohnheim mit Gemeinschaftsbad und -küche? Dann sollten sich all diejenigen von euch, die noch nicht die ideale Wohnung gefunden haben, mal beim privaten Wohnanbieter Youniq informieren. Die neu gestalteten Appartements mit wahlweise ein oder zwei Zimmern sind wie die klassischen Studentenwohnheime bereits möbiliert. Jedoch sind die Wohnung nicht ganz billig: Die Mieten liegen monatlich bei circa 365 Euro.

Z wie Zentrale Studienberatung

Bei Fragen über Inhalte, Aufbau und Anforderungen eures Studiums wendet ihr euch an die Zentrale Studienberatung. Auch bei Schwierigkeiten, die im Laufe des Studiums auftreten, bekommt ihr dort Unterstützung. Außerdem findet ihr in der Infothek bildungspolitische, studienberatende und fachspezifische Informationsschriften sowie sämtliche Studien- und Prüfungsordnungen und Vorlesungsverzeichnisse. Ihr findet die Zentrale Studienberatung in der Friedrich-Loeffler-Straße 28.

Fotos: Maria Strache (Aufmacher), Christine Fratzke (AStA, Greifswald-Schild, StuPa), Club 9 (Logo), webMoritz-Archiv (Freizeitbad, IKuWo), Torsten Heil (Lubmin), givany hecht via jugendfotos.de (Prüfungen), Simon Voigt (Universitätsbibliothek)

Ernüchterung nach Gremienwahlen

Politikverdrossenheit ist Sieger der Wahlen für die studentischen Vertreter im Senat, in den Fakultätsräten und für das Studierendenparlament. Die Wahlbeteiligung sank mit weniger als zehn Prozent auf ein selten erreichtes Rekordtief.

Eine kleine Gruppe von Wahlhelfern hat sich im Saal des Mensa-Clubs um einen Tisch versammelt. Die Wahlurnen werden ausgeschüttet, vereinzelt tummeln sich Journalisten im Raum. Das Interesse scheint geringer zu sein als noch im Vorjahr, als die Besucher noch mit Absperrband von der Auszählung ferngehalten werden mussten. Nach kurzem Auszählen der vorhandenen Stimmzettel steht fest: Die Wahlbeteiligung für das Studierendenparlament (StuPa) lag bei 9,89 Prozent. Die Zehn-Prozent-Hürde wurde in den 20 Jahren studentischer Selbstverwaltung nur selten unterschritten. Zuletzt war das 2007 der Fall.

Der 21-jährige Wahlleiter Stefan Damm zeigt sich enttäuscht: „Mit dieser Wahlbeteiligung kann man nicht zufrieden sein. Wir hatten uns wenigstens ein zweistelliges Ergebnis gewünscht. Das große Defizit im Vergleich zum letzten Wahljahr, als stolze 21,3 Prozent der Studierenden zur Wahl gingen, gehe vor allem auf die Urabstimmung um den Namenspatronen der Universität zurück. „Arndt kann mit Sicherheit nicht alles, aber doch sehr viel erklären. Die letztjährige ‚Hochschulpolitikbegeisterung‘ ließ uns hoffen, dass dadurch eine dauerhafte Erhöhung der Wahlbeteiligung erreicht wurde, wenn auch nicht auf das hohe Niveau des letzten Jahres. Die gesamte studentische Selbstverwaltung wird sich fragen müssen, warum die Wahlbeteiligung so niedrig ausgefallen ist.

In diese Kerbe schlägt auch die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Daniela Gleich. Die Politikwissenschaftsstudentin erklärt, dass das Verhalten des StuPas die Studenten von der Hochschulpolitik verscheucht. „Wenn das StuPa zum Beispiel die Beschlüsse der Vollversammlung nicht ernst nimmt, und damit auch die Studierendenschaft, ist es nicht verwunderlich, dass keiner sich an diesem Gremium beteiligen will. Doch auch bei den Senats- und Fakultätsratswahlen blieb die Wahlbeteiligung gering. Obwohl gerade diese Gremien einen wesentlich größeren, weil direkteren Einfluss auf den Universitätsalltag haben, als das StuPa, welches nur über die Tätigkeiten des AStA und im schlimmsten Fall der moritz-Medien direkt bestimmen kann. An den Senatwahlen nahmen zum Beispiel nur 8,65 Prozent der Wahlberechtigten teil. Das trotz der wesentlich höheren Kandidatenzahl: Auf zwölf Stellen bewarben sich 48 Studenten. (mehr …)

Finanzamt prüft Tätigkeit des AStA

Es wird Ernst für den Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Angehende Akademiker müssen dort für 3,50 Euro pro Stunde arbeiten. Einem Rechtsgutachten zufolge, welches der ehemalige Präsident des Studierendenparlamentes (StuPa) Korbinian Geiger in Auftrag gegeben hat, sei dies rechtswidrig. Mittlerweile prüft das Finanzamt.

Rechtsanwalt Dennis Shea: "20 Wochenstunden gehen eindeutig über ehrenamtliche Tätigkeit hinaus."

Hintergrund: AStA-Referenten erhalten eine Aufwandsentschädigung von 210 Euro monatlich bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von etwa 15 Stunden, macht 60 Stunden pro Monat und umgerechnet 3,50 Euro für jede Stunde Tätigkeit. Im Leitbild für die Arbeit des AStAs heißt es lediglich: “Die AStA-ReferentInnen sind ehrenamtlich tätig.” Das Gutachten verfasste der Greifswalder Fachanwalt für Arbeitsrecht Dennis Shea gemeinsam mit dem Steuerberater Jan Evers. Die beiden Experten stellen klipp und klar fest: “Die Tätigkeit im Rahmen der Mitgliedschaft des AStA stellt ein nicht selbstständiges Beschäftigungsverhältnis dar, das als solches der Versicherungs- und Beitragspflicht in der Sozialversicherung unterliegt.” Somit müssten von der Aufwandsentschädigung Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Renten- sowie Pflegeversicherung abgeführt werden.

Prinzip Abwarten: StuPa und AStA ignorierten alle Vorwarnungen

Das steuerrechtliche Problem ist also nicht neu für das StuPa und den AStA. Jetzt hat es das Finanzamt auf den Plan gerufen. Im Zuge der Lohnsteuerprüfung des Landesbesoldungsamtes Mecklenburg-Vorpommern erfolgte die Überprüfung der Mitarbeiter der Uni Greifswald. Das Finanzamt stellte fest, dass die Studierendenschaft der Greifswalder Universität  eine “rechtsfähige Teilkörperschaft der Hochschule” ist. In dem Schreiben des Finanzamtes heißt es: “Die Angestellten dieser Teilkörperschaft haben laut Satzung der Studierendenschaft Arbeitsverträge mit dem AStA. Für die Referenten sind wöchentliche Arbeitszeiten festgelegt. Die Vergütung erfolgt nach Paragraph 9a der Satzung. Laut Haushaltsplan sind weitere Arbeitnehmer und Projektkräfte angestellt und werden monatlich vergütet. Wie werden diese Arbeitnehmer lohnsteuerrechtlich behandelt, an wen wird die Lohnsteuer abgeführt?”

Das Finanzamt meldet sich beim AStA.

In der Vergangenheit widersprach StuPa-Präsident Erik von Malottki den Gutachtern: „Die Vergütung der AStA-Referenten ist für mich eine eindeutig ehrenamtliche Aufwandsentschädigung.“ Malottki scheint seine Meinung überdacht zu haben: “Wir arbeiten mit der AStA-Vorsitzenden zusammen und versuchen mit der Universität und dem Finanzamt zu kooperieren, um eine einvernehmliche Lösung zu erreichen.”

AStA überrascht vom Finanzamt

Derweil hat der AStA reagiert und eine Stellungnahme an des Finanzamt Greifswald geschrieben, welches dem webMoritz vorliegt.  Dort heißt es: “Als gewählte Vertreter der Studierendenschaft sind wir stets gutgläubig davon ausgegangen, dass es sich bei der Wahrnehmung der Referatstätigkeit im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) gemäß unserer Satzung um ein hochschulpolitisches Ehrenamt handelt, wie es etwa auch die Mitglieder des Senates ausüben.” Auch interessant: “Arbeitsverträge mit dem AStA oder der Studierendenschaft gibt es zum Beispiel nicht und auch mit der Benennung einer ‘wöchentlichen Arbeitszeit’ in unserer Satzung wird eher eine allgemeine Erwartung ausgedrückt, welchen zeitlichen Umfang der allein den Studierenden gewidmete Einsatz der AStA-ReferentInnen ungefähr ausmachen sollte.”

StuPa-Präsident Erik von Malottki.

Malottki: “Gesprächsangebot an das Finanzamt”

Und er AStA bemerkt weiter an: “Die Einschätzung des Landesrechnungshofes, dass die für dieses Engagement gewährte (geringe) pauschale Aufwandsentschädigung der Lohnsteuerpflicht unterfallen könnte, hat uns vor diesem Hintergrund sehr überrascht.” Zur Erinnerung: Das StuPa kürzte in der Vergangenheit öfter das Salär der Referenten und leitenden Mitarbeiter anderer Einrichtungen, wenn sie ihrer Meinung nach dem Arbeitsumfang nicht genügten. Außerdem ist dem StuPa seit Oktober 2010 die Einschätzung der Sachverständigen Shea und Evers bekannt.

“Die Stellungnahme des AStAs ist ein Gesprächsangebot an das Finanzamt. Wir wollen nun herausfinden wie die Sicht des Finanzamtes ist. Ob den Referenten zukünftig Lohn gezahlt werden muss ist noch nicht klar. Wir gehen aber davon aus das zumindest der größte Teil der bisherigen Aufwandsentschädigungen unter einen ehrenamtlichen Freibetrag fällt”, so StuPa-Präsident Malottki weiter. “Eine Antwort auf die Stellungnahme ist uns noch nicht zugegangen”, sagte die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich auf Anfrage des webMoritz. An dem geplanten Gespräch soll dann Erik von Malottki, Daniela Gleich und vermutlich ein Vertreter der Rechtswissenschaft teilnehmen, so Gleich abschließend.

Fotos: Torsten Heil (Aufmacher-Grafik), DALIBRI via Wikipedia (Titelbild/Finanzamt) David Vössing (Archiv/Shea, Malottki), Adrian-Heim via jugendfotos.de (Portmonee),

Live-Ticker der letzten Sitzung

Ein weiteres StuPa-Jahr geht vorüber. Die letzte Sitzung dieser Legislatur findet statt. Auf der Tagesordnung stehen noch zahlreiche Anträge, weshalb die vorgesehene Abschlussparty in der Tschaika heute ausfällt. Insgesamt sind drei Stellen im Verwaltungsrat des Studentenwerks zu besetzen. Es haben bis jetzt Paula Zill (Jusos), Hendrik Hauschild (JU) und Gabriel Kords (stellv. Chefredakteur webMoritz a.D.) beworben. Nach webMoritz-Informationen will sich auch Patrick Dahlemann (Jusos) um eine der drei Stellen bewerben. Zudem ist ein Platz im Vorstand des Verwaltungsrates zu vergeben. Christian Rode ist von seinem Amt als Vorsitzender vor über einem Monat zurückgetreten.

Zudem muss noch über Satzungs- und Geschäftsordnungsänderungen sowie über eine Verfahrensordnung zur Vollversammlung der Studierendenschaft abgestimmt werden. Darüber hinaus bittet Greimun um finanzielle Unterstützung für ihre UNO-Simulation und die damit verbundene Fahrt nach New York. Die Fete de la Musique möchte ebenfalls für ihre Veranstaltungen im Sommer finanziell unterstützt werden und hat einen entsprechenden Finanzantrag eingereicht. Zudem hat Thomas Schattschneider noch einen weiteren Antrag eingereicht, der auf der bisherigen Tagesordnung noch nicht zu finden war. Der AStA soll sich dafür einsetzen, dass die Ausschreibungen um studentische Hilfskräfte künftig mindestens auf der Unihomepage zu finden sein sollen. Jens Pickenhan hat einen Antrag eingereicht, wonach vom AStA ein Konzept zur Zusammenlegung der Fachschaftsratswahlen erstellt werden soll.

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Es tickert Jakob Pallus.

20:09 Es geht los. Die ersten Begrüßungsworte vom Präsident: “Test, Test.” ins Mikro.

Blumen und Händedruck für die alten Hasen.

20:10 Überraschung für die scheidenden Alterspräsidenten des StuPa – Thomas Schattschneider, Alexander Schulz-Klingauf und Korbinian Geiger. Blumenstrauß, Urkunde und für Korbinian eine entgenderte Satzung der Studentenschaft.

20:12 Tagesordnungspunkt 1 – Berichte. Die Spannung sinkt.

20:13 Der Haushalt wird unter Auflagen vom Rektorat genehmigt. Hendrik Hauschild fühlt sich als Haushaltausschussmitglied übergangen. Erik von Malottki hat die Organisation zusammen mit Corinna Kreutzmann übernommen.

20:16 Es wird langsam voll im Saal. Angesichts der letzten StuPa-Sitzung finden einige zukünftige Stupisten den Weg in den Konferenzsaal.

20:17 Der webMoritz dankt Hendrik Hauschild für die nette Versorgung mit MMs.

20:19 Alexander Schulz-Klingauf führt nun schon seit einigen Minuten einen Dialog mit Erik von Malottki über eine abschließende Einschätzung der letzten Legislaturperiode durch das Präsidium.

20:21 Berichte des AStAs. Vorsitzende Daniela Gleich dankt für die nette Zusammenarbeit und übergibt ein Geschenk. Mal sehen, wer heute noch ein Präsent erhält.

20:22 Jetzt zum Fall AStA vs. Finanzamt. Daniela Gleich stellt den aktuellen Stand dar.

20:24 Die AStA-Referenten müssen in ihrer Legislatur eine Fortbildung besuchen. Vier Referenten haben noch keine Weiterbildung besucht.

20:27 Anfrage Thomas Schattschneiders: Gibt es beim AStA jemanden, der sich für Studenten einsetzt, wenn sie von Lehrkräften diskriminiert werden sollen. – Bisher ist niemand dafür zuständig.

20:30 Der AStA unterstützte das StuThe durch eine Pressemitteilung. Alexander Schulz-Klingauf will wissen, warum gerade der AStA sich dazu berufen fühlt. Philipp Helberg erklärt, das StuThe habe keinen Pressebeauftragten.

20:33 Bericht des Referenten für Hochschulpolitik Franz Küntzel.

20:35 Bereits der zweite Schreibfehler im Namen von StuPa-Mitgliedern berichtigt. Der tickernde Redakteur entschuldigt sich bei den Betroffenen.

20:37 Thema nun: Treffen der ASten Greifswald und Rostock. Das Protokoll fehlt.

20:41 Bericht des Referenten für politische Bildung, Kilian Donner. Verständnisfragen von Alexander Schmidt.

20:44 Fazit zur Vorstellungsveranstaltung für die neuen StuPa-Kandidaten. Die Veranstaltung hat sich gelohnt, die Argumentationen in der Diskussion waren vorbildlich, das Interesse, das entgegengebracht wurde, allerdings gering. Kilian ist sich nichzt sicher, ob eine solche Veranstaltung zukünftig wieder stattfinden sollte.

20:47 Bericht der Referentin für regionale Zusammenarbeit und Geschichte, Sabine Wirth. Das 555. Jubiläum der Uni in diesem Jahr wird gefeiert. Die Erstiwochen sollen etwa unter diesem Motto stehen.

20:53 Diverse Missverständnisse und Verstehensschwierigkeiten zwischen Sabine und Alexander Schmidt.

20:54 Keine Ergänzungen von Corinna Kreutzmann, Referentin für Finanzen.

20:57 Finanzanträge in der vorlesungsfreien Zeit sollen von AStA allein bearbeitet werden, ohne dass das StuPa in einer außerordentlichen Sitzung zustimmen muss.

20:59 Der nächste Referent ist dran.

21:04 Immer noch Berichte. Spannend ist anders.

21:06 Für alle im Studentenwohnheim: Es soll ein Flurbeauftragter eingesetzt werden, der die Probleme der Bewohner weiterleitet.

21:08 Wieder ein nettes Dankeschön an Hendrik Hauschild. Diese´s Mal von Susanne Schultz. Hendrik hat für den AStA geflyert.

21:12 Alexander Schmidt besteht darauf, dass Valeria Kupreeva, Referentin für Studienaustausch, auch den Zentralrat der Ex-Muslime zu ihrem Projekt mit dem Islamischen Kulturzentrum hinzuzieht. Auch, wenn kein Angehöriger des Zentralrates in Greifswald wohnen sollte.

Die weiteren, langweiligen Passagen übernimmt Marco Wagner:

21:24 Es folgt der Bericht der Referentin für Studium und Lehre. Julia Helbig berichtet, dass nächste Woche ein Treffen mit dem Studiendekan der Wirtschaftswissenschaften stattfinden soll, um über die Anonymisierung von Prüfungen zu sprechen. Es gibt eine Frage von Alexander Schulz-Klingauf: “Du hast dich ja mit der Magisterproblematik beschäftigt. Viele Magisterstudierende werden voraussichtlich ihren Abschluss nicht schaffen. Hast du mit den Fachschaftsräten gesprochen, ob diese die Studierenden auffangen können?”. Julia erklärt, dass sie eine E-Mail an die ganzen FSR geschrieben habe, ob Hilfe benötigt werde. Bisher ist noch keine Reaktion erfolgt.

21:28 Bericht der Referentin für Lehre: Anne Lorentzen berichtet, dass es ihnen gelang, dass das Teilzeitstudium besser berücksichtigt werde, der Freiversuch bleibt in Teilen erhalten. Im Februar soll eine weitere Sitzung stattfinden, das beste aus der Situation heraus holen zu können. Außerdem habe ein Gespräch mit Professor Thomas Stamm-Kuhlmann bezüglich der Fachbibliothek stattgefunden. Ein Student hatte sich über den unaltbaren Zustand in der FB beschwert. Es werde nun nach einem Termin für ein Treffen zwischen Anne und Stamm-Kuhlmann gesucht.

21:30 Alexander Schmidt fragt nach, ob Professor Stamm-Kuhlmann der einzige Ansprechpartner in Bezug auf das Bibliotheksproblem sei, oder ob es noch andere Ansprechpartner gäbe. Inzwischen fliegen Gummibärchen durch den Raum. Derweil berichtet Anne, dass außerdem noch ein Gespräch mit Herr Rief stattgefunden habe. Angeblich hätte man dem Institut einen Ausweichstandort für die Bibliothek angeboten.

21:36 Alexander Schulz-Klingauf fragt nun den Kulturreferenten Maximilian Willmann, ob in Bezug auf das 555-jährige Jubiläum der Universität bereits erste Planungen von Seiten des AStAs erfolgt seien. Es sei beispielsweise geplant, dass jede Woche ein Artikel zur Geschichte der Universität erfolgen soll. Der tickernde Redakteur freut sich, mehr Geschichtsbeiträge auf dem webMoritz veröffentlichen zu können.

21:43 Ekaterina Kupreeva, Referentin für Sport, ergänzt, dass im Rahmen des 555-jährigen Jubiläums 555 Sportler von Greifswald nach Stettin laufen sollen. Ist zumindest als Idee geplant. Valeria berichtet außerdem über die Planungen zum nächsten internationalen Volleyballturnier. Es gibt Anmerkungen von Alexander Schulz-Klingauf. Er belehrt Erik von Malottki, dass beim AStA zur Zeit einiges nicht richtig laufe und es deshalb die Pflicht sei, Fragen zu stellen und das Zeitbudget voll auszunutzen. Erik bat die Stupisten, sich angesichts der Zeit kurz zu fassen. Er merkt allerdings an, dass der Wunsch auch aus dem Parlament geäußert wurde.

21:45 Es erfolgt der Bericht der Geschäftsführung der Moritz-Medien. Christine berichtet stellvertretend für die Geschäftsführung. Alexander Schulz-Klingauf fragt Erik, inwiefern er mit in den Umzug eingebunden sei. Bericht des Moritz-Magazins. Erik: “Gibt es Ergänzungen?” Patrice: “Nö.” Alexander Schulz-Klingauf fragt nach der redaktionellen Personalausstattung nach.

21:48 Bericht von Moritz TV. Keine Ergänzungen. Fragen von Alexander Schulz-Klingauf, wie das neue Angebot angenommen werde. Einzelbeiträge von Moritz-TV würden viel länger angeguckt, als kompakte Sendungen. Große Sendungen soll es nur bei Themen wie beispielsweise Polenmarkt und Gristuf geben.

21:54 Es erfolgen nun die mündlichen Berichte der StuPa AGs. Samira berichtet für die AG Gender-Trouble. Es wurden Sitzungen abgehalten, eine neue Gender-Truble-Party veranstaltet, das Interesse auf den öffentlichen Seiten sei recht hoch, es gäbe Planungen für die weitere Gender-Trouble-Party. Des weiteren wolle man von dem Party-Image wegkommen. Darüber hinaus sei es so, dass der ehemalige Vorsitzende unberechtigt E-Mails der AG abrufe, was sie allerdings mit dem “betreffenden Herren” noch klären wolle. Die Mitgliederzahl liege derzeit wieder bei 25 Redakateuren.

21:58 Alexander Schmidt fragt über die neuen Planungen nach. Er merkt an, dass die letzte Party gut angenommen worden sei und fragt nach, ob die Partys weiterhin Schwerpunkt seien. Samira berichtet, dass man auf jeden Fall von dem Schwerpunkt auf Partys wegkommen wolle und andere Dinge noch in Planung habe. Alexander Schmidt schlägt beispielsweise die Organisation eines homosexuellen Filmes vor.

22:00 Zur AG-Biomensa fragt Korbinian, ob sie “langsam aufblüht”. Morgen soll, so AG-Vorsitzende Susann Fiß,im AStA-Büro ein weiteres Treffen stattfinden, wo nähere Details besprochen würden. Alexander Schulz-Klingauf fragt nach, inwiefern die AG-Biomensa sich mit den Evaluationsbögen befasse und ob noch Anträge an das Parlament eingereicht würden. Susann Fiß berichtet, dass die Evaluation noch laufe und in der neuen Legislatur dann Anträge eingereicht würden.

22:02 Stefan Damm bedankt sich derweil bei den Wahlhelfern. Maike Schneider merkt an, dass ihr Kritik zu Ohren gekommen sein soll, wonach Wählerinnen und Wähler von den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern schlecht behandelt worden seien. Stefan ergänzt, dass Wahlhefte in Wahllokalen nichts zu suchen hätten und dass nach wiederholter Aufforderung, das Heft weg zu packen, dies nicht erfolgt sei. Johannes Radtke merkt an, dass in der Mensa während der Wahl im Obergeschoss geflyert wurde. Wahlhelfer seien zwar eingeschritten, allerdings hätten sie keine Handlungsmöglichkeiten zum unterbinden gehabt. Alexander Schulz-Klingauf: “Es ist zwar richtig, dass man die Arbeit des Wahlleiters kritisch beäugt, allerdings sollte man sich auch beim Wahlleiter für seine Arbeit bedanken.”  Es gibt Applaus.

22:08 Erik von Malottki schließt den Tagesordnungspunkt eins, Berichte. Er bedankt sich bei Alexander Schulz-Klingauf für seine Arbeit. “Ich denke es hatte vor allem für die Neustupisten pädagogischen Wert, dass er bei jedem Referenten eine Frage gestellt hat.” Nach über zwei Stunden sind die Berichte nun zuende.

Ab hier tickert Jakob Pallus.

22:25 Die Pause ist zu Ende. Christopher Denda wird von Erik von Malottki aufgefordert, seinen Platz einzunehmen. Denda zeigt sich renitent.

22:27 Jetzt wird auch Ivo Sieder für sein langjähriges Engagement im StuPa geehrt.

22:29 Nun werden die Protokolle der letzten Sitzungen abgenommen und gegebenenfalls geändert.

22:30 Das Präsidium stellt Brötchen und Getränke zur Verfügung. Die Stupisten stürzen sich wie Geier darauf. Dabei sind die meisten schon mit Süßigkeiten vollgestopft. Einzig Alexander Schulz-Klingauf ist noch konzentriert und doktort am Protokoll der letzten Sitzung herum.

22:36 Die Konzentration der Stupisten ist nun wieder auf die Sitzung gerichtet. Brötchen können nur kurz begeistern.

22:37 Alexander Schulz-Klingauf zieht die Sitzung unnötig in die Länge, indem er ständig irgendwelche Kleinigkeiten bei den Protokollen zu bemängeln hat. Nur gut, dass das Protokoll nicht auf Chinesisch ist. Hoffentlich wirds bald spannend.

22:39 Alexander Schulz-Klingauf sagt gerne: “Schluss der Debatte ohne Endabstimmung.” Steht es im Protokoll, bemängelt er: “Es heißt, Schluss des Tagesordnungspunktes ohne Endabstimmung.”

22:41 Wieder ein Protokoll verabschiedet. Es war das letzte.

22:43 Die Tagesordnung wird seziert.

22:45 Der erste richtige Tagesordnungspunkt: Finanzanträge. Zuerst ist der Verein GreiMUN dran. Sie erhoffen sich Unterstützung. Vorstand Marco Lietz erläutert die Gründe.

22:46 Sie wollen 24 Studenten nach New York schicken. Für jeden beantragen sie 200 Eur Finanzhilfe, insgesamt 4800 Eur.

22:48 Finanzreferentin Corinna Kreutzmann will nur 170 Eur pro Teilnehmer ausgeben, da die Eigenbeteiligung im vorletzten Jahr noch höher gewesen ist. Hendrik Hauschild vom Finanzausschuss hält das Projekt generell für förderungswürdig.

22:49 Korbinian Geiger fragt, warum 60 Eur für Bahnkosten angegeben werden. Er hält das für zu viel. Nun werden die einzelnen Förderungspunkte aufgeschlüsselt wie etwa die Hotel- oder Flugkosten. Auch Korbinian findet das Projekt sinnvoll, die Förderungssumme aber zu hoch. Er schlägt 100 bis 150 Eur vor.

22:54 Die FSR Jura und IPK wurden ebenfalls konsultiert, um Förderung zu erreichen. GreiMUN erhält von den FSR Förderung, allerdings können sie nicht mehr ausgeben, als bereits schon zugesichert.

22:56 Alexander Schmidt plädiert für die volle Fördersumme von 200 Eur pro Teilnehmer. Ebenso der Präsident.

22:57 Zwei Stupisten fahren mit nach New York. Sie werden aufgefordert, sich bei der Endabstimmung zu enthalten.

22:59 Änderungsanträge werden eingebracht. Zuerst von Alexander Schulz-Klingauf. Er will insgesamt bis zu 4800 Eur bewilligen.

23:00 Abstimmung über die Änderungsanträge. Korbinians Antrag mit einer Förderung von lediglich 150 Eur pro Teilnehmer wurde abgeschmettert.

23:02 Namentliche Endabstimmung. Der Antrag sieht nun 200 Eur pro Teilnehmer vor.

23:03 Mit großer Mehrheit angenommen.

23:03 Nun Finanzantrag für die Fete de la Musique. Die Antragsstellerin stellt das Festival vor. Sie möchte 1500 Eur Förderung erreichen. Die auftretenden Künstler sollen nur ihre Unkosten erstattet bekommen.

23:04 Am 21.6. sollen über die ganze Stadt verteilt Konzerte stattfinden. Corinna Kreutzmann und Hendrik Hauschild wollen das Projekt vollständig fördern.

23:06 Schluss der Debatte durch Alexander Schulz-Klingauf beantragt – angenommen.

23:08 Änderungsanträge. Es sollen keine Personalkosten abgerechnet werden dürfen.

23:10 Abstimmung über die Änderungsanträge. Zuvor werden jedoch einige Besucher und Stupisten von Alexander Schulz-Klingauf gerügt, sie sollen sich auf den Antrag statt auf die Verpflegung mit Brötchen konzentrieren.

23:11 Namentliche Endabstimmung. Wieder mit großer Mehrheit angenommen.

Ab hier tickert Marco Wagner.

23:13 Wahlen zum Vorstand des Studentenwerks. Ivo Sieder schlägt Corinna Kreutzmann vor, Alexander Schulz-Klingauf Hendrik Hauschild. Erik von Malottki hat Frederic Beeskow vorgeschlagen.

23:14 Alexander Schulz-Klingauf erläutert die Aufgaben des Vorsitzenden des Verwaltungsrates des Studentenwerks. Erik von Malottki fragt nach, ob eine Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten verlangt wird. Der Kandidat und die Kandidatin sind mit ihrem Vorschlag einverstanden. Jetzt geht es um die Abstimmung.

23:16 Zur Zählkomission delegiert Erik von Malottki “Steffi eins” und “Steffi zwei”. Er präzisiert. “Steffi zwei punkt null”. Gemeint sind Stefanie Napp und Stefanie Lange von Moritz-TV.

23:18 Jetzt wird abgestimmt.

23:23 Corinna hat acht Stimmen, Hendrik zwei, Frederic elf Stimmen. Eine Stimme zu viel. Irgendjemand hat ein Kreuz zu viel gemacht. Der Präsident fordert erneute Auszählung, Alexander Schulz-Klingauf Neuabstimmung. Es wird neu abgestimmt.

23:27 Derweil läuft Musik im Gebäude des Studierendenparlamentes. Die Sitzung ist nicht außerordentlich spannend, dafür ist die Stimmung ausgesprochen ausgelassen. Kein Wunder, ist es doch die letzte Sitzung in dieser Legislatur.

23:28 Der erste Wahlgang ist zuende. Frederic hat 11 Stimmen, Corinna 7, Hendrik 4. Erik von Malottki dankt Thomas Schattschneider, der immer eine Bereicherung im Studierendenparlament war. Die Musik kommt aus seinem Computer.

23:29 Der zweite und letzte Wahlgang folgt: Corinna und Frederic stehen nun noch zur Wahl.

23:32 Das Zweite Ergebnis: Frederic hat 11 Stimmen bekommen, Corinna neun, eine ist ungültig. Nun steht nur noch Frederic zur Wahl: Die Stupistinnen und Stupisten können Ja/ Nein und Enthaltung drauf schreiben. Oder nur “Frederic”. So erläutert es der Präsident.

23:36 Frederic wurde mit 17 Ja-Stimmen und fünf Nein-Stimmen gewählt.

23:37 Corinna Kreutzmann wird als Stellvertreterin gewählt.

23:38 Jetzt geht es um die Bewerbungen zum Verwaltungsrat des Studentenwerks. Alexander Schulz-Klingauf schlägt Alexander Schmidt vor, Sarah Jung Patrick Dahlemann. Außerdem haben sich noch Paula Zill (Jusos), Johannes Radtke (RCDS) und Gabriel Kords vor.

23:41 Jetzt stellen sich die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten vor. Alexander Schmidt betont, seine politische Coleur bei der Arbeit im Verwaltungsrat zurückstellen und mit allen politischen Lagern sprechen. Patrick Dahlemann verweist auf seine sozialpolitischen Aktivitäten bei der SPD im Landkreis Uecker-Randow. “Die Arbeit im Verwaltungsrat ist keine Showbühne für Parteien.” Des weiteren möchte sich Dahlemann für eine besser Mensa einsetzen: Bessere Qualität, gute Preise. Er wünscht, dass den Evaluationsbögen in der Mensa eine größere Bedeutung beigemessen wird. Patrick fordert eine schnellere Bearbeitung der Bafög-Anträge.

23:46 Nun stellt sich Johannes Radtke vor. Der Stupist hält nichts von Beitragserhöhungen, schließt diese jedoch nicht kategorisch aus, da man die Entscheidungen den Umständen entsprechend treffen muss. Hendrik Hauschild argumentiert ähnlich.

23:48 Jetzt stellt sich Gabriel Kords vor. “Ich möchte mich jetzt engagieren, seitdem ich seit einem halben Jahr kein ehrenamtliches Amt mehr bekleide und möchte mich nun engagieren.” Er möchte sich dafür einsetzen, dass die Arbeit des Verwaltungsrates des Studentenwerkes innerhalb der Studierendenschaft mehr Aufmerksamkeit bekommt. Nach seiner Vorstellung gibt es Applaus.

23:52 Paula Zill erläutert auf Nachfrage Julien Radloffs sämtliche Projekte fördern zu wollen. Alexander Schmidt legt sein Augenmerk vorallem auf den weiteren Ausbau zur kinderfreundlichen Universität.

23:56 Gabriel Kords betont, sich demokratischen Entscheidungen von Vollversammlungen beugen zu wollen. Widersprechen die Entscheidungen der Vollversammlung grundsätzlich seinem politischen Grundverständnis, so wolle er sich enthalten. In Bezug auf die kinderfreundliche Uni betont Gabriel, dass es ein zart keimendes Pflänzchen an der Universität gäbe, was man weiter pflegen müsse.

00:02 Eigentlich wäre die Sitzung jetzt zuende. Jetzt kommt es erneut zur Wahl. Es werden wieder Steffi und Steffi delegiert. “Steffi hoch zwei”, wie es Erik zu sagen pflegt.

00:09 Die Affen werden aus dem Käfig gelassen. Es wird mit Papierkügelchen um sich geworfen. Ständig hört man irgendwelche Geräusche. Derweil wird festgestellt, dass keiner der Kandidaten die nötige Mehrheit hat. Auf Hendrik entfallen neun, Gabriel sieben, Alexander zehn, Paula neun und Patrick elf. Es ist emsiges Gemurmel im StuPa zu vernehmen. Alexander Schulz-Klingauf kommentiert: “Der ganz alltägliche StuPa-Wahnsinn.” Martin Hackbarth, singt, lacht und tanzt mit seinen Händen.

00:14 Entspannungsmusik ertönt im StuPa. Der Präsident sieht gestresst aus.

00:16 Das Stimmenergebnis wird bekannt gegeben. Wieder keinen benötigte Mehrheit: Johannes 11, Alexander 11, Gabriel 8, Paula 9, Patrick 11. Dritter Wahlgang erfolgt. Das Gummibärenlied ertönt.

00:21 “Scheißverein… so ein Scheiß Verein!” – Mark-Uwe Kling wird im StuPa gespielt. Das Abstimmungsergebnis wird bekannt gegeben. Patrick Dahlemann, Alexander Schmidt und Johannes Radtke sind gewählt. Jetzt werden die Stellvertreter gewählt. Der Präsident ist heute ebenfalls zu vielen Scherzen aufgelegt. Er schlägt Verlängerung der Sitzung um zwei Stunden vor. Die webMoritz- Redakteure brauchen langsam Schnaps und Bier, um diesen Wahnsinn zu ertragen. Denn: Die Sitzung wird tatsächlich um zwei Stunden verlängert. Juhu!!! Sitzungsende um halb drei! Hätten einige Stupisten bloß nicht zu viele Fragen gestellt… Ein Teil der Studierenden, die für die Verlängerung gestimmt haben, verlassen derweil die Sitzung. Sehr interessant. Es ist erst mal Pause.

00:33 Thomas Schattschneider besetzt derweil das Präsidium. Der Alterspräsident bittet den Präsidenten in den Saal.

00:35 Jetzt geht die Sitzung weiter: Änderung der Wahlordnung. Es wird abgestimmt. Juliane Ruschinzik ist ebenfalls nicht mehr da.

00:36 Es sind zu wenig Mitglieder anwesend, um mit den vorhandenen eine benötigte Mehrheit zu erreichen. Erik von Malottki lässt nun neu abstimmen. Nun ist der Antrag angenommen. Mit 19 Ja-Stimmen und einer Enthaltung.

00:39 Jetzt erfolgt der Antrag zur Satzungsänderung und Einberufung einer Verfahrensordnung für die Vollversammlung. Es wird ohne Debatte abgestimmt. Juliane Ruschinzik ist wieder da. Offensichtlich also noch nicht nach Hause gegangen. Der Antrag wurde abgelehnt. Der Saal im StuPa ist mittlerweile leer. Alexander Schulz-Klingauf hat selbstverständlich wieder einen Änderungsantrag eingereicht. Martin Hackbarth hat seinen Änderungsantrag zurückgezogen.

00:43 Es wird über Alexanders Änderungsantrag abgestimmt. Die Mehrheit der StuPisten hebt brav ihr blaues Stimmkärtchen. Es folgt die Endabstimmung. Der Antrag ist abgelehnt. Es erfolgt ein weiterer Änderungsantrag von Alexander Schulz-Klingauf. Er fordert eine Unterschreitungsgrenze für die Rücklagen der Studierendenschaft. Die Rücklage soll zukünftig 15 statt zehn Prozent betragen.

00:46 Die Stupisten scheinen immer mehr verwirrt. Aber auch müde.

00:48 Der Antrag zur Entgenderung der Satzung ist nun dran. Die Mehrheit lehnt den Antrag ab. Alexander Schulz-Klingauf bedankt sich bei Korbinian für den Antrag.

00:53 Thomas Schattschneider stellt nun seinen Antrag vor. Er fordert einen Tätigkeitsnachweis für alle Stupisten. Bestandteil dieses Tätigkeitsnachweises sollte sein, dass jeder StuPist mindestes zwei-Drittel aller Sitzungen anwesend sein müssen. Ursache hierfür sind die zum Teil enorm häufigen Fehlzeiten einzelner Stupisten. Ein sehr lobenswerter Antrag!

00:58 Alexander Schulz-Klingauf fordert, dass die StuPisten mindestens die Hälfte der Sitzungszeit anwesend sein sollten.

01:01 Alexander Schulz-Klingauf: “Ihr seid Kameradenschweine!”…weil die Stupisten seinem Änderungsantrag nicht folgen wollten. Nach der Abstimmung entschied sich die Mehrheit für Thomas’ Antrag.

01:04 Thomas Schattschneider stellt seinen Antrag zur Verleihung des Diplomtitels für Absolventen des Lehramtsstudiums vor. Jetzt wird über den Antrag diskutiert. Derweil weist der Präsident darauf hin, dass der Verzehr alkoholischer Getränke während der Sitzungszeit des Studierendenparlamentes untersagt ist.

01:05 Martin Hackbarth fragt, ob auch Mediziner diese Möglichkeit haben. Er bringt dies als Änderungsantrag ein. Alexander Schulz-Klingauf unterstützt den Antrag, hat allerdings noch einige Fragen. Man hört stöhnen von einigen Stupanten. Alexander S.K. sieht allerdings nicht zwangsläufig einen Vorteil für alle Studierenden,  da gerade in den Altbundesländern einem Diplom-Lehrer aufgrund  der Tatsache, dass in der DDR der gleiche Titel vergeben wird, eher skeptisch gegenüber stehen. Thomas Schattschneider betont, dass es keine Pflicht, sondern eine Wahlmöglichkeit sei. Der Dekan der Philosophischen Fakultät ist nach Thomas’ Angaben begeistert von dem Vorschlag.

01:11 Thomas Schattschneider erläutert nun auf Nachfrage Sarah Jungs, dass bei modularisierten Lehramtsstudiengängen der Titel Master of Education vergeben wird. Also ein Meister der Pädagogik. Um die Greifswalder Lehramtsausbildung langfristig zu profilieren und diesem einem Qualitätsmerkmal zu verleihen, soll der Diplomtitel vergeben werden können.

01:15 Es erfolgt nun die Endabstimmung. Die Mehrheit stimmt für den Antrag. TOP 11: Ausschreibung für studentische Hilfskräfte (siehe Tagesordung). Martin Hackbarth sitzt gerade neben dem tickernden Redakteur und betont, vorhin nur mit den Händen getanzt und nicht gesungen zu haben.

01:21 Der Antrag wird mehrheitlich angenommen.

01:22 TOP 12 Der Antrag wird an den AStA überwiesen. In TOP 13 zieht Erik Bilanz vom StuPa-Jahr. Er bedankt sich bei der Arbeit seiner Stellvertreter und seines Vorgängers dieser Legislatur. Jetzt lädt der Präsident zum Bier. Endlich! Es war kaum noch auszuhalten.

01:25 Schicht im Schacht! Die Sitzung ist vorbei. Das Bier fließt nun in die trocknen Kehlen…

Foto: Gabriel Kords

Anmerkung der Redaktion: Im Ticker wurden Korrekturen vorgenommen.