TITEL Abriss einer Kulturgeschichte – Der verfehlte Dialog um die Stralsunder Straße 10

Greifswald: Hansestadt und Leuchtturm im Nordosten. Nicht zu vergessen die große Bedeutung als Universitätsstadt. Auf die interessante Historie zurückgeschaut: In hunderten von Jahren änderte sich das Stadtbild umfassend, entweder durch die zeitliche Entwicklung, friedliche Bebauung oder durch Kriegsfolgen. Der stetige Wandel kann im gesamten Stadtgebiet fast schon chronologisch verfolgt werden. Vom historischen Stadtkern über die ehemaligen Vorstadtsiedlungen bis zu den noch relativ jungen Neubauvierteln – die geschichtliche Entwicklung zeigt sich schnell bei einer Fahrradtour vom Dom über den Markt in Richtung Max-Planck-Institut.

Die typischen Plattenbauten aus der DDR-Zeit nehmen hierbei einen Großteil an Raum ein. Die geförderten Wohneinheiten waren damals attraktiv und wurden unter anderem auch wegen der späteren Belegschaft des Kernkraftwerks in Lubmin benötigt. Zeitgleich mit der Errichtung dieser Wohngebiete ab dem Ende der 60er Jahre verschärfte sich aber somit ein anderes Problem. Das staatliche Wohnungsbauprogramm von 1972 mit seinen kastenförmigen Betonbauten, verhinderte eine gleichwertige Förderung von älteren Gebäuden, also auch den historischen Altbauten. (mehr …)

Podcast: Kabarettist Jürgen Becker im FMZ in Greifswald

Am Donnerstag den 16. Juli brachte der Kölner Kabarettist Jürgen Becker mit seinem Programm “Ja, was glauben sie denn?” dem Greifswalder Publikum den Humor des Rheinlands näher. Im Fremdsprachen- und Medienzentrum gab es ordentlich was auf die Lachmuskeln und selbst in Karnevalslieder wurde begeistert mit eingestimmt. Obwohl dem einen oder anderem die Kölsche Mundart anfangs auch eher fremd erschienen sein mag, hatte Becker die Lacher auf seiner Seite.

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Becker brachte den Beweis: Religion zahlt sich aus

Doch hört selbst den Podcast von Christel Bair:

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Foto: Eric Schümann

Remise in der Straze abgerissen *update* Petruswerk: War rechtmäßig

Im seit November 2007 schwelenden Streit um das Haus Stralsunder Straße 10 hat es seit unserem letzten Bericht Ende Mai neue Entwicklungen gegeben. Zeitweise gab es angeblich ein Verkaufsangebot des Eigentümers, dem Berliner Petruswerk, das der Verein “Kultur- und Initiativhaus e.V.” auch annehmen wollte, das dann aber wieder zurückgezogen wurde. Jetzt sorgt der Abriss eines Nebengebäudes für Ärger.

Gebäude in der Stralsunder Straße 10/11

Gebäude in der Stralsunder Straße 10/11

Dem Petruswerk gehört das Gebäude seit Januar 2008. Die Gesellschaft wollte die „Straze“ zu einem studentischen Begegnungszentrum machen. Nur vier Monate später gab Dr. Douglas Fernando, Geschäftsführer des Unternehmens, jedoch bekannt, das Gebäude abreißen zu wollen, da eine Sanierung nicht finanzierbar sei.

Daraufhin bildeten über 20 Bürger am 29.5.08 die Bürgerinitiative zur Rettung der Stralsunder Straße 10/11. Sie wollen das unter Denkmalschutz stehende Haus erhalten (webMoritz berichtete). Seit einem Jahr dürfen nach einem neuen Gesetz in Mecklenburg-Vorpommern denkmalgeschützte Häuser abgerissen werden, wenn sie wirtschaftlich nicht rentabel sind. Dr. Ulrich Rose von den Greifswalder Grünen sagte über die Planugen für einen Neubau nach Abriss des Hauses in der Ostseezeitung im Juni 2008: „Der Neubau wird so gesichtslos, dass er in jeder Stadt stehen könnte.“ Die Fraktion Grüne/OK hatten sich in der Bürgerschaft gegen einen Abriss eingesetzt. (mehr …)

Stiller Protest am Brückengeländer

Ein aufmerksamer Leser schickte uns bereits am Dienstag ein spannendes Foto, das er an der Straßenüberführung der Stralsunder Straße über den Ryck gemacht hat. Dort hat jemand ein Protestplakat aufgehängt.

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Das Protestplakat (Klicken zum Vergrößern)

Der Protest richtet sich offensichtlich gegen die geplante Sanierung der Bahnbrücke über den Ryck. Die Brücke ist Teil des Eisenbahnanschlusses des Hafens Ladebow an die Hauptstrecke. Die Strecke liegt bereits seit mehreren Jahren still, soll aber noch in diesem Jahr wieder flott gemacht werden.

Der Neubau der Brücke soll aus Mitteln des Konjunkturpakets I finanziert werden. Ob das Ansinnsen gelingt, ist derzeit noch nicht klar.

Wer der Urheber des Plakats ist und ob es noch immer an der entsprechenden Stelle hängt, ist uns derzeit nicht bekannt. Leser, die mehr wissen als wir, sind aber herzlich eingeladen, uns in den Kommentaren aufzuklären.

Foto: Leser-Einsendung

Erfolg für Bürgerinitiative: StraZe wird nicht abgerissen

Die Wolken lichten sich in der Debatte um das Haus “Stralsunder Straße 10”: Auch der Eigentümer will das Gebäude inzwischen nicht mehr abreißen. Gegen den geplanten Abriss des historisch wertvollen Hauses durch seinen neuen Eigentümer, das Berliner Petruswerk, hatte sich in Greifswald Widerstand gebildet. Letzte Woche stellten die Abrißgegner einen Nutzungsplan für das Gebäude im Rathaus vor (wir berichteten).

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