CoFit-19 – Sportlich durch den Lockdown mit dem Hula-Hoop

CoFit-19 – Sportlich durch den Lockdown mit dem Hula-Hoop

Das Fitnessstudio habt ihr seit mindestens einem Jahr nicht mehr von innen gesehen, die Sportmatte hat es sich mit den Wollmäusen unterm Bett gemütlich gemacht und auf dem Rad dem Greifswalder Gegenwind standzuhalten, ist so anstrengend wie noch nie? Kennen wir. Unsere Redaktion versucht, sich aufzuraffen und neue sportliche Aktivitäten während des Lockdowns auszuprobieren. Mit etwas Glück entdeckt ihr in unserer neuen Reihe also vielleicht etwas, woran ihr auch Spaß findet. Vielleicht liegt ihr aber auch lieber im Trainingsanzug auf der Couch und zieht euch die zweite Pizza rein während ihr unsere Artikel lest – auch okay, wir wünschen euch jedenfalls viel Spaß!

 Hullern, hullern, hullern!

Das Verb „hullern“ hat es bis jetzt zwar noch nicht in den Duden geschafft, doch ist die sportliche Aktivität mittels Hula-Hoop(-Reifen), die es beschreibt, voll im Trend. Zumindest suggerieren uns das zahlreiche Influencer*innen auf TikTok, Instagram und Co. Weil die Effekte, die das Hullern verspricht, viel zu verlockend klangen, blieb auch mir natürlich nichts anderes übrig, als auf diesen Trend aufzuspringen. Seit Januar steht der Hula-Hoop nun Tag für Tag angelehnt an meiner Zimmerwand und wartet darauf, sich an meine Hüften zu schmiegen, um meine Rumpfmuskeln zu stärken, meinen Stoffwechsel anzuregen und die Durchblutung zu fördern. Wie das geklappt hat und ob der Sport mit dem Hula-Hoop auch etwas für euch ist, erfahrt ihr hier.

 Für wen eignet sich ein Hula-Hoop?

Hullern ist für alle geeignet. Ihr müsst keine bestimmten Anforderungen erfüllen und braucht vorher auch keine Sportskanone zu sein. Je nach Stand der Vorkenntnisse, werdet ihr aber mehr oder weniger Übung benötigen, um mit dem Reifen warm zu werden.

 Was benötige ich?

  • Einen Hula-Hoop, der auf die eigene Größe und das Körpergewicht abgestimmt sein sollte. Es ist zugegebenermaßen etwas kompliziert den Dschungel an Hula-Hoops zu durchblicken, weshalb es sich empfiehlt dieses YouTube-Video von Elli Hoop anzusehen und danach zu entscheiden, welcher Reifen für euch Sinn ergibt.
  • Genug Platz, damit nichts zu Bruch geht, falls doch mal etwas daneben hullert.

Wie viel Geld muss ich dafür ausgeben?

Wie bei so vielen Dingen, ist auch die Preisgrenze für Hula-Hoops nach oben offen. Der Preis hängt sowohl von der Art als auch der Größe des Reifens ab. Einen guten, neuen Reifen für Anfänger*innen bekommt ihr für 30 bis 50 Euro. Vielleicht findet ihr aber auch einen gebrauchten Reifen oder ihr legt mit euren Mitbewohner*innen für einen WG-Hoop zusammen.

 

 

Wie viel Zeit muss ich dafür einplanen?

Hullern ist der perfekte Zeitvertreib für zwischendurch oder zum Aufwärmen für ein anschließendes Workout mit selbstgemachten Gewichten geeignet. Für den Anfang wird empfohlen nicht mehr als 5 Minuten am Stück zu hullern und sich erst nach und nach auf bis zu 30 Minuten zu steigern. Es kann allerdings sein, dass blaue Flecken auftreten. Dann sollte solange pausiert werden, bis keine Flecken mehr vorhanden sind. Weniger ist beim Hullern zu Anfang also definitiv mehr!

Durchführung

„Hula-Hoop, also das mit dem Reifen um die Hüfte kreisen, na das kann doch jedes Kind!“, kam es zu Anfang noch aus meinem Mund. So leicht wie ursprünglich gedacht, ist das mit dem Hula-Hoop dann aber irgendwie doch nicht. Mein Können aus Kindheitstagen habe ich anscheinend irgendwo zwischen Pubertät und Erwachsenwerden verloren. Nach gefühlt 10.000 gescheiterten Versuchen, mussten also Tipps her, wie der Reifen nicht bereits nach wenigen Sekunden auf den Boden fällt. Für euch habe ich diese im Folgenden einmal kurz zusammengefasst:

  • Grundhaltung: Die Füße sollten etwas weiter als schulterbreit nebeneinander oder wie beim Gehen hintereinander aufgestellt werden.
  • Grundbewegung: Mit dem Reifen ordentlich Schwung holen und die Hüfte entweder von links nach rechts oder hinten nach vorne bewegen. Der Bauch muss dabei stets angespannt bleiben, ansonsten bleibt der Reifen beim Kreisen nicht oben.
  • Außerdem: Enganliegende Kleidung tragen, da der Reifen auf losem Stoff keinen Grip besitzt.

Befolgt ihr diese Tipps, klappt es gleich viel besser. Diese und noch weitere Tricks werden in einem anderen YouTube-Video von Elli Hoop noch einmal anschaulicher erklärt. Übrigens solltet ihr nicht verzagen, wenn der Reifen nicht von Anfang an so will, wie ihr es selbst gerne hättet. Es ist schließlich noch kein*e Hula-Hoop-Meister*in vom Himmel gefallen. Mein größter und letzter Geheimtipp lautet daher auch: üben, üben, üben!

Ist man dann aber so richtig gut im Hüften-Schwingen geworden und kann mittlerweile 30 Minuten am Stück ohne Probleme hullern (Spoiler: Ich bin noch lange nicht soweit), kann man das ganze Training durch kleine Tanzeinlagen oder Sportübungen vertiefen. Dafür findet man online eine riesige Auswahl an Hula-Hoop-Workouts.

Mein Fazit

Die größte Herausforderung am Hullern ist für mich auf jeden Fall das Durchhaltevermögen. Davon braucht ihr gerade am Anfang ziemlich viel, wenn ihr keine Vorkenntnisse besitzt und kein absolutes Ausnahmetalent darstellt. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich mich nach dem zu Boden gegangen Reifen bücken musste. Andererseits kann das ewige Bücken eigentlich auch als Teil des Trainings gesehen werden und ist dann irgendwie nur noch halb so schlimm. Mittlerweile schaffe ich es, den Reifen 3 Minuten am Stück oben zu halten. Nach dieser Zeit finde ich es super anstrengend, meine Bauchmuskeln machen schlapp und lassen sich nicht mehr richtig ansteuern. Abgefahrene Tanzschritte oder Übungen kann ich nebenbei demnach noch nicht durchführen. Trotzdem ergibt das Training mit dem Hula-Hoop Sinn für mich. Nebenbei schaue ich mir gerne YouTube-Videos oder auch mal die Nachrichten an. Da habe ich Zeit, die ich sonst rumsitzen würde, effektiv genutzt.

Darüber hinaus hätte ich nicht gedacht, dass ein Training mit einem Hula-Hoop so anstrengend sein kann und ich sogar ins Schwitzen kommen würde. Trotzdem macht es Spaß, sodass ich mich eigentlich immer für eine kurze Runde mit dem Reifen motivieren kann. Große Erfolge, was den Muskelaufbau betrifft, kann ich bei mir zwar noch nicht erkennen, aber mein Körpergefühl und meine Koordination haben sich auf jeden Fall gesteigert. Ich kann mir sogar vorstellen, dass ein Hula-Hoop-Workout auch zu einem richtigen Kraftakt werden kann, der bei regelmäßiger Durchführung den ein oder anderen Fitnessstudiobesuch ersetzen könnte. Neben dieser Anpassungsfähigkeit an eigene Bedürfnisse ist ein anderer Vorteil, dass ihr zu jeder Tageszeit hullern könnt, sobald ihr über die Einstiegs-Phase hinweg seid. Wenn der Reifen nämlich nicht mehr ständig zu Boden fällt, bekommt die Nachbarschaft nichts von den eigenen sportlichen Aktivitäten mit.

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Spaßfaktor

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Schweißfaktor

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Effizienz

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Preis-Leistungs-Verhältnis

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Trendpotential

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Nachbarschafts-verträglichkeit

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Anfänger*innen-tauglichkeit

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Spontanität

Beitragsbild: Nina Jungierek 

CoFit-19 – Sportlich durch den Lockdown mit selbstgemachten Gewichten

CoFit-19 – Sportlich durch den Lockdown mit selbstgemachten Gewichten

Das Fitnessstudio habt ihr seit mindestens einem Jahr nicht mehr von innen gesehen, die Sportmatte hat es sich mit den Wollmäusen unterm Bett gemütlich gemacht und auf dem Rad dem Greifswalder Gegenwind standzuhalten, ist so anstrengend wie noch nie? Kennen wir. Unsere Redaktion versucht, sich aufzuraffen und neue sportliche Aktivitäten während des Lockdowns auszuprobieren. Mit etwas Glück entdeckt ihr in unserer neuen Reihe also vielleicht etwas, woran ihr auch Spaß findet. Vielleicht liegt ihr aber auch lieber im Trainingsanzug auf der Couch und zieht euch die zweite Pizza rein während ihr unsere Artikel lest – auch okay, wir wünschen euch jedenfalls viel Spaß!

Gewichte, Gewichte Gewichte!

Fitnessstudios sind mir suspekt! Abgesehen davon, dass ich mich vor allen Leuten blamieren würde, weil ich die Geräte falsch benutze, würde ich mich einfach die ganze Zeit beobachtet fühlen. Auch, wenn wahrscheinlich alle auf sich selbst fokussiert sind, wäre ich total unter Druck: bloß nicht schwitzen, bloß nicht keuchen, bloß nicht nach 5 Minuten einen halben Kreislaufzusammenbruch erleiden. Daher hat es mich auch nicht wirklich gestört, dass die Fitnessstudios geschlossen wurden. Nichtsdestotrotz sind mir im Dschungel der Fitness-YouTuber*innen immer wieder Videos vorgeschlagen worden, in denen statt klassischen Gewichten Gegenstände genutzt wurden, die man wahrscheinlich sowieso zuhause hat. Auch, wenn ich seit einigen Wochen keinen Sport mehr gemacht habe, wage ich also einen Versuch: Training mit Gewichten von zuhause.

Für wen eignet sich dieses Gewichtstraining?

Wenn ihr es gewohnt seid, 20-kg-Hanteln zu stemmen, wird euch ein Training mit Reistüten wahrscheinlich nicht erfüllen. Man kann die Gewichte allerdings gut anpassen und je nach Bedarf mehrere und schwerere Gegenstände benutzen.

Was benötige ich? 
  • Zwei Flaschen, die möglichst mit der gleichen Menge an Wasser gefüllt werden
  • Einen Beutel, der mit schweren Gegenständen gefüllt wird. Ich habe einen Jutebeutel mit drei Milchtetrapacks, einem Buch, einer Packung Zucker und einer (angefangenen) Packung Linsen gefüllt. 

Wie viel Geld muss ich dafür ausgeben?

Da ihr euch einfach in eurer Küche und eurem Bücherregal bedienen müsst, wahrscheinlich gar nichts!

Wie viel Zeit muss ich dafür einplanen?

Die Gewichte müsst ihr zunächst einmal vorbereiten, aber das ist in wenigen Minuten erledigt. Je nachdem, welches Workout ihr macht, dauert das Training länger oder kürzer. Die beiden Videos, an denen ich mich orientiert habe, dauern insgesamt 30 Minuten.

Durchführung

Da ich blutige Anfängerin bin, überlasse ich die Planung des Workouts der Fitness-Influencerin Pamela Reif. Nachdem ich mich kurz warm gemacht habe, habe ich zuerst das Workout „20 MIN BOOTY + THIGHS“ durchgeführt, wofür ich den Beutel mit schweren Gegenständen verwendet habe. Das Gute an dem Workout ist, dass Pamela Reif durchgängig die Übungen erklärt, auf mögliche Fehler hinweist und immer wieder motiviert, weiter zu machen. Dieses Workout beginnt mit einer „Booty Activation“, wofür noch keine Gewichte gebraucht werden und in dem Übungen wie „Straight Leg Pulses“ und „Donkey Kicks“ den Anfang machen. Der Hauptteil besteht aus 6 Supersets, wo unter anderem das Gewicht zum Einsatz kommt. Damit werden vielfältige Übungen durchgeführt, zum Beispiel Squats, Squat Pulses und Sumo Squats. Zwischen den einzelnen Sets werden zum Glück einige Pausen gemacht. Der letzte Teil wird von der Trainerin selbst mit „Burnout with 6min of Glute Bridges, to make those butt cheeks buuuuurn“ beschrieben. Dieser Part findet auf dem Boden in verschiedenen Varianten der „Glute Bridge“ statt. Auch dabei wird das Gewicht auf die Hüfte gelegt, um das Training effektiver zu machen. Wie Pamela Reif aber selbst zugesteht: Man kann den Gewichts-Beutel auch jederzeit ablegen und ohne weiter machen!

Weil mir das nicht genug war und ich meinem vom Home Office geschundenen Rücken etwas Gutes tun wollte, habe ich zum Abschluss noch das Training „10 MIN BACK WORKOUT“ drangehängt. Hierfür kamen meine beiden mit Wasser gefüllten Weinflaschen zum Einsatz. Dieses Workout ist nicht mit einer genaueren Erklärung von der Trainerin begleitet, dafür ist unangenehme Musik unterlegt – eine klassische Lose-Lose-Situation als. Das Praktische hierbei ist aber, dass ihr das Video ja auch einfach stumm schalten und zu eurer eigenen Musik Sport machen könnt. Dieses Workout enthält keine Pausen, ist aber auch deutlich kürzer und (wie ich finde) weniger anstrengend. Die Übungen finden überwiegend im Stehen statt und nennen sich „Arm Row“, „Good Mornings“ oder „Wood Chopper“ (davon muss man sich wohl ich ein eigenes Bild machen…). Der abschließende Teil spielt sich auf der Matte und hauptsächlich ohne Gewichte ab. Hier werden allseits beliebte Variationen des Planks und des Supermans gemacht.

Mein Fazit

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Spaßfaktor

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Schweißfaktor

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Effizienz

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Preis-Leistungs-Verhältnis

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Trendpotential

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Nachbarschafts-verträglichkeit

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Anfänger*innen-tauglichkeit

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Spontanität

Puh, das war anstrengend! Die Gewichte waren schnell vorbereitet, allerdings werde ich die Tasche für jedes Workout neu packen müssen – den Zucker und die Milch darin will ich nämlich auch noch verwenden (zum Beispiel um mir zur Belohnung einen leckeren Kuchen zu backen). Anfangs hatte ich Bedenken, ob die Tasche mit den Gewichten wirklich so praktisch ist, denn besonders handlich wirkte mein Konstrukt nicht. Obwohl ich die Tasche nicht ganz so schnell greifen konnte, wie Pamela (ja, ich darf sie inzwischen Pamela nennen) ihre Hantel, funktioniert es aber doch überraschend gut und ich hatte über das gesamte Workout hinweg einen guten Halt. Die Weinflaschen hatte ich nicht bis zum Rand gefüllt, sodass das Wasser die ganze Zeit hin und her geschwappt ist – das war ein bisschen nervig. Trotzdem war ich am Ende froh, dass ich nicht noch schwerere Gewichte hatte, denn selbst halbvolle Flaschen werden auf Dauer ganz schön schwer! Apropos schwer: Prinzipiell ließ sich den Übungen gut folgen, aber sie haben mich ganz schön ins Schwitzen gebracht und zwischendurch hatte ich ehrlich gesagt keine Lust mehr. Da die Gewichte mir aber das Gefühl gegeben haben, dass die Übungen sehr effektiv sind (wie effektiv sie tatsächlich sind, ist für mich schwer zu beurteilen) und Pamela zumindest im ersten Video einige Pausen eingebaut hat, konnte ich mich immer wieder selbst motivieren. Allerdings würde ich beim nächsten Mal die Reihenfolge der beiden Videos tauschen, da meine Beine im zweiten Workout ziemlich doll gezittert haben.  Das Gute ist, dass man je nach Wunsch sehr viele Körperregionen trainieren kann, entweder angeleitet durch YouTube-Videos oder einfach individuell und nach eigenem Geschmack. Da ich für diese Übungen nur eine halbwegs gut sortierte Küche und einen Jutebeutel (und eine Internetverbindung) brauchte, kann ich sie nur empfehlen: Denn selbst, wenn ihr keinen Spaß daran finden solltet, habt ihr am Ende des Tages zwei Flaschen Wein getrunken und mal wieder das Sortiment eurer Küche inspiziert. Und auch eure Nachbar*innen werden euch ohne böse Blicke im Treppenhaus auf dem Weg zum Sommerkörper begleiten, denn, abgesehen von ein paar wenigen Sprüngen, waren die Übungen sehr nachbarschaftsfreundlich.

Beitragsbilder: Lilli Lipka

Der Hochschulsport geht wieder los!

Der Hochschulsport geht wieder los!

Für alle Sportbegeisterten unter euch gibt es gute Nachrichten: Der Hochschulsport geht wieder los, und zwar inklusive Präsenzkurse!

Coronabedingt wurde der Hochschulsport im letzten Semester ausschließlich online angeboten. Für das Ferienprogramm wird das Angebot nun wieder auf Präsenzkurse ausgeweitet. Indoorkurse sind allerdings noch nicht möglich und auch das Fitnessstudio bleibt geschlossen. Dafür bietet der Hochschulsport neben neuen Onlinekursen auf BigBlueButton auch Outdoorkurse an, natürlich unter einem Hygienekonzept. Statt in Hallen mit stickiger Luft, findet der Hochschulsport jetzt zum Beispiel am Strandbad Eldena oder beim Segelbootshaus Wieck statt. Das hat den coolen Nebeneffekt, dass ihr euch nach dem Sportprogramm direkt im Bodden abkühlen könnt.

Die Auswahl bleibt trotzdem vielfältig: Neben den Klassikern Basketball und Fußball werden wieder alle möglichen Wassersportarten, Tanzstunden und Yogakurse angeboten. Hier findet ihr die Übersicht mit allen Kursen. Ab dem 20.7. geht es wieder los, die Kurse können bis Ende September besucht werden. Die Einschreibung beginnt übrigens am Montag, den 13.07. um 18 Uhr – wie immer online (und nicht outdoor).

Falls ihr wieder einen Onlinekurs besuchen wollt, könnt ihr euch hier einen kleinen Eindruck verschaffen: https://www.youtube.com/watch?v=cL9btVodbZE

Beitragsbild: zibik auf Unsplash

Umgekrempelt: Sieben Tage Yoga

Umgekrempelt: Sieben Tage Yoga

Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns sieben Tage als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.

Yoga ist in meiner „social bubble“ überall. Auf Instagram backen nicht nur alle Bananenbrot und machen Smoothie-Bowls – nein, es machen auch alle Yoga. Auch ich gehe ab und zu der angesagten indischen Lehre nach. Ich kann zustimmen, dass es sich dabei um keinen vermeintlichen Öko-Blödsinn handelt, sondern um richtig anstrengenden Sport, der auch beinahe eine Therapiestunde mit sich selbst sein kann. Doch wie es die meisten sicherlich kennen, beschränkt sich mein Yoga-Dasein zur Zeit auf ein sporadisches „alle-paar-Wochen-mal“. Gerade jetzt, da der Corona-Virus unser Leben ganz schön einschränkt, aber der Unistoff gefühlt mehr als vorher ist, merke ich, dass ich einen Ausgleich brauche. Anstatt zu verschiedenen Vorlesungen zu radeln, sitze ich den ganzen Tag am Schreibtisch. Nicht nur mein Rücken tut langsam weh, ich bin zusätzlich gestresst und unter Druck. Da kommt Yoga doch gerade richtig, oder? Es bietet schließlich Übungen für Körper und Geist, also beginne ich das Selbstexperiment und mache eine Woche lang täglich Yoga. Mal sehen, ob ich in sieben Tagen völlig ausgeglichen, flexibel und voller Selbstliebe bin.

Montag

Es ist 18 Uhr und mir fällt auf, dass ich im ganzen Stress noch gar kein Yoga gemacht habe. Nachdem ich mich also ein paar Minuten mit Sport gequält habe, belohne ich mich mit Anti-Stress-Yoga auf YouTube. Das 30-minütige Video ist wirklich das, was ich gebraucht habe: kaum anstrengend und ohne komplizierte Übungen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Entspannen, Runterkommen und gleichmäßigen Atmen. Bei einigen Übungen knackt es befreiend in Schultern und Rücken und nachdem ich kurz daran gezweifelt habe, dass ich wirklich erst 22 Jahre alt bin, schlafe ich bei der Schlussentspannung fast ein. Wirklich angenehm, dass das Video mich „zwingt“, nichts zu tun, einfach nur dazuliegen und zu entspannen. Nach der Yoga-Einheit fühle ich mich gut und mein Rücken fühlt sich besser an, aber sie hat mich auch ganz schön müde gemacht.

Dienstag

Bevor ich meinen Abend entspannt beginne, endet auch der heutige Tag mit Yoga. Auf dem Plan steht ein 20-minütiges Yoga für einen „healthy body “. Die zwanzig Minuten gehen schnell rum, viel besser fühle ich mich danach aber irgendwie nicht. Die Session war einerseits irgendwie langweilig und eintönig, andererseits fiel es mir auch schwer, genau so zu atmen, wie es meine Yoga-Lehrerin vorgibt. Das ist so ein Ding beim Yoga: langsam eeeeeein, während man sich streckt und wieder auuuuus, wenn man sich fallen lässt. Und dabei möglichst laut keuchen. Naja, ich fühl mich ein bisschen seltsam dabei und auch ein wenig wie beim alternativen Rentnersport. Aber gut – ich weiß, dass die richtige Atmung mit der Zeit kommt. Aber vielleicht muss ich doch mal eine frischere Form des Yogas ausprobieren.

Mittwoch

Nach dem gestrigen Yoga wähle ich heute etwas – hoffentlich – Sportlicheres aus. Einen Yoga-Summerbody-Flow. Klingt doch erstmal vielversprechend. Und ich muss zugeben: Übungen wie der Yoga-Liegestütz, „die Heuschrecke“ oder „das Boot“ bringen mich durch ihre Namen erst zum schmunzeln und dann ordentlich zum schwitzen. Ich kann auch nicht alle Übungen vollständig ausführen, aber meine digitale Yoga-Lehrerin weiß: „Wenn nicht heute, dann beim nächsten Mal“. Mit dem Atmen komme ich auch heute nicht so mit, wie sie es ansagt. Während sie in Ruhe einen Atemzug nimmt, hänge ich nur hechelnd da. Aber naja. Wenn nicht heute, dann beim nächsten Mal.

Donnerstag

Anstatt meinen Tag mit Yoga abzuschließen, beginne ich heute damit. Meine Yoga-Einheit verspricht „fit und wach“ in den Tag zu starten. Also mal sehen, wie fit ich in meine 10-Uhr-Online-Vorlesung gehen kann. Die 17 Minuten gehen zwar schnell vorbei, aber sind auch überraschend anstrengend. Ich bin zwischendurch ziemlich außer Atem aber direkt danach – zumindest körperlich – ziemlich wach. Ich fühle mich gut, schon so früh am Morgen (… um halb zehn) etwas für meinen Körper getan zu haben. Ich muss aber auch zugeben, dass ich ein paar Minuten später richtig müde werde und am liebsten wieder ins Bett kriechen würde. Die Menschen in meinem Umfeld finden außerdem, dass ich am heutigen Tag nicht besonders ausgeglichen wirke – also hat Yoga am Morgen zumindest in der Hinsicht seinen Zweck nicht erfüllt.

Freitag

Heute vergesse ich meinen Vorsatz. Erst im Bett fällt mir ein, dass ich täglich Yoga machen wollte. Aber nicht weiter schlimm, denn selbst für den Abend gibt es einige Yoga-Sessions. Also wähle ich für heute ein kurzes Gute-Nacht-Yoga aus. Ich muss nicht mal aus meinem Bett aufstehen. Ich bleibe im Schlafanzug und kann bei ruhiger Musik entspannt für zehn Minuten runterkommen, mich ein bisschen dehnen und danach auch direkt einschlafen.

Samstag

Nachdem ich den ganzen Tag im Auto gesessen habe, freue ich mich richtig auf meine Yoga-Einheit. Endlich mal ordentlich räkeln, strecken und dehnen. Zwar habe ich nicht viel Zeit, aber für eine zehnminütige Pause reicht es. Das finde ich sowieso total praktisch: Es gibt online so viele verschiedene Yoga-Videos und je nachdem, wie viel Zeit man hat, wählt man sein Video aus. Und wenn es nur ein klitzekleiner Sonnengruß ist – irgendwie kann man das immer in den Alltag integrieren. Und auch diesmal bin ich froh, meine Matte ausgerollt zu haben: Es tut total gut und ist genau das, was ich nach diesem Tag brauche. Obwohl ich mich bewege, sind diese Abläufe zu einer kleinen Pause geworden und oft habe ich danach bessere Laune und Energie für den restlichen Tag.

Sonntag

Der letzte Tag mit Yoga. Ich widme mich am Abend einer ausgiebigen Session für Beweglichkeit und Entspannung. Ich muss mich teilweise ganz schön verknoten und fühle mich wie die billige Version eines Schlangenmensches. Es ist aber eine Wohltat für den ganzen Körper. Dabei fällt mir auf, dass es nirgendwo mehr knackt – die letzten Tage scheinen mir sehr gut getan zu haben. Jetzt, wo ich drüber nachdenke, hatte ich in der vergangenen Zeit auch gar keine Rückenschmerzen mehr (Spoiler: Die vielen Übungen haben allerdings dazu geführt, dass ich am nächsten Tag ganz schön Muskelkater hatte).

Fazit

Mich täglich aufzuraffen hatte ich als größte Herausforderung angesehen. Das war allerdings gar kein Problem – ich habe höchstens mal vergessen, dass ich ja eine Challenge hatte. Da ich die meisten Yoga-Übungen eher als Bereicherung und nicht als Qual angesehen habe, fiel mir das „Aufraffen“ gar nicht schwer. Außerdem hat das tägliche Yoga meinen Alltag nicht gestört, weil ich es gut in meine Planung integrieren konnte. Es war ein schöne Routine, um den Uni-Tag zu beenden, zu starten oder zwischendurch eine Pause zu machen, und dabei etwas für den Körper zu tun – ohne sich völlig verausgaben zu müssen. Ich muss aber noch lernen, dabei mehr abzuschalten. Bei den unkommentierten Ruhesequenzen bin ich manchmal fast eingeschlafen, manchmal hatte ich aber auch den Drang, vor Langeweile auf mein Handy zu gucken. Ich denke, sowohl körperlich also auch geistig braucht Yoga eine Menge Übung. Ich finde aber schön, dass man auch ohne jahrelange Erfahrung die meisten Einheiten mitmachen kann. Außerdem habe ich innerhalb der einen Woche gemerkt (oder mir eingebildet), dass die täglichen achtsamen Bewegungen meinem Körper sehr gut getan haben.
Vor allem in der durch Corona beeinflussten Zeit glaube ich, dass Yoga eine gute Möglichkeit ist, eine wohltuende Routine für Körper und Geist in den Alltag einzubauen. Ihr merkt schon: Nach diesen sieben Tagen klinge ich schon wie eine Yoga-Fanatikerin, die nach einem zweiwöchigen Selbstfindungstrip aus Asien wiederkehrt. Und damit: Namasté, ich mache mir jetzt eine Smoothie-Bowl.

Beitragsbild: Lilli Lipka
Banner: Julia Schlichtkrull

Gemeinsam radeln fürs Klima

Gemeinsam radeln fürs Klima

Trotz der Umstände – oder gerade deswegen – findet auch in diesem Jahr wieder das STADTRADELN in Greifswald statt. Bei der bundesweiten Aktion, an der sich jede Stadt beteiligen kann, sollen die Teilnehmenden in drei Wochen ihre alltäglichen Strecken mit dem Rad hinter sich bringen. Ziel ist es,  damit einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten und auf die Radinfrastruktur aufmerksam zu machen. Hier findet ihr die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Wie genau funktioniert STADTRADELN?

Auf der Internetseite des Stadtradelns könnt ihr euch ganz einfach anmelden. Ihr könnt Teams von mindestens zwei Personen bilden oder einfach schon bestehenden Gruppen beitreten. Wer Lust hat, kann beispielsweise Teil des Radel-Teams der Uni werden. Über die App könnt ihr dann die zurückgelegten Kilometer tracken oder einfach im Nachhinein auf der Website eintragen. Je mehr Kilometer ihr sammelt, desto besser für euch, euer Team und natürlich fürs Klima.

Wer kann mitmachen?

Mitmachen können eigentlich alle – ob ihr hier lebt, arbeitet, studiert, zur Schule geht oder einem Greifswalder Verein angehört – zum Radeln sind alle aufgerufen. Auch wenn das Radeln schon begonnen hat, könnt ihr euch immer noch anmelden!

Wann wird geradelt?

Bundesweit findet die Aktion von Anfang Mai bis Ende Oktober in einem von der Kommune selbst gewählten, dreiwöchigen Zeitraum statt. Vom 1.-21. Mai kann man hier in Greifswald für sein Team Kilometer sammeln.

Kann ich hier irgendwas gewinnen?

Nach der Aktion werden auf der Website die Gewinner*innen bekannt gegeben. Dabei werden die fahrradaktivsten Gruppen und Kommunen mit den meisten zurückgelegten Kilometern ausgezeichnet. Die Gewinne reichen von Fahrradmagazinen über Accessoires für den Drahtesel bis hin zu brandneuen Rädern.

Warum das Ganze?

In Greifswald ist das Fahrrad zwar das Verkehrsmittel der ersten Wahl, doch so ist es nicht in jeder Stadt.
„Wir glauben, man kann den Menschen viel über die Vorteile des Radfahrens erzählen. Am wirksamsten überzeugt man sie aber, wenn sie für 21 Tage einfach mal selbst aufs Rad steigen.“, schreibt die Organisation auf ihrer Internetseite.
Die Aktion soll einerseits auf die teilweise fehlende Radinfrastruktur aufmerksam machen, andererseits auch den Schwerpunkt auf den Klimaschutz legen. Daher richtet sich STADTRADELN auch an die Kommunalpolitik. Politiker*innen können während der drei Wochen aus der Perspektive der Radfahrenden sehen, wo Verbesserungsbedarf besteht.

Lieber Fahrrad als Auto?

Wir bleiben durch die alltägliche Bewegung nicht nur fitter, sondern können auch mit dem Fahrrad einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Zum einen werden Kohlendioxid-Emissionen vermieden, denn davon entstehen circa ein Fünftel im Verkehr. Würden in den Innenstädten etwa 30 Prozent der Strecken mit einer Länge von bis zu sechs Kilometern mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren werden, könnten sich circa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden lassen.

Gibt es bestimmte Vorsichtsmaßnahmen wegen Corona?

Wegen des Corona-Virus findet das STADTRADELN dieses Jahr unter bestimmten Bedingungen statt, denn leider sind Fahrradausflüge in größeren Gruppen zur Zeit nicht erlaubt. Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder betont:
„Solange die Kontaktbeschränkungen gelten – seien Sie nur in Familie oder zu zweit mit Freunden unterwegs. Nutzen Sie das Rad für Ihre täglichen Wege und für die Ausflüge in die schöne Umgebung unserer Stadt. Uns ist klar, dass wir unter den bestehenden Bedingungen keine Rekorde brechen werden, dennoch ist es uns wichtig, das STADTRADELN jetzt durchzuführen und die Bedeutung der Fahrradnutzung für die Umwelt und unsere Gesundheit in den Fokus zu nehmen. Unserer Umwelt und Ihrem Wohlbefinden zuliebe – bleiben Sie in Bewegung und bleiben Sie gesund!“

Hier findet ihr übrigens das Video von moritz.tv zum STADTRADELN 2018!

Beitragsbild: unsplash

Hochschulsport in der vorlesungsfreien Zeit

Hochschulsport in der vorlesungsfreien Zeit

Klar, die vorlesungsfreie Zeit steht vor der Tür. Die meisten von uns Studierenden stecken bis zum Kinn hoch in der Prüfungsvorbereitung. Trotzdem sollte man nicht nur wegen der näher rückenden Klausur- und Abgabetermine ins Schwitzen kommen, sondern sich auch weiterhin beim Sport auspowern können!

Also nur gut, dass Ihr Euch ab Sonntag, den 26.01.2020 um 18 Uhr für die Sportkurse des Hochschulsports eintragen könnt. In der vorlesungsfreien Zeit müsst Ihr keineswegs auf das Sportangebot der Uni verzichten. Im Gegenteil: Das Angebot ist vielfältig und reicht von A wie Aikido bis Z wie Zumba.

Neu dazu kommen Angebote wie Contact Improvisation, Unterwasserrugby sowie ein Meditations- und Achtsamkeitskurs. Ebenfalls wird es einen zweiwöchigen Yoga-Intensivkurs geben.

Die Möglichkeiten sind zahlreich, Ihr müsst Sie nur nutzen! Auf der Seite des Hochschulsports findet Ihr das komplette Kursangebot und auch die Anmelde- und Teilnahmebedingungen.

Und zum Schluss bleibt mir nichts anderes übrig als Euch viel Spaß bei den Kursen zu wünschen!

Beitragsbild: George Pagan auf Unsplash