von Marco Wagner | 06.05.2010
Für den kommenden Montag, den 10. Mai, hat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Lehramtausbildung in Greifswald organisiert. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr im Konferenzsaal des Universitätshauptgebäudes in der Domstraße 11.
Zur Debatte wurden der Bildungsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Henry Tesch (CDU), Christian Pegel (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Universität und Kultur der Stadt Greifswald, Professor Dr. Wolfgang Methling (M.d.L. Die Linke.) und Sebastian Rathjen (M.d.L. FDP) als politische Vertreter eingeladen. Bis auf Henry Tesch werden alle kommen: Der Bildungsminister wird durch seinen Staatssekretär Udo Michallik vertreten.
Daneben werden Thomas Schattschneider, Lehramtsstudent und Sprecher der Landeskonferenz der Studierendenschaft, und Prof. Michael Herbst, Prorektor für Studium und Lehre, auf dem Podium sitzen. Die Moderation übernimmt StuPa-Präsident Korbinian Geiger.
Ob Bildungsminister Tesch (Foto) oder sein Staatssekretär kommt, ist noch unklar.
Das Lehramtsstudium hat an der Greifswalder Universität eine lange Tradition und erfährt reges Interesse. Wie der webMoritz berichtete, sieht die Landesregierung eine Schließung der Lehramtsstudiengänge in Greifswald vor. Sie beruft sich dabei auf Landtagsbeschlüsse aus dem Jahr 2007, die jedoch, wie vom Sprecher der Landeskonferenz der Studierendenschaften Thomas Schattschneider zu erfahren war, bereits 2008 durch einen anders lautenden Beschluss unterwandert wurden.
Innerhalb der Stadt Greifswald stehen sowohl die Abgeordneten der Bürgerschaft, als auch das Studierendenparlament und der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) diesen Plänen ablehnend gegenüber. Der AStA und das Bildungsbündnis Greifswald bereits eine erfolgreich verlaufende Mahnwache gegen die Schließungen.
Wie von Martin Hackbarth, AStA Referent für Politische Bildung, zu erfahren war, wird eine lebendige aber sachliche Diskussion angestrebt, in der auch Wortmeldungen und Fragen aus dem Publikum zugelassen werden. „Lebhafte Debatten leben nicht zuletzt von kritischen Stimmen und Fragen aus den Reihen der Zuschauer. Aus diesem Grund sind all jene, die sich für die Zukunft der Pädagogenschmiede in Greifwald interessieren, dazu eingeladen, am kommenden Montag um 16 Uhr im Konferenzsaal der Universität zu erscheinen.“
Update 10.5., 9:30 Uhr
Der Bildungsminister wird durch seinen Staatssekretär Udo Michallik vertreten. Außerdem wird noch Prof. Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät, an der Podiumsdiskussion teilnehmen.
Bild: Carsten Schönebeck
von Carsten Schönebeck | 05.05.2010
Die dritte StuPa-Sitzung findet wieder wie gewohnt im Konferenzsaal des Hauptgebäudes statt. Eine Übersicht über die (vorläufige) Tagesordnung gibt es hier. Finanzanträge, Berichte, Satzungsfragen, Ernst Moritz Arndt und und und… Es steht nicht zu erwarten, dass alle Punkte heute tatsächlich behandelt werden. Der webMoritz berichtet wie immer live über die Sitzung.
Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.
20:12 Die Sitzung läuft seit einigen Minuten. wie üblich beginnt das Parlament mit den Berichten. Es fängt schon sehr produktiv an: Frederic Beeskow fragt warum die Protokolle der neuen Legislatur noch nicht rumgeschickt wurden. Korbinian antwortet dies sei bereits geschehen…
20:15 Eben haben wir erfahren, dass die AStA-Referentin für Hochschulpolitik, Maike Schneider, zurückgetreten. Damit nimmt sie jetzt ihr StuPa-Mandat war. Derweil berichtet Pedro Sithoe, dass die Entwicklung der neuen AStA-Homepage online verfolgt werden kann.
20:20 Die Berichte gehen bisher einigermaßen flott. Juliane Hille berichtet, dass die Chancen für Uni-Solar schlecht stehen als gemeinnützig anerkannt zu werden – schleßlich sollen die Investoren ja eine Rendite bekommen.
20:24 Die ehemalige Referentin für Hochschulpolitik berichtet auf Nachfrage über Pläne, dass der AStA nach der Vollversammlung Public Viewing anbietet.
20:28 Martin Hackbarth weist auf die Podiumsdiskussion zur Lehrerbildung am kommenden Montag um 16 Uhr im Konferenzsaal hin. Der Bildungsminister Henry Tesch soll auch kommen…
20:32 Als Tischvorlage geht ein Antrag der RCDS-Stupisten rum. Das StuPa soll den Senat auffordern eine befristete Stelle inzurichten, die sich mit der Person Ernst Moritz Arndt, seinem Schaffen und seiner Wirkung kritisch auseinandersetzt. Die Erkentnisse sollen publiziert werden. (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 04.05.2010
Zwar hat das Studierendenparlament (StuPa) inzwischen die neue Struktur des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) beschlossen, dennoch konnte man auch vergangene Woche nicht alle Tagesordnungspunkte abarbeiten. So rächt sich nun der späte Start in die neue Legislatur. Bereits jetzt sind Sitzungen für die nächste und die übernächste Woche angesetzt, erst dann will man in den normalen zweiwöchigebn Turnus fallen. Die Sitzung beginnt um 20 Uhr im Konferenzsaal des Hauptgebäudes. Der webMoritz wird, wie gewohnt, live berichten.
Ob der Ausschreibungsfristen können in dieser Woche noch keine AStA-Referate neu besetzt werden. So wird man sich am Mittwoch vorrangig mit Finanzanträgen, den Ausschreibungen für die moritz-Medien und der Besetzung von StuPa-Ämtern und -Ausschüssen beschäftigen. Auch ein alter Bekannter hat es mal wieder auf den Sitzungsplan geschafft: Ernst Moritz Arndt. Das StuPa soll entscheiden, wie man künftig mit dem Namenspatron umgehen will.
Auf der aktuellen Fassung der Tagesordnung fehlen in jedem Fall noch zwei wichtige Themen. Thomas Schattschneider beantragt, den neuen AStA noch um ein Referat für den Bologna-Prozess zu erweitern. Der AStA selbst beantragt, das Studierendenparlament möge sich für eine „Etablierung des EMAS-Konzepts an der Universität Greifswald“ aussprechen. Dabei handelt es sich um eine Umweltzertifizierung der Europäischen Union.
Die derzeitige Tagesordnung sieht wie folgt aus:
TOP 1 Berichte (Drs. 20/37) (Die üblichen Rechenschaftsberichte von Amtsträgern – mit voraussichtlich den üblichen Rückfragen. Normalerweise benötigt das Parlament etwa 60 – 90 Minuten für diesen Punkt.)
TOP 2 Formalia (Hier wird die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Tagesordnung beraten und verabschiedet. Besonders bei der vollen Tagesordnung kann es hier einigen Streit geben, den wenn der Antrag zu weit hinten landet, wird er spät Nachts auf nächste Woche vertagt.)
TOP 3 Finanzanträge (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 28.04.2010
Wie kaum anders zu erwarten, konnte das Studierendenparlament in seiner konstituierenden Sitzung am vergangenen Mittwoch nur einen Teil der Tagesordnung abarbeiten. Daher wurde für den heutigen Mittwoch eine außerordentliche Sitzung anberaumt, die um 20 Uhr im Hörsaal Löfflerstraße beginnen wird. Der webMoritz wird, wie gewohnt, live berichten.
Da es sich um eine Sitzung außerhalb des üblichen Turnus handelt, entfällt der übliche Tagesordnungspunkt „Berichte“, stattdessen wird man sich neben den Finanzanträgen mit den wichtigen Punkten beschäftigen, die am Anfang jeder Legislatur fällig sind und nicht in der konstituierenden Sitzung abgehandelt werden konnten: Der Wahl eines weiteren Stellvertreters für den Parlamenstpräsidenten, der Struktur des Allgemeinen Studierendenauschusses (AStA), der Wahl verschiedener Ausschüsse etc.
Die derzeitige Tagesordnung sieht wie folgt aus:
TOP 1 Formalia (Hier wird die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Tagesordnung beraten und verabschiedet. Die Länge dieses Punktes lässt sich nur schwer vorhersagen, aber es wird sicher deutlich unterhalb einer halben Stunde liegen.)
TOP 2 Finanzanträge
TOP 2.1 GrIStuF (Drs. 20/25) (Ende Mai beginnt das Greifswald International Students Festival, das vom gleichnamigen Verein organisiert wird. Dieser bittet um eine Förderung in Höhe von bis zu 7.700 Euro. Für das Festival ist bereits ein eigener Haushaltsposten in der gleichen Höhe vorgesehen. Der ausführlich begründete Antrag dürfte also keiner großen Verhandlung mehr bedürfen.)
TOP 2.2 Futsal (Drs. 20/03a) (Insgesamt 14 Kommilitonen möchten zum alljährliche internationale Futsalturnier (=Hallenfußballturnier) IUTT in Eindhoven (Niederlande) fahren. Sie beantragen einen Zuschuss in Höhe der Fahrtkosten von 740,52 Euro. Der Antrag war letzte Woche nicht behandelt worden, da noch kurzfristige Änderungen vorgenommen worden waren.)
TOP 3 Wahl einer stellvertretenden StuPa-Präsidentin (Ein Kandidat fehlt noch im Führungstrio rund um StuPa-Präsident Korbinian Geiger, der sich noch eine Woche Bedenkzeit für seinen Vorschlag erbeten hatte. Wen er nun vorschlagen will, ist dem webMoritz noch nicht bekannt)
TOP 4 Einberufung der Vollversammlung (Drs. 20/24) (Der AStA beantragt die EInberufung einer Vollversammlung am 23. Juni. Die Vollversammlung muss in jedem Semester abgehalten werden. Als mögliche Themen werden im Antrag vorgeschlagen: Leherbildung in Greifswald, VErgabe des Preises für hervorragende Lehre, EMAS (Umweltbetriebsprüfung) an der Uni Greifswald, Informationen über die Rücklagen der Studierendenschaft, Informationen zum Landeshochschulgesetz)
TOP 5 Beschluss der AStA-Struktur (Drs. 20/16, 20/17) (Generell scheinen die meisten StuPisten mit der aktuellen Struktur zufrieden zu sein. Bekannt ist derzeit ein Antrag der Jusos, der Grünen und des RCDS. Die drei Hochschulgruppen wollen das Doppelreferat Fachschaften und Gremien wieder auf ein Referat kürzen wollen. Neu hinzu kommt dafür ein zweites Referat für Kultur, Sport und Erstsemester sowie ein Referat für Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem liegt ein Antrag einzelner StuPisten und der AStA-Führung vor. Auch hier wird „Fachschaften und Gremien“ auf ein Referat gekürzt. Dafür soll es ein Referat Öffentlichkeitsarbeit und Design geben. Das Ökologiereferat bleibt erhalten, gibt aber den Punkt „Nachhaltigkeit an das Referat für Buchung und Beschaffung ab. Zudem soll das Referat Kultur, Sport und Erstsemester aufgeteilt werden.)
TOP 6 Aufwandsentschädigungen AStA (Drs. 20/22) (Dieser Punkt muss, genau wie die AStA-Struktur, ebenfalls jedes Jahr neu bestimmt werden. Zurzeit bekommt ein AStA-Referent für 15 Stunden pr Woche 190 Euro (Vorsitz und Finanzen bei 20 Stunden 260 Euro). Jeweils ein Vertreter der Jusos, des RCDS und der Grünen Hochschulgruppe beantragen die „kleineren Referate“ auf 200 Euro und den stellvertretenden Vorsitz auf 260 Euro aufzustocken.)
TOP 7 Beschluß der Struktur der studentischen Medien (Drs. 20/20) (Auch die Ausschreibungstexte für die moritz-Medien sollen morgen beschlossen werden. Alexander Schulz-Klingauf beantragt, alles beim Alten zu lassen. Außerdem wird es einen weiteren Antrag der moritz-Medien geben, der bei Veröffentlichung dises Artikels aber noch ausgearbeitet wurde.)
TOP 8 Aufwandsentschädigungen moritz-Medien (Drs. 20/18) (Auch hier braucht es natürlich einen Beschluss des StuPa. Alexander Schulz-Klingauf beantragt eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungen um je 10 Euro. Die Geschäftsführer bekämen dann ja 260 Euro, die Chefredakteure und Stellvertreter je 240 Euro.)
TOP 9 Haushaltsausschuss
TOP 9.1 Feststellung der Befugnisse des Haushaltsausschusses (Drs. 20/14) (Zur Klarstellung der Aufgaben dieses Ausschusses stellt Alexander Schulz-Klingauf einen Antrag in dem die entsprechenden Paragraphen aus Satzung und Finanzordnung aufgelistet sind.)
TOP 9.2 Wahl des Haushaltsausschusses (Hier werden insgesamt sieben StuPa-Mitglieder benötigt. Der Haushaltsauschuss hat dem StuPa gegenüber eine beratende Funktion.)
TOP 10 Wahl der Prüferinnen für sachliche und rechnerische Richtigkeit
TOP 10.1 Wahl der Prüferin für sachliche und rechnerische Richtigkeit (Die Prüferin kontrolliert die Auszahlungsanweisungen der Finanzreferentin.)
TOP 10.2 Wahl einer stellvertretenden Prüferin für sachliche und rechnerische Richtigkeit
TOP 10.3 Wahl einer stellvertretenden Prüferin für sachliche und rechnerische Richtigkeit
TOP 11 Wahl von zwei Vertreterinnen in die Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) (In der vergangenen Legislatur haben Thomas Schattschneider, welcher zudem einer von zwei Sprechern der Landeskonferenz der Studierendenschaften ist, und Korbinian Geiger die Greifswalder Studierendenschaft vertreten. Zumindest eine erneute Kandidatur Schattschneiders gilt als wahrscheinlich.)
TOP 12 Aussprache Referent für Kultur, Sport und Erstsemester (nicht öffentlich) (Drs. 20/26) (Um die Ersti-Woche gab es in diesem Semester einigen Wirbel. Geringe Besucherzahlen und hohe Kosten haben den Ersti-Referenten Paul Fuhrmann in Bedrängnis gebracht. Die AStA-Vorsitzende Solvejg Jenssen warf ihm vergangene Woche vor, Verträge ohne Absprache geschlossen zu haben. Paul hat mittlerweile einen Bericht vorgelegt, der morgen im Parlament diskutiert werden soll.)
TOP 13 Einrichtung von Arbeitsgruppen des Studierendenparlaments (In der vergangenen Legislatur gab es folgende AGs des StuPas: Campus Europae, Gender Trouble, Satzung, Ersti-AG, AG Wahlen, Namensgebung der Universität (wird nach der Senatsentscheidung wohl nicht noch einmal eingesetzt werden), Uni-Solar (strebt die Umwandlung in einen e.V. an), Wohnen.)
TOP 14 Festlegung der Sitzungstermine (Drs. 20/11) (Korbinian Geiger schlägt vor die Sitzungen mittwochs anzusetzen. So könne der zweiwöchige Rhytmus und der Tagungsort Konferenzsaal unter einen Hut gebracht werden.)
TOP 15 Vertrag mit Stadtwerken (Drs. 20/27) (Der AStA soll beauftragt werden, mit den örtlichen Stadtwerken einen Sponsoringvertrag über 3000 Erstsemester-Beutel für das Wintersemester 2010/11 zu schließen. Die Stadtwerke zahlen die Baumwolltaschen, im Gegenzug dürfen sie in den Beuteln, auf dem Markt der Möglichkeiten und auf der Rückseite des Ersti-Programms kostenfrei werben.)
TOP 16 Genehmigung von AStA-Beschlüssen (Drs. 20/05) (Der AStA hat in Vertretung des StuPa in der Vorlesungsfreien Zeit drei Projekte mit einem Finanzvolumen von 1.700€ gefördert. Diese Beschlüsse müssen vom StuPa bestätigt werden.)
TOP 16 Antrag auf Kürzung der Aufwandsentschädigungen Präsidium (Drs. 20/19) (Weil das Präsidium der letzten Legislatur immer noch nicht alle Protokolle veröffentlicht hat, soll die Aufwandsentschädigung gekürzt werden. Dem Präsidenten um 12 Prozent, seinen Stellvertretern um zehn Prozent, des jeweiligen Sitzungsgeldes (100 Euro für alle drei zusammen). Insgesamt geht es um fünf Protokolle.)
TOP 17 Sonstiges
Grafik: Jakob Pallus
von Jakob Pallus | 27.04.2010
webMoritz: Korbinian, du hast erst kurz vor der Wahl bekanntgegeben, dass du wieder kandidierst. Wieso erst so spät?
Korbinian Geiger: Ich war mir lange nicht sicher, ob ich überhaupt noch einmal antreten sollte. Zum einen spielte für mich die Nachfolgeperspektive eine Rolle. Das war dann zum Zeitpunkt des StuPa-Wochenendes mehr oder weniger abgeschlossen. Zum anderen wollte ich für mich selbst herausfinden, ob ich mir vorstellen kann, dass die neue Legislatur mir Freude bereiten könnte. Beim StuPa-Wochenende haben alle Anwesenden als Ziel angegeben, viel zum Wohl der Studierendenschaft beitragen zu wollen und machten auch sonst einen engagierten Eindruck auf mich. Da ist meine Entscheidung dann gefallen.
webMoritz: Du sagst, die Nachfolgeperspektive sei für dich ein Grund gewesen, wieder zu kandidieren…
In gespannter Erwartung des Wahlergebnisses: Korbinian Geiger
Korbinian Geiger: Vor einem Jahr, als ich mein erstes Präsidium besetzt habe, bin ich eher in das Präsidentenamt hereingeschlittert. Ich musste unverzüglich das Präsidium besetzen, ohne dass ich viele der Leute kannte. Schon da habe ich hinsichtlich der Auswahl meiner Stellvertreter ein Auge darauf geworfen, ob diese mir nicht vielleicht im Amt des StuPa-Präsidenten nachfolgen könnten.
Jetzt ist noch hinzugekommen, dass, hinsichtlich der politischen Situation mit der beabsichtigten Lehramtsstreichung, es möglicherweise schädlich sein könnte, wenn ein neuer StuPa-Präsident erst eine recht lange Anlaufzeit bräuchte, um bei der Arbeit mit AStA, Moritz-Medien und Senat schlagkräftig zu sein.
Lehramt: „Die Uni wird vom Bildungsministerium erpresst.“
webMoritz: Du hast den möglichen Wegfall der Lehrerausbildung angesprochen. Was sind Ziele für deine zweite Amtszeit, was möchtest du erreichen?
Korbinian Geiger: Dieses Thema wurde uns ja von der Landesregierung unfreiwillig aufgedrückt. Die Landesregierung will die Lehrerbildung in Rostock konzentrieren. Es sei ineffizient, an zwei Standorten in Mecklenburg-Vorpommern Lehrer auszubilden. Dabei wird allerdings vergessen, dass die Fächer Russisch, Polnisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Kunst und Geografie nur hier in Greifswald studiert werden können. Bei einer Abschaffung der Lehrerbildung in Greifswald würden in ganz Mecklenburg-Vorpommern diese Lehrer fehlen. Sollte das Lehramt wegfallen, wäre zu befürchten, dass die kleinen Institute, die diese Unikatsfächer anbieten, auch mittelfristig aufgrund der dann geringeren Nachfrage geschlossen werden würden. Das heißt: Als erstes fiele die Lehrerbildung weg, dann die Slawistik, vielleicht das Caspar-David-Friedrich-Institut und am Ende dieses Prozesses die gesamte Philosophische Fakultät. Die Pläne der Landesregierung gehen also an die Grundpfeiler der Universität Greifswald. Das zu verhindern, steht bei mir auf der Agenda an erster Stelle.
Ein weiteres Ziel ist, dass der AStA und die moritz-Medien ihre Handlungsfähigkeit behalten, mit kreativen, klugen Köpfen besetzt werden und dass ihre Strukturen pragmatisch ausfallen.
Außerdem will ich auch weiterhin verhindern, dass das StuPa die moritz-Medien inhaltlich beeinflusst. Das habe ich auch bereits vor einem Jahr versprochen. Nehmen wir einmal an, der webMoritzwebMoritz veröffentlicht einen Artikel über den „Affenzirkus StuPa“, woraufhin sich einige Stupisten empört darüber zeigen, dass in den eigenen Medien so berichtet wird, und stellen den Antrag, den Moritz-Medien nur noch positive Berichterstattung über das StuPa zu erlauben. So etwas lehne ich ab. Das StuPa darf die Medien inhaltlich nicht kontrollieren oder zensieren.
Zudem möchte ich weiterhin Gewähr dafür leisten, das die Studierendenschaft im Senat von mir in Zusammenarbeit mit den anderen studentischen Senatoren wirkkräftig vertreten wird.
webMoritz: Noch einmal zum Lehramt. Gibt es bereits konkrete Aktionen, die das StuPa plant und was können das StuPa und du persönlich zur Rettung beitragen?
Korbinian Geiger: Ich allein kann das Lehramt leider nicht retten. Das große Problem ist ja, dass letztlich die Uni durch die neue Zielvereinbarung vom Bildungsministerium erpresst wird oder die Landesregierung dies verhindert. Wir können darauf leider nur mittelbar einwirken, da wir weder eigene Landtagsabgeordnete stellen, noch jemanden haben, der im Ministerium für uns arbeitet. Wir müssen also auf die Kraft der Argumente setzen. Es muss allen in Schwerin wieder und wieder erklärt werden, weshalb eine Abschaffung der Lehrerbildung in Greifswald zum Schaden für ganz Mecklenburg-Vorpommern wäre. Außerdem muss jeder, der hochschulpolitisch aktiv ist, seine persönlichen politischen Kontakte nutzen, um auf die Entscheidungsträger in Schwerin Einfluss auszuüben. Viele StuPa-Mitglieder sind in Hochschulgruppen und deren Mutterparteien aktiv. Von ihnen erwarte ich, dass sie sich in ihren Parteien für den Erhalt der Lehrerbildung in Greifswald einsetzen.
Probleme in der Administration, Erfolge im Senat
webMoritz: Kommen wir noch einmal auf den Ablauf deiner Wahl zu sprechen. Als du zum ersten Mal zum StuPa-Präsidenten gewählt wurdest, fiel die Wahl einstimmig aus. Jetzt hast du 17 Stimmen bekommen, zehn Stupisten haben jedoch gegen dich gestimmt. Siehst du das als Kritik an deiner ersten Amtszeit oder wie erklärst du dir das Ergebnis? Deine Antrittsrede direkt nach der Wahl fiel doch sehr reumütig aus.
Korbinian Geiger: Der webMoritz hat meine Ansprache reumütig genannt. Es mag hier vielleicht an meiner katholischen Mentalität liegen, dass ich – suboptimaler Weise – in meiner Vorstellung hauptsächlich das erwähnt habe, was schlecht gelaufen ist. So war meine erste Legislatur doch recht erfolgreich, gerade wenn man betrachtet, was vom Präsidium und dem gesamten StuPa an Arbeit geleistet worden ist.
Ich glaube nicht, dass die Nein-Stimmen überwiegend inhaltlich bedingt sind, sondern dass es eher sachfremde Motivationen anderer Stupisten gegeben hat, selbst Präsident zu werden. Dies wäre aber eben wahltaktisch nur zu verwirklichen gewesen, wenn ich im ersten Wahlgang als einziger Kandidat nicht gewählt worden wäre. Wäre jemand direkt gegen mich angetreten, hätte ich doch höchstwahrscheinlich zumindest im zweiten Wahlgang die erforderliche Anzahl von 14 Stimmen erreicht. Deswegen war es für diejenigen, die mich politisch „beerben“ wollten, die einzige Möglichkeit, den ersten Wahlgang abzuwarten und darauf zu hoffen, dass ich durchfalle.
In so einem ganzen Jahr Amtszeit musste ich doch auch recht oft konkret Meinung beziehen – auch wenn das öffentlich vielleicht nicht immer so bemerkt wurde. Das stößt einigen, die in konkreten Entscheidungen zum Nachgeben gezwungen sind, möglicherweise bitter auf und so werden für manche aus sachlichen Auseinandersetzungen persönliche Konflikte. Das finde ich sehr bedauerlich.
Präsidiumswechsel: Der alte und neue Präsident (l) übernimmt vom Alterspräsidenten Thomas Schattschneider (m.). Rechts Korbinians neuer Stellvertreter Christopher Denda
webMoritz: Welche Erfolge konntest du in deiner ersten Amtszeit verbuchen, was ist weniger gut gelaufen?
Korbinian Geiger: Nicht so gut gelaufen ist unzweifelhaft der administrative Bereich, insbersondere die StuPa-Protokolle. Hier sind wir ordentlicher in Verzug.
Dann gibt es Kritik hinsichtlich der Internetseite des StuPa, die zwar funktional gestaltet, aber ästhetisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit sei. Erstellt habe ich die Seite zwar nicht, ich habe sie jedoch modifiziert und nehme die Aktualisierungen daran hauptsächlich selbst vor. Administrativ wird im neuen Präsidium mehr Arbeit aufgeteilt.
Zu meinen Erfolgen hingegen zählt sicher die Position im Senat. Als StuPa-Präsident habe ich dort für die Studierendenschaft Rede- und Antragsrecht. Zwei Anträge, die einzubringen ich vom StuPa beauftragt wurde, wurden auch mit großer Mehrheit im Senat angenommen. Der eine Antrag betrifft die Einsetzung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten. Der wurde zwar insofern verändert, dass keine hauptamtliche Stelle geschaffen wurde, sondern zwei Mitarbeiter zu Nachhaltigkeitsbeauftragten benannt wurden.
Der zweite Antrag zielte darauf ab, eine Kommission einzurichten, die sich mit dem Für und Wider der Namensgebung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität beschäftigt. Im Zuge dessen wurde die Senatskommission eingerichtet und so, wie ich glaube, viel Polemik aus der Debatte genommen und diese versachlicht.
Weiterhin sehr erfolgreich war die Gewährleistung der Handlungsfähigkeit der studentischen Medien und vor allem des AStA. Im Sommer letzten Jahres sind vier AStA-Referenten nachts zurückgetreten, weil sie eine andere Rechtsauffassung vertraten, ob StuPa-Beschlüsse auszuführen seien. Die Berichterstattung weckte danach den Anschein, als sei der AStA handlungsunfähig oder führungslos. Seine Handlungsfähigkeit wurde aber innerhalb nur eines Tages wieder hergestellt.
Die Zukunft des AStA
webMoritz: Stichwort AStA: Auf der letzten StuPa-Sitzung wurden zwei Anträge eingereicht, die eine Änderung der Struktur des AStA zum Zeil haben…
Zu Beginn jeder Legislatur steht die Struktur des AStA zur Debatte.
Korbinian Geiger: Die jetzige Struktur weist sehr große Unterschiede zur vorherigen AStA-Struktur auf. Meiner Einschätzung nach gibt es einen breiten politischen Konsens, dass sich die jetzige Struktur hinsichtlich der Zahl der Referenten und ihrer Aufteilung bewährt hat. Dennoch gibt es kleinere Mängel, die jedoch mit den Änderungsanträgen behoben werden sollen.
Es gibt zwei Ideen jeweils ein neues Referat einzurichten: Ein Referat für Öffentlichkeitsarbeit und ein Referat für regionale Vernetzung und Geschichte. Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit soll den stellvertretenden AStA-Vorsitzenden entlasten. Den Antrag für die Einrichtung des letztgenannten Referates habe unter anderen ich selbst schon vor einem Jahr gestellt. Er hat damals jedoch nicht die erforderliche Mehrheit gefunden, unter anderem mit dem Argument, der AStA könne bereits jetzt für den Austausch zwischen Studenten im Ostseeraum sorgen. Das macht er aber nicht, weil hierfür auch die fachlichen Ressourcen fehlen Deswegen stelle ich den Antrag erneut.
Der Referent soll dann Ansprechpartner für studentische Vereine und Gruppen sein, die mit anderen Universitäten in der Euroregion Pomerania und dem baltischen Raum kooperieren wollen. Er soll dann bspw. dabei helfen, bei der Europäischen Union entsprechende Förderungsanträge zu stellen. So könnte oftmals fast eine Vollfinanzierung von kulturellen Veranstaltungen erreicht werden. Die Universitäten im Ostseeraum liegen geografisch gesehen sehr dicht beieinander, einen nennenswerten Austausch der Studenten gibt es aber hauptsächlich im deutschen Raum, auch wenn die Entfernungen teilweise viel größer sind
webMoritz: Werfen wir jetzt noch einen Blick in die Zukunft. Im Sommer steht wieder die Vollversammlung der Studierendenschaft an. Auf welche Themen können wir uns freuen?
Korbinian Geiger: Das Hauptthema wird die langfristige Existenz der Philosophischen Fakultät sein und, damit verbunden, natürlich die angedachte Streichung der Lehrerbildung. Wir wollen aber ganz allgemein die Meinung der Studierendenschaft einholen und sie über die Arbeit der studentischen Gremien informieren.
Fotos:
Carsten Schönebeck