“Transporter 3” oder wie ich meinen Audi lieben lernte.

Ganz bestimmt ist Anfang Januar einer der ungünstigsten Zeiträume, um ins Kino zu gehen. Das Weihnachtsfeuerwerk ist abgeschossen und mit ihm sind alle guten Blockbuster verpulvert worden. Wenn man aber nun dem unbedingten Verlangen nach Popcorn und Filmspass nachgibt, tut man es doch und landet in einem Film wie „Transporter 3“.

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Filmplakat zu Transporter 3 - Quelle: transporter3-derfilm.de

Gewiss könnte einem hier vorgeworfen werden, sich stoisch über die Aussagekraft der „3“ im Titel hinweggesetzt zu haben und der alten Weisheit, die dritter Fortsetzung eines Filmes sei NIE gut (außer Starwars natürlich!), ihren Wahrheitsgehalt abgesprochen zu haben.
Und ja, sie haben ja Recht! Aber mal ehrlich, was für eine Welt wäre das denn, in der man die -von gut gemachten Trailern angefachte- Hoffnung auf eine Abweichung von der Regel fahren lassen würde?

Aber zurück zum Film. Der Plot ist gar nicht so leicht zu erklären, ich denke er wurde wahllos aus verschieden Versatzstücken anderer schlechter Filme zusammengesetzt. Es gibt:

1. Eine ganz böse Firma, die ihren Giftmüll in die Ukraine transportieren will (auch an den Machern des Aktiongenres ist die Umweltdiskussion nicht spurlos vorbei gegangen). Besagte böse Firma beauftragt noch böseren Fiesling Jonas Johnson, die Tochter („Partymäuschen“) des ukrainischen Ministerpräsidenten zu kidnappen, um ihn zur Unterzeichung von Weltuntergangsunterlagen zu zwingen. Partymäuschen hat – natürlich!- während ihrer Entführung auf Ibiza Party gemacht und muss nun aus Gründen des Austausches zurück in ihre Heimat überführt werden. (mehr …)

nordoststreifen: „Polska Love Serenade”

Unter dem Titel “nordoststreifen” unternimmt das Pommersche Landesmuseum den Versuch, eine Reihe des besonderen Films zu etablieren. Auch im Januar geht der Blick wieder gen Osten und es wird mit „Polska Love Serenade” (D/Pl 2008) eine deutsch-polnische Komödie vorgeführt, die Charme und Wodka verspricht:

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Kino: Willkommen bei den Sch´tis – entre et ris!

Wer von französischer Cineastik die unverhüllte Erzählweise einer Catherine Breillat oder die märchenhaften Inszenierungen der fabelhaften Amelie erwartet, wird von dem Film „Willkommen bei den Sch`tis” wohl ein bisschen enttäuscht sein. Wer ins Kino geht um sich 140min lang Aktionsszenen auszuschauen und sich dabei von der Soundanlage das Popcorn um die Ohren fliegen zu lassen, kann sich von der Ruhe des Films ebenfalls verwirren lassen.
Alle anderen werden diesen Film lieben.

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Kino: Ein Quantum Bond – mehr bleibt nicht

James Bond ist eine Filmlegende, daran gibt es wohl kaum etwas zu deuteln, doch spätestens „Stirb an einem anderen Tag“ kratzte am Image: Zu schrill, zu inszeniert, zu poppig-übertrieben-bunt prügelte sich Pierce Brosnan durch seinen letzten Auftritt als geleckter Sunnyboy-Agent.

Ein völlig neuer Bond - Daniel Craig (Quelle: www.ein-quantum-trost.de)

Es war Zeit Bond ein neues Image zu verpassen. Was bei Batman funktionierte, kann für den Spion im Dienste ihrer Majestät nicht falsch sein. Und so wurde auch Bond in „Casino Royale“ zu seinen erzählerischen Ursprüngen zurückgeführt.

Nicht nur weil es chronologisch sein erstes Abenteuer war, sondern auch weil er näher an Ian Flemmings Beschreibung heranrückte: Kälter, düsterer, brutaler spielte Daniel Craig den Agenten mit der Lizenz zum Töten. Ähnliches hatte Timothy Dalton bereits in den 80er Jahren versucht und war mit dem Konzept gescheitert.

Auch 2006 gab es zunächst geteilte Meinungen zum 21. Film der offiziellen Serie. Doch selbst hartgesottene Fans konnten sich schließlich mit ihrem alten/neuen Helden abfinden. Der Nachfolger „Ein Quantum Trost“ setzt diesen Weg konsequent fort, nicht weniger, aber leider auch kein bisschen mehr.

Doch zunächst die guten Nachricht: An der ein oder anderen handwerklichen Stelle stellt sich der Film gegen die aktuellen Hollywoodtrends: Endlich traut sich ein großes Kino-Franchise mal wieder einen Spielfilm zu produzieren, der nicht mindestens zweieinhalb – und damit oft gefühlte fünf Stunden läuft. Zugegeben: Mehr als die Spielzeit von gut 100 Minuten gibt die Story auch nicht her, aber nicht jeder Regisseur lässt sich von solchen Kleinigkeiten aufhalten.

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