Rise Against – Endgame: Feuriges Set mit kochender Intensität

Rise Against – Endgame: Feuriges Set mit kochender Intensität

Herz, Verstand und eine gesunde Portion guter Gitarrenrock machen dieses Album zu einem Hit

Keine CC-Lizenz © 2011, DGC Records

Chicagos bekannteste Punkrock Band, Rise Against, meldet sich eindrucksvoll zurück. Mit ihrem sechsten Studioalbum gelang es den 4 Amerikanern sich auch direkt auf Platz 1 der deutschen Albumcharts zu platzieren. So wartet Rise Against erneut mit einem feurigen Set melodischen Hardrocks auf, das einen auch nach dem Ende der LP noch nicht los lässt.

Gleich zu Beginn starten die US-Amerikaner mit dem ihnen typischen Stil auf dem ersten Song des Albums „Architects“. Der Titel startet dabei wie eine Bombe, auf deren Timer die letzten Sekunden verrinnen. Und diese schnelle Grundstimmung lässt einen während des gesamten Longplayers nicht mehr los. Front-Mann Tim McIlraths typisch kratzige Stimme zieht die Aufmerksamkeit in altbekannter Weise auf sich und das, was er singt. So fragt er in „Architects“ kritisch: (mehr …)

StuThe zieht erneut um – Das Ende der langjährigen Raumprobleme?

StuThe zieht erneut um – Das Ende der langjährigen Raumprobleme?

Noch ist die Hans-Fallada-Straße 2 die Heimat des Studententheaters.

Das lange Hin und Her bezüglich der Raumprobleme beim Studententheater StuThe hat – zumindest für die kommende Zeit – ein Ende. Im Gespräch des StuThe-Vorstands mit dem Kanzler Dr. Wolfgang Flieger und dem stellvertretenden Kanzler Dr. Peter Rief am 11. April zeigte sich die Universität verständnisvoll und bot dem Theater nun neue Räumlichkeiten in der Franz-Mehring-Straße an. Dabei soll es sich voraussichtlich um die letzte Station des Studententheaters vor dem finalen Umzug in die Mensa am Schießwall handeln.

Jens Leuteritz, Geschichtsstudent und Vorstandsvorsitzender von StuThe, ist zufrieden: „Unsere oberste Priorität ist es, dass wir wieder arbeiten können.“ Das sei nun mit den neuen Räumlichkeiten möglich: Ein großer saalähnlicher Raum und zwei kleinere Räume stehen den Kreativen bald zur Verfügung. „Man kann was daraus machen“, meint Jens. (mehr …)
Vortrag über Israel im Geokeller

Vortrag über Israel im Geokeller

Keine CC-Lizenz © Geographenkeller 2011

Israel ist das Land im Nahen Osten, welches am meisten mit der deutschen Geschichte verwoben ist. Es verbindet als schmaler Streifen Afrika und Asien. Der Großteil des Staatsgebietes ist identisch mit dem Land Israel, welches aus der Bibel bekannt ist.

Israel ist ein moderner Staat in einer geographisch und klimatisch abwechslungsreichen Region. So gibt es schneebehangene Berge im Norden neben der trockenen Wildnis im Süden, verlassene Gebiete neben modernen und lebendigen Städten. Israel ist nicht nur ein reiches und faszinierendes ethnisches und religiöses Mosaik, sondern besitzt auch zahlreiche Kultureinrichtungen und Unterhaltungszentren. Dank seiner reichen Geschichte und der Tatsache, dass es als Heiliges Land für die drei monotheistischen Religionen gilt, besitzt Israel auch zahlreiche antike und heilige Stätten. (mehr …)

Video Ravic: Filme sehen in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre

Video Ravic: Filme sehen in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre

Das Café Ravic ist aus der Greifswalder Barlandschaft gar nicht mehr wegzudenken. Nun hat die Kultkneipe Zuwachs bekommen: Das Video Ravic, welches seit Ende Februar eröffnet ist. Es befindet sich direkt neben der Bar in der Johann-Sebastian-Bach-Straße. Und wie der Name schon verrät, können die Gäste hier nicht nur ein kaltes Getränk genießen, sondern auch Videos, beziehungsweise DVDs, sehen. Wie das funktioniert?

Komm mit ins Kino (aber im Video Ravic ist es günstiger und gemütlicher.)

Zunächst sucht man sich einen Film aus dem Regal aus. Die Auswahl ist zwar mit etwa 100 Filmen überschaulich, doch das macht die Sache nicht einfacher. Hier stehen Geheimtipps neben Klassikern, aber auch bekannte und aktuelle Filme sind zu finden: Milk, Das Leben ist zu lang, Ein gutes Herz, Same same but different, Inception… – die Liste ist lang. Nicht jede DVD, die hier in den Regalen steht, gibt es im Videoverleih. Kommunikationswissenschafts- und Wirtschaftsstudentin Maria Strache, die zum ersten Mal das Video Ravic ausprobierte, gefällt die Filmauswahl:  „Vor allem, dass es keine Allerweltsfilme sind. Wenn man sich eventuell nicht entscheiden kann, dann hilft einem die Bedienung, die den Anschein macht, als habe sie alle Filme schon gesehen.“

Wie ein Videoabend bei Freunden

Zum ersten Mal im Video Ravic - Maria ist begeistert.

Dann geht es vom Eingangsraum, hier befinden sich neben den Regalen eine kleine Bar und einige Ravic-typische Sitzgelegenheiten, in den kleinen Vorführraum. Nicht viel Platz birgt dieser, dafür ist es aber umso gemütlicher. Eine Eckcouch, ein Sessel, zwei  kleine Sofas, dazwischen ein Fernsehtisch – mit blumigem Muster erinnern diese mitunter an das Mobiliar der eigenen Großeltern. Die Wände sind passend dazu mit alten Filmpostern tapeziert und so wird man gleich in die richtige Filmstimmung versetzt. DVD-Player und Fernseher an, DVD rein, der Spaß kann losgehen. Maria entschied sich für „Männer im Wasser“, einer schwedischen Komödie. Sie fühlt sich an einen Videoabend bei Freunden erinnert, an dem man Filme im Wohnzimmer guckt.  „Nur mit dem Unterschied, dass das hier für alle zugänglich ist“, ergänzt sie.

Das Video Ravic öffnet täglich bereits um 16 Uhr und somit ist für diejenigen, die zuerst kommen, die Auswahl des Films gesichert. Man kauft keine Eintrittskarten, auch eine Videogebühr wird – sofern man vor Ort den Film sieht – nicht erhoben. Lediglich die Getränkepreise (Bier 2,50 Euro, Cola 1,80 Euro – Säfte und Heißgetränke gibt es auch) sind zu zahlen. Wird der Videoraum gerade genutzt, ist das dennoch kein Problem: Es kann im kleinen Barbereich gewartet werden. Oder man sieht sich den laufenden Film mit den anderen Gästen an. Wenn man die DVD dann doch lieber zu Hause sehen will, ist das aber auch kein Problem: Die Filme sind für 2,50 Euro pro Tag ausleihbar.

Fotos: Christine Fratzke

Wer rettet die Insomnale?

Mit "Rettet die Insomnale!!" machte der FSR auf die Problematik um die Ausstellung aufmerksam.

Mit "Rettet die Insomnale!!" machte der FSR auf die Problematik um die Ausstellung aufmerksam.

„Rettet die Insomnale!!“ steht in großen Buchstaben auf einem Plakat. Der Fachschaftsrat (FSR) Kunst rief zum Notfalltreffen am 16. März auf. Doch warum war so ein Treffen notwendig? Was ist passiert?

„Ursprünglich war die Insomnale mit einem Seminar verbunden, das im Winter- und Sommersemster stattfindet. Dieses Jahr wurde das aber nicht angeboten“, erläutert die Fachschaftsratsvorsitzende Annabelle Diepold. Auf der Vollversammlung des Instituts wurde das Problem angesprochen. Dabei wurde deutlich, dass es kein Organisationsteam gab – der FSR sprang schnell ein.

Karolin Schwab und Annabelle Diephold vom FSR Kunst.

Doch soll die größte Kunstausstellung in Mecklenburg-Vorpommern, die im vergangenen Jahr über 3.000 Besucher anlockte, nicht vom FSR organisiert werden, so Annabelle. „Ab heute ist es eure Aufgabe“, sagte sie den etwa 15 Anwesenden, die auf den SOS-Ruf reagierten. Die besonders großen organisatorischen Schwierigkeiten sieht der FSR bei den Räumlichkeiten. Bisher habe man noch kein Ausstellungsraum gefunden. „Der große Favorit ist die Frauenklinik. Aber auch das Ballhaus wäre möglich“, schildert Annabelle. Ihre FSR-Kollegin Karolin Schwab ergänzt: „Bisher haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Insomnale in einem großen Gebäude stattfindet. Auch ein Satellitensystem wäre möglich.“ Dies würde bedeuten, dass es über die Stadt Greifswald verteilt Ausstellungen geben würde.

Die Insomnale findet dieses Jahr zum elften Mal statt. Voraussichtlich.

Eine zweite große Baustelle sei der finanzielle Aspekt: Sponsoren müssten gewonnen werden. Dafür hat der Fachschaftsrat bereits einige Ideen gesammelt. Auch die Dozenten des Caspar-David-Friedrich-Instituts seien, so Karolin Schwab, kooperativ gestimmt und „wollen uns helfen“. Dabei wäre es für die Kunststudierenden möglich, benötigte Scheine zu erhalten.

Erste Ideen wurden gesammelt und die Interessierten teilten sich auf verschiedene Gruppen auf. Dennoch werden weitere Helfer und Organisatoren benötigt. Die Insomnale-Organisationsgruppe trifft sich ab Beginn der Vorlesungszeit jeden Dienstag um 18 Uhr im Kleinen Malsaal im CDFI-Institut in der Bahnhofstraße. Die große Kunstausstellung soll dann zum elften Mal voraussichtlich im Zeitraum um den 21. Juni stattfinden.

Fotos: Christine Fratzke (Plakat), Franz Küntzel

Großstadt in der Kleinstadt: Horst Evers im Lutherhof

Frierende Menschen drängen sich kurz vor 20 Uhr vom Vorraum des Lutherhofs bis hinaus auf die Straße, in die klare Kälte der angebrochenen Winternacht. In der Hoffnung, an der Abendkasse noch eine der letzten Karten für den „Geschichtenerzähler aus Berlin“ zu ergattern, erschienen sie bereits vierzig Minuten vor Vorstellungsbeginn, nur um letztlich stoischen Abendkasseverkäuferinnen gegenüber zu stehen. Unmittelbar vor Beginn des Auftritts wurden Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen doch noch belohnt und improvisierte Stehplätze geschaffen, so dass knapp 200 Gäste im Saal des Lutherhofs den Geschichten des Mannes mit dem roten Hemd und der schwarzen Hose lauschten: Horst Evers.

Der Autor in gewohnter Arbeitsmontur: rotes Hemd, schwarze Hose (und rotes Licht)

Das Publikum ist gut gemischt und was sich durch den schnellen Kartenausverkauf bereits angedeutet hat, wird nun Gewissheit: die Leute wollen den Evers sehen. Unter tosendem Beifall wird allein die körperliche Präsenz des Kabarettisten gefeiert. Aus einer schwarzen, eleganten Mappe holt Evers die Aufzeichnungen für sein neues Programm „Großer Bahnhof“ hervor. Gleich zu Beginn zieht er seinem Publikum gekonnt den erwartungsschwangeren Boden unter den Füßen weg, indem er alle satirisch-sarkastischen Konnotationen des Programmtitels verneint. Stattdessen legt er den Fokus auf dessen umgangssprachliche Verwendung. Schließlich bleibt Evers in erster Linie Germanist und versucht, mit aufmerksamem Blick, den Feinheiten und inneren Widersprüchen alltäglicher Sprachgewohnheiten und Alltagsphänomenen auf den Grund zu gehen. Die daraus resultierenden Erzählungen sind einfühlsame und aufmerksame Alltagsporträts vom Warten und Hoffen auf den großen Empfang.

Von den Wirren programmierter Kaffeemaschinen

Evers selbst breitet seine lädierten Blätter auf einem Notenständer vor sich aus und holt sein neugieriges Publikum selbstsicher mit Geschichten um geschwätzige Wandergruppen und die Wirren programmierbarer Kaffeemaschinen ab. Auch wenn manche Geschichten durch sanfte, kritische Klänge begleitet werden, dominiert deren klar humoristisch pointierte Erzählstruktur und -sprache. Durch energische Gesten, differenzierte Betonungen und gezielte Pausen legt Evers schließlich die Struktur seiner Texte frei. Wild fuchtelnd und immer lauter werdend bauscht Evers seine Erzählungen auf, so dass auch jedem klar wird, wo in seinen Geschichten der Witz begraben liegt. Was zunächst als kleiner, den Dialogen Leben einhauchender, Windstoß beginnt, steigert sich im Laufe des Abends zu einer starken Greifswalder Brise, die auf Grund ihrer ständigen Wiederholung nicht selten eher ans Kasperletheater als eine Lesung erinnert.

Lose Zettelsammlung beginnt, Magie zu entfalten

Mittlerweile hat sich Evers gesetzt und die lose Zettelsammlung beginnt nach und nach, ihre Magie zu entfalten. Wirkten die Texte zu Beginn noch hermetisch geschlossen und zusammenhangslos, so werden sie schrittweise durch Evers’ Moderationen und Selbstbezug zu einem einheitlichen Geflecht ausgearbeitet, in dem die Geschichten wie verschiedene Reflexionen des Alltags durch das Prisma Horst Evers gebündelt werden. So abgegriffen und vollgekritzelt die Blätter auch sind, sie wirken ehrlich und aufrichtig wie die Geschichten, die sie tragen. Sie sind glaubwürdige Zeugen der ständigen kreativen Konfrontation des Autors mit der Skurrilität des Alltags, denen trotz aller pointierter Wendungen, zugespitzten Charakterisierungen, ausholenden Gesten und allem crescendoartigem Aufplustern eine einnehmende Selbstironie und Naivität anhaftet.

Mit eben jener Ironie und professioneller Routine hat es Horst Evers ausgezeichnet verstanden, das Greifswalder Publikum über zweieinhalb Stunden hinweg zu unterhalten. Und auch wenn er mit frenetischem Applaus verabschiedet wurde, wird bestimmt auch dieser Auftritt für weitere Notizen und Verbesserungen sowohl an Gerüst als auch Fassade des „Großen Bahnhofs“ sorgen. Dass sich dieser nicht als satirischer Rundumschlag herausstellte, dürfte für die meisten zu verkraften gewesen sein, da Evers mit seinen Anekdoten über Berliner Hinterhöfe, Kneipentouren und die berühmte Berliner Höflichkeit den Leuchtturm im Nordosten Deutschlands mit einem charmanten Funken Großstadtglamour kurzzeitig erleuchtet hat.

Foto: buchbox! (User) via flickr; Startseite – Anette Dewers