Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Udo Pastörs

Finanzskandale, schlechte Wahlergebnisse in den alten Bundesländern und immer lautere Rufe nach einem neuen Verbotsverfahren – die rechtsextreme NPD gerät derzeit immer stärker unter Druck. Dazu hat jetzt auch der Fraktionsvorsitzenden von Mecklenburg-Vorpommern beigetragen: Gegen Udo Pastörs wird seit einigen Tagen wegen des Tatverdachts der Volksverhetzung ermittelt. Bis zu drei Jahre Haft drohen Pastörs, der auf dem Parteitag Ende März für den Parteivoristz der NPD kandidieren will.

Grund für das Verfahren ist seine Rede auf dem politischen Aschermittwoch der NPD in Saarbrücken. Zwar ist es an diesem Tag bei allen Parteien üblich etwas kräftiger als üblich zu polemisieren, doch Pastörs Aussagen gingen der  örtlichen Staatsanwaltschaft wohl zu weit. Er hatte unter anderem von Deutschland als “Judenrepublik” gesprochen und von einem , den westlichen Völkern aufgezwungenen “judaistischen Geist”. Die Veranstaltung wurde unter anderem von einem Kamerateam des NDR mitgeschnitten. (mehr …)

150 Teilnehmer bei Demo gegen Rechts *update*

Aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sind am Samstag Teilnehmer zur Demo gegen das “Fashion Store” angereist. In dem Bekleidungsgeschäft in den Bäckerwiesen wird unter anderem die rechte Modemarke “Thor Steinar” verkauft. Die Antifaschistische Aktion Greifswald (“Antifa”) hatte zu der Demo aufgerufen. Nach Schätzungen deren Sprechers Sebastian Schmidt nahmen circa 150 Personen an der Demonstration teil.

Gegen 15 Uhr startete der Demonstrationszug am Südbahnhof. Die Teilnehmer zogen zunächst durch Schönwalde und dann in Richtung des “Fashion Store”.

tsdemogross_450-200

Unmittelbar nach dem Start am Südbahnhof

Aus Greifswald steuerten unter anderem auch die Jusos und die Linke.SDS Transparente und Teilnehmer zu der Demonstration bei. Zu den weiteren Teilnehmern gehörte auch Matthias Gürtler, Pfarrer an der Dom-Gemeinde St. Nikolai. Er erklärte gegenüber dem webMoritz: “Wir haben in Greifswald, nachdem die rechte Bedrohung vor einigen Jahren sehr hoch war, inzwischen einen guten Stand erreicht. Inzwischen trauen sich die Nazis nicht mehr so oft heraus.” Daher heiße es jetzt: “Wehret den Anfängen.” (mehr …)

Demo gegen Nazimode in Greifswald am 7. Februar *Update*

demoflyer-grossFür den 7. Februar rufen linke Gruppen und die Antifa Greifswald zu einer großen Demonstration gegen den örtlichen Thor Steinar Laden auf.

Die Demo soll um um 14 Uhr am Südbahnhof unter dem Motto “Keine Geschäfte mit Neonazis – Tu Wat gegen Thor Steinar und rechten Lifestyle” beginnen (Der ganze Auruf hier).

Hintergrund für die Demonstration ist, dass in dem Geschäft “Fashion Store” im Greifswalder Gewerbegebiet die rechte Modemarke “Thor Steinar” verkauft wird. Die Inhaberin dieses Geschäfts, Mandy Constanze Schöndorf, stand schon letztes Jahr für den Verkauf dieser Kleidermarke in der Greifswalder Dompassage in der Kritik.

Damals verkaufte sie die Nazi-Kleidermarke im Herzen der Stadt und erregte damit sogar Protest aus dem Rathaus. Sowohl Bürgermeister König (CDU) als auch die Präventionsbeauftragte positionierten sich kritisch zum Laden und zum Verkauf der Kleidermarke.

Die Inhaberin wurde öffentlich aufgefordert, die Bekleidungsmarke aus ihrem Sortiment zu nehmen. Doch Mandy C. Schöndorf kam dieser Forderung nicht nach. Schließlich reagierte die Dompassage und lies den Vertrag mit dem Modegeschäft Ende November 2007 auslaufen.

Seit Juli 2008 sind der “Fashion Store” und auch die Modemarke nach Greifswald zurück gekehrt – diesmal an den Bäckerwiesen. (mehr …)

Konzert gegen rechts fällt aus – wegen Nazidrohung

In Loitz sollte ein Tag gegen Rechtsextremismus stattfinden.Vorträge zum Thema und der Aufklärungsfilm “Da ist man lieber still” standen auf dem Programm. Den Abschluss sollte das Konzert von mehreren Bands bilden, die diese Aktion selber in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert hatten.

feinesahne

Logo der lokalen Band

Doch Drohungen in Form von Plakaten und im Internet, wo zu Gewalt gegen das Konzert aufgerufen wurde, ließ Bürgermeister Johannes Winter (CDU) und die Polizei befürchten, dass man die Sicherheit nicht gewährleisten könne. Kurzerhand sagte der Bürgermeister das Konzert ab. Die Veranstalter sahen daraufhin keinen Sinn mehr im Rest des Aktionstages und sagten alles ab.

Aus diesem Grund war das Konzert kurzfristig vom ursprünglichen Veranstaltungsort Loitz (Landkreis Demmin) ins Greifswalder Ikuwo verlegt worden. (mehr …)

StuPa-Kandidat mit rechtsextremen Freunden?

Wie der webMoritz am vergangen Samstag enthüllte, ist StuPa-Kandidat Christoph Böhm Mitglied der als völkisch-national eingestuften Greifswalder Burschenschaft Markomannia. In einer schriftlichen Nachfrage des webMoritz bestätigte Böhm dies.

Von völkisch-nationalen Einstellungen der Markomannia wollte Böhm jedoch nichts wissen. Darüberhinaus distanzierte sich Böhm ausdrücklich von jeglichen rechtsextremen Inhalten.

Doch stimmt das oder gab sich der Kandidat nur demokratisch / moderat, um seine Wahlchancen bei der seit heute anlaufenden StuPa-Wahl zu erhöhen?

Christian Frey hat in einem Dossier für den webMoritz untersucht, in wie weit die Behauptungen Böhms glaubwürdig sind.

Sein Ergebnis: Die wesentlichen Aussagen von Christoph Böhm stehen im offenen Widerspruch zur Haltung der Burschenschaft Markomannia und ihrer Dachverbände “Deutsche Burschenschaft” und “Burschenschaftliche Gemeinschaft”. Böhm hat zudem Kontakt zu Menschen, die der rechtsextremen Szene aktiv gewesen sind.

Das ganze Dossier haben wir für Euch in diese PDF gepackt, da der Text so grafisch besser lesbar ist.

[ Robert Krowas weist darauf hin, dass – wie im Dossier geschildert – seine Aktivitäten in der rechtsextremen Szene in der Vergangenheit liegen. Da der kurzen Textauszug – anders das PDF – Präsens verwendete, haben wir uns dazu entschlossen, den Textauszug zu löschen, um evt. Missverständnisse zu vermeiden. ]