Keine sieben Monate nach der Eröffnung des jüngsten Prestigeobjektes der Stadt scheint die Bahnparallele bereits sanierungsbedürftig. An Bauelementen entlang des Fuß- und Radweges am Bahnhofsvorplatz und der Fleischerwiese platzt die Oberfläche großflächig ab. Dabei lösen sich handgroße Stücke genauso, wie kleinere Teilchen.
Wenige Monate nach der Eröffnung der Anlagen platzt die Oberfläche an den Geländern bereits auf
„Das sieht wirklich schäbig aus!“, bemerkt ein interessierter Fussgänger, beim Passieren des entsprechenden Teilstückes. Doch nicht nur das. Sollten die Bruchstücke durch Wind und Wetter auf den Fuß- und Radweg gelangen, würde dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Durch das kurvenreiche Gefälle können insbesondere Fahrräder beim Überfahren ins Rutschen oder Schleudern geraten. Wie kann das sein? Immerhin hat die gesamte Anlange über 22 Millionen Euro verschlungen – da sollte man annehmen dürfen, dass sämtliche Teile stabil und wetterfest sind.
webMoritz.de hat bei der Stadt nachgefragt und erhielt folgende Antwort:
„ …[es handelt] sich offenbar um die Bereiche, die von der Baufirma Porr im Rahmen ihrer Ausbesserungsarbeiten (Sichtbeton) mit Reparaturmörtel nachträglich beschichtet wurden. Dies ist ein Mangel, der schon im März der Firma angezeigt wurde. Die Firma Porr hat nach zweifacher Aufforderung nun endlich ein Konzept zur Nachbesserung vorgelegt. Dieses wird derzeit durch die Bauoberleitung geprüft.“
Die Stadt sieht allerdings kein Sicherheitsproblem durch diesen Umstand.
Hunderte Schrauben stehen bis zu 2cm über
Was ist, wenn es tatsächlich zu einem Sturz oder Unfall kommt? Nicht nur das oben genannte Szenario ist denkbar. Vor allem bei Regen oder Glätte bräuchte es kaum Fremdeinwirkung für einen Unfall von Passanten und / oder Fahrrädern. In diesem Fall droht schon die nächste Gefahr.
Hunderte Befestigungsschrauben der Geländer ragen überlang und scharf aus dem Boden heraus – auch auf Kopfhöhe und Körpernähe. Normalerweise wäre zu erwarten, dass die Schrauben glatt und bis zum Boden abgeschnitten sind, allerdings ist dies nur bei einigen geschehen.
Zusätzlich haben wenige Schrauben Schutzkappen erhalten. Es scheint, als ob mit diesem Vorgang nur angefangen wurde, und nach nur wenigen Geländern die Arbeit eingestellt wurde. Durch die hohe Anzahl Schrauben an sämtlichen Anlagen ist das Risiko, sich zu Verletzen, sogar verhältnismäßig hoch. Der ästhetische Aspekt spielt da nur eine nebensächliche Rolle.
Warum haben nicht alle Schrauben solche Schutzkappen erhalten?
Auch hierzu nahm die Stadt Stellung:
„Die Fußpunkte der Geländer sind entsprechend der Richtzeichnungen (ZTV-ING) ausgeführt. Abhängig von der Größe der Kräfte werden die Fußplatten und deren Verankerung bemessen. Je nach Wahl der Art der Verankerung (hier Verbundanker) ist herstellungsbedingt ein Überstand des Ankers über die Mutter von 1,00 bis 1,50 cm erforderlich. Abdeckkappen sind gem. ZTV-ING nicht vorgeschrieben.“
Bleibt die Frage: Warum diese Unregelmäßigkeiten? Immerhin sind einige „Verbundanker“, bis zur Mutter abgeschliffen, obwohl ein Überstand des „Ankers“ erforderlich ist. Liegt hier die eigentliche Gefahr? Und selbst wenn die Schutzkappen nicht vorgeschrieben sind, kann eine Kollision zu erheblichen Verletzungen führen. Es bleibt dabei: „Nach Aussage der Planer und Bauleitung entspricht die Ausführung den geltenden technischen Regeln.“
Fotos: J. Faulbrück
Der webMoritz dankt Leser M. für den Hinweis auf diese Probleme.
Im Zuge der Debatten um das umstrittene Steinkohlekraftwerk in Lubmin gründete der Unternehmerverband Vorpommern Anfang März diesen Jahres den „Rat für Technik, Energie und nachhaltige Entwicklung in Vorpommern“. Auch Greifswalds Oberbürgermeister (OB) Dr. Arthur König ist Mitglied des Rates, doch bis heute sind kaum Einzelheiten über die Organisation an die Öffentlichkeit gedrungen. Der Vorsitzende, Ex-Wirtschaftsminister Otto Ebnet (SPD), erklärte gegenüber Ostseewelle HIT-RADIO, man wolle Werbung für die Region machen und dabei Vorhaben in den Bereichen Infrastruktur, Tourismus, Energie und Forschung voranbringen.
Doch in der Greifswalder Bürgerschaft scheint die tatsächliche Aufgabe dieses Rates umstritten. Die Grünen erheben nun den Vorwurf, es handle sich dabei um reine Lobby-Arbeit für das Steinkohlekraftwerk Lubmin. OB König wird seitens der Grünen nun der Vorwurf gemacht, dass er mit seiner Mitgliedschaft gegen das beschlossene Klimaschutzprogramm für Greifswald verstoße. Daher hatte die Fraktion GRÜNE/ok eine Anfrage an den Bürgermeister gestellt. Unter anderem wollte man von Dr. König wissen: (mehr …)
Das Superwahljahr 2009 beginnt mit der Kommunalwahl am 7.Juni. Wir stellen euch ein paar studentische Kandidaten für die jetztige Wahl vor. Viel Spaß beim angucken und geht wählen!
Kamera: Marco Herzog Redaktion/Schnitt: Franziska Vopel
Vom 30. Mai bis 1. Juni findet erstmalig in Greifswald das KulturKlang-Festival statt. In diesen drei Tagen soll mit Musik, Straßenzirkus, Artistik, Theater, Kinderprogramm und zahlreichen anderen Angeboten die Klosterruine zum Anziehungspunkt nicht nur für Greifswalder, sondern auch für möglichst viele Touristen werden.
Die Organisatoren vom KReM Veranstaltungsverein erwarten über 3000 Besucher im Laufe des langen Wochenendes. Allerdings wird im Fleischervorstadt-Blog bereits spekuliert, wie realistisch diese Zahlen sind – kämen doch auch zum etablierten Klosterspektakel nur etwa halb so viele zahlende Gäste.
Klickt auf den Flyer für das genaue Festival-Programm
Das Programm beginnt jeweils um 10 Uhr, Samstag und Sonntag soll bis in die Nacht gefeiert werden, am Montag klingt das Fest am späten Nachmittag aus.
Der Eintritt kostet für Studenten 4 € pro Tag oder 6 € für das gesamte Festival. Nichtstudenten zahlen jeweils einen Euro mehr.
Am 7. Juni wählt Greifswald eine neue Bürgerschaft. Der webMoritz interviewt Vertreter aller Parteien und Wählergemeinschaften. Heute: Dr. Gerhard Bartels von DIE LINKE.
webMoritz: Etwa 30% der Greifswalder sind Studenten oder Hochschul-Mitarbeiter. Welche Möglichkeiten, glauben Sie, hat die Bürgerschaft, etwas für diese Gruppe zu tun?
Dr. Gerhard Bartels: Auch wenn es sehr viele sind, sind es erstmal Bürger von Greifswald wie alle anderen auch. Natürlich ist es eine wichtige Gruppe. Die Universität ist der größte Arbeitgeber und die Studenten machen die Stadt jung. Insofern sind natürlich alle Sachen, die in der Bürgerschaft beschlossen werden wichtig, gerade auch für diese Gruppe.
Was ich mir wünschen würde wäre eine engere Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der Universität unter dem Gesichtspunkt, dass der Kooperationsvertrag, der ja schon sehr allgemein formuliert ist, endlich mit Leben gefüllt wird. Und da sehe ich sehr viele Spielräume. Natürlich muss man auch, was das Leben betrifft, etwas unternehmen.
Also gerade beim Wohnraum für Studierende, wo in der Vergangenheit einfach zu viel abgerissen worden ist. Wenn man da ganze Blöcke oder wenigstens Aufgänge für Studierende aufbereitet hätte, durch die WVG zum Beispiel, hätten wir manche Sorge nicht. Für die Stadt wäre das auch gut, denn dann würde der Mietspiegel sinken.
webMoritz: In welchen dieser Bereiche sehen Sie akute Probleme?
Dr. Gerhard Bartels: Das was wir alle kennen: Studierende bewegen sich ja viel mit Fahrrädern durch die Stadt. Greifswald ist stolz darauf, dass es eine der Städte in Deutschland mit der größten Fahrraddichte ist. Aber da ist an Fahrradwegen noch viel zu tun. Also wenn ich vom Platz der Freiheit komme zum Beispiel, egal ob ich die Robert-Blum-Straße langfahre oder die Anklamer Straße – das sind ja wichtige Strecken.
„Wir brauchen ein Förderprogramm für Studentenwohnheime“
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