von moritz.magazin | 30.01.2012
Neues Jahr, alte Leier
Liebe moritz-Leserinnen und Leser,
der Volksmund sagt: „Früher war alles besser‘‘. Ob das vergangene Jahr besser war als das Neue? Es ist auf jeden Fall noch viel zu früh um das zu beantworten. Was aber sicher ist: Egal wie es ausgeht, die meisten Menschen werden von dem Spruch Gebrauch machen. Während die Nostalgiker unter uns auch im Jahr 2012 versuchen werden die unverständlich wahrgenommene Gegenwart zu verstehen, packen die Anderen die Tatsachen und Herausforderungen an. So auch die neugewählten Studenten in die verschiedenen Gremien.
In diesem Sinne mögen wir doch alle hoffen, dass wir durch unsere Stimmeabgabe bei den Gremienwahlen in eine schönere Zukunft der Universität investiert haben. Und wie es üblich ist für das neue Jahr, sich gute Vorsätze und Versprechen zu geben, planen dies auch die Gewählten für ihre Legislatur. Hoffen wir, dass sie ihre Ziele nicht aus den Augen verlieren. Und zum Beispiel die Salattheke in der Mensa bis zum bitteren Ende gefüllt halten oder das Wasserschmuggeln in die Bibliotheken legalisieren. Erwähnens- und bewundernswert ist unter anderem das Ziel die ganze Stadt mit einem WLAN-Netz abzudecken. Ja, die Gremienwahlen 2012 stehen beim moritz im Fokus.
Angesichts der Wahlbeteiligung in diesem Jahr ist es offensichtlich, dass sich viele Studierende auf ihr negatives Wahlrecht berufen haben. Stellt sich die Frage, wie großen Anteil daran die Dauerlerner hatten? Eben diese hat moritz in ihrem ‚Wissenstempel‘ besucht. In der Rubrik Uni.versum lest ihr, was dabei alles liegen bleibt. Während sie einen sicheren Platz in der Bibliothek haben, haben einige Andere einen sicheren Platz am Telefon. Es handelt sich um studentisches Engagement. Telefonseelsorge – von Studenten für Studenten. Vermutlich können auch die extremsten Nostalgiker dort einen Rat bekommen.
Aber gewiss ist nur die Qualität der Universitätsveranstaltungen. Traditionsgemäß ist die Qualitätssicherung durchgeführt worden und somit können einige Institute und Professoren neue Vorsätze für das kommende Semester einplanen. Wenn es eine Rangliste für in Vergessenheit geratene Vorsätze gäbe, würden sie dann nicht auf einem der obersten Plätze stehen? Apropos Qualität: moritz hat einen Dönertest durchgeführt. Eine interessante Bewertung ist daraus entstanden.
Im Sinne von Georg C. Lichtenberg kann man freilich nicht sagen, ob nach den vielen Qualitätssicherungen, den Hilfsangeboten, mit den neuen Gremien an der Universität oder den Vorsätzen für das neue Jahr, die nächsten 366 Tage auf der Erde besser werden. Aber so viel kann man sagen: Es muss anders werden, wenn es gut werden soll.
Macht es gut und bis zum nächsten Semester.
Gjorgi Bedzovski
Ausgewählte Artikel könnt ihr wie immer direkt online lesen und kommentieren, das komplette Heft als pdf gibts hier.
von moritz.magazin | 30.01.2012
Über zehn Prozent der Greifswalder Studierendenschaft könnten diese Frage mit „Ja“ beantworten. Denn sie haben vom 9. bis 13. Januar 2012 sowohl das Studierendenparlament (StuPa) als auch den Senat und die Fakultätsräte gewählt.
Gähnende Leere erstreckte sich am Dienstag gegen neun Uhr an den Wahltischen des Studierendenparlaments in der Mensa am Wall. Zwei Stunden später sah das ganz anders aus: Die ersten Schlangen bildeten sich an den Wahlkabinen. Auch in der Universitätsbibliothek sammelten sich die Studierenden an den Wahltischen des Senats und der Fakultätsräte.
Einen Erfolg konnte das StuPa verzeichnen, das mit einer Wahlbeteiligung von 14,4 Prozent im Gegensatz zum letzten Jahr die Zehn-Prozent-Marke knackte. Das lag unter anderem an den Öffnungszeiten und Standorten der Wahllokale: 96 Stunden lang hatten die Studenten an vier verschiedenen Plätzen die Möglichkeit, ihre Stimmen abzugeben. Der StuPa-Wahlleiter Henri Tatschner und sein Stellvertreter Kay Nitsch zeigten sich erleichtert: „Wir sind mit der Wahlbeteiligung im Großen und Ganzen zufrieden, zumal wir froh waren, schon am Mittwoch die Zehn-Prozent-Wahlbeteiligung erreicht zu haben, was unser Anspruch für die Wahlwoche war.“ (mehr …)
von moritz.magazin | 30.01.2012
Im Januar wurden einige Fachschaftsräte (FSR) mit den anderen Gremien gewählt. Zuvor mussten Wahlordnungen geändert und neue Kandidaten gefunden werden, was nicht allen FSR gelang. Die Umstrukturierung soll 2013 abgeschossen sein.
Da es keinen FSR mehr gibt, muss 2012 leider sowohl unsere Mittsommerfeier als auch das Luciafest ausfallen.“ Diese E-Mail verschickte der Fachschaftsrat der Nordistik Mitte Dezember, um die Studenten des Instituts wach zu rütteln. Es ließen sich zu wenig Kandidaten für die Wahl aufstellen. Nach nur einem halben Jahr sollten die Skandinavisten und Fennisten wieder an die Wahlurne. Dabei hatten sie doch erst im Sommer letzten Jahres gewählt – warum nun schon wieder?
Die Zusammenlegung der Fachschaftsrats- mit den anderen Gremienwahlen hatte vor allen Dingen organisatorische Gründe: Sie sollte die Beteiligten entlasten, da zum Beispiel die Wählerverzeichnisse alle mit einem Mal ausgedruckt werden können. „Zudem hatten wir uns eine Erhöhung der Wahlbeteiligung versprochen“, so Felix Pawlowski, Referent für Fachschaften und Gremien vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Insgesamt entschlossen sich 15 FSR zu einer Wahl im Januar. Vor allem an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wählen die FSR schon seit Jahren in diesem Zeitraum. Für sie war es demnach keine Umstellung. Die anderen mussten im Vorfeld ihre Wahlordnung ändern. Einige FSR wollten jedoch ihren jetzigen Wahltermin behalten. Die Mitglieder wussten nichts davon, dass ihnen eine verkürzte Amtszeit bevorstehen sollte. Zudem hätte es Probleme für BAföG-Empfänger geben können. Wer sich zwei Semester beim FSR einsetzt, bei dem verlängert sich die Regelstudienzeit um ein Semester; mit der kürzeren Amtszeit wäre das nicht gegangen. Nach Gesprächen mit den Dekanen und dem Studentenwerk wird die verkürzte Amtszeit der ehemaligen FSR nun auch als ganze angerechnet. (mehr …)
von moritz.magazin | 30.01.2012
Die Tagesstätte und das Obdachlosenhaus in Greifswald unterstützen Menschen bei der Bewerkstelligung ihrer schwierigen Lebenssituation. moritz berichtet über die Einrichtungen und gibt einen Einblick in das Leben der Betroffenen.
Zum elften Todesstag des in Greifswald ermordeten Obdachlosen Eckhard Rütz fand am 25. November vergangenen Jahres eine Gedenkveranstaltung vor der Mensa statt. Vordergründig ging es um die rechtsextreme Problematik, hintergründig schwingt jedoch auch die in Greifswald öffentlich wenig präsente Obdachlosigkeit mit. Im Vergleich zu Großstädten, in denen Obdachlose Teil des Stadtbilds sind, rücken sie in der Universitätsstadt anscheinend aus dem Blickfeld der Bürger. Um die Belange der obdachlosen Menschen in Greifswald kümmern sich Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen. Neben Unterkünften bieten sie Hilfestellungen, die die Selbstständigkeit fördern und somit aus der Obdachlosigkeit führen sollen.
Petra Werner arbeitet seit sechs Jahren in der Greifswalder Tagesstätte des Kreisdiakonischen Werks (KDW). Täglich treffen hier Menschen mit und ohne Wohnraum aufeinander. Verurteilt wird keiner. Das Ziel der Tagesstätte sei es, Beratungsmöglichkeiten für Betroffene zu schaffen und ihnen zugleich Ansprechpartner für Behördengänge zur Seite zu stellen. „Wenn man an den Rand dieser Gesellschaft gerutscht ist, fällt es schwer diese Wege alleine zu gehen oder man hat Angst davor es nicht zu schaffen und Ablehnung zu erfahren“, berichtet die stellvertretende Leiterin der Einrichtung. (mehr …)
von moritz.magazin | 30.01.2012
Die Nightline ist eine von Studenten geführte Telefonhotline, die in den nächsten Monaten den Greifswalder Studenten bereitgestellt wird. Neben dem Zuhörtelefon gibt es weitere Anlaufstellen, die psychologische Beratung anbieten.
Laut dem Studentenwerk wurden zu Beginn des Jahres 2010 über 60 der Studenten in Greifswald psychologisch und sozial beraten. Ende 2011 waren es bereits über 300, die die Beratung aufsuchten. Immer mehr Studenten nehmen psychologische Hilfe in Anspruch und holen sich bei Bewältigung von Leistungsdruck, Prüfungsstress und Motivationsproblemen Unterstützung von außen. Ein Grund könnte unter anderem die Umstellung der Diplom- und Magister-Studiengänge auf das Bachelor- und Master-System sein. Der daraus resultierende Druck auf die Studenten, aber auch private Anliegen machen die psychologische Beratung unabdingbar. Zwei Greifswalder Studentinnen kamen daraufhin auf die Idee, eine „Nightline“ in Greifswald aufzubauen.
Die Idee der „Nightline“ stammt aus dem Vereinigten Königreich und kam 1994 nach Deutschland. Dabei handelt es sich um ein Zuhörtelefon von Studenten für Studenten und soll vor allem nachts die Möglichkeit bieten, seine Sorgen mit jemandem zu besprechen. Die Universität Heidelberg war die erste Universität in Deutschland, die eine „Nightline“ aufbaute und in Betrieb nahm. Nun brachte die Medizinstudentin Julia, Vorstandsvorsitzende der neugegründeten „Nightline“ Greifswald, diese Idee zu uns. Seit Oktober 2011 ist sie zusammen mit Anne, ebenfalls Vorstandsmitglied, mit dem Aufbau beschäftigt. Den Wunsch dazu bekam Julia, weil sie selbst während ihres Studiums eine Phase hatte, in der es ihr nicht gut ging. (mehr …)
von moritz.magazin | 30.01.2012
Hollywood – Zentrum der Filmindustrie, Wahrzeichen für Filmgeschichte, Heimat großer Filmtitanen. Doch kommt es immer öfter vor, dass wir im Kino merken: Das kenne ich doch! Woran liegt es, dass Filme immer wieder neu verfilmt werden?
Die meisten Menschen schauen gerne Filme: gruselige, abenteuerreiche, lustige, phantasievolle. Immer wieder gibt es neue Ideen. Oft passiert es allerdings, dass sich Filmemacher für altbekannte Geschichten entscheiden und diese neu verfilmen. Meist merkt der Otto-Normal-Filmgucker nicht, dass es sich um Neuverfilmungen handelt, doch beschäftigt man sich mit dem Thema genauer, stellt man fest, dass sich viele Drehbuchautoren an bestehenden Filmen festkrallen und höchstens ihre Schwerpunkte verschieben. Plot, Charaktere und Szenerie bleiben dabei oft gleich. Durch neue Möglichkeiten gerade im Bereich der Technik, wie zum Beispiel die Computeranimation, kommen viele Regisseure in Versuchung einen Film neu aufzulegen. „Remakes sind eine generelle Praxis in Hollywood“, sagt Dr. Martin Holtz vom Institut für Anglistik/Amerikanistik, der zu einem Filmthema promovierte. Doch wann macht das Sinn und wann ist es Unsinn? Stellt sich Hollywood und die restliche Filmwelt damit neuen Herausforderungen oder ist es ideenlos? (mehr …)