von radio 98eins | 22.01.2009
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
Heute gibt es im Magazin, am Puls am der Stadt, wie immer die Spotlights, mit allem wissenswerten rund um Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern und die Veranstaltungstipps. Außerdem haben wir die CD der Woche, die Ihr wie immer gewinnen könnt. Natürlich gibt es wie jeden Donnerstag unsere Rubrik „Ich hab da mal ’ne Frage“. Also, ab 19 Uhr radio 98eins einschalten, zurücklehen und Ohren spitzen!
Zonic Radio Show – Für Randhörer und Kulturinvolvierte – ab 20 Uhr
Wie immer thematisch frei zwischen Musik, Literatur und Kunst wechselnd, gibt es auch heute wieder von tiefrauchenden popkulturellen Features über experimentelle Klangstücke oder Sound & Poetry-Mixe bis zum Hangeln durch den News-Jungle eines extrem offenen, musikalischen Spektrums alles zu hören, was potentielle Relevanz im sich stetig ausbreitenden Zonic-Kosmos hat.
Nightliner – Das Musiktelefongespräch – ab 22 Uhr
Und wieder fühlen wir in dieser Donnerstagnacht zwischen 22-23 Uhr einem Musikschaffenden auf den Zahn. Wir sprechen heute eine Stunde über die jeweilige Musik, das Werk, die Geschichte und die Vorlieben des Künstlers. In entspannter Atmosphäre lassen sich so einige Lebensweisheiten entlocken!
von Eric Wallis | 22.01.2009
Die Zeiten scheinen schlecht zu werden. Da hallt auch schon aus allen Winkeln der Republik ein altbekanntes Zauberwort: FÜHRUNG.
Propaganda-Fake
Führung liegt im Trend. Wer sie nicht hat, der ist von gestern. Die Franzosen haben sie, die Amerikaner bekommen sie in jedem Fall. Selbst in ihrer schlimmsten Krise sind uns die Amerikaner um Längen voraus, und sei es nur darin, angeführt zu werden. Aber wir Deutschen bekommen mal wieder nichts hin. Uns sind die Führungskräfte ausgegangen. Ja, wir haben ein Führerdefizit.
Vergangenes Jahr war es der ungenügende Führungsstil Kurts Becks. Ihm fehlte Führungswille. Am Ende fehlte ihm der Führungsanspruch. Nachfolger Steinmeier wusste sofort, dass die Partei nun Führung brauche.
„Von der Pflicht zu führen. Neun Gebote der Bildung“ heißt der Bestseller des selbst ernannten 71jährigen Bildungspapstes Bernhard Bueb, denn zu viele unserer Lehrer strauchelten führungslos umher. Und auch die Medien stimmen in diesen Chor ein, überall vernimmt man das fast selten gewordene Wort in jeglicher Variation und zu jeder Gelegenheit. Bisweilen wird sogar öffentlich gefragt, ob Diktaturen als die Königinnen unter den Führungen nicht die schnelleren und darum besseren Entscheidungen fällen können angesichts der ganzen Krisen.
Im Führungsmagazin DER SPIEGEL fragt sich kurz vor Weihnachten der interviewete Joschka Fischer, warum Deutschland angesichts der Krise immer nein sage, statt selbst die Führung zu übernehmen, denn jetzt sei strategische Großplanung angesagt – im europäischen Geist. „Deutschland versagt als Führungsmacht in Europa.“ DER SPIEGEL fragt Fischer später, ob deutsche Politiker sich Frankreich ein Stück unterwerfen müssen, um Europa führen zu können? Also Führung durch Unterwerfung? Unterführung sozusagen.
Propaganda-Fake
Man fragt weiter, ob denn Herr Fischer auch bei Frau Merkel ein Defizit an Führung bemerke. Ob es sich so anfühlt, wenn man wie eine Kuh an der Nase herumgeführt wird, fragt man sich als Leser. Zum Glück stellt sich wenig später endlich heraus, dass Europa wegen mangelnder deutscher Führung schwächelt. Am Ende soll man, so Fischer, in Deutschland endlich einmal wirklich Führungsverantwortung übernehmen. Dafür hält er es für absolut notwendig, dass Deutschland wieder in die Führungsrolle komme. Heil mein Fischer!
Nach diesem Führungsgespräch weiß man vor lauter Führungsdefizit gar nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Glücklicherweise schafft es DER SPIEGEL den Leser geschickt in den unmittelbar angrenzenden Beitrag zu überführen. In diesem gratuliert Altkanzler Gerhard Schröder Uraltkanzler Helmut Schmidt zum Geburtstag. Er schreibt „Sucht man nach einem Begriff für das Besondere, das Einzigartige der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt, dann ist es „Führung“.
Schröder entdeckt sie also in der Vergangenheit, die deutsche Führung. Sie liegt verborgen im alten Schmidt. Vorsichtshalber zaubert er ein Schmidt-Zitat von 1986 aus dem Zylinder „Ein Staat braucht Führung, die das Management einer Krise beherrscht und beherrschen will.“ Am Ende verbindet er seine Glückwünsche „mit einer tiefen Verneigung – vor einem großen deutschen“ Führer, Pardon „Kanzler, einem wirklichen Europäer und einem großartigen Menschen.“ Was Schröder sagt, ist uns allen längst bitter klar. Wir haben keinen starken Führer mehr in Deutschland. Merkel zaudert und Glos, Steinbrück und all die anderen sind nicht einmal der Rede wert.
Wir müssen uns einen neuen Führer suchen. Am Ende wird es wieder das Fernsehen sein, dass den Karren aus dem Dreck zieht. Schließlich kümmert es sich ja auch um Dicke, Verschuldete und Hässliche. Wie wäre es mit einer neuen Sendung: Deutschland sucht den Superführer!
Als Obama in Berlin redete, kamen 200.000, um zu hören, was er im Schilde führt. Wo sind diese 200.000, wenn es gegen Bildungskürzungen, Arztpauschalen, Radikalismus und Managergehälter geht? 200.000 Deutsche werden wohl nur durch wahre Führer mobilisiert.
In Anbetracht der Tatsache, dass man niemandem zutraut dieses Land zu bessern, am wenigsten scheinbar sich selber, will man mal wieder alles auf eine Karte setzen.
Es ist als hätten wir Deutschen die Demokratie satt. Wir gehen nicht mehr auf die Straße, um miteinander Politik zu machen. Wir wollen den Nachbarn nicht sehen auf irgendeiner Demonstration, vor allem wollen wir selber nicht gesehen werden. Nur wem es elend geht, der protestiert. Wir haben uns gegenseitig satt.
Wir Deutschen gehen nur noch auf die Plätze, nicht mehr auf die Straßen. Auf eingezäunten Plätzen, die gut bewacht sind, stehen wir und glotzen den fremden Messias an, lauschen seinen lauen Worten und träumen unseren Traum von neuer Führung. Ja – oder besser Ja-wohl – Wir wollen wieder Führung wagen.
Vielleicht sollten wir aufpassen, dass wir nicht allzu laut nach Führung rufen. Denn manch einer wurde am Ende hinters Licht geführt. Und dort ist es dunkel dunkel dunkel.
Grafik Startseite: surface to air via Flickr
von radio 98eins | 21.01.2009
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
Heute hört Ihr im Magazin die CD der Woche, die Veranstaltungstipps und die Spotlights, die Nachrichten für Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern, mit dem Wetter. Dazu gibt es unsere Kinorubrik „Lichtspiel“, in der Euch heute der Film „Zeiten des Aufruhrs“ vorgestellt wird. Natürlich könnt Ihr auch Kinokarten gewinnen. Um zu erfahren wie und für welchen Film, schaut einfach beim off air check auf webMoritz vorbei, oder schaltet ab 19 Uhr radio 98eins ein!
Goodmorning Sunshine – Reggae and Hip Hop from inna and outa space – ab 20 Uhr
Heute gibt es bei uns wieder ordentlich was auf die Ohren. Alle möglichen Producer und Rapper geben sich die Klinke in die Hand, gechillte Beats sowie freshe Flows, gewürzt mit Informationen, guter Laune und das Ganze zu 100 % unsexistisch und gangstarapfrei. Das ist es, was Goodmorning Sunshine ausmacht! Also: Um 20.00 Uhr einschalten und zurücklehnen nicht vergessen!
Sternstunde – Magazin für europäische Politik – ab 22 Uhr
Auch heute beschäftigt sich die Sternstunde mit der politischen, ökonomischen und kulturellen Integration Europas. Dabei werden aktuelle Fragen und Probleme ebenso thematisiert wie Rückblicke auf die Geschichte geworfen.
von radio 98eins | 20.01.2009
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
Heute hört Ihr im Magazin auf radio 98eins die Veranstaltungstipps und die Spotlights, die Nachrichten für Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern, mit dem Wetter. Dazu gibt es einen Berichte zu der Vereinigungszeremonie von Barack Obama und die CD der Woche, die Ihr natürlich gewinnen könnt. Außerdem haben wir wieder einen Literaturtipp für Euch im Gepäck. Heute stellen wir Euch das Buch „Theos Reise“ von Catherine Clément. .
neosphaere* – Unerhörtes für musikalische Freischwimmer – ab 20 Uhr
Gordon und Felix, aka das Elektro.Indie.Fresse DJ-Team, gestalten heute die neosphaere auf 98eins ab 20 Uhr. Wir haben vor, neue Tracks von Telefon Tel Aviv, Whitest Boy Alive, Rhythm Police, Casio Kids, Das Pop, Der Dritte Raum, The Boxer Rebellion, Royksopp, Prodigy, Efdemin, Franz Ferdinand etc. vorzustellen.
Nacht am Meer – Das Musiktelefongespräch – ab 22 Uhr
Auch heute sitzen zur späten Stunde Gäste in unserem Studio und stehen Frage und Antwort. Ihr werdet wieder in die Late-Night-Stimmung im Strandkorb, am imaginären Studio-Strand, versetzt. Wir sprechen über Themen, die Greifswalder interessieren, werden in entspannter Atmosphäre befragt: keine Hektik, keine Staus – kein anderer Talk. Dazu ausgewählte Musik.
von radio 98eins | 19.01.2009
Das Magazin – Am Puls der Stadt – ab 19 Uhr
In der letzte Woche fanden die Wahlen zum Studierendenparlament, zu den Fakultätsräten und zum Senat statt. Nun sind die Würfel gefallen und die Sitze verteilt. Wir berichten über die Wahlergebnisse und außerdem steht der Wahlleiter uns in einem Interview Rede und Antwort. Es gibt die Veranstaltungstipps und die Spotlights, die Nachrichten rund um Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern, mit dem Wetter. Und natürlich haben wir die CD der Woche, die Ihr wie immer gewinnen könnt, für Euch im Gepäck. Also, ab 19 Uhr zurücklehnen, radio 98eins einschalten und Ohren spitzen!
CampusCharts – Ganz nach oben gewählt – ab 20 Uhr
Und wieder buhlen die Bands dieser Welt um die Rangfolge in den CampusCharts: Es geht um die Plätze elf bis eins, dazu wie jedes Mal acht Neuvorstellungen. Also, lasst Euch nicht lumpen und infiltriert die Campuscharts mit dem gepflegten Geschmack des Nordens! Klickt rein und wählt mit unter www.campuscharts.de!
Schlagerexpress – Musik auf gut deutsch – ab 21 uhr
Heute gibt es bei uns die neuesten Informationen rundum den deutschsprachigen Schlager. Diese werden nicht einfach nur dargestellt, sondern vom Moderator mit viel Insider- und Hintergrundwissen angereichert. Außerdem gibt es wieder die CD der Woche und es werden auch die Musikwünsche unserer HörerInnen erfüllt.
Kulturbeutel – Für den gepflegten Hörer – ab 22 Uhr
Diese Woche stellen wir erstmalig eine ganz neue Rubrik im Kulturbeutel vor. Ab jetzt gibt es bei uns auch Beiträge zur Klassik. Den Anfang macht der Cellist Gavriel Lipkind mit Musik von Bach. Außerdem waren wir für euch auf dem Impromatch, das letzte Woche im IkuWo stattfand und lassen den Abend nocheinmal Revue passieren. Und natürlich gibt es auch diese Woche wieder die aktuellen Kulturnews!
von Laura Brehme | 19.01.2009
Jana Kiesendahl - wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Germanistik
Uns Studenten interessiert an der Universität in erster Linie meist die Lehre, doch natürlich wird hier in Greifswald auch geforscht. In der Serie “Nachgeforscht” wollen wir einzelne Projekte und die Menschen dahinter vorstellen.
„Hallöchen…“? „Sehr geehrter…“, „Hallo…“, „Lieber…“ oder „Hi“? Schon die richtige Ansprache von Professoren und Dozenten fällt vielen Studenten schwer, stellt Jana Kiesendahl fest.
Sie ist seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Philologie und arbeitet an ihrer Dissertation mit dem Titel „Vergleichende Analyse der E-Mails und Sprechstundengespräche zwischen Lehrenden und Studierenden“.
Der webMoritz möchte in Zukunft häufiger interessante wissenschaftliche Arbeiten an der Universität vorstellen. Mit Jana Kiesendahl führten wir ein Interview:
webMoritz: Was ist die häufigste Ansprache in den E-Mails Ihrer Untersuchung?
Jana Kiesendahl: Die meisten Studierenden schreiben „Sehr geehrte/r Herr / Frau Nachname“ ohne Titel. Der Titel taucht zwar auch häufig auf, aber bedeutend seltener. (mehr …)