Studieren in Litauen

Studieren in Litauen

Mensa der Universität Vilnius

Im Rahmen unserer Serie “Greifswalder rund um den Globus” erscheinen in loser Abfolge Berichte von Kommilitonen über Erfahrungen im Ausland. Von den bisherigen Eindrücken während ihres Auslandssemesters in der litauischen Hauptstadt Vilnius berichtet dieses Mal die Greifswalder Studentin Rebecca Herda:

Dass ich nach Litauen zum Studieren wollte, stand für mich schon vor Beginn des Studiums an der Universität Greifswald fest. Es war mein Traum, für eine längere Zeit in diesem Land zu leben, die Sprache zu lernen sowie Land, Leute und Kultur besser kennenzulernen. Durch das Studium der Baltistik mit dem Schwerpunkt Litauisch hatte ich noch einen weiteren Grund, für ein Jahr nach Vilnius zu gehen.

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Zum Studium nach Polen

Judith Brandt berichtete von ihren zwei Semestern an der Universität Wroclaw.

Zwei Semester verbrachte Judith Brandt an der polnischen Universität Wroclaw (Breslau). „Ich wollte meine polnischen Sprachkenntnisse intensivieren“, begründete die 24-jährige Medizinstudentin ihre Entscheidung. Vor ihrem Studium wohnte Judith im sächsischen Görlitz an der polnischen Grenze und lernte daher ein wenig die Sprache. „Am Anfang war es mit der polnischen Sprache schwierig“, berichtete die Medizinstudentin, die in Wroclaw auf Polnisch und Englisch studiert hat. Sie geriet ins Schwärmen: „Wroclaw ist eine sehr schöne Stadt.” Judith kam über das europäische Mobilitätsprogramm Erasmus nach Polen. Probleme hatte die Medizinstudentin mit der Anrechnung ihrer polnischen Prüfungsleistungen. Nur einige klinische Studien bekam sie angerechnet, „aber das Jahr mache ich doppelt.“ Dennoch findet sie, dass alle Studenten die Chance für einen Auslandsaufenthalt nutzen sollten.

Finanzielle Fördermöglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt

Gesine Roth schwärmt über ihren studentischen Auslandsaufenthalt vor 42 Jahren: "Es waren die schönsten Jahre meiner Jugend."

Am Dienstag, dem 23. November, hatte das Akademische Auslandsamt ins IKuWo geladen, um über Studienmöglichkeiten in Polen zu informieren. Gesine Roth, Leiterin des Auslandsamtes, ging in ihrem Vortrag auf das Erasmusprogramm ein. Für dieses können sich Studenten, die ins Ausland wollen, bewerben. Erasmus ist ein auf ein oder zwei Semester angelegtes europäische Mobilitätsprogramm. Studenten erhalten ein monatliches Stipendium von 150 bis 180 Euro, um einen Teil ihres Lebensunterhaltes davon bestreiten zu können. Die Studiengebühren der ausländischen Hochschule werden übernommen. Voraussetzung ist, dass man mindestens schon zwei Semester in Greifswald eingeschrieben ist. Erasmus eigne sich auch für Praktika von mindestens drei Monaten. Die Studenten müssen sich die Praktikumsplätze selber suchen und erhalten ein monatliches Stipendium von etwa 250 Euro. Neben Erasmus kann man sich auch beim Deutschen Akademischen Auslanddienst (DAAD), der Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa oder bei verschiedenen Stiftungen für eine Auslandsförderung, nicht nur in Polen, bewerben. Eine Finanzierung über das Ausland-BAföG ist ebenfalls möglich.

Anschließend kam Roth direkt auf Polen zu sprechen. Grundlegende, polnische Sprachkenntnisse wären gut, sagte die Leiterin des Auslandsamts, „auch wenn es viele Kurse auf Englisch gibt.“ Zur Vorbereitung findet im Sommer ein kostenloser Sprachkurs statt. Über den Abschluss eines sogenannten „learning agreement“ sichert sich ein Student die Anrechnung von polnischen Prüfungsleistungen in Greifswald. Hilfreich ist es, wenn bereits Kontakte seitens der Uni Greifswald oder der jeweiligen Fakultät zur ausländischen Hochschule bestehen. Im gesamten Ostseeraum gebe es zwölf Hochschulkooperationen, berichtete Roth, in Polen sind es unter anderem Szczecin, Posznan und Wroclaw.

Universität Szczecin (Stettin) stellte sich vor

Magdalena Zobel stellte die Universität Szczecin vor.

Während der Informationsveranstaltung stellte Magdalena Zobel von der Universität Szczecin (Stettin) ihre Hochschule vor, an der 30.000 Studenten immatrikuliert sind. Egal ob Rechts-, Natur-, Geistes- oder Wirtschaftswissenschaften, die Uni bietet rund 50 Studiengänge an. Wer in Szczecin studieren möchte, bewirbt sich über das Auslandsamt Greifswald. „Erasmus-Studenten erhalten einen polnischen Sprachkurs mit zwei Semesterwochenstunden“, sagte Zobel. Die Studiengänge sind neben Polnisch auf Englisch und teilweise auch auf Deutsch.

Abschließend schwärmte Roth, die vor 42 Jahren in der Sowjetunion einen Teil ihres Studiums verbracht:. „Es war das schönste Jahr meiner Jugend. Man geht in die Welt, um weltoffen zu werden. Man hat nicht umsonst so viele Freunde in der Welt“, warb sie für einen Studienaufenthalt im Ausland. Wer sich für einen Auslandsaufenthalt näher interessiert, kann sich auf den Internetseiten des Auslandsamtes informieren oder direkt im Auslandsamt in der Domstraße 8 vorbeischauen. Mit der Vorbereitung sollte man so früh wie möglich beginnen.

Fotos: David Vössing

Wie erträgt man die Hitzewelle? – webMoritz gibt Tipps

Studieren bei der Hitze kann sehr unangehm sein.

Sechsunddreißig Grad und es wird noch heißer… Was am Pool oder im Schwimmbad für gute Laune sorgt, macht das Studieren zur Qual – gemeint ist die aktuelle Hitzewelle. Hausarbeiten wollen geschrieben und für Prüfungen soll gelernt werden. Wie sich das etwas angenehmer gestalten lässt, verrät der webMoritz.

Gleich nach dem Aufstehen solltet ihr lüften, um die noch einigermaßen frische Luft in die Wohnung zu lassen. Je früher man aufsteht, desto besser, denn morgens ist die Luft noch nicht so aufgeheizt. Danach sollte das Fenster wieder geschlossen und sogar abgedunkelt werden. So heizt sich der Raum nicht so stark auf.
Dann geht’s unter die Dusche. Auch wenn die Verlockung noch so groß ist, sich mit kaltem Wasser zu erfrischen, solltet man dennoch zumindest lauwarm duschen. Lauwarmes Wasser öffnet nämlich die Poren und der Körper kann so die Hitze besser nach außen abgeben.
Nach einem leichten Frühstück – das belastet nicht so sehr – ist lernen angesagt. Wenn es noch einigermaßen kühl ist, ist es leichter sich zu konzentrieren.

Zwischen den arbeitsintensiven Phasen des Tages helfen Pausen, Kraft zu schöpfen. Sehr angenehm ist ein kurzes Nickerchen über die Mittagszeit, wenn es am heißesten ist. „Von den Spaniern lernen, heißt siegen lernen“, gilt also nicht nur beim Fußball, sondern auch bei der Siesta.
Wer zu Hause lernt, kann sich am Nachmittag ein kühles Fußbad in eine Wanne einlasse, das kühlt ab und entspannt. In der Bibliothek, wo dies nicht möglich ist, hilft es, sich mit Wasser aus einem Zerstäuber zu bespritzen.

Besonders unangenehm ist die Hitze aber abends, wenn man versucht einzuschlafen, sich aber nur im vollgeschwitzten Bett von einer Seite zur anderen wälzt. Hier gibt es mehrere Maßnahmen, um Abhilfe zu schaffen: Statt einer Bettdecke reicht ein Laken, um sich zuzudecken. Ein feuchtes Laken vor dem nun wieder geöffneten Fenster spendet Kühle. Die Feuchtigkeit verdunstet und kühlt die Luft etwas ab. Im Bett bringen ein Kühlakku oder eine mit Eiswasser gefüllte Wärmflasche etwas Erleichterung vor der Hitze. Wem das nicht reicht, der kann seinen Pyjama zusätzlich für einige Zeit in den Kühlschrank legen – das erfrischt zusätzlich.

Foto: Sasha Wolff (SashaW)

Koalitionsvertrag – Was verspricht er für Studenten? – *Update* PM des RCDS

„Wachstum. Bildung. Zusammenhalt“ – mit diesen Worten ist der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung überschrieben. Der webMoritz hat zum Thema Bildung genauer hin geschaut und verrät euch, was CDU/CSU und FDP den Studenten versprechen.

Studienfinanzierung

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Begriffswolke zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP.

Ein nationales Stipendienprogramm soll den Anteil der Studenten, die ein Stipendium erhalten, von derzeit zwei Prozent auf zehn Prozent anheben. Die Förderung soll nach Begabung und einkommensunabhängig vergeben werden. Universitäten und Fachhochschulen sollen bei Unternehmen und Privaten um Stipendien werben. Diese sollen in Höhe von 300 Euro von der BAföG-Anrechnung freigestellt werden und zur Hälfte einen öffentlichen Zuschuss erhalten. Die Kosten sollen zu je 50 Prozent von Bund und Ländern übernommen werden.

Zukünftig soll das Büchergeld der Begabtenförderungswerke von 80 Euro auf 300 Euro steigen. Es bleibt vom BAföG befreit.  Dieses will die neue Regierung weiterentwickeln, außerdem Aufstiegsstipendien ausbauen und  Bildungskredite, die über das 30. Lebensjahr hinaus gehen sichern. Über die Studienfinanzierung und Studienmöglichkeiten soll bereits in der Schule aufgeklärt werden.

Bologna-Prozess und Qualität des Studiums

Im Koalitionsvertrag heißt es, der Bologna-Prozess solle evaluiert werden, damit ggf. notwendige Anpassungen zum Wohl der Studierenden vorgenommen werden können. Um das zu erreichen will der Bund gemeinsam mit den Länder und den Hochschulen ein „Bologna- Qualitäts- und Mobilitätspacket“ entwickeln. Um die Qualität des Studiums zu erhöhen sollen Studieninhalte weiterentwickelt werden. Außerdem sollen die Lehre sowie die Betreuung und die Studienberatung verbessert werden. Studienleistungen sollen national und international stärker anerkannt werden, womit sich auch die Mobilität der Studierenden vereinfachen soll.

Die Studienanfängerquote soll gesteigert werden und mehr Studierende sollen ein angefangenes Studium erfolgreich beenden. Um die Quote der Studienanfänger langfristig zu erhöhen, wird jedes neugeborene Kind in Deutschland ein sogenanntes Zukunfstkonto mit einem Startguthaben von 150 Euro erhalten. Einzahlungen auf das Konto sollen mit einer Prämie unterstützt werden.  Außerdem soll die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS)  zusammen mit den Ländern zu einer leistungsstarken Servicegesellschaft umgewandelt werden.

Bildung, Wissenschaft und Forschung

Bis zum Jahre 2013 sollen die Ausgaben des Bundes für Bildung um zwölf Milliarden Euro steigen. Insgesamt sollen zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Bildung und Forschung investiert werden. Bisher belaufen sich die öffentlichen und privaten Ausgaben auf 8,8 Prozent.

Die Freiheit der Lehre und die Autonomie der Hochschulen will die neue Regierung stärken, indem sie das Hochschulrahmengesetz (HRG) aufhebt. Dies hatte sich bereits die große Koalition aus CDU/CSU und SPD vorgenommen, konnte es bis zum Ende ihrer Legislaturperiode jedoch nicht umsetzen.

Um zukünftig hochqualifizierte Experten aus Wissenschaft und Forschung in Deutschland zu halten und nach Deutschland zu locken, prüft die Regierung Möglichkeiten zur außertariflichen Vergütung und Tarifhoheit für Forschungsorganisationen.

Dem wissenschaftlichen Nachwuchs verspricht die neue Regierung, sich für mehr Durchlässigkeit in den Karrieremöglichkeiten in Wissenschaft und Wirtschaft einzusetzen.

Neben weiteren Vorhaben, Vorgaben und Grundsätzen die ein Koalitionsvertrag üblicherweise enthält, erwähnt die schwarz-gelbe Regierung explizit, dass sie die Geistes- und Sozialwissenschaften stärken wolle, da sie von großer Bedeutung für unser kulturelles Gedächtnis und die Gestaltung unserer Zukunft seien.

Update – 5. November, 19:20

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Ivo Sieder

Am Mittwoch erreichte uns eine Pressemitteilung des Greifswalder Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) zu den hochschulpolitischen Zielen des Koalitionsvertrags. Darin begrüßt der RCDS ausdrücklich, dass viele der eigenen Ziele Einzug in den Vertrag zwischen den Unionsparteien und der FDP gefunden haben. „Ich bedanke mich bei unserem Bundesvorstand für seine kontinuierliche Arbeit, die zu diesen Erfolgen geführt hat. Der RCDS hat mit seinen bundesweit über 10.000 Mitgliedern einmal mehr seine Durchsetzungsfähigkeit gezeigt“, erklärt Ivo Sieder, Vorsitzende der Greifswalder Ortsgruppe.

Zusätzlich zur Umsetzung dieser Vorhaben müssten jetzt auch auf Landesebene die Weichen für die Bildungsrepublik gestellt werden. „Im Gleichklang mit dem Bund sollte auch Mecklenburg-Vorpommern seine Bildungsausgaben insgesamt erhöhen und nicht Gelder von den Universitäten zu den Fachhochschulen umschichten. In die Evaluierung des Bologna-Prozesses sollten sich das Land und seine Hochschulen konstruktiv einbringen und die Freiräume durch den Wegfall des Hochschulrahmengesetzes nutzen.“, so Ivo Sieder.

Bilder:

Grafik – albiedo via Flickr

Foto Ivo Sieder – webMoritz-Archiv