Mosaik mit Gewitter

Dass trockener Humor und tragische Themen sich durchaus vertragen können, zeigt Roy Anderssons neuer Film „Das jüngste Gewitter“

Sex mit Pickelhaube, tuba- und trommelspielende Freaks, gekränkte Friseure mit etwas eigenwilligen Vorstellungen von „Bitte nur nachschneiden!“ und Psychiater, die keine Lust mehr auf die „ekelhaften Menschen“ haben und statt zu therapieren nur noch Pillen verschreiben – so bebildert Roy Andersson die Szenen seines neuen Films „Das jüngste Gewitter“ (Originaltitel: Du Levande). (mehr …)

Film: „No Country For Old Men“

Zu Recht mit Preisen überschüttet, glänzt “No Country For Old Men“ mit atmosphärischen Bildern und einem herausragendem Javier Bardem

Die Coen-Brüder scheinen ihr Tief überwunden zu haben und liefern mit „No Country For Old Men“ einen wirklich spannenden Thriller ab. Das sah auch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences so und zeichnete den auf dem gleichnamigen Buch von Cormac McCarthy basierenden Film mit vier Oscars (u. a. beste Regie, bester Film) aus. (mehr …)

Der gefährliche Glanz der Autorität

Denis Gansels „Die Welle“ mahnt zur Reflexion des eigenen Handelns

„Die Lehrer sind doch heutzutage keine Autoritätspersonen mehr. Die spulen doch nur noch ihr Programm ab und können froh sein, wenn ihnen überhaupt noch jemand zuhört. Früher war das anders …“ – Früher? Wann früher? In der grauen Vorzeit der Erinnerung, in der genuin „alles besser war“? Oder in einer konkreten historischen Epoche, in der „Die Feuerzangenbowle“ als groteske Konterkarierung der realen Verhältnisse erschien? („Wat hab ich davon, dat ihr aufsteht?) (mehr …)

Mick Jagger versus Martin Scorsese

Angelegt als Dokumentation über die Rolling Stones ist „Shine a Light“ nicht mehr als eine professionell gefilmte Konzertaufnahme

New York, Beacon Theatre Ende 2006: Martin Scorsese und Mick Jagger diskutieren über Scheinwerfer, die der eine – Regisseur und Perfektionist – für unverzichtbar hält, während der andere – Vollblutmusiker, der die Bühne gerne voll ausnutzt – Angst hat, sich sein nicht mehr ganz so junges Gesicht zu verbrennen. Und schon kommt Bill Clinton und eröffnet das Konzert. Fast 120 Minuten verfolgen Kameras den Bandleader, der die Bühne zum Laufsteg macht (mehr …)

Film: „10.000 B.C.“

Roland Emmerichs „10.000 B.C.“ stellt die Zivilisationsgeschichte gehörig auf den Kopf. Pyramidenbauer treffen mit Mammutjägern zusammen. Und sie schreiben ihre Geschichte.

Die Prophezeiung muss sich erfüllen. Wenn auch anders als erwartet. Als überraschender Sieger bei einer Jagd auf den letzten großen Zug der Mammuts gewinnt D´Leh (Steven Strait) überraschend die Hand Evolets (Camilla Belle), der Schönsten im Zeltlager. Nach dem Einfall berittener Sklavenhändler tritt der junge Häuptling von seiner Würde zurück, um die verschleppten Angehörigen seines Stammes und seine junge Frau zu befreien. Auf D´Lehs Reise schließen sich ihm immer mehr Verbündete mit ihm zusammen, um mit Sperren von jener Hochkultur zu stehen, die gerade Pyramiden errichtet. (mehr …)