Das moritz.magazin in der Printkrise: Das ändert sich 2024

Das moritz.magazin in der Printkrise: Das ändert sich 2024

Für Leser*innen des moritz.magazins wird sich dieses Jahr etwas ändern. moritz.medien-Geschäftsführerin Caroline Rock erklärt im Interview, was auf euch zukommt.

Printmedien sind in der Krise. Und die geht auch am Studierendenmagazin unserer Universität nicht spurlos vorbei. Die Auflage des moritz.magazins wurde in den letzten Semestern bereits heruntergefahren. Dieses Jahr musste die Geschäftsführung der moritz.medien aber eine noch härtere Entscheidung treffen. Geschäftsführerin Caroline Rock erklärt, was die Sparmaßnahmen für Leser*innen bedeuten.

webmoritz.: Hallo Caro! Zum Einstieg: Wie finanzieren sich eigentlich die moritz.medien?

Caro Rock: Der große Hauptteil unseres Budgets kommt von der Studierendenschaft. Die Haushaltsverhandlungen werden immer zum Ende des Jahres geführt. Zum Start des Jahres bekommen wir dann eine Info vom AStA-Finanzer, was ausgegeben werden kann. Womit wir auf der anderen Seite Geld verdienen, sind Anzeigen im moritz.magazin und im Semesterkalender. 

Und wie viel von diesem Jahresbudget ist dann speziell für das moritz.magazin verplant?

Also, die Produktion des Magazins ist bisher unsere größte Ausgabe. Danach kommen die Kosten, um den Laden am Laufen zu halten. Also Aufwandsentschädigungen für Ressortleitungen und Lektor*innen. Die Chefredakteur*innen und die Geschäftsführung werden extern vom AStA bezahlt, sie stellen also keine Ausgabe für die moritz.medien dar.

Jetzt hat die moritz.medien-Geschäftsführung verkündet, dass wir dieses Jahr Einsparungen vornehmen müssen. Warum kam es so weit?

Was unsere Finanzen seit ungefähr zwei Jahren extrem belastet, sind die Energiekosten und die Papierpreise. Die Druckkosten für das moritz.magazin sind seit 2022 um 10.000 Euro gestiegen!

Genauere Zahlen zu den Kosten des moritz.magazins oder dem Budget der moritz.medien sind hochschulöffentlich. Sie sollen hier nicht genauer beschrieben werden. Menschen mit einem Uni-Account können die Zahlen im Haushaltsplan einsehen. Der wird im Studierendenportal hochgeladen

Wie sehen diese Sparmaßnahmen jetzt konkret aus? Was ändert sich für moritz.magazin-Leser*innen?

Also grundsätzlich haben wir gedacht, es wäre sinnvoll, sich auf eine Sache festzulegen. Entweder du sparst oder du erhöhst deine Einnahmen. Die erste Maßnahme, die wir getroffen haben, war zu sagen, wir müssen jetzt für 2024 erst mal Ausgaben streichen. Wir streichen sie aber nicht komplett, die werden nur nicht gedruckt, sondern als E-Paper veröffentlicht …

Gedruckt werden dieses Jahr planmäßig die Ausgaben 166, 167 und die Erstiausgabe zum Beginn des Wintersemesters. Die anderen gibt es dann auf dem webmoritz. als PDF …

Genau. Wir hoffen aber jetzt Anfang des Jahres eine Strategie zu finden, dass doch noch Geld für eine vierte gedruckte Ausgabe zusammenkommt. Mit dieser Maßnahme haben wir jetzt aber schon mal einen ordentlichen Batzen Geld eingespart. Das macht einfach super viel aus, die Hälfte des Problems ist damit schon mal gelöst. Aber natürlich ist das trotzdem keine einfache Entscheidung. Das Magazin soll auf jeden Fall bestehen bleiben, es ist nur die Finanzierung, die gerade durch die Decke schießt.

Habt ihr über andere Sparmaßnahmen nachgedacht?

Wir finanzieren momentan Sachen wie die Campus Medien Tage [ein Treffen vieler Campus-Medien aus ganz Deutschland; Anm. d. Red.] und Glashagen [ein Weiterbildungs- und Teambuilding-Wochenende für Mitglieder der moritz.medien; Anm. d. Red.]. Das sind Sachen, die meiner Meinung nach echt zu Gemeinschaft beitragen. Und zu diesem deutschlandweiten Netz aus Studi-Medien, was super, super wichtig ist für uns. Man lernt viel voneinander und inspiriert sich. Da haben wir uns jetzt trotzdem die Frage gestellt, ob wir das weiterhin finanzieren können. Also zu den Campus Medien Tagen zahlen wir die Fahrtkosten – da wurden uns letztes Jahr Fahrkostenanträge eingereicht, die die 100 Euro weit überschritten haben. Das geht halt jetzt nicht mehr. Man kann auch mit dem 49-Euro-Ticket zu den Treffen fahren.

Eine weitere Sache, die wir diskutiert haben: Was ist mit Redaktionsaufträgen? Also, wir hatten jetzt gerade den Fall, dass jemand von moritz.tv für einen Dreh irgendwohin fährt. Da haben wir uns jetzt erst mal auf eine sehr harte Linie geeinigt, um in den ersten Monaten des Jahres einen Überblick zu bekommen, wie viel das ins Gewicht fällt.

Die Druckkosten lösen den größten finanziellen Druck aus. Was könnte man da machen?

Wir hatten Anfang des Jahres ein Treffen mit unserer Druckerei, und deren Chef, Herr Panzig, ist absolut für uns da und unterstützt uns. Wir haben wirklich lange geredet und haben unsere Lage geschildert. Am Ende waren wir uns einig, dass wir die Geschäftsbeziehung behalten wollen. Es ist einfach regional, er unterstützt uns, das funktioniert. Aber ich hab natürlich auch andere Angebote eingeholt. Wenn das so teuer ist, muss ich gucken, was der Markt hergibt.

Wir können auch in Polen drucken lassen. Was man da bekommt, ist dann eventuell nicht so klimagerecht wie hier. Das ist nicht die gleiche Unterstützung. Man hat nicht die gleiche Beziehung zur Druckerei. Und dann ist das natürlich eine Grundsatzdebatte, ob man es unterstützen will, dass solche Sachen outgesourct werden und in anderen Ländern produziert wird. Schlussendlich haben wir uns mit Herrn Panzig geeinigt, dass er jetzt neue Angebote ausarbeitet und wir dann schauen, wie es weitergeht.

Gibt es Optionen, die Einnahmen der moritz.medien zu erhöhen?

Wir wollen die Einnahmen erhöhen, soweit es möglich ist. Also neue Anzeigen-Kunden an den Start bringen und die dann mehr einbinden. Oder Sponsorings einholen. Das gab es bisher nicht oft in der Geschichte der moritz.medien, das letzte Sponsoring ist vielleicht zehn Jahre her. Zum Schluss bin ich sehr froh über unseren Alumni-Verein. Den haben wir letztes Jahr gegründet und ich weiß noch, dass wir darüber geredet haben: Der ist unter anderem auch dafür da, dass er in schlechten Zeiten irgendwie aushelfen kann – im Notfall mal ein Magazin bezahlt. Das gibt einem schon sehr viel Sicherheit, dass wir mit diesen Problemen nicht komplett allein sind.

Sind moritz.tv oder der webmoritz. auch von den Sparmaßnahmen betroffen? Die laufenden Kosten für die beiden Redaktionen sind ja wahrscheinlich geringer als die des moritz.magazins.

Nein, die sind nicht betroffen. Also der webmoritz. hat gar keine laufenden Kosten. Selbst wenn wir zum Beispiel eine Buchrezension schreiben und das Buch besorgen müssen, haben wir immer einen guten Draht zu den Verlagen. So können wir die Bücher häufig kostenlos bekommen. Tv ist tatsächlich auch absolut im finanziellen Rahmen.

Perspektivisch: Pegelt sich die Situation fürs Magazin bei drei gedruckten Ausgaben im Jahr ein?        

Das Ziel ist es, dieses Jahr radikal einzusparen. Und dann werden wir sehen, was wir nächstes Jahr leisten können. Ich bin eigentlich optimistisch, dass es 2025 möglich ist, die Magazinzahl wieder hochzufahren.

Um zu sparen, gibt es bei Tageszeitungen den Trend, dass Print- und Onlineredaktion zusammengelegt werden. Redakteure schreiben Artikel „für online“ und sogenannte Blattmacher ziehen dann die wichtigsten Artikel in die Printausgabe. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ob das eine Option für die moritz.medien wäre?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist das keine Option. Man muss sagen, dass die Redaktionssitzung des Magazins sehr gut besucht ist. Und das nimmt auch nicht ab. Die Leute kommen und es sind so viele Redakteur*innen da, dass man extra Stühle aus den anderen Zimmern an den großen Redaktionstisch bringen muss.

Wir merken das auch in der Erstiwoche. Wenn wir da die Woche unser Programm fahren, erklären, was wir machen, was man bei uns lernen kann und so weiter, und dann kommt zum mediencafé irgendwie niemand – dann könnte man die Redaktionsstruktur hinterfragen. Das ist bisher aber nicht der Fall. Wir haben jedes Semester Leute, die sagen: „Ich will zum Magazin!“ Das ist einfach etwas anderes. Das war auch bei mir damals so. Ich hatte dann das gedruckte Magazin in der Hand, habe es aufgemacht und über meinem Artikel stand dann mein Name. Das hat einfach noch mal einen anderen Effekt. Klar, abschließend kann man sagen: Print stirbt aus, aber es ist noch nicht tot. Es ist immer noch schön.

Vielen Dank für das Gespräch.

Dieses Interview erschien als gekürzte Version im moritz.magazin 167. Hier findet ihr die ganze Ausgabe.

Beitragsbild: moritz.magazin / Collage von Robert Wallenhauer

Wir gründen den moritz.alumni!

Wir gründen den moritz.alumni!

Es gibt Neuigkeiten. Nach jahrelangen Überlegungen ist es nun so weit: Wir gründen einen Alumniverein für die moritz.medien! Dieser soll ein Netzwerk für alle moritz.menschen schaffen. Hierbei ist es nicht wichtig, ob Du gerade ein aktiver Teil unserer schönen Redaktionen bist oder vor 20 Jahren Dein Studium abgeschlossen und bei den moritz.medien aufgehört hast. Jede*r ist herzlich willkommen!


Ein Alumniverein ist ein Zusammenschluss von ehemaligen sowie aktiven Mitgliedern einer Institution, in unserem Fall der moritz.medien. Dieser Zusammenschluss stellt ein Netzwerk dar, von dem alle ordentlichen Mitglieder in Zukunft (nicht finanziell) profitieren können sollen.
Selbstverständlich kann eure Mitgliedschaft in diesem Verein einfach nostalgischen Wert haben. Das wollen wir natürlich unterstützen und geben einen Anlass, den moritz.spirit aufrechtzuerhalten. Wir planen mindestens ein Treffen im Jahr in Greifswald, an dem wir uns alle wiedersehen und uns austauschen können. Der große Nutzen soll in der Vernetzung untereinander und der schönen Zeit miteinander liegen.
Außerdem verstehen wir uns als gemeinnütziger Verein, der seine Aufgabe vor allem darin sieht, die aktiven Mitglieder der moritz.medien zu fördern. Wir alle kennen es: Es gibt immer viele Leute mit zahlreichen schönen Ideen, aber meistens hat es leider weder genug Menschen mit ausreichend Zeit, um diese verwirklichen zu können, noch die finanziellen Mittel, die notwendig sind. Seien es Workshops, Veranstaltungen oder »Vitamin B«: Die moritz.alumni wollen tatkräftig unterstützen. 
Außerdem kommt selbstverständlich die Stärkung der Autonomie der moritz.medien auf die Liste von Aufgaben, die wir uns geben wollen. In vielen Punkten (auch finanziellen) sind wir stark abhängig von der Hochschulpolitik, weshalb es vorkommt, dass wir Projekte nicht durchführen können. Auch hier wollen wir tun, was wir können, um den moritz.medien mehr Spielraum in ihren Ideen geben zu können.

Hast Du Interesse daran, uns bei diesem Projekt zu unterstützen? Dann komm zu unserer Gründungsversammlung! Diese findet am 18. Juli 2023 um 16 Uhr in unserer Redaktion statt (Rubenowstraße 2b). Wir freuen uns auf so viele moritz.menschen wie möglich!

Beitragsbild: moritz.medien

Ab zum medien.café!

Ab zum medien.café!

Ein neues Semester hat begonnen. Neue Studierende haben ihren Weg nach Greifswald gefunden und alte Studierende sind aus dem Urlaub, von den Eltern und aus der vorlesungsfreien Zeit zurückgekommen. Wie jedes Semester findet nicht nur der Markt der Möglichkeiten statt, auf dem ihr euch über Initiativen und Vereine informieren könnt – auch unser medien.café findet traditionell wieder statt. Kommt vorbei und lernt uns kennen!

An diesem Samstag (15.04.2023) habt ihr wieder die Chance uns, die moritz.medien, kennenzulernen. Erfahrt mehr über unsere Redaktionen, unsere Arbeit und vor allem: eure Möglichkeiten bei uns! Dabei ist es egal, ob ihr neu in Greifswald seid oder vielleicht schon etwas länger in unserer Hansestadt studiert.

Beim medien.café bekommt ihr jedoch nicht nur die Möglichkeit, einen Überblick über unsere Arbeit zu erhalten. Ihr könnt selbstverständlich eure Fragen loswerden oder einfach mit den Chefredaktionen, der Geschäftsführung und Redakteur*innen der verschiedenen Redaktionen ins Gespräch kommen. Beginnen werden wir um 14 Uhr im Seminarraum 2 in der Rubenowstraße 2B. Danach geht es in unsere Redaktionsräume auf Kuchen, Kaffee, Kekse und Tee.

Falls ihr schon einmal einen kleinen Einblick in unsere Arbeit bekommen wollt, klickt doch einfach einmal durch die aktuelle moritz.magazin-Ausgabe oder schaut euch Videos von moritz.tv an. Wenn ihr es bis hier her geschafft habt, dann seid ihr auch schon auf den webmoritz. aufmerksam geworden. Lest doch einfach einmal in die letzten Beiträge hier auf der Website hinein. Falls ihr die moritz.medien ein wenig hinter den Kulissen kennenlernen wollt, könnt ihr euch auch durch unseren Instagram-Kanal klicken.

Wir freuen uns auf euch!

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? medien.café der moritz.medien (das sind wir!)
Wann? Samstag, den 15.04.2023, um 14 Uhr (s.t.)
Wo? Rubenowstraße 2B, Seminarraum 2

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Das moritz.magazin Nr. 151 ist da!

Das moritz.magazin Nr. 151 ist da!

In unserer 151. Ausgabe gibt es viel zu entdecken und eure Augen täuschen euch nicht — wir haben tatsächlich das gesamte Forum für HoPo-Themen freigeräumt. Unsere anderen Ressorts sind deshalb umso abwechslungsreicher.

Mit dem moritz.magazin Nr. 151 könnt ihr einige der größten HoPo-Desaster der letzten Jahre nochmal durchleben, euch durch Paywalls in der Wissenschaft kämpfen, die Perspektive vom Nordischen Klang-Künstler Antti Paalanen einnehmen, über die historische Verwicklungen des Futurismus grübeln, euch nochmal dem Problem Gewalt gegen Frauen stellen, über Tapir und die Uni.Doku schmunzeln, tapfer im moritzel das Buch Zwischen Hafen und Horizont von Michael North oder einen 10€-Greifswald-Gutschein gewinnen und sehr viel mehr — schaut also mal rein!

Ältere Ausgaben gibt es übrigens weiterhin zum Durchstöbern auf unserer Archivseite.

Eure moritz.magazin-Redaktion

Beitragsbild: Anna Luise Munsky

150x moritz.magazin

150x moritz.magazin

Die 150. Ausgabe des moritz.magazin ist online und vollgestopft mit toller journalistischer Arbeit von einem Haufen hoffnungsvoller Anwärter*innen auf Jobs in der Lügenpresse. Diese Jubiläumsausgabe ist kein Aprilscherz, sondern purer Lesegenuss.

Die Themen dieser Ausgabe sind diverser als die politischen Herausforderungen des*der zukünftigen Kanzler*in. Neben einer wenig hilfreichen Anleitung zur Benutzung von BBB und den verzweifelten Versuchen einiger Möchtegern-Fotograf*innen gibt es auch Rezepte, eine Prokrastinationsseite, einen Kommentar zur Club-Kultur in der Pandemie sowie mehrere Rezensionen und Interviews mit interessanten Personen aus Greifswald und der Universität.

Die Redaktion des moritz.magazins wünscht euch unterhaltsame Stunden mit der neuen Ausgabe!