Lauschen, schunkeln, tanzen: Die Fête de la Musique in Greifswald

Lauschen, schunkeln, tanzen: Die Fête de la Musique in Greifswald

Am Dienstag, den 21. Juni, findet auf der ganzen Welt die Fête de la Musique statt. Was euch in Greifswald an diesem Tag erwartet, erfahrt ihr hier.

17 Stunden. So viel Zeit liegt am 21. Juni zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Die Sommersonnenwende bietet Anlass zum Feiern, dachte sich der französische Kulturminister Jack Lang, als er 1981 die Fête de la Musique ins Leben rief. Inzwischen zelebrieren mehr als 500 Städte inner- und außerhalb Europas jedes Jahr am 21. Juni das Fest der Musik. Straßenmusiker*innen, Profis, Amateur*innen – sie alle vergnügen für diesen Tag die Straßen ihrer Stadt.

Auch in Greifswald spielt am nächsten Dienstag die Musik. Zusammen mit verschiedenen Initiativen hat das Greifswald International Students Festival e.V. (GrISTuF) „Musik für alle – umsonst & draußen“ geplant. Verschiedene Bühnen mit vielfältigen Künstler*innen in der ganzen Stadt laden musikwütige Menschen zum Lauschen, Schunkeln, Zappeln und Hopsen ein.

Bei einem Bummel quer durch die Stadt können Interessierte die Hauptbühne an der STRAZE, die Teppichbühne am klex und den Innenhof des St. Spiritus erkunden. Auch die Musikschule Greifmusic, das radio 98eins und die Kunstwerkstätten sowie die Musikfabrik bieten buntes Programm. An der Mensa am Wall beschallt die Musikfabrik und auch in der Brinke präsentieren Künstler*innen ihr Talent. Selbst der Döner kann am Dienstag zu besonderen Klängen verputzt werden, denn beim Bagdad Drehspieß gibt es ebenfalls Live-Musik. In der Schwalbe findet außerdem eine Fete für Kinder statt. Auch etwas außerhalb vom Greifswalder Zentrum wird der Tag zelebriert: In Ladebow legen auf dem Projektgelände der Heilen Welt verschiedene DJ auf. Wer nach vielen Stunden voller Musik noch keine wunden Füße und klingende Ohren hat, kann anschließend zu den Geokellern schlendern. Mit einer Aftershowparty ab 22 Uhr wird dort dem Sonnenuntergang und der kürzesten Nacht des Jahres entgegengetanzt.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Fête de la Musique in Greifswald
Wann? Dienstag, den 21. Juni, ab 14 Uhr
Wo? Draußen, in der ganzen Stadt
Programm? Das gesamte Programm findet ihr auf der Seite zur Fête beim GrIStuF e.V.

Beitragsbild: Presse GrIStuF e.V.


web.woche 20. Juni bis 26. Juni

web.woche 20. Juni bis 26. Juni

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Maret Becker, Lilly Biedermann, Juli Böhm und Nina Jungierek

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für Euch

Veranstaltungen

  • Was? Führung: „Der Klostergarten im Frühsommer“ mit Anett Stolte
  • Wann? Donnerstag, 23.06.2022, 17 Uhr
  • Wo? Pommersches Landesmuseum
  • Kosten? 5 Euro
  • Was? Workshop: Aquarell im Arboretum
  • Wann? Samstag, 25.06.2022, ab 10 Uhr
  • Wo? Arboretum
  • Kosten? 35 Euro, ermäßigt 30 Euro
  • Anmeldung? Unter der Telefonnummer 03834 85364444 oder über st.spiritus@greifswald.de vorzunehmen.

      Neuigkeiten

      • Die Musikschule Greifmusic wird 10 Jahre alt und bietet euch eine ganze Festwoche mit musikalischen Veranstaltungen. Mittwoch findet ein Klassik Open Air, Donnerstag dann ein Jazz & Folk Open Air und Freitag ein Rock Open Air statt. Am Samstag wird es einen kompletten Festtag geben.
      • Im Koeppenhaus ist derzeit die Wanderausstellung der Internationalen Jugendbibliothek München mit dem Titel „Guten Tag, lieber Feind!“ zu sehen.
      • Im Kulturfenster in der Langen Straße 75 zeigt bis Mitte Juli die gemeinsame Ausstellung der Kindertagesstätten aus Greifswald und der polnischen Partnerstadt Goleniów mit dem Titel „Wie Greifswald zu seinem Namen kam“.

      Altigkeiten

      Veranstaltungen

      • Was? Stichwahl OB-Wahl
      • Wann? Sonntag, 26.06.2022, 8:00 bis 18:00 Uhr
      • Wo? in deinem Wahllokal (steht auf der Wahlbescheinigung)

            Neuigkeiten

            • Am Sonntag, 26. Juni, geht die OB-Wahl in die nächste Runde. Da es nämlich beim ersten Wahlgang zu keiner Mehrheit kam, kommt es zur Stichwahl zwischen Dr. Stefan Fassbinder und Prof. Dr. Madeleine Tolani. Beim ersten Wahlgang erhielt Dr. Stefan Fassbinder 48,54 Prozent der Stimmen. Prof. Dr. Madeleine Tolani kam auf 33,14 Prozent. Falls ihr euch noch nicht sicher seid, wen ihr wählen wollt, hilft euch eventuell der Ticker von der Podiumsdiskussion am 2. Juni weiter. Und ganz wichtig: GEHT WÄHLEN!!!
            • Vom 17. Juni bis zum 26. Juni sind noch die Klimaaktionswochen „GreifsWandel“ in Greifswald. Als zentralen Ort gibt es ein Camp, in dem Workshops und Vorträge zu allen möglichen Bereichen angeboten werden. Gemeinsam soll herausgefunden werden, wie wir miteinander umgehen wollen und wie wir eine nachhaltige Gesellschaft gestalten können. Auf ihrer Website findet ihr das gesamte Programm.

            Altigkeiten

            • Es eröffnete am Freitag, dem 3. Juni ein neuer Regionalladen + Café im Koeppenhaus. Allerdings nur temporär bis zum Freitag, dem 1. Juli.
            • Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
            • In Greifswald wird das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. An insgesamt zehn Stationen im gesamten Stadtgebiet können ab sofort 90 Fahrräder ausgeliehen werden. Derzeit stehen Fahrräder am Bahnhof, vor dem Rathaus, am Museumshafen, am Domcenter, am Nexö- sowie Hansering-Parkplatz, am Biotechnikum, an der Jugendherberge, am Parkplatz Makarenkostraße und an der Wiecker Brücke bereit. Diese sollen mittelfristig auf 30 Stationen mit bis zu 250 Rädern ausgeweitet werden. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Ab 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.

            Veranstaltungen

            Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr auf hier aufgelistet.

            • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
            • Wann? Montag, 20.06.2022, 20:15 Uhr
            • Wo? Seminarraum 027, Wollweberstraße 1
            • Was wird besprochen? Unter anderem werden Blutspende, das Sommerfest der Rektorin und die Ersti-Woche im WiSe 2022/23 besprochen
            • Was? Sitzung der AG Politische Bildung
            • Wann? Dienstag, 21.06.2022, 19 Uhr
            • Wo? AStA-Konferenzraum, Friedrich-Loeffler-Straße 28
            • Was wird besprochen? Unter anderem wird die Podiumsdiskussion zur OB-Wahl vom 02.06. nachbesprochen
            • Was? Sitzung der Fachschaftskonferenz
            • Wann? Mittwoch, 22.06.2022, 18 Uhr
            • Wo? Hörsaal Rubenowstraße 2b
            • Was wird besprochen? Unter anderem werden FSRO-Satzungsänderungen und die Büros der FSR besprochen.

              Neuigkeiten

              • Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.

              Hochschulpolitik und Universitäres:

              • Es gibt noch Restplätze für ein Auslandssemester im Sommersemester 2023. Bis zum 20.06 könnt ihr euch auf freie Plätze im Erasmus und weltweit bewerben.
              • Es werden für den Zeitraum vom ca. 30./31.07. bis zum 27./28.08. noch freie Zimmer zur Miete für Summer School-Teilnehmende gesucht. Unter greifswaldsummer@uni-greifswald.de könnt ihr euch melden, falls ihr was frei habt.
              • Bei der letzten StuPa-Sitzung wurden bereits einige AStA-Referate besetzt. In diesem Artikel findet ihr alles rund um die Wahl und die noch offenen Positionen.
              • Hier kommt ihr zur aktuellen Ausgabe des Rektoratsforums, bei dem Prorektorin M.A. Hartmann einige aktuelle Veranstaltungsreihen vorstellt und nochmals zum Spenden für das Ukraine-Stipendium aufruft.

                Ukraine:

                • Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
                • Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
                • Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: „Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.“

                  Corona:

                  • Wie der Krisenstab mitteilte, findet das Sommersemester in Präsenz statt. Sowohl die Maskenpflicht, als auch die Abstandsregelung finden keine Anwendung mehr. Dennoch empfiehlt der Krisenstab weiterhin das Tragen von Masken.
                  • Im Falle eines positiven Tests wird gebeten, freiwillig eine Meldung an den Krisenstab abzugeben, damit das Infektionsgeschehen an der Universität weiter nachverfolgt werden kann.
                  • Bedenken wegen der Impfung? Die Initiative „Gemeinsam für psychische Gesundheit“ hat ein diskretes psychologisches Beratungs- und Unterstützungsangebot entwickelt. Bei Interesse könnt ihr euch per Mail an gemeinsampsychischgesund@uni-greifswald.de wenden.

                      Altigkeiten

                      • Zum kommenden Wintersemester wird an der Philosophischen Fakultät in Kooperation mit der Universität Szczecin der Double-Degree-Studiengang „Lehramt Deutsch-Polnisch binational“ eröffnet. Damit werden Lehrämter ausgebildet, die Deutsch und Polnisch als Erst- sowie als Fremdsprache unterrichten können.
                      • Expert*innen des Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald und des Länderzentrums für Niederdeutsch in Bremen kooperieren, um das Lernen von Plattdeutsch zu stärken. Alles weitere zu dem Vorhaben lest ihr in dieser Medieninformation der Universität.
                      • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
                      • Bei der Senatssitzung im Februar wurden Hennis Herbst als studentischer Prorektor und Prof. Dr. Ralf Schneider als Nachfolger von Prof. Dr. Lars Kaderali für das Amt der Prorektors der Bereiche Forschung, Digitalisierung und Transfer gewählt. In diesem webmoritz.-Artikel könnt ihr euch über Hennis und seine Pläne für seine Amtszeit informieren.
                      • Auf dieser Uni-Website könnt ihr die Selbstlernplätze der Universität einsehen und euch bei Bedarf anmelden.

                       

                       

                       

                       

                      Veranstaltungen

                      Neuigkeiten

                      • Unter dem Motto „FerienLeseLust – Lesen tut gut“ beginnt am 20. Juni 2022 der Lesesommer in der Greifswalder Stadtbibliothek. Viele neue spannende Bücher stehen für die Schüler der Klassenstufen 4 bis 6 bereit, um in den Sommerferien gelesen zu werden.

                      Altigkeiten

                      • Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr findet in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
                      • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
                      • Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
                      • Der Greifswalder Jugendstadtplanwelcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.

                       

                      Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

                      Beitragsbild: Julian Schlichtkrull

                      Hol Luft, Emma – The Prom. Eine Rezension

                      Hol Luft, Emma – The Prom. Eine Rezension

                      Alleine am Rand der Bühne und zur Hälfte im Halbschatten verborgen steht Emma da, gekleidet in eine schlichte orangene Jacke, eine gerade geschnittene Jeans und bereits etwas ausgetretene Turnschuhe. „Hol Luft, Emma“, singt sie, anfangs noch ganz leise und zerbrech­lich, dem Publikum entgegen, und macht mit diesen Worten auch sich selbst Mut. Denn Emma hat sich vor Kurzem geoutet und damit nicht nur die Abneigung ihrer Mitschüler*innen und deren Eltern auf sich gezogen. Sie könnte durch eben dieses Outing auch den gesamten Abschluss­ball ihrer Klassenstufe in Gefahr gebracht haben. Nur wegen des Wunschs nach einem einzigen Tanz mit dem Mädchen, das sie liebt.

                      Das Musical The Prom – Der Abschlussball, das derzeit im Kaisersaal des Greifswalder Theaters aufgeführt wird, basiert auf dem Stück von Chad Beguelin (2016) und der anschließenden Netflix-Verfilmung (2020). Die Greifswalder Aufführung beeindruckt in erster Linie durch ihre Schlichtheit. Die Bühne ist nur dezent gestaltet – wo wir uns befinden symbolisieren nur ein Spind oder ein Tisch oder vier Bürostühle, die allesamt schnell auf- und abgebaut und hin und her geschoben werden können. Gefühle entstehen vor allem durch die Abwesenheit von großen Effekten und durch das Spiel mit Licht und Dunkelheit, mit den Farben. Und The Prom beeindruckt durch seine Nahbarkeit. Denn der gesamte Cast besteht selbst aus Schüler*innen, denen man abkauft, dass sie verstehen, worüber sie dort sprechen und singen. Die Neunt- bis Zwölftklässler*innen des Jahn-Gymnasiums wissen, was es bedeutet, seinen Platz in der Schubladenwelt finden und behaupten zu müssen, mit der Angst im Hinterkopf, möglicherweise abgelehnt zu werden, von Gleichaltrigen, den Eltern oder vielleicht sogar der ganzen Gesellschaft.

                      Von Fremdbestimmung und Eigeninitiative

                      Unterstützt wird Emma bei ihrem Kampf vom Schulleiter und vier etwas in die Jahre gekommenen Broadway-Schauspieler*innen. Es wirkt ein wenig befremdlich und erinnert beinahe an die alltäg­liche Bevormundung queerer Leute durch nicht-queere Menschen, wenn die Vier ohne Absprache mit Emma für die Schülerin sprechen und handeln. Aber wie so vieles im echten Leben ist auch das Stück ein Prozess. Und so merkt Emma gerade durch die Fehler ihrer Schutzengel-Diven, dass sie anfangen muss, für sich selbst zu sprechen. Wir dürfen sie dabei begleiten, wie sie zunehmend ihre eigene Stimme findet, und auf diesem steinigen Weg nicht nur sich selbst, sondern auch ihren eigentlichen Helfer*innen hilft – sie selbst zu sein, Mut zu haben, für sich einzustehen. Und ein Stück weit hilft sie damit auch uns Zuschauer*innen.

                      Dabei ist es keinesfalls Emmas Anliegen, diese Bürden auf sich zu laden und der Welt – oder zumindest dem vor Wut kochenden Elternrat – entgegenzutreten. „Ich will keinen Aufstand machen, bin zum Vorbild nicht gemacht“, singt sie und klammert sich dabei verzweifelt an die Hände ihrer Freundin. Und während die Eltern den Ball um jeden Preis verhindern wollen und mit dem Finger auf diejenigen zeigen, die auch für Emma einen Ball fordern, und sich damit gegen das Recht der freien Wahl ein diskriminierendes Arschloch zu sein stellen wollen, steht Emma auf der anderen Seite der Bühne und sagt in einer fast schon absurden Einfachheit: „Ich möchte doch nur zum Abschlussball gehen.“

                      Die Komik in der Absurdität des Tragischen

                      Solche Gegenüberstellungen zweier Situationen in der gleichen Szene durchziehen das Stück wie ein roter Faden. Sie verdeutlichen die Ungerechtigkeit und die Hilflosigkeit, wenn man als Einzelne*r gegen alle anderen steht. Und genau diese Ungerechtigkeit ist es, die im Publikum immer wieder teils Unverständnis, teils eine unangemessen wirkende Belustigung auslöst. „Das ist ein Albtraum“, sagt Emma, und ihr Schulleiter erwidert trocken: „Das ist kein Albtraum. Aus einem Albtraum kannst du aufwachen“, und so aus der Ferne betrachtet kann man lachen über diese Worte. Hier im Publikum ist es ja immerhin auch geradezu lächerlich, dass ein erwachsener Mann nur wegen seines Outings seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter haben könnte, von hier aus sieht es absurd komisch aus, wenn die schillernden Broadway-Schauspieler*innen inmitten der schwarzgekleideten Masse stehen, von Akzeptanz singen und dabei von den genervten Monstertruck-Fans ausgebuht werden, die doch eigentlich nur den Sport sehen wollen.

                      Diejenigen, die solche Szenen aus dem eigenen Alltag kennen, haben aber hingegen vielleicht kein Lachen auf den Lippen, sondern Tränen in den Augen. Man schaut sich einen Moment im Publikum um, blickt in die vielen erheiterten Gesichter, wird zum Nachdenken angeregt. Warum kommt uns Diskriminierung und Ausgrenzung auf der Bühne so absurd und lächerlich vor? Warum können wir hier im Publikum ihre absolute Sinnfreiheit erkennen? Warum gelingt uns das im echten Leben so oft nicht, obwohl es doch täglich direkt in unserer Mitte geschieht?

                      Ein amerikanisches Musical?

                      Denn wer regelmäßig nach Neuigkeiten über die LGBTQ+-Community schaut, stolpert andauernd darüber: Im Land der Glorreichen und Freien wurde wieder ein Gesetz gekippt, hat wieder eine weitere Minderheit ihre Rechte verloren. Ob es das im März verabschiedete Don’t say gay bill Floridas ist, nach dem Erzieher*innen und Lehrkräfte gegenüber Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter nichts mehr erwähnen dürfen, das gleichgeschlechtliche Liebe oder trans*-Identitäten andeuten und damit Kinder frühsexualisieren könnte (keine Sorge, Genderparties und Trickfilm-Küsse zwischen Disneyprinz und -prinzessin sind selbstverständlich weiterhin erlaubt). Oder ob es die verschiedenen Gesetze der Südstaaten sind, die alle bereits in diesem Jahr beschlossen wurden und unter anderem Eltern und Lehrkräften mit bis zu 10 Jahren Gefängnis drohen, wenn diese ihren trans*-Kindern helfen wollen, sich in ihrem Körper wohler zu fühlen. Auch der reale Fall McMillen v. Itawamba County School District, auf dem The Prom beruht und bei dem einer Schülerin die Teilnahme an ihrem eigenen Abschlussball verweigert werden sollte, nur weil sie ihre Freundin als Begleitung mitbringen wollte, ist gerade einmal 12 Jahre her, und auch wenn dieser Prozess große Medienaufmerksamkeit erhielt, ist er bei Weitem kein Einzelfall.

                      Aber das ist ja nur Amerika, nicht wahr? In Deutschland dürfen wir immerhin schon seit nun fast 5 Jahren unsere gleichgeschlechtlichen Partner*innen heiraten (zur besseren Anschaulichkeit: die „Ehe für Alle“ ist damit vom Anfang der Coronapandemie genauso weit entfernt wie wir heute), und seit bereits etwas mehr als 10 Jahren kann ich theoretisch mein Geschlecht im Ausweis ändern lassen, ohne zwangssterilisiert zu werden. Großartig! Und trotzdem wirkt die Rhetorik des Elternrats an Emmas Schule nur allzu vertraut. Denn sie wird noch immer zahlreich genutzt, auch hier. Es ist erschreckend, wenn man ohnmächtig wie Emma und ratlos wie zwischen all den lachenden Zu­schauer*innen dabei zusehen muss, wenn die Partei dieBasis, die erst am vergangenen Sonntag in der Greifswalder OB-Wahl auf mehr als 8 Prozent aller Stimmen kam, in ihren Artikeln sichtbar queere Menschen als „extremste Beispiele“ beschimpft und im gleichen Atemzug glaubt, für „unauffälli­gere“ queere Menschen sprechen zu können, die sich angeblich von all jenen „von der Realität weit entfernten“ Individuen angegriffen fühlen. Würden wir über diese Art der Diskriminierung auch lachen, wenn wir sie mit genug Distanz auf der Theaterbühne sehen würden?

                      The Prom – Der Abschlussball wird noch drei Mal im Kaisersaal aufgeführt, an diesem Donnerstag, Freitag und Samstag. Gespielt von Schüler*innen des Jahn-Gymnasiums ist es sicherlich ein Stück, dass in erster Linie Freund*innen und Familie in den Theatersaal lockt, aber das sollte es nicht sein. Denn Emmas Geschichte ist nicht nur aus der Begeisterung einer Gruppe von Jugendlichen für eine Netflix-Adaption entstanden, sondern aus der Realität unserer Gesellschaft. Und es ist eben diese Nähe zu unseren eigenen Erfahrungen von Diskriminierung – egal welcher Art –, die das Stück für das ge­samte Publikum so fühlbar macht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

                      Das Wichtigste auf einen Blick:

                      Was? Musical The Prom – Der Abschlussball
                      Wann? Donnerstag, Freitag, Samstag, 16., 17. und 18.06.2022, jeweils 19:30 Uhr
                      Wo? Kaisersaal, Theater Greifswald
                      Preis? 12 Euro, ermäßigt für Studierende 10 Euro; Karten sind online oder an der Abendkasse erhältlich

                      Beitragsbild: Julian Schlichtkrull

                      Divers dichten: Der moritz.slam ist zurück!

                      Divers dichten: Der moritz.slam ist zurück!

                      Nach über 2 Jahren voller digitaler kultureller Veranstaltungen geht es jetzt endlich wieder richtig los. Im Rahmen des festival contre le racisme holen die moritz.medien ihren Poetry-Slam zurück auf die Hörsaalbühne. Und hier seid ihr gesucht! Wenn ihr Lust habt, ein Teil des diesjährigen moritz.slams zu werden, dann nehmt jetzt die Feder in die Hand und lasst das Pergament glühen! Oder etwas zeitgemäßer: Tippt, dass die Tasten glühen!

                      Der Slam wurde im letzten Jahr als digitale Veranstaltungswoche in Form einer kleinen Videoserie auf moritz.tv veröffentlicht, wo die jeweiligen Texte und Werke audiovisuell untermalt werden konnten. Auch wenn dabei einige sehenswerte Projekte zustande kamen, freuen wir uns umso mehr auf eine kreative Runde live und in Farbe!

                      Deswegen laden wir euch in diesem Jahr wieder herzlichst zu einem oldschool Poetry-Slam in Präsenz ein, mit Schnipsen und mit euch in der Hauptrolle. Da der Slam Teil des Festival-Programms ist, werden sich die Texte mit Weltoffenheit, kultureller Vielfalt und Antirassismus auseinandersetzen. Wir sind gespannt auf eure Gedanken, Stile und Herangehensweisen, die genau so bunt sein können wie das Thema selbst. Scheut euch also nicht, wenn ihr noch nicht so viel Vorerfahrung habt – ob im Publikum oder als Poet*in, alle sind herzlich willkommen.

                      Die Veranstaltung wird im Hörsaal 2 des Lohmeyer-Campus am 02.07. um 19 Uhr über die Bühne gehen. Wenn ihr mitmachen wollt, dann meldet euch bis zum 25.06. über @moritz.medien.

                      Jetzt heißt es erstmal für euch: „Schreiben, Dichten und Kreativ sein!“

                      Beitragsbild: Jonathan Dehn

                      web.woche 20. Juni bis 26. Juni

                      web.woche 13. Juni bis 19. Juni

                      Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

                      von Maret Becker, Lilly Biedermann, Juli Böhm und Nina Jungierek

                      moritz.kalender

                      Hier sammeln wir wichtige Termine für Euch

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                          • Seit dem 15. Mai ist das Strandbad Eldena wieder für Gäste geöffnet.
                          • Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
                          • In Greifswald wird das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. An insgesamt zehn Stationen im gesamten Stadtgebiet können ab sofort 90 Fahrräder ausgeliehen werden. Derzeit stehen Fahrräder am Bahnhof, vor dem Rathaus, am Museumshafen, am Domcenter, am Nexö- sowie Hansering-Parkplatz, am Biotechnikum, an der Jugendherberge, am Parkplatz Makarenkostraße und an der Wiecker Brücke bereit. Diese sollen mittelfristig auf 30 Stationen mit bis zu 250 Rädern ausgeweitet werden. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Ab 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.

                          Veranstaltungen

                           

                          Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr auf hier aufgelistet.

                           

                          • Was? Vollversammlung der Studierendenschaft
                          • Wann? Dienstag, 14. Juni, 14 Uhr c.t.
                          • Wo? Hörsaal 3/4 (Ernst-Lohmeyer-Platz 6)
                          • Was? Sitzung des Akademischen Senats
                          • Wann? Mittwoch, 15.06.2022, 13:30 Uhr
                          • Wo? Konferenzsaal der Universität Greifswald, Hauptgebäude, Domstraße 11
                          • Was wird besprochen? Es wird unteranderem ein Beschluss über die Durchführung der Gremienwahlen 2023 als internetbasierte Wahl gefasst.
                          • Was? 4. ordentlichen Sitzung des Studierendenparlaments
                          • Wann? Mittwoch, 15.06.2022, 20 Uhr c.t.
                          • Wo? Hörsaal 3/4 (Ernst-Lohmeyer-Platz 6)
                          • Was wird besprochen? Unteranderem findet zum dritten mal die Wahl für die Leitung des AStA-Referats „Politische Bildung und Antifaschismus“ statt
                          • Was? Vortrag im Rahmen eines Habilitationsverfahrens: „Zellbiologie: Einführung in die allgemeinen Grundlagen der Zellkulturtechniken“
                          • Wann? Freitag, 17.06.2022, 12:15 Uhr
                          • Wo? Seminarraum 228, Soldmannstraße 23

                            Neuigkeiten

                            • Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
                            • Neu in Greifswald? Auf dieser Uni-Webseite findet ihr alle Informationen zum Start in unserer schönen Hansestadt. Herzlich Willkommen! <3

                            Hochschulpolitik und Universitäres:

                            • Es gibt noch Restplätze für ein Auslandssemester im Sommersemester 2023. Bis zum 20.06 könnt ihr euch auf freie Plätze im Erasmus und weltweit bewerben.
                            • Es werden für den Zeitraum vom ca. 30./31.07. bis zum 27./28.08. noch freie Zimmer zur Miete für Summer School-Teilnehmende gesucht. Unter greifswaldsummer@uni-greifswald.de könnt ihr euch melden, falls ihr was frei habt.
                            • Bis zum 19. 06 könnt ihr Dozierende der Universität für Lehrpreise nomminieren. Die vier Preise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert, die der Lehre zugutekommen sollen. Nommineren könnt ihr unter folgendem Link.
                            • Bei der letzten StuPa-Sitzung wurden bereits einige AStA-Referate besetzt. In diesem Artikel findet ihr alles rund um die Wahl und die noch offenen Positionen.
                            • Hier kommt ihr zur aktuellen Ausgabe des Rektoratsforums, bei dem Prorektorin M.A. Hartmann einige aktuelle Veranstaltungsreihen vorstellt und nochmals zum Spenden für das Ukraine-Stipendium aufruft.

                            Ukraine:

                            • Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
                            • Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
                            • Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: „Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.“

                            Corona:

                                Altigkeiten

                                • Zum kommenden Wintersemester wird an der Philosophischen Fakultät in Kooperation mit der Universität Szczecin der Double-Degree-Studiengang „Lehramt Deutsch-Polnisch binational“ eröffnet. Damit werden Lehrämter ausgebildet, die Deutsch und Polnisch als Erst- sowie als Fremdsprache unterrichten können.
                                • Expert*innen des Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald und des Länderzentrums für Niederdeutsch in Bremen kooperieren, um das Lernen von Plattdeutsch zu stärken. Alles weitere zu dem Vorhaben lest ihr in dieser Medieninformation der Universität.
                                • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
                                • Bei der Senatssitzung im Februar wurden Hennis Herbst als studentischer Prorektor und Prof. Dr. Ralf Schneider als Nachfolger von Prof. Dr. Lars Kaderali für das Amt der Prorektors der Bereiche Forschung, Digitalisierung und Transfer gewählt. In diesem webmoritz.-Artikel könnt ihr euch über Hennis und seine Pläne für seine Amtszeit informieren.
                                • Auf dieser Uni-Website könnt ihr die Selbstlernplätze der Universität einsehen und euch bei Bedarf anmelden.

                                 

                                Veranstaltungen

                                            Neuigkeiten

                                            • Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr findet in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei. 

                                            Altigkeiten

                                            • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
                                            • Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
                                            • Der Greifswalder Jugendstadtplanwelcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Regio

                                            Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

                                            Beitragsbild: Julian Schlichtkrull