von Torsten Heil | 11.01.2011
StuThe-Chef Jens Leuteritz macht sein Problem deutlich.
Auf der Veranstaltung zur Ehrung der Ehrenamts, im Greifswalder Hotel „Mercury““, machten der Vorsitzende des Studententheaters Greifswald (StuThe) Jens Leuteritz vor Ministerpräsident Erwin Sellering und Verkehrsminister Volker Schlotmann (beide SPD) auf die Raumproblematik des Studententheaters aufmerksam. Leuteritz skizzierte in einer kurzen Rede die Raumthematik. Im Anschluss übergab er ein Konzeptpapier an Ministerpräsident Sellering, welches die Nutzung der Fallada-Straße 2 als permanente Spielstätte vorsieht.
Schlotmann und Sellering signalisierten Hilfsbereitschaft und wollen das Raumproblem nun intensiver auf Landesebene bearbeiten. Die stellvertretende Vorsitzende des Theaters Ulrike Kurdewan zeigte sich positiv überrascht über die ambitionierte Reaktion des Ministerpräsidenten. „Ich freue mich sehr, dass die Raumproblematik des Studententheaters in der Landespolitik Gehör gefunden hat und auch ernst genommen wird“, so Kurdewan. Minister Schlotman sagte: „Das Studententheater muss sich aus der Uni herauslösen und unabhängig werden.“ Dann sei nicht mehr nur die Universität verantwortlich. „Wir finden da bestimmt eine Lösung“, so Schlotman weiter.
Planungssicherheit: StuThe möchte das Haus mindestens weitere fünf Jahre nutzen
Das Nutzungskonzept sieht vor, das Haus in der Fallada-Straße zu übernehmen: „Die Auslastung des Gebäudes und der vorhandenen Räume sind nicht als visionäre Entwürfe zu lesen, sondern rahmengebend für die Arbeitsweise des Vereins und den Zuspruch und die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, Institutionen und dem Publikum.“ Erste Berechnungen hat der Verein auch schon aufgestellt.
Verein übergibt Betreiberkonzept an Ministerpräsident Sellering (li.).
„Die Zahlen sind aber noch nicht belastbar“, sagte StuThe-Chef Leuteritz. Der Spielbetrieb und das Betreiben des Gebäudes würde im Jahr mindestens 32500 Euro kosten. Über ein Drittel der jährlichen Ausgaben würden dabei auf den Betrieb der Unterkunft fallen, so das Konzept weiter. Gut die Hälfte der Ausgaben seien laut Finanzentwurf aus eigenen Mitteln zu stemmen. Der Rest muss aus dem Studierendenparlament, Studentenwerk, Kulturamt und Stiftungen zusammen getragen werden. „Avisiert wird eine Nutzungsvereinbarung für vorerst fünf Jahre“, so weiter im Entwurf.
Auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion unterstützt das Studententheater in seinen Bemühungen, die Frage der Räumlichkeiten befriedigend zu lösen. „Das StudentenTheater ist ein wichtiger regionaler Kulturträger und trägt zur kulturellen Vielfalt in unserer Stadt bei“, so Christian Pegel, Vorsitzender des städtischen Bildungs- und Kulturausschusses. „Dies setzt allerdings befriedigende Arbeitsbedingungen voraus.“ Pegel weist darauf hin, dass eine Lösung eher im Zuständigkeitsbereich des Bildungsministeriums und des Betriebs für Bau und Liegenschaften liegt. „Allerdings ist es in dieser Situation wichtig, dass die Studierenden den politischen Rückenwind der Bürgerschaft bekommen.“
Erneute Raumprobleme für Studententheater
Schon viermal musste das StuThe in der Vergangenheit umziehen. Es war unter anderem in den Räumen der Makarenkostraße, sowie in der Stralsunder Straße 10 bis hin zur jetzigen Probestätte in der Hans-Fallada-Straße untergebracht. Letzteres Haus gehört noch der Universität. Allerdings wird das Gebäude im Januar 2011 an das Land Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt an den Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL), zurückgeben. Somit wird die Raumthematik wieder aktuell. Das Studententheater gibt es seit 1995 und entstand in Folge der Einstellung des Modellstudiengangs „Darstellendes Spiel“.
Fotos: Torsten Heil
von webmoritz. | 03.01.2011
Püntklich zum neuen Jahr gibt es einen neues Schmankerl auf dem webMoritz. Nicht nur für Kulturinteressierte könnte dies spannend sein: Unsere neue Kulturseite. In freundlicher Kooperation mit dem Greifswalder Veranstaltungskalender kulturmodul.de könnt ihr jeden Tag einen Überblick über Veranstaltungen in der Hansestadt bekommen. Egal ob Kinofilme, Partys, Konzerte, Ausstellungen, Lesungen oder Theateraufführungen – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Sieben Tage umfasst unser Kalender und zeigt in Kürze die wichtigsten Daten zu vielen Veranstaltungen. Ausführlichere Informationen gibt es weiterhin auf kulturmodul.de oder wie bisher auch auf dem webMoritz. Veranstaltungen, die wir euch besonders ans Herz legen wollen, werden wir auch in Zukunft ausführlicher ankündigen. Außerdem wird es weiterhin Rezensionen über Filme, Konzerte, Bücher, CDs und vieles mehr geben.
Wir wünschen viel Spaß mit der neuen Seite!
Foto: Torsten Heil (Aufmacher), Logo Kulturmodul
von David Vössing | 12.12.2010
Anlässlich des für die nächsten Tage geplanten Castortranportes wird für Montag, dem 13. Dezember um 20 Uhr ins Cafe Koeppen eingeladen. Dort lesen Katja Klemt und Grian Duesberg, beide Schauspieler am Theater Vorpommern, Textauszüge aus dem Buch „Tschernobyl“ vor, das von der unkrainischen Autorin Swetlana Alexeijwitsch geschrieben wurde.
Das Buch erschien elf Jahre nach dem GAU und erzählt die Geschichte der Feuerwehrmänner und Soldaten, die als Liquidatoren eingesetzt wurden. Gedanken und Gefühle werden von denen geschildert, die bis heute mit der Strahlung kämpfen. „Natürlich hätte ich schnell ein Buch schreiben können, wie sie denn eins nach dem anderen erschienen – was in jener Nacht im Kraftwerk geschah, wer die Schuld trägt, wie viele Tonnen Sand und Beton nötig waren für den Sarkophag über dem todbringenden Reaktor – aber irgendetwas hielt mich davon ab. Was? Das Gefühl eines Mysteriums“, lautet ein Auszug.
„Das Buch hat mir die unfassbaren Auswirkungen eines Atomunfalls auf das tägliche Leben gezeigt, die wir in der Theorie nie werden begreifen können“, sagt Organisatorin Inga Lutosch. „Dazu ist eine Lesung aus dem Buch besonders geeignet, weil es Nahaufnahmen des Lebens der Menschen enthält, für die der Reaktorunfall das Leben geprägt hat.“ Der Eintritt ist frei.
Foto: Veranstalter
von Gastautor*in | 12.12.2010
Eine Ankündigung von Thomas Grothe
Es ist doch jedes Jahr das Gleiche: Das unbarmherzige Wetter, die weiße Decke über den früher bunten Stellen und die Stille, die mit der leblosen Umgebung einhergeht, bescheren uns eine Wintermelancholie. Aber genau deswegen wird uns, ebenfalls alljährlich, ein Anitdepressivum der besonderen Art geboten. Denn der St. Nikolai Dom wird noch einmal für einen Tag zu Johann Sebastian Bachs Auferstehungsstätte. Am 13. Dezember ab 20 Uhr teilen Anna Elisabeth Muro, Saskia Klumpp, Ulrich Cordes, Johannes Happel, die capella vitalis und I cornetti Pomerani, der Greifswalder Domchor und der Domkinderchor unter der professionellen Führung Frank Dittmers ihre musikalische Begabung mit uns. Dazu präsentieren sie die ersten drei der sechs Kantaten aus J. S. Bachs Weihnachtsoratorium und sein „Magnificat“.
Den Hörer erwartet ein musikalisches Feuerwerk der weihnachtlichsten Art. Denn Bach, der das Weihnachtskuratorium als Auftragswerk geschrieben hat, sollte eigentlich nur ein Stück von wenigen Minuten zur Einleitung eines Gottesdienstes komponieren. Stattdessen jedoch schallte im Winter 1734/35 ein mehrstündiges Meisterwerk durch die heiligen Hallen der Nikolaikirche und der Thomaskirche in Leipzig. Die Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in der Dombuchhandlung, der Buchhandlung Scharfe oder dem Institut für Kirchenmusik.
Foto: Katharina Luttervia jugendfotos.de
von David Vössing | 12.12.2010
Etwa 180 Studenten folgten nach der Vollversammlung der Einladung von AStA, StuPa und dem Studentenclub Kiste zu einer Karaokeparty in die Makarenkostraße. Egal ob alleine, zu zweit oder in einer Kleingruppe, insgesamt probierten sich 23 Teilnehmer als Karaokesänger und versuchten die Jury von ihren Gesangskünsten zu überzeugen, darunter beispielsweise der aktuelle und der ehemalige Wahlleiter Stefan Damm und Michael Seifert. Die Zuschauer konnten sich an Lieder wie „Could be loved“ von Bob Marley oder „Denkmal“ von „Wir sind Helden“ erfreuen.
„Wo Hochschulpolitik auf Wirklichkeit trifft“, begrüßte die Jury aus Cristo Meyer, Benny Krenz (beide Mitglieder des Studentenclubs Kiste), Franz Küntzel (AStA) und StuPa-Präsident Erik von Malottki das Publikum ironisch. Sie bewerteten die einzelnen Karaokesänger, die im Laufe der Nacht eine immer besser Leistung zeigten. Den ersten Platz belegte dabei Susi, der zweite ging an David und den dritten sicherten sich Ramon und Mario. Bei ausgelassener Stimmung wurde von 21 Uhr abends bis drei Uhr morgens gefeiert.
„Es war für uns ein sehr großer Erfolg“, zog Cristo ein positives Fazit der Karaokeparty und lobte die Zusammenarbeit mit AStA und StuPa. Als „gelungenen Abschluss der Vollversammlung“ sieht Franz die Karaokeparty, die auch gezeigt hat, dass „sich die AStA-Referenten nicht nur um die Belange der Greifswalder Studierenden kümmern, sondern auch mit ihnen feiern können.“ Er dankte den Mitgliedern der Kiste und freut sich „jetzt schon auf das nächste Mal“.
Fotos: David Vössing
von Christine Fratzke | 09.12.2010
Eine Traueranzeige ist der aktuelle Flyer zur kommenden Gender Trouble-Party: In schwarz gehalten, mit der Aufschrift „In Liebe geboren, in Liebe gelebt, in Liebe gestorben“ und dem Todesdatum, dem 10. Dezember 2010. Dann findet die vorerst letzte Party der AG Gender Trouble im Kontorkeller am Markt statt.
Eine Traueranzeige: Der aktuelle Flyer zur kommenden Gender Trouble-Party.
Bereits 1999 gab es die Initiative Gender Trouble, aus der drei Jahre später die Arbeitsgemeinschaft wurde. Gender Trouble ist die älteste AG der Greifswalder Studierendenschaft. Bis zum Wintersemester 2010 zählte diese 13 aktive Mitglieder, wie der damalige Vorsitzende Tommy Kube im Interview mit dem webMoritz berichtete. Doch durch Auslandsaufenthalt oder Beenden des Studiums gab es bei der AG eine starke Fluktuation. Derzeit zählt die Gender Trouble lediglich vier aktive Mitglieder. In der vergangenen Sitzung des Studierendenparlaments konnte zwar der Vorsitz mit Samira Ramadan Belmonte besetzt werden, aber dennoch bleiben die Nachwuchsprobleme.
Ändert sich an der Situation nichts, dann wird die GT-Party am 10. Dezember voraussichtlich die Letzte sein. Ab 23 Uhr im Kontorkeller am Markt geht es los. Statt Blumen werden drei Euro Eintritt gerne gesehen.
Flyer: Gender Trouble
Update: Am 13. Dezember übergab uns Chef-Fotograf der Gender Trouble-Partys Kilian Dorners einige Fotos, die die Stimmung der Abschiedsparty vom 10. Dezember verdeutlichen.
Fotos: Kilian Dorner