Baden auf eigene Gefahr

Das Standbad Eldena lädt zur Zeit nicht wirklich zum Baden ein. Grund sind umfangreiche Deichbaumaßnahmen im Strandbad. Überdies ist die betriebliche Zukunft des Strandbads derzeit ungewiss.

Das sonnige Wetter der letzten Tage lockte viele Besucher ins Standbad, nur an Baden war nicht zu denken. Derzeit kann kann man nur am Wochenende oder abends das Strandbad betreten, weil werktags die Bagger rollen. Am Wochenende hingegen spielen Kinder auf den Sandbergen, andere Besucher wiederum spazieren oder liegen in der Sonne.

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Wenig einladend: Der Eingang zum Strandbad

Am 13. Oktober 2008 war Spatenstich für das aus sechs Einzelabschnitten bestehende Sturmflutschutzsystem von Greifswald. Die Fertigstellung für den Strandabschnitt war für den 30. April geplant. Der Bauleiter Martin Pietzko gibt derzeit aber bereits den 30. Juni an. (mehr …)

Golfen auf der gefrorenen Ostsee

Ein neuer Trend für Greifswald? Für uns zumindest ist es ein großer Spaß: Crossgolf  auf der teilweise zugefrorenen Ostsee!

Crossgolf, ist das nicht Golf für Arme? Dieses weit verbreitete Vorurteil trifft nicht zu. Crossgolf (manchmal auch “X-Golf” geschrieben) ist anders. Keine Etikette, nur eine wichtige Regel und das Spiel an interessanten Orten machen den Reiz aus.

Abschlag auf der zugefrorenen Ostsee

Abschlag auf der zugefrorenen Ostsee

Bis auf wenige Schläger und ein paar Bällen wird  keine spezielle Ausrüstung oder Vorbildung benötigt. Als Standardschläger wird von den meisten Spielenden ein 7er Eisen genommen. Aber auch andere Schläger können benutzt werden. Diese gibt es gebraucht oder neu günstig bei eBay, auf dem Flohmarkt oder im Second Hand Laden. Golfbälle finden sich in Gräben und Büschen an Golfplätzen oder auch als gebrauchtes Paket bei eBay. Für einen Schläger sind Preise ab 5 Euro möglich. Bei Golfbällen sollte mit 50 Cent pro Ball gerechnet werden.

Dazu wird dann noch ein schöner Platz zum Spielen gesucht, zum Beispiel Industrieruinen, Kiesgruben, Äcker oder Strände. Schon kann es losgehen. Wichtig ist es die einzige Regel einzuhalten: Sicherheit geht vor! Also nicht schlagen, wenn andere Menschen in der Flugbahn sind oder Gegenstände zu Bruch gehen könnten. Alle weiteren hängt von Euch ab. Bei der Trendsportart Crossgolf kommt es nicht drauf an, die meisten Punkte zu machen, sondern den Spaß des Abschlagens an interessanten Orten zu geniessen.

Crossgolf Abschlag in Eldena

Abschlag auf Eldenaer Mondlandschaft (1 Woche früher). Foto: Mathias Männ

Am Freitag letzter Woche lockte uns  Sonnenschein und eine winterlichweiße Landschaft zu einer Runde Crossgolf am Ostseestrand in Eldena. Der Platz ist generell schon sehr gut für lange weite Abschläge, da die Sicht weit ist und nichts die Flugbahn stört. Doch seit dem Baubeginn des Deichs ist diese Ecke noch interessanter geworden. Erdhügel, der halbfertige Deich und die gefrorene Ostsee sorgten für eine tolle Kulisse.

Die Bälle flogen weit. Wie immer blieben einige in der Ostsee oder irgendwelchen Erdlöchern verschwunden.

Wir – das sind eine kleine Gruppe Geographen, die sich unregelmäßig zum Crossgolfen treffen. In Greifswald gibt es mindestens eine weitere Gruppe, die Crossgolf spielt. Die “Private Cash Group” hat sogar einen Spielplan von der Mensa zum Tierpark erstellt.

Dass man auch im Schnee Crossgolf spielen kann, zeigen die Jungs vom Crossgolfportal in diesem Video:

Betreten verboten für „Geisteskranke”!

Eine Tafel vor dem Eingang des Greifswalder Strandbads Eldena sorgte in letzter Zeit für Wirbel. Obwohl die Tafel mit der Badeverordnung schon seit langem einzusehen ist, las wohl erst ein Hamburger Gast den Inhalt aufmerksam. Er beschwerte sich anschließend über den Inhalt bei der Deutschen Epilepsievereinigung, bei der Greifswalder Bürgerschaft und der Stadtverwaltung. Zu Recht, denn die brisante Verordnung verwährt „Epileptikern”, „Verwahrlosten”, „Geisteskranken” und „Personen mit Anstoß erregender Krankheit” den Zutritt.

Aber nicht nur in Eldena besteht so eine Baderegelung, sondern auch in Städten wie Hildesheim, Trier oder im brandenburgischen Templin, sagt Michael Weilandt, Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Bundesfachverbandes öffentliche Bäder in Essen gegenüber der Ostsee-Zeitung. Das Greifswalder Behindertenforum beschreibt die Strandverordnung als „übel” und „pure Ausgrenzung”, so die Greifswalder Lokalzeitung im Bericht vom 18.Juni.

Die Verantwortlichen versprachen eine Umformulierung der Badeverordnung, die auf eine veraltete Musterformulierung zurückgehen soll. Zusätzlich versicherten sie, dass eine solche Ausgrenzung in der Praxis nie statt gefunden hätte.

Übrigens: Diese Geschichte brachte Greifswald wieder einmal auf Spiegel Online.

Bildquelle: danii28 via Flickr (CC – by-nc-nd)