Alle zwei Wochen wieder: Mittwoch ist StuPa-Sitzung

Am morgigen Mittwoch dem 30. Juni tagt erneut das Studierendenparlament (StuPa). Dieses mal jedoch im Hörsaal in der Löfflerstraße. Die Sitzung beginnt um 20 Uhr. Der webMoritz wird wie gewohnt live berichten. Diese Woche stehen die Wahlen der Referentin für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche, des studentischen Vertreters im Verwaltungsrat des Studentenwerks sowie der stellvertretenden Chefredaktion des webMoritz auf der Tagesordnung.

Der zum 2. Juni eingereichte Tagesordnungspunkt, die Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG) im StuPa zu diskutieren, konnte auf der vergangenen Sitzung nicht behandelt werden und steht somit erneut zur Debatte. Ernst Moritz Arndt treibt ebenso nach wie vor sein „Unwesen“ im StuPa. Die Anträge zum zukünftigen Umgang der Studierendenschaft mit ihrem umstrittenen Patron wurden erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Ebenso findet sich der vor über einem Monat eingegangene Antrag, Bundeswehrwerbung im Moritz-Magazin zu verbieten, auf der Tagesordnung wieder – obwohl man bereits im vergangenen Heft auf die Werbeannonce verzichtete.

Neu eingereicht wurde ein Antrag von Alexander Schulz-Klingauf zur Feststellung der Aufgaben des Haushaltsausschusses. Des weiteren soll sich auf Grundlage eines Antrages, welcher von Daniela Gleich, kommissarische AStA-Vorsitzende, Björn Reichel und Franz Küntzel (beide AStA-Referenten für Hochschulpolitik) eingereicht wurde, die Studierendenschaft sich mit der Universität Lübeck solidarisieren. Die Landesregierung Schleswig-Holsteins habe vor, den Medizinstudiengang in Lübeck zu schließen.

Weitere Informationen zu den Themen, die das StuPa behandeln wird, in der Liste der Tagesordnungspunkte:

Top 1 Berichte: (Die Berichte des AStA, der AGs und der moritz-Medien für die letzten zwei Wochen werden besprochen.)

Top 2 Formalia: (Das Übliche. Es geht um die Feststellung der Beschlussfähigkeit. Die Tagesordnung wird beraten und verabschiedet.)

Top 3 Finanzanträge (bislang liegen dem webMoritz über eingegangene Finanzanträge keine Informationen vor)

Top 4 Wahl einer Vertreterin und einer Ersatzvertreterin in den Verwaltungsrat des Studentenwerkes: (Hier bewerben sich Hendrik Hausschild und Eric Kibler)

Top 5 Wahl der studentischen Medien:

Top 5.1. Wahl der stellvertretenden Chefredakteurin des moritz-web: (Hierfür bewirbt sich Christine Fratzke, ehemalige stellvertretende Chefredakteurin des Moritz-Magazins)

Top 6 Wahl des Allgemeinen Studierendenausschusses

Top 6.1 Wahl der AStA-Vorsitzenden: (Es liegt bislang noch keine Bewerbung vor.)

Top 6.2 Wahl der Referentin für regionale Vernetzung und Geschichte: (Auch diese Stelle wird nach bisherigem Kenntnisstand vorerst leer bleiben müssen.)

Top 6.3 Wahl des Referenten für Studierendenaustausch und ausländische Studierende: (hierfür liegt gegenwärtig keine Bewerbung vor)

Top 6.4 Wahl der Referentin für Ökologie: (Hier liegt nach jetzigem Kenntnisstand keine Bewerbung vor.)

Top 6.5 Wahl der beiden Referentinnen für Kultur, Sport und Erstsemesterwoche: (Der Stupist Maximilian Willmann möchte zukünftig dieses Referat besetzen.)

Top 6.6. Wahl der Referentin für den Bologna-Prozess: (Zur Zeit liegt keine Bewerbung vor; es wird jedoch damit gerechnet, dass demnächst eine eingehen wird.)

Top 7 LHG-Novellierung: (Hier geht es um die Diskussion zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes. Bereits auf der Vollversammlung wurde beschlossen, dass es unter anderem ein Freiversuch für Studierende bei Prüfungen und eine Muss-Regelung zur Einberufung einer Vollversammlung geben muss.)

Top 8 Feststellung der Aufgaben des Haushaltsausschusses (Drs. 20/14): (Der Antragsteller Alexander Schulz-Klingauf möchte sich durch die Einbringung dieses Antrages dafür einsetzen, dass die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Haushaltsausschusses klar festgelegt sind, was bislang nicht der Fall war.)

Top 9 Sicherheit im AStA-Büro: (Hier soll nach dem Diebstahl im AStA-Büro darüber diskutiert werden, wie man solche Vorfälle künftig vermeiden könne.)

Top 10 Antrag Solidarität mit der Uni Lübeck (Drs. 20/68) (Hier soll das StuPa beschließen, dass sich die Studierendenschaft der Uni Greifswald mit der Lübecker Universität solidarisiert.)

Top 11 Arbeitsauftrag an den AStA (10-Finger-Schreibkurs) (Drs. 20/45): (In diesem wird der AStA-Referent für Soziales dazu aufgefordert, die Durchführung eines 10-Finger-Schreibkurses für Studenten zu ermöglichen. Hierfür soll er verschiedene Angebote einholen und eine Auswahl treffen.)

Top 12 Namenspatron „Ernst Moritz Arndt“ (Drs. 20/32, 20/35, 20/47): (Hier gingen, wie oben beschrieben, je ein Antrag von Korbinian Geiger und Thomas Schattschneider sowie ein weiterer von mehreren Vertretern des RCDS ein.)

Top 13 Militärische Werbung in den Moritz-Medien (Drs. 20/23): (Hier reichten Vertreter von Jusos, Grüner Hochschulgruppe und SDS einen Antrag ein, welcher eine Annahme und Veröffentlichung militärischer Werbung in Ausgaben des moritz-Magazins unterbinden soll. Für dadurch möglicherweise entstehende Einnahmeausfälle soll die Geschäftsführung der moritz-Medien mit einem Alternativkonzept beauftragt werden.)

ToP 14 „EMAS“ (Drs. 20/38): (In diesem Antrag soll sich das Stupa für die Etablierung eines „EMAS“- Konzeptes aussprechen. Das beinhaltet die Etablierung moderner Umweltstandards an der Universität im Bereich der Energieversorgung, Beschaffung und der Müllentsorgung.)

Top 15 Einführung E-Voting (Drs. 20/ 69): (Hier geht es darum, dass man künftig auch elektronisch seine Stimme bei den nächsten Stupa-Wahlen abgeben kann.)

Top 16 Änderung der Geschäftsordnung (erste Lesung Drs. 20/ 70): (Hier ist unter anderem geplant, dass von der Sitzung Audiomitschnitte gemacht werden sollen.)

Top 17 Änderung der Satzung (erste Lesung Drs. 20/ 71): (Während es bisher immer möglich war, schriftliche Anfragen während einer StuPa-Sitzung zu stellen, soll dies künftig nur noch in Ausnahmefällen möglich sein.)

Top 18 Sonstiges
Bilder: Jakob Pallus (Stupa-Logos)

Kommentar: Vollversammlung glich Grillfest studentischer Gremien

Die Vollversammlung glich einer Grillparty studentischer Gremien.

Wie hatte man geschwärmt im vergangenen Jahr: Mehr als 1000 Studenten bei der Vollversammlung, doppelt soviele, die im Januar zur StuPa-Wahl gingen, eine Debatte unter den Studenten, die es in die bundesweiten Medien schaffte, erstmals eine Urabstimmung in der (wenn auch kurzen) Geschichte der verfassten Studierendenschaft…

Ein Jahr später ist davon nichts geblieben. Nicht mal zwei Prozent der Greifswalder Studenten diskutierten auf der gestrigen Vollversammlung über die Anträge der Hochschulpolitiker. Nur in lichten Momenten wurde es kontrovers, wenn es zum Beispiel um die Menge an Kräutern auf den Mensa-Kartoffeln ging.

Verfasste Studierendenschaft gleicht immer mehr einem Tollhaus

Viel diskutiert wurden auch die Anträge, die nicht aus den Reihen der selbsternannten „moralischen Instanzen“ in die Jahre gekommener Hochschulpolitiker kamen. Allerdings gegen Ende der Veranstaltung, als sich nur noch etwa 50 Personen in der Halle befanden. Beide wurden – wenig überraschend – abgelehnt. Nicht, weil man wirkliche Gegenargumente hatte, mehr weil sie „zu populistisch“ oder „Schwachsinn“ seien, so jedenfalls Mitglieder des Studierendenparlaments. Der Elitedünkel einiger Hochschulpolitiker wurde in einem Fall auch noch von einem nicht nachvollziehbaren Abstimmungsverfahren unterstützt.

Gut, dass man erst gegen 20:30 Uhr verkündete, dass aus dem geplanten Public Viewing zur Fussball-WM nichts wird, sonst hätten sich möglicherweise auch die letzten verzogen, die nicht selbst in einem Gremium der Studierendenschaft sitzen.

Die verfasste Studierendenschafft gleicht immer mehr einem Tollhaus: Ein Studierendenparlament, das nach zwei Monaten seinen ersten inhaltlichen Antrag behandelt. Wohlgemerkt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der notgeführte AStA demonstriert regelmäßig Hilflosigkeit bei gleichzeitiger Selbstüberschätzung. Die Vollversammlung glich mehr einem Grillfest der studentischen Gremien als einer basisdemokratischen Veranstaltung.

Da hilft es wenig, über die Politikverdrossenheit der Greifswalder Studenten zu sprechen, wenn erst wenige Tage vor der Vollversammlung geworben wird, das Antragsbuch trotz großzügiger Fristen erst am Abstimmungstag erscheint. Die Vollversammlung war nie der Ort, um sich zu informieren, sondern vielmehr der Ort, an dem alle, die sich für informiert halten, ihre Meinung kund tun. Das ist die bittere Lektion für diejenigen, die sich rund um die gestrige Veranstaltung engagiert haben.

Fotos: Carsten Schönebeck

Vollversammlung- so spannend, dass viele erst gar nicht kamen

Die Vollversammlung war nur mäßig besucht.

Am Mittwoch dem 23. Juni fand die Sommervollversammlung (VV) der Studierendenschaft der Universität Greifswald statt. Was für alle Anwesenden schon längst augenscheinlich war, bestätigten die Zahlen: Die Hallen am Bahnhof waren mit gerade mal 160 Teilnehmern nur eher mäßig gefüllt, die VV damit nicht beschlussfähig. Fünf Prozent der Studenten, also gut 600 Personen, wären dafür nötig gewesen.

Die Lehrerbildung war an diesem Nachmittag das am meisten diskutierte Thema. Der AStA beantragte, dass die Studierendenschaft zur Greifswalder Lehramtsausbildung bekennt. Dazu war am Montag bereits ein Positiosnpapier vorgestellt worden.

In der Diskussion um diesen Antrag wurde unter anderem gefragt, warum man bei diesem Papier auf die Zusammenarbeit mit Rostock verzichtet habe. Dem sei, so Daniela Gleich, kommissarische AStA- Vorsitzende nicht so gewesen. Man habe angefragt. Seitens der Universität Rostock sei jedoch kein Interesse vorhanden gewesen, die Greifswalder Studierenden in ihrem Kampf gegen die Schließung der Lehramtsausbildung zu unterstützen.

„Drescht auf Tesch ein“

„Drescht auf Tesch ein“ forderte Stephan Schumann von den Jusos, bezog dies allerdings auf einen verbalen Druck. In diesem Rahmen appellierte Paula Zill, AStA-Referentin für Studium und Lehre, an die Studierendenschaft, sich unbedingt an den Protesten um den Erhalt der Lehramtsausbildung zu beteiligen. Nach einer längeren Debatte folgte schließlich die Abstimmung. Die Mehrheit der Studierenden stimmte für den Antrag.

Professor Walter erhielt den Preis für hervorragende Lehre an der Universität Greifswald.

Des Weiteren wurde an diesem Abend der Preis für hervorragende Lehre des Allgemeinen Studierendenausschusses erstmalig vergeben. Preisträger ist der Slawistik-Professor Professor Harry Walter. Prorektor Professor Michael Herbst hielt zuvor eine Laudatio für den Preisträger.  Begründet wurde die Preisvergabe unter anderem damit, dass es bei den Lehrveranstaltungen von Walter zu einer besonders engen Verzahnung zwischen Studium, Forschung und Lehre käme. Das Preisgeld, welches der Professor neben einer Urkunde und einem Blumenstrauß erhielt, wolle er im Sinne der Studierenden und für eine zusätzliche Exkursion nutzen.

BWL-Diplom soll bleiben

Nach dieser Ehrungszeremonie wurde wieder relativ lange über den Erhalt des BWL-Diploms debattiert. Professor Roland Rollberg, vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre hielt eine Plädoyer für den Erhalt des Diplomstudienganges  in Greifswald. „Warum lautet der Antrag nicht: Ablehnung des Bologna-Prozess insgesamt?!“ wirft der Student Eric in die Diskussion mit ein. Nach einer guten halben Stunde wurde über den Antrag, den letzten noch vorhandenen Diplom-BWL-Studiengang zu erhalten, abgestimmt. Eine große Mehrheit sprach sich für deren Erhalt aus.

Die Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG) stand ebenso auf der Agenda und sorgte für einigen Diskussionsstoff. Die Antragsteller kritisierten, dass im Gesetz kein Freiversuch bei den Prüfungen und keine Vollversammlungspflicht enthalten sind. Diese, so die deutliche Mehrheit der Vollversammlung, sollen noch eingefügt werden..

Professor Rollberg verteidigt das BWL-Diplom an der Universität Greifswald

Lange wurde auch über die Verbesserung der Radwegsituation diskutiert. Dies schloss eine Fürsprache der Studierendenschaft für die Diagonalquerung an der Europakreuzung mit ein. Die Studierendenschaft stimmte für den Ausbau der Radwege in Greifswald.

Neben diesen Anträgen fordert die Studierendenschaft eine Verbesserung der Wohnraumsituation in der Stadt und des Essensangebots in der Mensa, welches unter anderem auch die Speiseinteressen der Veganer berücksichtigen soll.

Nicht angenommen wurde ein Antrag, zur Ausstattung der Innenstadt mit Uni-WLAN. „Die Vollversammlung bittet die Universität Greifswald, an den am meisten frequentierten Plätzen in der Innenstadt Uni-WLAN bereitzustellen“ – so der Wortlaut des Antrages. Der Antrag stieß bei vielen Studierenden auf Unverständnis. Dies sei nicht Aufgabe der Universität und in Zeiten knapper Kassen eine unnötige Ausgabe, erklärten mehrere Anwesende. Am Ende stimmten 36 dagegen und 21 dafür – zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Teilnehmerzahl offenbar bereits mehr als halbiert.

Senkung des Semesterbeitrages auf sieben Euro: „Absoluter Schwachsinn!“

Der frühere AStA-Finanzreferent Eric Kibler wünschte sich in einem Antrag, dass sich die Studierendenschaft dafür ausspreche, den Semesterbeitrag auf sieben Euro zu senken. Erik von Malottki (Jusos) hielt diesen Antrag für „absoluten Schwachsinn“. Ein Votum für diesen Antrag würde in letzter Konsequenz zu einer Schwächung der Studierendenschaft und der studentischen Kultur führen. Die studentische Kultur wird zum größten Teil aus den Einnahmen durch die Semesterbeiträge finanziert.

Begründet wurde der Antrag damit, dass die vorhandenen finanziellen Überschüsse der Studierendenschaft abgebaut werden sollten. Neben Erik von Malottki hielten noch viele andere Studierende, darunter Corinna Kreutzmann, derzeit Finanzreferentin im AStA, Reden gegen diesen Antrag, der schlussendlich abgelehnt wurde.

Studierendenschaft soll Mittel der Studierenden abrufen

Public Viewing gab es in den Hallen am Bahnhof nicht. Immerhin war für das leibliche Wohl gesorgt

Thomas Schattschneider stellte schlussendlich einen Alternativantrag vor. „Die Vollversammlung fordert alle Studierenden der Universität Greifswald auf, die bereitgestellten finanziellen Mittel für kulturelle, soziale oder politische Projekte aktiv abzurufen.“ Dieser Antrag wurde dann auch von den noch übrig gebliebenen Anwesenden angenommen.

Ein Antrag von Benjamin Dahlke, die Studierendenschaft möge fordern, dass alle bereits umgestellten BA/ MA-Studiengänge wieder in Diplom/ Magisterstudiengänge umgewandelt werden, fand ebenso keine Mehrheit unter den Anwesenden.

Der Antrag zur Abänderung der Fristenregelung für die Abmeldung von schriftlichen Prüfungen wurde von der Studierendenschaft unterstützt. Studenten sollen sich, so der Wille der VV, künftig bis zu sieben Werktage vor dem Prüfungstermin von der Prüfung wieder abmelden können.

Zudem gab es noch einen Informations-TOP, in dem sich der AStA und die Moritz-Medien vorstellten. Zuletzt waren unter den etwa 50 verbliebenen Anwesenden hauptsächlich die „üblichen Verdächtigen“ in den Hallen am Bahnhof. Nach vier Stunden war schließlich Schicht im Schacht. Die – wieder einmal nicht beschlussfähige Vollversammlung – war beendet. Das im Anschluss geplante Public Viewing musste aufgrund technischer Probleme ausfallen.

Korrekturhinweis: Die im Text angegebene Zahl von 160 Teilnehmern bezieht sich auf den Beginn der Vollversammlung. Diese erhöhte sich noch leicht auf 200.

Fotos:

Carsten Schönebeck

Offener Brief an die Mitglieder des StuPa

In der Sitzung des Studierendenparlaments am 16. Juni stand die Neuwahl der Chefredaktion des webMoritz auf der Tagesordnung. Während Marco Wagner als neuer Chefredakteur eingesetzt wurde, bekam sein Wunsch-Stellvertreter Torsten Heil nicht die notwendigen 16 Stimmen. Die Chefredaktion des webMoritz ist daher zurzeit nur zur Hälfte besetzt, was erhebliche Probleme für die Arbeit der Redaktion nach sich zieht. Die webMoritz-Redaktion kann zudem keine sachlichen Gründe für die Nicht-Wahl Torstens erkennen. Wir wenden uns daher gemeinsam mit den übrigen Bereichen der moritz-Medien in einem offenen Brief an das Studierendenparlament:

Greifswald, den 20. Juni 2010

Sehr geehrte Kommilitoninnen und Kommilitonen,

wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Briefes, wollen auf diesem Wege gegenüber  den Mitgliedern des Studierendenparlaments unseren Unmut und unser Unverständnis über die gescheiterte Wahl Torsten Heils zum stellvertretenden Chefredakteur des webMoritz zum Ausdruck bringen.

Mit dieser Entscheidung hat das Studierendenparlament das immer noch im Aufbau befindliche Medium webMoritz und damit auch die gesamten studentischen Medien nachhaltig geschwächt.

StuPa-Sitzung vom 16. Juni

Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum man zunächst dem neuen Chefredakteur Marco Wagner das Vertrauen aussprach, um es ihm direkt im Anschluss, bei der Wahl des von ihm vorgeschlagenen Stellvertreters, wieder zu entziehen. Aus den Bewerbungen ging bereits hervor, dass Marco und Torsten als Team antreten. Sie wurden gemeinsam von ihren Vorgängern auf die Aufgaben vorbereitet und hatten gemeinsame Ziele für ihre Amtszeit aufgeführt. Einen neuen Chefredakteur zu wählen, nur um ihn im nächsten Moment vorzuführen, ist für uns ein nicht nachvollziehbares Verhalten, das uns als engagierte Studierende schwer enttäuscht.

Noch vor wenigen Wochen hatte das Studierendenparlament einer Strukturreform innerhalb der moritz-Medien zugestimmt, die im Wesentlichen damit begründet wurde, dass der Arbeitsaufwand des webMoritz mit nur zwei festen Mitarbeitern kaum zu bewältigen ist. Nun hat man Marco als neuen Chefredakteur allein im Regen stehen lassen.

Wie das Parlament zu der Überzeugung kommt, dass sich die Arbeit eines tagesaktuellen Online-Mediums von einem Chefredakteur allein bewältigen lässt, erschließt sich für uns nicht im Ansatz. Die tagesaktuelle Berichterstattung wird damit in Mitleidenschaft gezogen, insbesondere für das hochschulpolitische Themenspektrum, für das sich der webMoritz in den vergangenen Semestern die Kernkompetenzen hart erarbeitet hat.

Gerade die Hochschulpolitik, über die die Berichterstattung nach Marcos eigenem Bekunden eigentlich weiter ausgebaut werden sollte, droht damit wieder weiter aus dem öffentlichen Auge zu verschwinden. Dies kann und darf nicht Ziel oder Ergebnis der parlamentarischen Entscheidungen sein.

Der nun hervorgerufene Notbetrieb wird auch verhindern, dass die geplanten Ideen und Projekte der neuen Chefredaktion angegangen werden können. Größere Themenrecherchen von Seiten der Chefredaktion sind damit ebenfalls unmöglich geworden. Mit dieser Entscheidung hat man den neuen Chefredakteur auch seiner Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Mediums beraubt.

Moritz-Medien

Die Moritz-Medien wurden durch die Entscheidung des StuPa nachhaltig geschwächt. Die Sparten Moritz-Screen und Flying Moritz werden ebenfalls vom webMoritz betreut.

Da der webMoritz auch als Plattform für andere studentische und lokale Medien dient, wurden auch diese nachhaltig geschwächt.

Die Tatsache, dass die alte Chefredaktion deutlich länger im Amt blieb, als sie ursprünglich vorhatte, zeigt wie schwierig es ist, Bewerber für die Chefredaktion des webMoritz zu finden. Die nicht nachvollziehbare Entscheidung des Studierendenparlaments hat dieses Problem noch verschärft, weil sie das Vertrauen der Redaktion in das Parlament nachhaltig gestört hat.

Die geringe Verzahnung zwischen den moritz-Medien und dem Studierendenparlament hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass man sich im Parlament auf die Vorschläge aus den Redaktionen verlassen hat und diesen das notwendige Vertrauen entgegen brachte. Die Redaktion des webMoritz, die anderen Chefredaktionen und die Geschäftsführung der Medien standen hinter der gemeinsamen Kandidatur von Marco und Torsten – dennoch hat sich das Parlament entschieden, entgegen dieser Empfehlungen zu handeln.

Dass nun ein erfahrener Mitarbeiter der moritz-Medien, der gezielt auf die Aufgaben der Chefredaktion vorbereitet und von Vorgängern wie Redakteuren unterstützt wurde, vom Parlament abgelehnt wird, zeigt uns, dass es bei dieser Wahl nicht um die Frage der Kompetenz ging.

Eine Nichtwahl kann nur aus politischen Gründen erfolgt sein; dies widerspricht unserer Überzeugung, dass die Positionen innerhalb der moritz-Medien gerade nicht nach parteipolitischem Kalkül besetzt werden sollten. Ehemalige wie aktive Redakteure sprechen Torsten die Fähigkeit zu, seine persönliche Meinung von einer ausgewogenen Berichterstattung zu trennen.

Bei der Abstimmung hat sich eine große Zahl von Parlamentariern enthalten, obwohl Torsten bei seiner Bewerbung nur wenige Fragen gestellt wurden. Wer sich bei einer Personalentscheidung enthält und damit faktisch gegen den Kandidaten stimmt, hätte die Gelegenheit im Vorfeld nutzen können, dem Kandidaten kritische Fragen zu stellen. Bestenfalls zeugt das demonstrierte Verhalten von hohem Desinteresse an der personellen Ausstattung der moritz-Medien, einem Projekt, das von Dutzenden engagierten Studierenden getragen und von tausenden Kommilitonen genutzt wird.

Das Studierendenparlament hat durch diese von subjektiven Argumenten geleitete Wahlentscheidung nicht im Sinne der Mehrheit der Studierendenschaft entschieden und seine ureigenste Aufgabe damit nicht wahrgenommen.

Wir laden an dieser Stelle alle Mitglieder des Studierendenparlaments ein, am kommenden Montag um 20 Uhr die nächste webMoritz-Redaktionssitzung in der Wollweberstraße 4 zu besuchen, um sich über die Abläufe und den Arbeitsaufwand hinter dem webMoritz in Ansätzen zu informieren.

Darüber hinaus bitten wir insbesondere diejenigen, die sich (direkt oder per Enthaltung indirekt) gegen den Stellvertreter entschieden haben, Stellung zu ihrer Entscheidung zu beziehen und uns bei der Lösung der nun entstandenen massiven Probleme zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen,

Marco Wagner (Chefredakteur webMoritz)

Für den webMoritz: Torsten Heil, Carsten Schönebeck, Gabriel Kords, Tjorven Hinzke, Felix Kremser, Jakob Pallus, Carolin Wendt, Eric Schümann, Alexander Kendzia, Florian Bonn, René Reisenweber, Christine Fratzke

Für moritz-Print: Annegret Adam, Patrice Wangen, Daniel Focke, Anja Rau, Luisa Pischtschan, Laura-Ann Schröder

Für moritzTV: Stephanie Napp, Stefanie Lange, Eileen Schluricke, Knut- Henning Miersch, Hanni Sander, Fränze Flade, Oleg Maximov, Tim Anton, Hannah Roolf

Geschäftsführung Moritz-Medien: Erik Schumacher, Franziska Vopel

Nach Veröffentlichung des Briefes haben noch folgende Redakteure ihre Unterstützung erklärt:

Für Moritz-Magazin: Alexander Müller, Ella Jahn

Fotos: Patrice Wangen (StuPa), webMoritz-Archiv/Sebastian Jabbusch (Grafik moritz-Medien)

Zum Nachlesen: Ticker aus der Stupa-Sitzung

Am Mittwoch tagte das Studierendenparlament zum siebenten Mal in dieser Legislatur. Neben den Berichten standen mehrere Finanzanträge, Bundeswehrwerbung im moritz-Magazin und Wahlen auf der Tagesordnung. Auch Ernst Moritz Arnd steht ebenfalls auf der Tagesordnung, nachdem der Ordnungspunkt in der letzten Sitzung nicht behandelt werden konnte

Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.

Es tickern Jakob Pallus, Marco Wagner und Torsten Heil

20:19 Die Sitzung hat begonnen. Mit etwas Verspätung startet auch der Ticker, die Redakteure hatten mit technischen Problemen zu kämpfen. Es geht zunächst um Berichte.

20:30 Daniel Focke, AStA-Referent für Medien berichtet über den Stand der Dinge bezüglich der Webseite und der Zeitung zur Vollversammlung (VV).

20:32 Frederik Beeskow fragt, warum die Internetseite noch nicht fertig ist. Daniel sagt, dass er es bislang zeitlich noch nicht geschafft hat.

20:33 Björn Reichel, Referent für Hochschulpolitik berichtet, dass „Ernst“, die Zeitung zur Vollversammlung in einigen Tagen fertig ist.

20:35 Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik, lobt Daniel Focke für seine Arbeit. Es gibt Applaus. Er berichtet darüber, dass er Infostände auf dem Beitzplatz organisiert, um für die VV zu werben.

20:37 Frederic Beeskow fragt, wer oder was AEN sei. Björn Reichel antwortet: AEN stellt die Technik und Bühne für die VV.

20:38 Der „Ernst“ ist bereits mit Texten gefüllt, so Björn Reichel.

20:39 Auf Frage Frederic Beeskows, wie viele Leute zur VV erwartet würden, meint Franz Künzel, er erwarte 1200 Leute.

20:40 Beeskow fragt, warum der AStA mit der Ostseezeitung telefonierte. – Es ging um den Bildungsstreik in Rostock.

20:41 FSJlern soll die Möglichkeit gegeben werden, sich im AStA umzuschauen. (mehr …)