von webmoritz. | 26.05.2025
Michael Sack (CDU) bleibt Landrat in Vorpommern-Greifswald. Er gewann die Stichwahl gegen Inken Arndt (AfD) deutlich.
Der CDUler Michael Sack ist in der Stichwahl zum Landrat im Landkreis Vorpommern-Greifswald wiedergewählt worden. Er setzte sich mit 61,1 Prozent der Stimmen gegen die AfD-Kandidatin Inken Arndt durch. Die Polit-Newcomerin vom rechten Rand erreichte lediglich 38,9 Prozent.
Mit 45,5 Prozent lag die Wahlbeteiligung der Stichwahl knapp unter der des ersten Wahlgangs (48,3 Prozent). Das vorläufige Endergebnis stand am Wahlabend fest.
Sack bleibt Landrat von Vorpommern-Greifswald
Im Anklamer „Hotel Pommernland“ dürfte die Stimmung gut gewesen sein. Die Anhänger der CDU durften bezeugen, wie der 51-jährige Michael Sack sich eine weitere Amtszeit sichern konnte. Wie der Nordkurier berichtet, habe Sack hervorgehoben, dass das Stimmverhalten in Stadt und Land nahe beieinanderläge – es also keine Spaltung der Gesellschaft bei der Wahl gebe. Auch Parteivorstand Phillip Amthor gratulierte Sack.
Seine Herausforderin Inken Arndt zeigt sich auf Instagram gekränkt: „Die andere Seite hat sich zusammengerottet“. Weiter berichtet der Nordkurier, die AfDlerin habe das Vorgehen als nicht fair und nicht demokratisch empfunden. Ob die westdeutsche Unternehmerin beim nächsten Mal wieder für das Landratsamt in Ostdeutschland kandidieren wird, bleibt derweil offen.
Michael Sack: Wer ist der neue (und alte) Landrat?
Michael Sack wurde 1973 in Demmin geboren. Seine berufliche Laufbahn begann mit einer Ausbildung zum Bauzeichner. Danach studierte er in Weimar und Erfurt, unter anderem Lehramt für Bautechnik und Mathematik. Er war als Berufsschullehrer und zur Unterstützung orientierungsloser Jugendlicher tätig.
Sein Weg in die Politik begann, als ihm Missstände in Loitz auffielen, die er verändern wollte. Nachdem er in der Stadtvertretung zunächst kein Gehör fand, trat er in die CDU ein. Er wurde in die Stadtvertretung gewählt und war Bauausschussvorsitzender, bevor er 2010 Bürgermeister von Loitz wurde und dort bis 2017 kommunalpolitische Erfahrungen sammelte.
Seit 2018 ist er Landrat von Vorpommern-Greifswald. Er gewann die Landratswahl 2018 gegen den AfD-Kandidaten Axel Gerold mit großem Abstand. Bis 2021 war er auch Landesvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern. In einem Interview mit Katapult aus 2021, erklärte Sack, er schließe eine Koalition mit der Linken und der AfD aus. Weiter sei er der Ansicht, dass die AfD in den letzten Jahren deutlich nach rechts gerutscht sei. Allerdings verortet er einige Mitglieder, die am Anfang im Wirtschaftflügel der AfD vor der Flüchtlingskrise waren, nicht in der rechten Ecke und befürwortet deren Übertritt zur CDU.
Bildung, Finanzen, Pflege: Was möchte Landrat Michael Sack in Vorpommern-Greifswald verändern?
Nach seiner Wiederwahl stellt Landrat Michael Sack die Finanzen des Landkreises als größte Herausforderung heraus – insbesondere Investitionen in Kreisstraßen, Schulen und soziale Leistungen. In der Bildung fordert er mehr qualifiziertes Personal, auch über Quereinstiege, sowie flexible Lerngruppen. Pflegekräfte sollen entlastet werden, etwa durch eine 30-Stunden-Woche und Fachkräfte aus dem Ausland.
Sack sieht Potenzial in Wasserstoff und anderen erneuerbaren Energien, warnt aber vor überhöhten Erwartungen: MV müsse nicht Vorzeigeland werden – wichtiger sei ein bezahlbarer Strompreis. Beim Klimaschutz orientiere man sich an den Bundeszielen. Auch den Glasfaserausbau will Sack beschleunigen, ohne konkrete Jahreszahl. Die Schuldenbremse verteidigt er als Pflicht gegenüber künftigen Generationen. Beim Thema Landgrabbing verweist er auf bundesrechtliche Zuständigkeit.
Ob Michael Sack seine Ziele erreicht, bleibt abzuwarten – Erik von Malottki prophezeite jedenfalls weiteren „Stillstand“.
Beitragsbild: Mondschwan, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons/ Konstantin Ochsenreiter (montage)
von Wilhelmine Wolf | 12.05.2025
Das Ergebnis der Landratswahl bestätigt, was viele vermuteten: Es gibt keine eindeutige Entscheidung. Damit folgt auf die erste Wahl eine Stichwahl. Alle Infos findet ihr hier.
Bei der Landratswahl im Landkreis Vorpommern-Greifswald hat am Sonntag keine*r der drei Kandidierenden die absolute Mehrheit erreicht. Also müssen die Wählerinnen und Wähler am 25. Mai erneut abstimmen. Sicher ist: Sozial wird die neue Leitung nicht. SPD-Politiker Erik von Malottki verpasste den Einzug in die zweite Runde.
Ergebnis der Landratswahl 2025 zeigt: Vorpommern-Greifswald braucht die Stichwahl
Bei der Wahl traten der amtierende Landrat Michael Sack von der CDU, Inken Arndt von der AfD und Erik von Malottki, nominiert von SPD, Linken und Grünen, gegeneinander an. Nach dem vorläufigen Ergebnis konnte Michael Sack die Hauptwahl mit etwa 39,4 Prozent der Stimmen knapp für sich entscheiden. Inken Arndt von der AfD folgte dicht dahinter mit etwa 38 Prozent.
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Erik von Malottki erhielt im gesamten Landkreis rund 22,6 Prozent der Stimmen und landet damit auf dem dritten Platz. Ein besseres Ergebnis erzielte der Sozialdemokrat in seinem „Heimathafen“ Greifswald, wo er etwa 43,32 Prozent der Stimmen erreichte und vor AfD und CDU lag.
Es folgt die Wahl der Qual: Stichwahl zwischen CDU und AfD
Inken Arndt bedankte sich auf Instagram für die Stimmen, und forderte ihre Wähler*innen auf „Nachbarn“ und „Freunde“ für die Stichwahl zu mobilisieren. Währenddessen dürfte Michael Sack sich bereits auf die Stichwahl vorbereiten. Für den 51-Jährigen ist es nicht das erste Mal in der zweiten Runde. Bereits 2018 stand er einem Kandidaten der AfD gegenüber. In der damaligen Stichwahl erhielt Sack 79,5 Prozent der Stimmen. Ob er jetzt, sieben Jahre später, erneut siegt, zeigt sich in zwei Wochen.
Erik von Malottki wollte den Sieg einer AfD-Kandidatin verhindern. Dieser wäre „fatal“, schrieb der ehemalige Bundestagsabgeordnete bereits in seinem Wahlkampf via Facebook. Aber auch ein „weiter so“ des Amtsinhabers Michael Sack bringe den Landkreis nicht voran. Doch der erhoffte Aufbruch durch den Sozialdemokraten kommt zum Erliegen – bevor er begonnen hat. In der Greifswalder Bürgerschaft hat der 39-Jährige dennoch einen Ort, um mit „klaren Ideen, sozialem Rückgrat und dem Willen, Dinge endlich besser zu machen“.
Landratswahl überrascht durch hohe Beteiligung
Von den insgesamt 196.953 Wahlberechtigten gaben 48,3 Prozent ihre Stimme ab. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung der Wahlbeteiligung um 16 Prozent im Vergleich zur letzten Landratswahl. In der Universitätsstadt Greifswald waren mehr als 47.000 Menschen wahlberechtigt, darunter erstmals auch 16- und 17-Jährige.
Die rege Beteiligung zeichnete sich bereits vor dem Wahlsonntag ab, mit über 6.700 beantragten Briefwahlunterlagen, deutlich mehr als im Jahr 2018.
Wie läuft die Stichwahl ab?
Diese rund 7.000 Brief-Wähler*innen erhalten für die Stichwahl automatisch neue Unterlagen, sobald die aktualisierten Stimmzettel vorliegen. Greifswalderinnen und Greifswalder, die im ersten Wahlgang vor Ort gewählt haben, können Briefwahlunterlagen in der Zeit vom 12.05.2025 13:00 Uhr bis 21.05.2025 11:59 Uhr hier online beantragen. Wer den Antrag in einer Gemeindebehörde stellen will, findet die Öffnungszeiten hier unten.
Am 25. Mai werden die Wahllokale erneut von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Wer sich unsicher ist, kann hier sein Wahllokal prüfen. Die Wahlbenachrichtigungsunterlagen bleiben für die Stichwahl gültig.
Das Ringen um Greifswalds politische Zukunft geht damit weiter: Kontinuität durch die CDU oder eine Regression unter AfD-Führung. Die Entscheidung obliegt den Wähler*innen.
von webmoritz. | 10.05.2025
Am 11. Mai wird in Vorpommern-Greifswald gewählt: Michael Sack (CDU) stellt sich zur Wiederwahl – ihm gegenüber stehen Inken Arndt (AfD) und Erik von Malottki (SPD).
Am Sonntag steht im Landkreis Vorpommern-Greifswald die Entscheidung an: Wer wird Landrat oder Landrätin? Zur Wahl stellen sich Amtsinhaber Michael Sack (CDU), der Greifswalder Gewerkschafter Erik von Malottki (unterstützt von SPD, Linke und Grünen) sowie die Unternehmerin Inken Arndt (AfD). Sollte keiner der drei im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erzielen, kommt es am 25. Mai zur Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Bewerber*innen.
Allein in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald sind 47.101 Menschen wahlberechtigt – darunter auch 16- und 17-Jährige. Schon jetzt zeigt sich: Das Interesse an der Briefwahl ist bereits jetzt hoch. Tausende haben schon abgestimmt oder Unterlagen beantragt. Auch in den Wahllokalen vor Ort stehen wichtige Änderungen bevor.
Was bedeutet die Landratswahl für Greifswald?
Die Landrätin oder der Landrat gestaltet zentrale Bereiche wie Schulentwicklung, Wirtschaftsförderung und ÖPNV maßgeblich mit – Themen, die den Alltag der Greifswalder Bürger*innen also direkt betreffen. Katapult MV hakte bei den Kandidierenden nach: Wie sehen sie den Landkreis und was sind ihre Pläne?
- Michael Sack (CDU) will am liebsten weitermachen: Der frühere CDU-Landeschef versteht sich als Manager und Repräsentant des Landkreises. Er setzt auf Kontinuität: Es müssen Projekte abgeschlossen, die Digitalisierung vorangetrieben, der ÖPNV reformiert, die Gesundheitsversorgung gesichert und neuer Wohnraum geschaffen werden. Um Fachkräfte zu binden, plant der 51-Jährige unter anderem eine neue Berufsschule in Greifswald und mehr Kooperationen mit der Uni.
- Erik von Malottki (SPD) war bis 2025 Bundestagsabgeordneter und kritisierte Stillstand im Landkreis. Er fordert Investitionen in Bildung, Jugend und Infrastruktur. Rechtsextremen Tendenzen will er offensiv entgegentreten. Bürgerbüros, mehrsprachige Formulare und echte Beteiligung sollen die Verwaltung zukünftig bürgernäher machen. Junge Menschen sollen durch gute Jobs, Familienfreundlichkeit und Weltoffenheit von einem Verbleib in der Region überzeugt werden.
- Inken Arndt (AfD) äußerte sich laut Katapult MV auch auf mehrfache Nachfrage nicht. Gegenüber dem NDR erklärte die Unternehmerin deutlich, sie wolle unter anderem den Ausbau von Windkraft in Vorpommern-Greifswald stoppen. Hinsichtlich erneuerbarer Energien, sehe sie sich lieber erst einmal an, wie sich das in anderen Ländern entwickle und welche Erfahrungen diese machen würden.
Hohe Beteiligung erwartet: Briefwahl übertrifft bereits 2018
Schon 6.722 Personen haben ihre Stimme per Briefwahl beantragt – deutlich mehr als bei der letzten Wahl 2018 (4.435). Davon haben bis zum 6. Mai bereits 1.431 Menschen direkt im Briefwahlbüro gewählt. Noch bis Freitag, 9. Mai, 12:00 Uhr ist dies im Verwaltungsgebäude Am Tierpark möglich.
Wer per Post abstimmen will, sollte darauf achten: Der Wahlbrief muss bis spätestens Sonntag, 11. Mai, 18:00 Uhr in den richtigen Briefkasten gelangt sein – etwa beim Rathaus oder Stadthaus.
Die Stadt plant auch schon für den möglichen zweiten Wahlgang: Rund 7.000 Personen erhalten automatisch auch Unterlagen für eine eventuelle Stichwahl. Die Auslieferung beginnt, sobald die neuen Stimmzettel eintreffen. Auch 400 Wahlhelfer*iinnen stehen bereit – doch es werden weiterhin zusätzliche Freiwillige gesucht, um Engpässe zu vermeiden.
Alle Infos zur Wahl: Wo finde ich mein Wahllokal?
Die Wahllokale sind am Sonntag von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Die jeweilige Adresse steht auf der Wahlbenachrichtigung, die nicht abgegeben werden muss – auch nicht für die Stichwahl.
Achtung: In einigen Wahlbezirken haben sich die Orte geändert. So wird zum Beispiel im Wahlbezirk 081 nun im Regionalen Bildungszentrum (Hans-Beimler-Str. 7) statt im DRK-Servicehaus gewählt. Auch in anderen Bezirken wie 062, 074 oder 075 gibt es neue – teils barrierefreie – Räume.
Wer sich unsicher ist, kann hier sein Wahllokal prüfen. Die Auszählung der Stimmen ist öffentlich. Ab 18:00 Uhr werden hier die vorläufigen Ergebnisse veröffentlicht. Wer besonders an dem Greifswalder Ergebnis interessiert ist, wird hier fündig.
Mehr als eine Wahl – Ein Seismograph für Greifswalds Zukunft
Bei drei aussichtsreichen Kandidat*innen ist eine Stichwahl wahrscheinlich – nicht zuletzt wegen der nötigen absoluten Mehrheit. Spätestens dann zeigt sich, welche zwei Namen am stärksten überzeugen konnten.
Die Wahl wird so zur Weichenstellung für die politische Zukunft in Vorpommern-Greifswald. Sie wird weniger zur Personalentscheidung, mehr zu einem Stimmungsbarometer: Wie stark sind die Parteien im ländlichen Raum? Wie gelingt es, junge Wähler*innen ab 16 zu mobilisieren? Und wird sich die neue Einstufung der AfD als rechtsextreme Partei auf das Wahlverhalten auswirken?
Klar ist: Diese Wahl verspricht Spannung bis zum Schluss – und wird zeigen, wer das Vertrauen einer zunehmend politisierten Bevölkerung gewinnt.
Beitragsbild: Simon Voigt/ Konstantin Ochsenreiter/ webmoritz. (montage)
von Katrin Haubold | 05.02.2015
Ende letzten Jahres gab die Landesregierung bekannt, dass von den sogenannten BAföG-Millionen ein erster Teil ausgezahlt wird. Wie die Universität Greifswald das Geld verteilt, wurde in der Senatssitzung vom 4. Februar 2015 besprochen. Studierende hielten eine Mahnwache ab.
(mehr …)
von David Vössing | 06.05.2014
Sieben Studierende verschiedener Parteien waren sich am Montagabend einig, dass es mehr studentische Beteiligung in der Bürgerschaft (und dem Kreistag) bedarf. Damit war es mit der Einigkeit bei der Podiumdiskussion am 5. Mai auch schon weitgehend vorbei, denn bei einzelnen Themen gingen die Positionen teils deutlich auseinander, wenn es zum Beispiel um Einsparvorschläge oder den Wohnungsmarkt ging. (mehr …)
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