von Lilly Biedermann | 08.03.2023
Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns sieben Tage als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.
Nachts durch Zeit und Raum reisen, Abenteuer bestehen, Freunde treffen – ohne das Bett zu verlassen. Das habe ich schon immer gut gekonnt. Meistens schlafe ich nicht nur gut ein und durch, sondern erlebe dabei noch etwas. Am nächsten Morgen erinnere ich mich mehr oder weniger gut an meine Träume. Irgendwann kam bei mir die Frage auf: Will mir mein Unterbewusstsein etwas sagen? Darum wird jetzt ein Traumtagebuch geführt!
Die Vorbereitung
Was ist überhaupt ein Traumtagebuch? Laut Wikipedia ist es das schriftliche Festhalten der Träume über einen längeren Zeitraum. Man schreibt also schlicht jeden Morgen auf, was man geträumt hat. Obwohl, einfach mal so Traumtagebuch führen, geht nicht. Also geht schon, aber einschlägige Esoterikseiten im Internet raten davon ab. Als Vorbereitung auf ein Traumtagebuch soll man sich eine morgendliche Routine schaffen. Die hilft dabei, sich so strukturiert an die Träume zu erinnern, dass man sie auch aufschreiben kann. Nach dem Klingeln des Weckers snooze ich also nicht mehr und checke auch nicht sofort meine Nachrichten. Ich übe, jeden Morgen nochmal kurz die Augen zu schließen (Achtung, nicht wieder einschlafen) und mich zu fragen: Was ist vor dem Aufwachen passiert? Und davor? Und davor? Das soll helfen, die Struktur und den Ablauf der Träume nachzuvollziehen. Im Traumtagebuch geht es scheinbar nicht um genaue Details, sondern eher ums große Ganze. Und natürlich braucht man ein Buch oder Heftchen neben dem Bett. Nach einer guten Woche Vorbereitung fühle ich mich bereit zum Tagebuch führen.
Der Anfang
In der ersten Nacht im eigentlichen Versuch habe ich ziemlichen Mist geträumt. Sagen wir so viel: Es war die thailändische Geheimpolizei, das Team vom webmoritz. und Kuchen involviert. Ich versuche, den Handlungsablauf niederzuschreiben. Das ist gar nicht so einfach. Im Traum ist ziemlich viel ohne wirkliche chronologische Reihenfolge passiert. Außerdem zittert meine Hand beim Schreiben. Verständlich, schließlich bin ich noch nicht richtig wach und mein Kreislauf muss erstmal hochfahren. Eine halbe Seite bekomme ich dann trotzdem aufs Papier gekritzelt. Mal sehen, wie es am nächsten Morgen wird.
Nach einer guten Woche
Das Erinnern klappt immer besser und nach einem Stiftwechsel zittert meine Hand auch nicht mehr so sehr. Vielleicht ist das auch der Übung geschuldet. Nachdem ich mich mit Fachliteratur zum Thema belesen habe, kam mir die – eigentlich recht naheliegende – Erkenntnis: Träume sind sehr subjektiv und werden von jedem Menschen anders erlebt. So werden Träume von den meisten nur bildlich und akustisch wahrgenommen. Die anderen Sinne sind wenig beteiligt. Anfangs dachte ich, dass es auch bei mir so ist. Als ich mich durch das Tagebuch intensiver damit beschäftigt habe, stellte ich fest: Der Kaffee im Traum schmeckt nach Karamell und der Sand ist heiß unter meinen Füßen. Ich habe also nicht nur herausgefunden was, sondern auch wie ich träume. Auch sind die meisten meiner Träume realistisch. Es passieren also nur Dinge, die auch physikalisch möglich sind. Wenn meine Träume dann bizarr werden, wird es richtig wild (mehr dazu im Best of meiner Träume). Durch das Tagebuch habe ich auch die Struktur meines nächtlichen Erlebens besser verstanden. Entweder gibt es eine große Haupthandlung, in die sich die einzelnen Szenen eingliedern, oder ich träume in mehreren Ebenen. Ich denke also, dass ich aufwache, aber in Wirklichkeit träume ich weiter. Spannend ist auch, wer so alles in meinen Träumen handelt. „Ich habe von dir geträumt“ – ist bei mir keine besondere Auszeichnung. Wenn wir uns länger als fünf Minuten unterhalten haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du mal eine Nebenrolle in meinem Traum bekommst. Meistens spiegelt sich mein Alltag nachts sehr verzerrt wider. Gute Träume habe ich nicht. Es geht immer um irgendeine Art von Ärger, Angst oder Frustration. Vielleicht verarbeite ich die negativen Gefühle des Tages, damit sie mich im Wachzustand nicht belasten.
Fazit
Abschließend kann ich sagen, dass der kleine Exkurs in meine Psyche wirklich spannend war. Durch das Experiment habe ich mich auch öfter mit Leuten über Träume unterhalten und dabei erfahren, wie unterschiedlich die Traumwahrnehmung sein kann. Ich kann jedem empfehlen einmal so ein Tagebuch zu führen, auch weil dadurch die Traumerinnerung gesteigert wird. Viele Fragen zum Thema sind aus wissenschaftlicher Sicht noch ungeklärt. Zum Bespiel warum wir überhaupt Träumen. Ein Tagebuch kann dabei helfen, sich selbst zu reflektieren und diese Frage für sich zu beantworten. Wer sich ein bisschen in das Thema einlesen möchte, dem empfehle ich die Bücher „Traum“ von Michael Schredl oder „Traum und Schlaf – Ein interdisziplinäres Handbuch“ herausgegeben von Alfred Krovoza und Christine Walde. Beide Bücher sind für Mitglieder der Uni Greifswald kostenfrei erhältlich. Ich werde nach dieser Woche das Tagebuch nicht mehr weiterführen. Nachdem ich meine Träume aufgeschrieben hatte, konnte ich mich über den Tag hinweg besser an sie erinnern. Ich habe meine negativen Emotionen und Erinnerungen also mit in den Wachzustand genommen, statt sie verblassen zu lassen. Damit ist der Sinn des Träumens für mich hinfällig. Auch die Tatsache, dass ich nach dem Aufstehen sofort schreiben musste und nicht nochmal schlummern konnte, war eher unbequem. Mein Heftchen bleibt trotzdem neben dem Bett liegen. Vielleicht gibt es ja mal wieder etwas aufzuschreiben.
Best of meiner Träume
Zwei Träume möchte ich an dieser Stelle mit allen interessierten Leser*innen teilen (Achtung, es kommt zu Beschreibungen von Gewalt gegen Menschen, Tiere und Früchte):
Vor dem Gebäude meiner alten Schule befindet sich eine kleine Grünfläche. Ein Hund, ungefähr so groß wie ein Dackel, flitzte dort umher. Der Besitzer scheiterte daran, den Hund einzufangen und wieder an die Leine zu bekommen. Er bat mich um Hilfe. Ich positionierte mich, um dem Hund den Weg abzuschneiden, doch bevor ich ihn zu fassen bekam, verwandelte er sich in eine Heidelbeere. Die Heidelbeere rollte fröhlich weiter über den Rasen. Der Besitzer hinterher. Ich versuchte, die Heidelbeere mit meinem Fuß zu stoppen, ähnlich wie einen Fußball. Tatsächlich kam sie zum Stehen. Keuchend erreichte mich der Besitzer, bereit, der Heidelbeere die Leine anzulegen. Doch als ich meinen Fuß hochnahm, hatte ich die Heidelbeere zerquetscht.
In einem anderen Traum befand ich mich auf einer kleinen tropischen Insel. Um mich herum sonnten sich Tourist*innen auf ihren Liegetüchern. Plötzlich hörte ich Geschrei und Schüsse. Uniformierte Ratten, groß wie Menschen, schossen mit Maschinengewehren auf fliehende Tourist*innen. Ich rannte. Hinter einem Stein kauerte ich mich hin und versuchte, einen Fluchtweg zu finden. Plötzlich setzte sich ein Mann neben mich. Völlig ruhig sprach er mit mir, obwohl neben uns Menschen starben. Ich sei in meiner persönlichen Hölle, erklärte er mir. Er sei der Tod und könne mir helfen. Ich müsse nur eine Stunde im Kugelhagel überleben. Dann verschwand er. Eine Stunde – dachte ich – muss doch zu schaffen sein. Am anderen Ende des Strandes lag ein Kreuzfahrtschiff. Ich sah, wie sich Menschen an Bord retteten und sich die Besatzung bereit machte zum Ablegen. Heißer Sand brannte unter meinen Füßen, als ich zum Schiff rannte. Im letzten Moment konnte ich über eine kleine Brücke an Bord springen. Ich atmete schwer, aber ich hatte es geschafft. Ich würde überleben, bis der Tod mich holt. Doch wir kamen nur wenige Seemeilen weit. Das Schiff hatte ein Leck und begann zu sinken. Mit Rettungsbooten erreichten wir schließlich eine Nachbarinsel. Nicht mehr lang – dachte ich. Plötzlich zeigte ein Passagier zum Horizont und rief: „Ratten können schwimmen!“
Beitragsbild: Lilly Biedermann
von Lilly Biedermann | 06.03.2023
Zum großen Hörsaal am Ernst-Lohmeyer-Platz gibt es einen Fahrstuhl. In das Institut für Geographie schafft man es mit Gehbehinderung nicht einmal ins Foyer. Zwar kann man sich für Prüfungen krankschreiben, doch ein zweites Mal für die gleiche Prüfung sollte man das lieber nicht tun. Unsere Uni ist eben nicht überall barrierefrei. Wie fühlt es sich an, mit chronischer Erkrankung hier zu studieren? Wir haben mit einer Betroffenen gesprochen.
Obwohl Sarah* fleißig lernt, wird sie ihr Psychologiestudium nicht in Regelstudienzeit schaffen. Das liegt an ihrer chronischen Erkrankung. Sie hat ADHS und eine Posttraumatische Belastungsstörung. Damit fällt es ihr schwer, sich in Vorlesungen 90 Minuten lang zu konzentrieren. Auch fühlt sie sich oft überreizt, besonders wenn sich um sie herum viele Geräusche überlappen. Doch nicht nur das macht ihr zu schaffen. Auch die Verwaltung der Universität ist nicht barrierefrei.
Doch ganz von vorn. 2019 kommt Sarah nach Greifswald, um hier eine Naturwissenschaft zu studieren. Ob die Universität barrierefrei ist, ist für sie damals nicht entscheidend für die Wahl ihres Studienplatzes. Ihr ist bereits klar, dass ein Studium mit ihrer Krankheit besonders herausfordernd sein wird. Das Ankommen in der neuen Stadt klappt gut. „Ich habe direkt einen befristeten Therapieplatz gefunden. Das hat mir sehr geholfen“, sagt sie heute. Doch der Druck im Studium wird letztlich zu groß.
„Jeden Tag Vorlesungen ohne entsprechende Pausen sind eine zu große Belastung. Die Pausen zwischen den Vorlesungen sind keine Erholung. Ich habe gerade genug Zeit, um zwischen den Gebäuden zu wechseln.“
Sarah
Nach einem Studienabbruch und einem Freiwilligen Sozialen Jahr fängt sie schließlich ihr Psychologiestudium an. Erstmals spricht sie jetzt auch mit ihren Komiliton*innen über die Krankheit. Die Reaktionen sind verständnisvoll und positiv. Gegenüber den Dozierenden möchte sie das Thema trotzdem nicht ansprechen. Einzig ihrer Studienberaterin erzählt Sarah davon: „Wir haben in Bezug auf die Studienverlaufsplanung über die Krankheit geredet. Sie hat verständnisvoll reagiert, aber schon damals wurde klar, dass ich es nicht in Regelstudienzeit schaffen werde.“
Damals wird Sarah auch vorgeschlagen, einen sogenannten Nachteilsausgleich zu beantragen. Ein solcher Ausgleich ermöglicht es Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung zum Beispiel, schriftliche Prüfungen durch gleichwertige Prüfungsleistungen zu ersetzen. Für Sarah ist diese Möglichkeit nicht umsetzbar. Der hohe bürokratische Aufwand würde sie zu viel Energie kosten. Die Beratungsangebote des Studierendenwerks nutzt sie dagegen regelmäßig. Auch mit dem BAföG gebe es keine Probleme, sagt sie: „Mit den Mitarbeitenden lässt sich gut reden und es werden Lösungen gefunden.“
Sarahs größtes Problem ist aktuell die Krankschreibung in der Prüfungszeit. Hat man sich für eine Prüfung krankschreiben lassen und möchte das jetzt auch für die Wiederholungsprüfung tun, muss man zum Amtsarzt. Das kostet jedes Mal 26€. Doch häufiges Fehlen auf Grund von Krankheit ist nun mal typisch für eine chronische Erkrankung. Eine Abmeldung von Prüfungen ohne Angabe von Gründen ist bis zu zehn Tage vorher möglich. Sarah muss also zehn Tage vorher entscheiden, ob sie sich fit genug für eine Prüfung fühlt.
Wenn sie sich doch krankschreiben lässt, entscheidet nicht ihre Ärztin, ob Sarah gesundheitlich in der Lage ist, an der Prüfung teilzunehmen. Auf der Website der Universität Greifswald heißt es dazu: „Die Beantwortung der Rechtsfrage, ob die nachgewiesene gesundheitliche Beeinträchtigung den Abbruch der Prüfung oder den Rücktritt von der Prüfung rechtfertigen kann, ist nicht Aufgabe des Arztes; dies ist vielmehr letztlich und in eigener Verantwortung von der Prüfungsbehörde zu entscheiden.“ Eine Krankschreibung auf Grund von Examensangst oder Prüfungsstress sei außerdem nicht zulässig.
„Meine Ärztin muss darauf achten, bei meinen Symptomen nicht Worte wie „Angst“ oder „Stress“ zu verwenden, da mir das, trotz meiner psychischen Erkrankung, als Prüfungsangst ausgelegt werden könnte.“
Sarah
Für die Zukunft wünscht sich Sarah eine bessere Vernetzung. Sie selbst kenne niemanden anderes mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung. Besonders im ersten Semester hätte es ihr geholfen, sich mit Anderen in derselben Situation auszutauschen. Auch hofft sie darauf, dass Wege gefunden werden, sich mit einer chronischen Erkrankung unkompliziert und kurzfristig von einer Prüfung abzumelden. Als ich sie nach dem Interview frage, was sie heute noch vorhat, gesteht sie mir: „Ich muss mich noch von einer Prüfung abmelden, bald endet die Frist.“
Hast auch Du positive und/oder negative Erfahrungen mit Barrierefreiheit an der Universität Greifswald gemacht und möchtest darüber sprechen? Gern können wir ein (anonymes) Interview führen. Melde Dich bitte per Mail (web@moritz-medien.de) bei uns.
*Name von der Redaktion geändert
Beitragsbild: Lilly Biedermann
von Laura Schirrmeister | 12.09.2022
Viele Studierende kennen das Phänomen: Die Prüfungen stehen an und plötzlich glänzt die Wohnung in ihrem vollen Schein. Die neueste Staffel der Lieblingsserie ist ebenfalls innerhalb von zwei Tagen weggesnackt. Die Staubschicht vom Schreibtisch ist entfernt. Die Prüfungsvorbereitung wird verdrängt. Die Prokrastination kickt.
Ich denke, dass es durchaus Studierende unter uns gibt, die das Aufschieben unangenehmer Aufgaben gut unter Kontrolle haben. Ich gebe hier aber auch zu: Ich gehöre nicht unbedingt zu ihnen. Ja, ich schiebe Dinge gern auf, bis sie unvermeidbar werden und ich einen gewissen Druck verspüre. Die meisten kennen das vermutlich von den Hausarbeitenphasen sehr gut: Die unvermeidbare Berechnung, wie viele Seiten pro Tag geschrieben werden müssten, um noch den Mindestumfang zu erfüllen – fünf Seiten pro Tag? Easy machbar!
Ich fang gleich an!
Das Wort Prokrastination stammt vom lateinischen Wort procrastinatio ab und bedeutet Aufschub oder Vertagung. Laut Duden wird es übrigens nicht besonders häufig verwendet. Das liegt aber vermutlich eher an der Häufigkeiten-Berechnung des Duden, die rein digital in Volltexten erfolgt, und daher nicht unbedingt den tatsächlichen Sprachgebrauch widerspiegelt.
Prokrastination wird inzwischen sogar als eine Störung anerkannt, die teils so stark werden kann, dass Betroffene sich in Behandlung begeben (sollten). Die WWU Münster hat hierfür sogar eine Prokrastinationsambulanz eingerichtet, auf deren Internetseite man auch einen Selbsttest machen kann. Der Selbsttest umfasst auch die Bereich Depressivität und Aufmerksamkeitsstörung, da sich hier oftmals Überschneidungen zeigen. Nichtdestotrotz ist es so, dass bei den meisten Menschen, die unangenehme Tätigkeiten aufschieben, dieses „alltägliche“ Hinauszögern noch keine pathologische Prokrastination darstellt.
Ich mach das dann schon!
Ich möchte hier keine Tipps geben, wie ihr euer Prokrastinationsproblem lösen könnt. Ich habe für mich mittlerweile einen guten Weg gefunden, Aufgaben anzugehen, die ich eigentlich Ewigkeiten (also bis zur Unvermeidbarkeit) hinausschieben möchte. Vor allem aber habe ich eine Möglichkeit gefunden, meine Prüfungsvorbereitung durchzuziehen. Zumal ich meistens nicht einmal mangelnde Motivation als Aufschiebegrund nennen kann. Ich komme gut gelaunt und ultramotiviert aus der Sprechstunde mit meinen Prüfer*innen. Ich denke mir: „Das lief richtig gut. Jetzt setzt du dich gleich dran und gehst dann gut vorbereitet in die Prüfung!“ und dann komme ich nach Hause und tue was? Richtig, zum zwanzigsten Mal Grey’s Anatomy oder New Girl schauen.
Was ich eigentlich sagen will: Ihr seid damit nicht allein. Aufschieben ist in gewisser Weise ein absolut menschliches Verhalten. Wenn ihr mehr über das Phänomen lernen wollt, schaut doch einfach einmal zwischen den Links am Ende des Beitrags. Das Studierendenwerk bietet außerdem am 16. November 2022 einen Workshop mit dem Thema „Schluss mit dem ewigen Aufschieben – Wege aus der Prokrastination“ an. Auf der Seite des Studierendenwerkes findet ihr dieses und weitere Workshopangebote.
Ich google nur noch kurz…
Damit allen Lesenden klar wird, wo ich meine Überschriften geklaut habe und damit alle Lesenden den passenden Song zum Phänomen haben: Bitte. Gern geschehen. Moop Mama mit Prokrastination.
Es gibt übrigens auch die Präkrastination. Sie beschreibt das Phänomen, Aufgaben möglichst schnell erledigen zu wollen. Tja, da habt ihr heute sogar noch etwas gelernt!
Weitere Leseempfehlungen und Links:
Beitragsbild: Screenshot Jodel, Autor*in unbekannt
von Lilli Lipka | 23.08.2021
Dass die Klimakrise uns alle betrifft, ist in den vergangenen Wochen spürbarer denn je geworden. Weil trotzdem viele Menschen diese Tatsache ignorieren oder verdrängen, haben wir uns mit der Regionalgruppe Psychologists/Psychotherapists for Future unterhalten. Ein Gespräch darüber, was die Psychologie mit der Klimakrise zu tun hat und wie wir Boomer*innen begegnen können, die die Erderwärmung nicht ernst nehmen.
Spätestens die jüngsten Ereignisse – die von Wassermassen zerstörten Kleinstädte in Deutschland und die brennenden Wälder auf der ganzen Welt – haben gezeigt, wie ernst es um die Erderwärmung steht. Die Wissenschaft ist sich einig, wir stecken mitten in einer Klimakrise. Nichtsdestotrotz wird die die Erderwärmung von vielen Politiker*innen als ein wenig akutes Problem abgetan. Bewegungen wie Fridays for Future werden von Freund*innen und Familienmitgliedern teilweise belächelt und die ernste Lage vielerorts verdrängt.
Die Initiative Psychologists/Psychotherapists for Future (Psy4F) möchte solche Verhaltensmuster aufgreifen und die Klimaresilienz fördern. Die Untergruppe bildete sich 2019 aus der etablierten Klimabewegung Fridays for Future heraus. Inzwischen engagieren sich international schon mehr als 1000 Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen in der Gemeinschaft und führen unter anderem Coachings, Vorträge, Konfliktmoderationen und Gesprächsrunden durch.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern hat sich im April diesen Jahres eine Regionalgruppe gegründet. Aktuell besteht der Lokalverband aus 10 Psychotherapeut*innen und Psycholog*innen. Was ist der Grund für die Mitglieder, sich bei Psy4F zu engagieren und welche Ziele verfolgen sie? Wir haben bei Susanne Nicolai, der Pressesprecherin von Psy4F MV, nachgefragt.
Zum Einstieg provokativ gefragt: Warum braucht es diese Untergruppe neben beispielsweise Scientists 4 Future? Was wollt ihr erreichen?
Die Klimabewegung ist vielfältig, und umso mehr gesellschaftliche Gruppen sich engagieren, desto besser. Wie viele andere sind wir im For-Future-Bündnis und sind regelmäßig im Austausch mit den Scientists und weiteren Gruppen. Unser Hauptziel ist die Förderung von Klimaresilienz, sowohl individuell als auch gesellschaftlich. Dazu gehört für uns, das Bewusstwerden der Klimakrise, den emotionalen Umgang damit sowie konstruktives Handeln im Umgang mit der Klimakrise zu fördern sowie Klima-Engagierte und -Gruppen zu unterstützen. Wir sehen uns als Teil der For-Future-Bewegung und stehen damit hinter den Forderungen der Fridays for Future.
Was genau hat der Klimawandel mit Psychologie zu tun?
Sehr viel. Der Klimawandel ist ein von Menschen verursachtes Problem und muss von Menschen angegangen werden. Da kommt die Psychologie ins Spiel: Zum einen können psychologische Erkenntnisse aus den vergangenen Jahrzehnten erklären, unter welchen Umständen Menschen ihr Handeln verändern und sich nicht in Verdrängungs- und Rechtfertigungsstrategien verwickeln. Zum anderen können psychotherapeutische Techniken angewandt werden, um mit Verlusten durch den voranschreitenden Klimawandel umgehen zu können. Es ist anzunehmen, dass psychische Gesundheit ein immer relevanteres Thema wird, wenn Folgen des Klimawandels zu Verzweiflung, Kontrollverlust und Überforderung führen.
Was bedeutet Psy4F für durchschnittliche deutsche Bürger*innen?
Die Klimakrise und ihre Folgen lösen bei Menschen unterschiedliche Emotionen aus: Trauer über den Verlust der Artenvielfalt, Sorge über die eigene Zukunft oder Wut über die Untätigkeit der Politik. All diese Emotionen sehen wir jetzt aktuell bei der Hochwasserkatastrophe. Als Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen können wir helfen, diese Emotionen zu verstehen und gezielt in Handeln umzuleiten.
An wen richtet sich eure Bewegung?
Wir richten uns an mehrere Zielgruppen. Psychologists and Psychotherapists for Future haben sich gegründet, um mit psychologischer und psychotherapeutischer Expertise einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise zu leisten, beispielsweise durch Beratungsangebote für Klima-Aktive. Psy4F Mecklenburg-Vorpommern bietet ebenfalls eine solche Beratung an, um die überwiegend jungen Menschen nicht alleine zu lassen. Auch Konfliktmediation und das Einbringen von Wissen über menschliches Erleben und Verhalten gehören zu unseren Aufgaben. Nicht zuletzt sind wir auch zur Vernetzung und zum Austausch für klimaengagierte Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen da.
Der Begriff „Klimaresilienz“ ist schon öfter gefallen – was genau bedeutet das?
Klimaresilienz bedeutet für uns, dass Menschen nicht in Verdrängungsmechanismen fallen, sondern den Ernst der Lage begreifen und mit den Emotionen umgehen können, die mit diesen Fakten einhergehen. Studien zeigen beispielsweise, dass Menschen aus ihrem Engagement für das Klima Selbstwirksamkeit und Hoffnung schöpfen können, ohne dabei die Folgen der Klimakrise kleinzureden.
Auch Klimaangst und -depression sind Begriffe, die einem in diesem Kontext oft begegnen. Was steckt dahinter?
Wenn angesichts der Klimakrise von „Klimaangst“ die Rede ist, geht es nach unserem Verständnis insbesondere um zwei Ebenen: Erstens die kognitive Ebene, also die Sorge um die eigene Existenz und die der anderen in einer sich verändernden Welt. Und zweitens die emotionale Ebene. Dabei geht es um die Furcht vor den konkreten Folgen der Klimakrise. „Klimaangst“ ist deshalb keine psychiatrische Diagnose. Erst wenn Besorgnis und Furcht überhandnehmen, ist die Entwicklung dysfunktionaler, lähmender Ängste im Sinne einer psychischen Erkrankung zu erwarten. Wir wollen den Fokus darauf legen, dass „Klimaangst“ oder damit verwandte Begriffe wie Klimadepression zuallererst eine adaptive Funktion haben. Das bedeutet: Alle Gefühle haben erst einmal eine Funktion. Die Frage ist dann, wie wir diese Gefühle in konstruktives Handeln umwandeln können.
Gespräche mit „Boomer*innen“ über die Klimakrise führen unserer Erfahrung nach oft ins Nichts. Habt ihr Tipps oder Strategien, wie wir mit älteren Generationen konstruktiv über die Klimakrise und die damit verbundenen Probleme in der Zukunft sprechen können?
Wir alle haben Werte und Einstellungen, die uns persönlich wichtig sind, und versuchen danach zu leben. Werden diese Werte angegriffen, so kommen wir sehr schnell in eine Abwehrhaltung. Der Schlüssel einer gelungenen Klimakommunikation ist es, herauszufinden welche Werte unserem Gegenüber wichtig sind. Dazu kommt gemäß der Terror-Management-Theorie, dass existentielle Bedrohungen oder Unsicherheiten dazu führen, dass Menschen ihre kulturelle Weltsicht ganz besonders verteidigen. Beispielsweise geschieht dies dadurch, dass Menschen mit konträren Meinungen negativer bewertet werden und man sich von diesen Menschen abgrenzen will. Der Schlüssel einer gelungenen Klimakommunikation ist es demnach herauszufinden, welche Werte unserem Gegenüber wichtig sind und auf diese einzugehen. Ich fand zum Beispiel ein Plakat von Churches for Future sehr passend, die mit dem Slogan „Schöpfung bewahren“ warben. Damit wird ein genuin christlicher Wert aufgegriffen und eine gemeinsame Gruppe hergestellt, von der sich die*der Adressat*in nicht abgrenzen will: Alle Menschen, Tiere und Pflanzen sind Teil der Schöpfung. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass solchen Menschen eher vertraut wird, die authentisch zugeben können, dass auch sie sich nicht in jeder Situation klimagerecht verhalten. Es kann also auch helfen, im Gespräch Bereiche zu nennen, die einem selbst umzusetzen schwer fallen. Damit vermeidet man, das Gefühl zu vermitteln, moralisch auf das Gegenüber hinabzuschauen.
Und wie sieht eure Arbeit konkret aus? Habt ihr schon Pläne für/in MV oder Greifswald?
Als Lokalgruppe sehen wir uns als zuständig für die hiesigen For-Future-Gruppen an. Auf Anfrage können wir Beratung oder Workshops zur Unterstützung anbieten. Wir planen zusammen Aktionen auf dem Klimaaktionstag in Schwerin am 04.09.2021 sowie zum nächsten Klimastreik am 24.09.2021 an verschiedenen Orten. In Greifswald ist für den Herbst ein Vortrag zusammen mit dem Fachschaftsrat Psychologie geplant.
Wer kann bei euch mitmachen und wie funktioniert das? Wo findet man euch?
Personen, die Psychologie studiert haben oder sich noch im Psychologiestudium befinden, können bei uns mitmachen. Wir treffen uns etwa einmal pro Monat online und besprechen aktuelle Vorhaben. Nach der Sommerpause wird das etwas häufiger, weil im Herbst mehrere Aktionen geplant sind. Wer neugierig ist, kann uns einfach eine Mail an mv@psychologistsforfuture.org senden, um uns kennenzulernen und mal reinzuschnuppern. Beratung für Aktive darf für uns nur anbieten, wer mindestens einen Diplom- oder Masterabschluss in Psychologie hat.
Wollt ihr sonst noch irgendetwas loswerden?
Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns über Mitstreiter*innen, die Lust haben, bei uns mitzuwirken. Zu guter Letzt ist es mir noch wichtig zu sagen: Noch können wir die Folgen des Klimawandels abmildern. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um aktiv zu werden.
Beitragsbild: NiklasPntk auf Pixabay
von Amely Schmidtke | 06.08.2020
Hier geht’s zur Bewerbung für die hier vorgestellten und alle weiteren NC-Studienfächer. (Frist: 20.08.20)
Zum Wintersemester 2020/21 werden an der Universität Greifswald vier neue Studiengänge eröffnet – der Studiengang „Lehramt an Grundschulen“, ein 6-semestriger Bachelor of Science „Psychologie“, das Beifach für Lehrämter „Bilinguales Lehren und Lernen“ und der Master „Theological Studies“. Wie für viele andere Studiengänge gilt auch für diese (außer für „Theological Studies“), dass eine Bewerbung noch bis zum 20. August möglich ist. Wer sich für diese Studiengänge interessiert oder einfach nur mehr über die Neuerungen erfahren möchte, bekommt hier die wichtigen Infos.
„Lehramt an Grundschulen„
In Mecklenburg-Vorpommern soll es ab kommendem Wintersemester zusätzliche 125 Plätze für den Studiengang Grundschullehramt geben. Es sollen somit zukünftig insgesamt 225 angehende Grundschullehrkräfte pro Jahr ausgebildet werden. Die Universität Rostock vergrößert dafür die Aufnahmekapazität für den bestehenden Studiengang um 50 neue Plätze und nimmt dann 150 Studienanfänger*innen auf. Die Universität Greifswald eröffnet den Studiengang Lehramt an Grundschulen für 75 Studierende.
Das Studium „Grundschullehramt“ an der Uni Greifswald soll in der Regel innerhalb von 10 Semestern mit dem Staatsexamen abgeschlossen werden. Insgesamt vier Fächer werden dabei studiert. Den Pflichtbereich bilden die Fächer Deutsch und Mathematik. Individuell können die Studierenden aus sieben weiteren Fächern wählen: Sachunterricht (wird empfohlen), Polnisch, Niederdeutsch, Englisch, Kunst und Gestaltung, evangelische Religion und Philosophieren mit Kindern.
Zugleich spielt natürlich die Bildungswissenschaft eine bedeutende Rolle. Grundschul-, Schul-, Sonder- und Medienpädagogik sowie Psychologie bilden einen weiteren festen Bestandteil des Studiums. Auch Themen wie Digitalisierung und Inklusion werden die Studierenden begleiten. Mehr zu den Inhalten findet ihr auf der Informationsseite zum Grundschullehramt sowie auf den Webseiten der einzelnen Fächer, die ihr hier findet. Darüber hinaus gibt es natürlich auch eine neue Prüfungs- und Studienordnung für den Studiengang Grundschullehramt.
Für Lehramt an Grundschulen gilt eine örtliche Zulassungsbeschränkung (NC). Neben der Abiturnote zählen aber auch einschlägige Erfahrungen in die Bewerbung ein. Angerechnet werden dabei abgeschlossene Berufsausbildungen mit Berufsbezug (bspw. Erzieher*in), Au-Pair-Aufenthalte und berufsbezogene Nebentätigkeiten. Wer das Studium aufnehmen möchte, muss sich im Bewerbungsportal der Universität Greifswald registrieren und anschließend den entsprechenden Antrag einreichen. Die Bewerbung ist auch hier noch bis zum 20. August 2020 möglich.
Es ist vorgesehen, dass die Studierenden einen Praxistag pro Woche in einer Grundschule in Greifswald oder Umgebung verbringen. Daher plant die Universität gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern ein Mentor*innen-Programm, bei dem Grundschullehrkräfte die Studierenden bei ihrer praktischen Tätigkeit begleiten und beraten. Dafür soll es zukünftig ein Kooperationsnetzwerk mit ca. 40 Grundschulen in MV geben.
Die Konzeption des Studiengangs hat die Verantwortlichen vor einige Herausforderungen gestellt, die in weniger als einem Jahr zu bewältigen waren. Tobias Hagedorn vom FSR Bildungswissenschaft sprach allerdings viel Lob für das innovative und attraktive Konzept aus. Der starke Praxisbezug und der dadurch früh entstehende Kontakt mit dem Berufsfeld, sowie die Möglichkeit beispielsweise Niederdeutsch zu belegen seien ein schönes Alleinstellungsmerkmal und ein großer Vorteil des Studiengangs an der Universität Greifswald.
Hier findet ihr weitere Informationen zum Studiengang „Lehramt an Grundschulen“.
Mehr über das Lehramtsstudium in Greifswald
FSR Bildungswissenschaften – Ansprechpartner für alle Lehramtsstudierende
Pressemitteilung der Universität Greifswald zum Grundschullehramt (mit weiteren hilfreichen Links)
„Psychologie“ – Polyvalenter Bachelor of Science (6 Semester)
Statt dem bisher 8-semestrigen Bachelorstudiengang wird ab dem Wintersemester 20/21 ein 6-semestriger Bachelor of Science „Psychologie“ an der Universität Greifswald angeboten. Er richtet sich an den Vorgaben des Gesetzes zur Reform der Psychotherapieausbildung (PsychThGAusbRefG) aus, das am 1. September in Kraft tritt. Der bisher angebotene Bachelorstudiengang über acht Semester wird auslaufen, eine Immatrikulation ist ab kommenden Wintersemester nur noch für den Studiengang über sechs Semester möglich. Diese Neuerung soll unter anderem dem Mangel an Psychotherapeut*innen in MV entgegenwirken.
„Das neu in Kraft getretene Psychotherapeutengesetz garantiert eine anspruchsvolle, zugleich wissenschaftsbasierte und praxisorientierte Ausbildung. Wir freuen uns, dass wir mit dieser erstklassigen Ausbildung in Psychotherapie zu einer besseren Versorgung im Land beitragen können.“
Prof. Dr. Johanna Weber, Rektorin der Universität Greifswald (Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, 15.07.2020)
Auch der bisher 2-semestrige Master of Science „Psychologie“ wird geplant zum Wintersemester 23/24 reformiert. Entstehen sollen zwei 4-semestrige Masterstudiengänge, von denen einer den Schwerpunkt auf Klinische Psychologie und Psychotherapie setzt und zur Approbation führt. Diese staatliche Zulassung wird benötigt, um im Gesundheitssystem selbstständig tätig zu sein. Für diejenigen, die Interesse an nicht-therapeutischen Berufswegen in der Psychologie haben, dient der zweite Masterstudiengang. Die Absolvent*innen des neuen, kürzeren Bachelorstudiengangs qualifizieren sich für diese geplanten Master.
Hier findet ihr weitere Informationen zum B. Sc. „Psychologie“ (6 Semester).
„Bilinguales Lehren und Lernen“ – Beifach für Lehrämter
Studierende des Lehramts an Gymnasien oder Regionalen Schulen können ab dem Wintersemester das Beifach „Bilinguales Lehren und Lernen“ wählen. Dieses Beifach richtet sich an alle, die in den Teilstudiengang Englisch (Hauptfach) in Kombination mit dem Teilstudiengang Geschichte, Geographie oder Kunst und Gestaltung (Hauptfach) eingeschrieben sind. Jedoch können auch Bewerber*innen, die diese Kombination nicht studieren, aber Kenntnisse der englischen Sprache auf C1-Niveau nachweisen, zugelassen werden. Auch hier gilt ein örtlicher NC mit Anrechnung weiterer qualifizierender Nachweise. Eine Aufnahme des Studiums ist nur im Wintersemester und nur aller zwei Jahre, beginnend ab WS 20/21, möglich.
Mit dem Beifach sollen vor allem fachspezifische Sprachkenntnisse gefestigt werden. Der bilinguale Sachfachunterricht wird in Deutschland nicht nur an internationalen und Europaschulen angeboten, sondern auch vermehrt an Gymnasien und Gesamtschulen sowie an Regionalen Schulen bedeutsam. Die Zusatzausbildung kann den Lehramtsstudierenden also neue Türen eröffnen. „Bilinguales Lehren und Lernen“ bietet letztlich nicht weniger als eine Möglichkeit für mehr interkulturelles Lernen. Absolvent*innen dieses Beifachs sind sind zweisprachig in Ihrem Fach methodisch ausgebildet und gezielt auf die Planung, Durchführung und Evaluation bilingualen Unterrichts vorbereitet.
Hier findet ihr weitere Informationen zum Beifach „Bilinguales Lehren und Lernen“ (Lehramt).
Außerdem gibt es eine eigene Informationsseite zum Beifach. Das dafür erstellte englischsprachige Video erklärt die Voraussetzungen, Inhalte und Möglichkeiten des Beifachs nochmals sehr anschaulich.
„Theological Studies“ – Master der Evangelischen Theologie
Auch ein Masterstudiengang zur Evangelischen Theologie ist neu an der Universität Greifswald. „Theological Studies“ kann in Vollzeit als Präsenzstudium innerhalb von zwei Jahren oder berufsbegleitend mit lediglich zwei Präsenzwochen pro Semester und einem E-Learning-Angebot drei Jahre lang studiert werden. Dabei bilden sechs Module den Kern des Theologiestudiums: Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte, systematische und praktische Theologie sowie Religionswissenschaften oder interkulturelle Theologie.
Der Studiengang richtet sich an Personen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium jenseits der Theologie mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung. Der Masterabschluss wird von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland und vielen weiteren Evangelischen Landeskirchen in Deutschland als vollwertige wissenschaftliche Qualifikation zur Vorbereitung auf den Pfarrdienst anerkannt.
Für diesen Studiengang ist eine Bewerbung für das Vollzeitstudium erst wieder für das Wintersemester 21/22 möglich. Dafür ist ein Zulassungsantrag in der Zeit vom 1. Dezember 2020 bis zum 1. Februar 2021 einzureichen. Das berufsbegleitende Format wird nur aller drei Jahre angeboten, also erst wieder zum WS 23/24. Die besonderen Zulassungsfristen werden damit begründet, dass die Bewerber*innen sechs bis neun Monate Vorlaufzeit für die Vorbereitung auf den Studiengang einplanen müssen. Das Studium setzt Kenntnisse über Bibelkunde, Altgriechisch und Althebräisch voraus. Die Universität Greifswald bietet in der Zeit zwischen Zulassung und Studienbeginn entsprechende Sprachkurse an. Kenntnisse über Bibelkunde werden im Rahmen des Zulassungsverfahrens geprüft.
Hier oder auch auf der Seite der Theologischen Fakultät findet ihr weitere Informationen zum Masterstudiengang „Theological Studies“.
Beitragsbild: Anja Ullmann, Pressemitteilung