von Jabbusch | 04.12.2008
Anfang September haben wir hier auf dem webMoritz die Ostsee-Zeitung Greifswald für ihre einseitige und politisch motivierte Berichterstattung f“>kritisiert. Nun ist diese Kritik bundesweit verbreitet worden, wenn auch nur im „Neuen Deutschland“, dem Hausblatt der Linkspartei.
In einer Medien Kolumne heißt es dort:
„Der Dezember bricht an und es fährt kein ICE nach Greifswald. Schon lange ist die alte Hanse– und Universitätsstadt vom Schnellverkehrsnetz der Bahn abgeschnitten, woran sich so schnell nichts ändern wird. Bedauerlich zwar, aber kein Thema an dieser Stelle – hätte der Greifswalder Lokalteil der »Ostsee-Zeitung« (OZ) Ende Juli nicht vermeldet: ICE-Anschluss ab Dezember! Den Irrtum stellte das Blatt erst richtig, als ein Studenten-Magazin nachhakte. Das Dementi war indes so gut getarnt, dass man im Internet bis heute auf den vermeintlichen ICE stoßen kann.“
Verlagsgebäude der OZ
Die Kritik des Autors beschränkt sich dabei nicht allein auf die Ostsee-Zeitung. Generell sinke die
Qualität im Lokaljournalismus. Eine Ursache sei die konkurenzlose Monopolstellung bei gleichzeitigem Sparzwang durch die Herausgeber.
Die Greifswalder Ostsee-Zeitung sei jedoch ein Beispiel wie man die Monopolstellung „überspannen“ könne. Mehr dazu erfahrt ihm webMoritz-Report: „Ostsee-Zeitung: Einseitig, unsachlich, stur„.
Und auch den WVG-Report, der parallel auch im Greifswalder Stadtgespräch veröffentlicht worden ist, nimmt die Kolumne auf. Dort heißt es:
„Die brisanten Neuigkeiten über den prekären Deal brachte nicht die lokale Abo-Zeitung, sondern das anzeigenfinanzierte »Stadtgespräch«.“
Erst vor kurzem war der 60 Millionen Euro Deal zwischen der Stadt und einem Privatinvestor namens KWG AG geplatzt.
Danke an unseren Leser für den Tipp.
Foto OZ-Gebäude: Marco Herzog
von radio 98eins | 03.12.2008
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
Auch heute erwartet Euch eine altbewaehrte Mischung aus Information und Unterhaltung in der Sendung „Das Magazin. Am Puls der Stadt“. Wie jeden Mittwoch können wir unseren radioeigenen Kinoexperten Christoph Jescheniak begrüßen. Diesmal wird er uns zum Film „Paris, Paris“ Rede und Antwort stehen. Wie immer gesellen sich die Veranstaltungstipps für den heutigen Abend, die Spotlights, unsere Nachrichten für Greifswald und Umgebung und die CD der Woche zur Sendung. Extra erwähnt werden muss der Bericht von Bettina Martins, diesesmal ueber die „Schummelkultur“ unter den Studenten.
Obscurissimo – Klingt düster, is‘ aber so. – ab 20 Uhr
Heute wird Euch die Mitte der Arbeitswoche wieder auf’s Angenehmste versüßt: Mit Obscurissimo der Sendung für Gothics und Metalheads. In zwei Stunden wird Euch heute von den dunkelsten Klängen nur das Dunkelste geboten. Von Dark Wave bis Neofolk, von Speed bis Death Metal wird das gespielt, was das eiserne Herz begehrt.
Sternstunde – Magazin für europäische Politik – ab 22 Uhr
In der heutigen Sternstunde geht es um das Thema: „Die Stellung der Frau in Europa“. Unter Anderem hört Ihr Beiträge zur Förderung der Familienpolitik in Europa, zur Frauenbewegung und zu Karrierefrauen in der Wirtschaft. Des Weiteren werdet Ihr auch etwas über wichtige weibliche Politikerinnen in der EU und einen Kommentar zu „Frauen im akademischen Bereich“ hören. So wie jede Woche, gibt es natürlich auch wieder das Schlaglicht und die Sternschnuppe – Kurioses vom Kontinent. Begleitet werdet Ihr durch die Sendung von Susanne Kleinen und Maria Fechtner.
von radio 98eins | 02.12.2008
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
Heute hört Ihr im Magazin wieder Berichte zu den aktuellsten Themen und Ereignissen. Wie immer gibt es die Veranstaltungstipps und die Spotlights, die Nachrichten für Greifswald und Umgebung, mit dem Wetter. Also, ab 19 Uhr radio 98eins einschalten und informiert in den Abend starten!
neosphare* – Unerhörtes für musikalische Freischwimmer – ab 20 Uhr
Ob experimentell, poppig, rockig oder doch eher ruhig – wie immer thematisch frei hält sich neosphaere* auch heute Abend nicht an die Grenzen der Musikgenres. Wenn es uns um etwas geht, dann um Alternatives jeglicher Art.
Nacht am Meer – Der Talk im Strandkorb – ab 22 Uhr
Auch heute sitzen zur späten Stunde Gäste in unserem Studio und stehen Frage und Antwort. Ihr werdet wieder in die Late-Night-Stimmung im Strandkorb, am imaginären Studio-Strand, versetzt. Wir sprechen über Themen, die Greifswalder interessieren, werden in entspannter Atmosphäre befragt: keine Hektik, keine Staus – kein anderer Talk. Dazu ausgewählte Musik.
von radio 98eins | 01.12.2008
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
Heute hört Ihr im Magazin einen Bericht zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Greifswald, wo mit Schmuckbuden und Bratwurstständen der Beginn der Weihnachtszeit eingeläutet wird. In diesem Sinne sprechen wir für Euch mit Standbetreibern und greifswalder Weihnachtsmarktbesuchern. Außerdem gibt es einen Bericht über den Weltaidstag. Rund 280 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Informationen des Rober Koch-Institus HIV/Aids-infiziert. In diesem Jahr gab es rund 35 Neuinfektionen und 10 Todesfälle wurden beklagt. Natürlich hört Ihr auch heute die Veranstaltungstipps und die Spotlights, die Nachrichten für Greifswald und Umgebung, mit dem Wetter. Also, ab 19 Uhr zurücklehnen, radio 98eins einschalten und Ohren spitzen!
CampusCharts – Ganz nach oben gewählt – ab 20 Uhr
Und wieder buhlen die Bands dieser Welt um die Rangfolge in den CampusCharts: Es geht um die Plätze elf bis eins, dazu wie jedes Mal acht Neuvorstellungen. Also, lasst Euch nicht lumpen und infiltriert die Campuscharts mit dem gepflegten Geschmack des Nordens! Klickt rein und wählt mit unter www.campuscharts.de!
Schlagerexpress – Musik auf gut deutsch – ab 21 uhr
Heute gibt es bei uns die neuesten Informationen rundum den deutschsprachigen Schlager. Diese werden nicht einfach nur dargestellt, sondern vom Moderator mit viel Insider- und Hintergrundwissen angereichert. Außerdem gibt es wieder die CD der Woche und es werden auch die Musikwünsche unserer HörerInnen erfüllt.
Kulturbeutel – Für den gepflegten Hörer – ab 22 Uhr
Im Gepäck hat der Kulturbeutel für Euch auch heute wieder: Skurriles, Hörbares, Gedankliches, Aufgenommenes und live Erquatschtes, Witziges, Abenteuerliches, Ehrliches, Neues und Altes, Natürliches und aufgemotztes, Künstlerisches, Dramatisches, Kulturelles. Um die Ohren bekommt ihr Dinge des Alltags und Dinge, die aus der Reihe tanzen.
von Philipp Labisch | 30.11.2008
Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte wird am 10. Dezember 60 Jahre alt. Doch wer kennt diese Erklärung? Sind diese Rechte nicht schon in Vergessenheit geraten?
Der webMoritz möchte Euch in den nächsten zehn Tagen an diese Erklärung erinnern und dafür werben. Dazu stellen wir jeden Tage einen der zehn wichtigsten Artikel vor. Heute beginnen wir zunächst mit der Arbeit unseres Kooperationspartners: Der Amnesty International Gruppe Greifswald und seine Ableger in aller Welt:
Amnesty International (AI) ist als Organisation federführend in der weltweiten, fortlaufenden Recherche der Menschenrechtssituation. Zu jeder Zeit wird auf unserem Planeten gefangen genommen, gefoltert und hingerichtet. Egal an welchem Tag man die Zeitung aufschlägt, Menschenrechtsverletzungen sind ein omnipräsentes Thema.
(mehr …)
von Siri Hummel | 29.11.2008
Eine Glosse von Siri Hummel
Deutschland- dein Volk der Dichterinnen und Denkerinnen.
So jedenfalls könnte man denken, wenn man sich in einen der überfüllten Seminarräume der Germanistik begibt, um etwa der „didaktischen Literatur des Mittelalters“ zu lauschen. Der dort vorherrschende Frauenüberschuss ist augenscheinlich und bestätigt das gängige Vorurteil, Germanistik sei ein „Frauenfach“.
Eine richtige Erklärung dafür zu finden fällt schwer. Gerüchtweise wird angenommen Literatur- und Sprachwissenschaften seien „irgendwie seichter“ als naturwissenschaftliche Fächer wie Physik oder Informatik. Als quasianthropologische Konstante drängt Frau – nachdem ihr Lieblingsfach in der Schule doch schon immer Deutsch gewesen ist – in sozial orientierte, schöngeistige Fachrichtungen. Dort kann sie ihren natürlichen Hang zur Kommunikation ausleben und ihr emotionales Urverständnis in der Interpretation von Rainer Maria Rilke beweisen kann.
Eine weitere, gern bemühte Vorstellung ist, dass Germanistik sowieso nur auf Lehramt studiert wird. In althergebrachter Überzeugung kann die Erziehung der Folgegenerationen von Frau Lehrerin intuitiv eh viel besser und friedfertiger geleistet werden, als von ihrem männlichen Pendant. Wieso also daran etwas ändern? Außerdem kann man als Lehrerin doch wunderbar selber Kinder bekommen und trotzdem noch arbeiten. Und das wollen doch sowieso alle Frauen.
Also alles Kuschelpädagoginnen, die im selbstgewählten s. Oliver-Uniformismus das Grammatikstudium absitzen, um danach endlich ihre antiautoritären Erziehungsvorstellungen an allen anderen, nur nicht an ihren eigenen Kindern auszuprobieren?
Effiziensdiktum gegen die Liebe zur Literatur
Die Gegenposition könnte wie folgt lauten: Die Philologie, also die Liebe zum Wort, erfordert ein hohes Maß an Selbststudium und eine Lesebereitschaft, die von Männer so nicht geleistet werden will oder kann. Um in einer so genannten Leistungsgesellschaft und in Zeiten des wirtschaftlichen Effiziensdiktums den Mut zu haben seine (ihre) Liebe zur Literatur, trotz drohender Taxifahrerkarriere, akademisch zu behaupten, scheint eine weibliche Tugend zu sein.
Ebenso scheint die Erkenntnis, dass menschliches Handeln nicht per se mathematisch oder produktionsfunktional errechenbar ist, erst bei der xx-chromosomigen Hälfte der Bevölkerung angekommen zu sein. Unsere Sprache ist Projektionsfläche und Speicher unserer Kultur. Sie ist Medium allen zwischenmenschlichen Handelns und befähigt uns überhaupt erst „Mensch“ zu werden. Die daraus resultierende soziale und wissenschaftliche Wichtigkeit der deutschen Philologie wird dabei jedoch fast nur von Frauen wahrgenommen.
Germanistik ist eben kein „Laberfach“ sondern ein Werkzeug zum sensitiven Begreifen und Bewertung unserer Gesellschaft. Man muss sich fragen, warum die meisten Männer bei dem Gedanken, sich damit auseinander zu setzen, in Schweiß ausbrechen!
Männer wollen also nur Baggerfahrer oder Heuschrecke werden, während wir Mädchen alle Lektorinnen werden?
Selbst der geneigte Leser dürfte sich an dieser Stelle ob der verbreiteten Pauschalität bereits die Haare gerauft haben. Aber manche Vorurteile sind ja nun mal dazu da, um in ihrer geballten Borniertheit aufgeschrieben und angeprangert zu werden. Dies sei hiermit getan.
An unsere männlichen Kommilitonen
Die letzten paar Zeilen sollen den Kommilitonen gewidmet sein, die sich allem zum Trotz für Germanistik eingeschrieben haben. Jenen lichten Geschöpfen, die sich mutig der weiblichen Grußform der Dozentin stellen und trotz mutmaßter Hahn-im-Korb-Stimmung immer noch nicht die Flucht ergriffen haben. Wir glauben euch, dass ihr das Studium nicht mit einer Singlebörse verwechselt! Und im Gegensatz zu den meisten anderen haben wir begriffen, dass ein Junge auch seinen Lehrer braucht. Also, an dieser Stelle: Weiter so!
Es wäre schön, wenn mehr Männer den Weg in das germanistische Studium einschlagen würden. Sowohl Lehrämter als auch Bachelorstudenten, zum einen um den dringend gebrauchten Nachwuchs an männlichen Pädagogen zu stärken, zum anderen als wichtiges Ansichts-Korrelat in der Seminardiskussion.
Wissenschaftliches zum Thema Gender:
Foto: Luisa Wetzel