Wohnungsnot: Vielen bleibt nur Couchsurfen

Das Wintersemester 2009/10 hat begonnen und am Montag, startete die Erstsemesterwoche. Wie der webMoritz berichtete, rechnet der AStA mit etwa 2500 neuen Studenten. Das heißt auch, dass es wieder viele Wohnungssuchende gibt. Da die Situation, was Wohnraum betrifft, in Greifswald sehr angespannt ist, sind viele noch auf der Suche nach einer WG oder einem Wohnheimplatz. Unter anderem das „Schwarze Brett“ auf der Unihomepage bietet einen Anlaufpunkt für Wohnungssuchende.

AStA versucht zu helfen

Oftmals können Zimmer oder Wohnungen jedoch erst ab einem späteren Zeitpunkt, nach dem Vorlesungsstart, bezogen werden. Das bedeutet, dass viele Neulinge für einige Tage noch keine Unterkunft haben und Pensionen oder Jugendherbergen sind meistens zu teuer.

astaDeshalb bietet der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) auf seiner Internetseite unter der Rubrik „Suche/ Biete“ ein Forum an, in dem Sofas für Übernachtungen angeboten und gesucht werden können.

Pedro Sithoe, AStA-Referent für Wohnangelegenheiten sagte dem Webmoritz, dass zwar keine statistischen Erhebungen gemacht worden seien, die Wohnraumsituation jedoch sehr angespannt sei. Vor allem die Studenten, die ihre Zusage von der ZVS erst Ende September erhielten, zum Beispiel Psychologen oder Mediziner, haben Probleme noch eine Bleibe zu finden. Ebenfalls auf der AStA-Homepage können sich Couchsurfer und -anbieter anmelden und mit einer kurzen Beschreibung angeben, was gesucht wird, oder was für eine Übernachtung noch benötigt wird, wie zum Beispiel ein Schlafsack oder ähnliches.

Wer also noch einen Schlafplatz übrig hat, aber auch wer einen solchen sucht, um sein Studium an der Universität Greifswald zu beginnen, sollte sich beim AStA melden. Schließlich sollen die Erstis ihr Studium nicht gleich mit schlechten Erfahrungen beginnen.

Bürgschaft bemüht sich um Lösung

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Die WVG besitzt knapp 10.000 Wohnungen in Greifswald

Auch die Greifswalder Bürgerschaft hatte sich in der vergangenen Woche mit dem Thema „Studentischer Wohnraum“ beschäftigt. Nach dem die SPD-Fraktion bereits Anfang September in einer Pressemitteilung Unterstützung signalisiert hatte, wurde nun ein entsprechender Antrag angenommen. Darin wird die Stadt, als Eigentümer der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WVG), aufgefordert, für eine größere Anzahl Wohnungen für Studenten zu sorgen. Der Antrag wurde am Ende einer durchaus hitzigen Debatte mit großer Mehrheit befürwortet. Einzig ein Abgeordneter der FDP stimmte dagegen. Pedro Sithoe hatte als Gast in der Sitzung, in einer energischen Ansprache die derzeitigen Probleme verdeutlicht.

Die WVG hatte bereits angekündigt einen Wohnblock, der zum Abriss vorgesehen war, vorläufig zur Verfügung zu stellen.

Bilder:

Logo WVG – Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft

Logo AStA – Allgemeiner Studierendenauschuss

Titelbild – Archiv

Begrüßung der Erstsemester

Am heutigen Montag fand die traditionelle Begrüßung der Erstsemester vor und in der Mensa am Schießwall statt. Nach einer kurzen Ansprache von StuPa-Präsident Korbinian Geiger und der AStA-Vorsitzenden Solvejg Jenssen verteilten AStA-Referenten, StuPa-Mitglieder, Fachschaftsräte und viele freiwillige Helfer die (diesmal eher unspektakulären) Ersti-Beutel und T-Shirts, sortierten die neuen Studenten entsprechend ihres Studienganges in Tutorengruppen und zogen anschließend mit ihnen zum Stadt- und Kneipenbummel. Laut offiziellen Angaben sollen zum Wintersemester gut 2000 Erstsemester ihr Studium in Greifswald beginnen. Vor der Mensa hatten sich heute schätzungsweise 1200 eingefunden. Heute abend ab 20 Uhr startet die Begrüßungsparty im Mensaclub. Alle weiteren Programmpunkte der Ersti-Woche findet ihr unter anderem hier.

Die ersten Eindrücke des Nachmittags haben wir in einer Galerie für euch zusammengestellt.

Bilder

Alexander Müller

Am Montag beginnt die Ersti-Woche

Mit knapp 2500 Immatrikulationen steht der Uni auch dieses Jahr wieder eine enorme Anzahl von Erstis ins Haus. Nach verschiedenen Schwierigkeiten durch die kurzfristige Absetzung des AStA-Ersti-Referenten Ende Juli ist das Team um den Stupa-“Sonderbeauftragten” Christian Bäz inzwischen bestens auf die Ersti-Woche vorbereitet, die am Montag startet. Die Organisatoren setzen auf den altbewährten Ablauf der Ersti-Woche, viele Neuerungen gibt es nicht. Nach den Start-Schwierigkeiten durch den späten Beginn ist das Team inziwschen ausreichend groß und auch die Stimmung sei gut, sagt Christian Bäz.

Das Programm für die Ersti-Woche wird derzeit überarbeitet und liegt dem webMoritz derzeit nur in der Form vor, in der es auch in den Ersti-Tüten sein wird. Zu einigen Terminen gibt es inzwischen aber weitere Informationen. Diese werden in Kürze (Stand: Samstag, 14 Uhr) auf der AStA-Homepage veröffentlicht. Die AStA-Homepage hält überdies die aktuellsten Informationen für Erstis bereit; wir empfehlen den Erstis, dort in den nächsten Tagen regelmäßig vorbeizuschauen.

Montag: Bis zu 2000 Erstis erwartet

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So sah es vor einem Jahr vor der Mensa aus.

Der inoffizielle Pflicht-Termin für alle Erstis ist die zentrale Begrüßung vor der Mensa am Schießwall am Montag (5.10.) um 15:30 Uhr. Die Organisatoren rechnen mit knapp 2000 Studenten, die dorthin kommen könnten. Bei der Begrüßung erhalten die Erstis die obligatorische “Ersti-Tüte” mit Infos, Flyern und Werbegeschenken sowie ein “Ersti-T-Shirt”. Die Tüten wurden bereits am Donnerstag von zahlreichen Helfern in mehrstündiger Akkordarbeit befüllt.

Anschließend werden sie auf ihre Tutoren aus den einzelnen Instituten verteilt, die dann eine kleine Stadt- und Institutsführung mit ihnen machen. Christian Bäz lobt die Fachschaftsräte für ihre Vorbereitung: “Dieses Jahr haben die Fachschaftsräte sehr viele Tutoren rekrutiert.” Anschließend folgen die Kneipentour und die Begrüßungsparty im Mensaclub. In der Mensa kann in der Ersti-Woche trotz der Mensaclub-Schließung gefeiert werden, da das Ordnungsamt dem AStA dies genehmigt hat. (mehr …)

Donnerstag: Podiumsdiskussion mit Direktkandidaten

Der Allgemeine Studierendenauschuss (AStA) lädt am Donnerstag, dem 24. September zur Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten des Wahlkreises Greifswald – Demmin- Ostvorpommern. Die Veranstaltung, organisiert vom Referenten für politische Bildung Sven Zeitler, beginnt um 18 Uhr im Konferenzsaal des Universitäts-Hauptgebäudes in der Domstraße 11.

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Haben zugesagt: Anne, Klatt, Katharina Feike, Susanne Wiest, Jürgen van Raemdonck, Peter Ritter

Fest zugesagt haben bisher die Direktkadidaten Katharina Feike (SPD), Anne Klatt (Bündnis 90/Die Grünen), Susanne Wiest, Jürgen van Raemdonck und Peter Ritter (Die Linke). Auch CDU und FDP sind gebeten worden, entsprechende Vertreter zu derVeranstaltung zu schicken. Wer für die bürgerlichen Parteien auf dem Podium sitzen wird, ist bis dato allerdings noch unklar. Weiterhin gab es Überlegungen Vertreter der Piratenpartei und der MLPD einzuladen.

Bilder:

Katharina Feike – SPD Mecklenburg Vorpommern
Peter Ritter – Homepage des Kandidaten
Anne Klatt – Blog der Greifswalder Grünen
Susanne Wiest – Fleischervorstadt-Blog
Jürgen van Raemdonck – privat

Diskussionsrunde zum Grundeinkommen – tendenziöse Improvisation

Am vergangenen Donnerstag fand im Hörssal 5 des Auditorium Maximum eine Podiumsdiskussion zum Thema Grundeinkommen statt. In einer etwas improvisiert wirkenden Runde diskutierten Susanne Wiest (Bundestagsdirektkandidatin Grundeinkommen), Peter Ritter (Landesvorsitzender und Direktkandidat von „Die Linke“), Marcus Unbenannt (stellv. Kreisvorsitzender SPD Greifswald), Anne Klatt (Direktkandidatin Bündnis 90/Die Grünen), Tristan Varbelow (Kreisvorsitzender Piratenpartei) und Sebastian Jabbusch (Piratenpartei und Moderation).

Im Vorfeld hatte es um die Veranstaltung einige Unruhe gegeben, denn die Organisatoren waren tatkräftig von AStA-Referent Sven Zeitler (Politische Bildung) unterstützt worden, der Allgemeine Studierendenausschuss auch zunächst als Veranstalter genannt worden.

Kurz vor dem Verteilen entsprechender Flyer verkündete die AStA-Vorsitzende Solvejg Jenssen dann, dass der AStA nicht Mitveranstalter sei, Sven lediglich als Privatperson mit organisiere.  Eine politische Diskussionsrunde, noch dazu eher einseitig besetzt, kurz vor den Bundestagswahlen sah sie als offizielle Veranstaltung der Studierendenvertretung ungeeignet. Die Flyer wurden wieder eingestampft, der durch den AStA organisierte Raum (der anders wohl kaum zu bekommen gewesen wäre) allerdings dennoch genutzt.

Zur allgemeinen Information wurde direkt vor der eigentlichen Diskussionsrunde der Film „Grundeinkommen“ von Daniel Häni (Unternehmer, „Kulturraumschaffender“) und Enno Schmidt (Institut für neue Medien)  gezeigt.

Der Beitrag sollte die gut 25 Anwesenden in das Thema einführen und eine Diskussionsgrundlage schaffen. Der gut anderthalbstündige Film wurde jedoch im Nachhinein von Kritikern des Grundeinkommens als „pure Propaganda“ bezeichnet.

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v.l.n.r.: Peter Ritter, Marcus Unbenannt, Sebastian Jabbusch, Tristan Varbelow, Anne Klatt

Nach einer kurzen Pause begann das eigentliche Gespräch, das sehr bewusst unter starker Einbeziehung des Publikums stattfand. Mangels eines Moderators wurde Sebastian Jabbusch wenige Minuten vorher zur Übernahme dieses Parts  gedrängt, das tat der Diskussion nicht immer gut. Insgesamt wirkte die Gesprächsrunde unvorbereitet und fahrig. Die Zusammensetzung des Podiums führte zudem zu einer gewissen Einseitigkeit. FDP- und CDU-Vertreter waren der Debatte von vornherein fern geblieben.

Peter Ritter (Die Linke) zog einen Vergleich zum Grundsicherungskonzept der Linken, dass ein erster Schritt in Richtung Grundeinkommen sein könne, eine abschließende Meinung zu dem Konzept habe er sich jedoch nicht gebildet. Nach dem er vorsichtig einige Kritikpunkte geäußert hatte, zog er sich bald weit aus der Diskussion zurück,  wohlmerkend, dass er als langjähriger Landtagsabgeordneter und Landesvorsitzender die jugendlich-idealistische Runde ein wenig zu sprengen drohte.

So blieb Marcus Unbenannt (SPD) der einzige auf dem Podium, der die Idee stark kritisierte – sehr zum Missfallen vieler Anwesender. Er wurde mit seinen Anmerkungen oftmals abgewürgt. Als er eine stark vereinfachte Modelrechnung zur Finanzierung aufstellen wollte, störten Publikum, Diskutanten und der Moderator (sic!) seine Ausführungen durch Zwischenrufe und brachten den unbequemen Kritiker damit (zumindest kurzfristig) zum Schweigen.

Eher unauffällig in der Diskussion blieben Anne Klatt und Tristan Varbelow, die verschiedene Vorzüge des Konzepts erläuterten, eine eindeutige Positionierung aber vermieden. So tauschte man im Laufe des Abends vor allem Pro-Argumente aus. Die Angriffs- und damit Knackpunkte wurden dagegen schnell abgetan. Über die Finanzierung beispielsweise müsse man sich unterhalten, wenn grundsätzlich geklärt sei, ob man ein bedingungsloses Grundeinkommen wolle, so Susanne Wiest. Das auf einer Konsumsteuer basierende Konzept ihrer populär gewordenen Online-Petition, führte sie selber ad absurdum, in dem sie erklärte, kein wirkliches Modell für das Grundeinkommen zu haben, sondern lediglich die Idee anstoßen zu wollen. Auch gesamtwirtschaftliche Auswirkungen des Modells wurden nicht näher diskutiert. Nach knapp zwei Stunden beendete der Moderator eine oftmals einseitig und fahrig organisiert wirkende Veranstaltung.

Bildquellen

Foto – Carsten Schönebeck

Bild Startseite – southtyrolean via flickr