Soldmannstraße: Altes Uni-Gebäude steht in Flammen

Die alte Chemie in der Soldmannstraße brennt.

In der „alten Chemie“ der Uni Greifswald ist Dienstagmorgen kurz nach 5 Uhr ein Großbrand ausgebrochen. Eine dicke, schwarze Rauchwolke lag über der Fettenvorstadt und war schon von weitem zu sehen.

Aus dem alten Holzdachstuhl züngelten meterhohe orange-rote Flammen heraus. Gegen 7 Uhr breitete sich das Feuer auf der gesamten dritten Etage des Uni-Gebäudes aus. Der komplette Dachstuhl stand ab da in Flammen.

„Glücklicherweise ist niemand zu Schaden gekommen. Das wird hier wohl noch den ganzen Tag dauern“, sagt Einsatzleiter Peter Oldenburg, am Einsatzort. Die Greifswalder Berufsfeuerwehr wurde bei der Brandbekämpfung von der freiwilligen Feuerwehr (FFW) Loitz und Dersekow unterstützt. Insgesamt waren mindestens 35 Feuerwehrmänner im Einsatz.

Die FFW Loitz muss mit dem eigenen Leiterwagen anrücken und der Berufsfeuerwehr aushelfen. Die Brandbekämpfung erfolgte nun von zwei Seiten des Gebäudes.

Der Dachstuhl aus Holz und Pappe brennt.

Seit vier Jahren leerstehendes Gebäude der Universität

Kurz vor acht treffen auch Kanzler Wolfgang Flieger und Uni-Verwaltungsmitarbeiter Peter Rief ein, um sich den Schaden genauer anzusehen.

„Die alte Chemie steht seit 2006 leer und sollte eigentlich verkauft werden. Zum Glück sind auch keine Chemikalien mehr im Gebäude. Zur Schadenshöhe kann ich noch nichts sagen“, erklärte Uni-Pressesprecher Jan Meßerschmidt, der ebenfalls vor Ort war und Fotos machte.

Mittlerweile ist der Brandherd unter Kontrolle. Die Brandursache ist noch unklar.

Fotos: Torsten Heil

Das Magazin- am Puls der Stadt am Montag

Um die aktuellen Veranstaltungstipps und interessante Berichte über eine neue Nähwerkstatt in Greifswald und die Hochschulinformationstage zu hören, müsst ihr ab 19 Uhr das Magazin auf 98eins einschalten. Wir versorgen euch außerdem mit den Nachrichten des Tages und einem Wetterbericht. In unserer Rubrik „Sportiv“ erfahrt ihr mehr über Kunstturnen und wir stellen euch unsere neue Cd der Woche vor. Am Mikrofon sitzt für euch Anja Giering – also einschalten lohnt sich, wie immer!

Mystery in der Anglistik: NoX News – The Truth is Out There

Werden Scully und Mulder (Anke Krüger und Sven Müggendorf) die paranormalen Geschehnisse an der Anglistik aufdecken können?

Auf unerklärliche Weise verschwinden an der Greifswalder Universität Studierende. Ein Fall für Scully (Anke Krüger) und Mulder (Sven Müggenburg). Es riecht nach Verschwörung, Manipulation und Korruption. Wer wissen möchte, inwiefern es den beiden gelingt, die rätselhaften Vorfälle aufzuklären, der muss diesen Dienstag, den 26. Oktober, um 20 oder 21 Uhr in die Kiste und sich „NoX News: The Truth Is Out There“ selbst anschauen. Der Film wurde im letzten Sommersemester unter der Leitung von Dr. Annette Brauer von circa 25 Studierenden der Anglistik und Amerikanistik gedreht. Einen Vorgeschmack gibt der Trailer.

Vor der Premiere am Dienstag sprach der webMoritz mit der Leiterin Dr. Annette Brauer und den studentischen Darstellern Mike Lange, Sven Müggenburg und Christoph Müller über die Entstehung des Films.

webMoritz: Wie ist denn jetzt nach den abgeschlossenen Dreharbeiten euer Gefühl für den Film?

Sven Müggenberg: Etwas komisch, weil wir die Szenen immer einzeln gedreht haben und somit immer nur über unsere Szenen etwas wissen. Nach Beendigung der Dreharbeiten haben wir nichts mehr vom fertigen Film gesehen. Wir wissen also auch noch nicht, wie der Film geworden ist, sondern haben nur unsere Szenen im Kopf und vertrauen auf Frau Bauers fachliche Kompetenzen.

Mike Lange: Frau Brauer ist bisher die Einzige, die weiß, wie der Film geworden ist und wir anderen sind schon wahnsinnig gespannt.

Anette Brauer: Ja das stimmt. Während meine Studierenden im August fleißig an ihren Hausarbeiten geschrieben haben, habe ich den Film auf knapp zwanzig Minuten zusammengeschnitten und bin jetzt natürlich unheimlich gespannt, wie sie den Film aufnehmen werden.

webMoritz: Das Schneiden haben komplett Sie übernommen, und wie liefen die anderen Prozesse, beispielsweise Drehbuchkonzeption und Einführung in die Kameratechnik?

Brauer: Am Anfang stand die Idee, etwas zu Conspiracy und den X-Files zu machen. Für die Entwicklung der Story haben wir gemeinsam Ideen gesammelt und dann die Studierenden in verschiedene Gruppen eingeteilt, so dass diese jeweils für einen Teil der Story verantwortlich waren.

Christoph Müller: Ja, wir hatten zunächst einen Entwurf angefertigt, in den verschiedene Ideen eingearbeitet wurden, die uns einfielen.

Brauer: Es war ein wirklich kreativer Prozess und ganz offen im Ausgang.  Einige Ideen der Studierenden waren ganz schnell Teil der Story und andere brauchten etwas länger und mehrere Überzeugungsversuche.

Mike: Ich sage nur: „das“ Z-Wort… – alle lachen –

webMoritz: Vorkenntnisse waren ja nicht erforderlich für das Mitwirken beim Projekt, wie gestaltete sich also die Einführung in die technischen Aspekte?

Christoph: Ich persönlich bin schon seit Jahren ein großer Film-Fan. Ich liebe es, Filme zu schauen und mich mit ihnen zu beschäftigen, daher war für mich sofort klar, als ich von diesem Projekt gelesen habe, dass ich da mitmache.

Brauer: Ich hab’ ja keine Filmwissenschaften studiert. Wir sind alle Autodidakten. Diesmal wollten wir zum Beispiels das Arbeiten mit einer Green-Screen ausprobieren.

(v.l.n.r.) Sven Müggendorf, Dr. Annette Brauer, Mike Lange und Christoph Müller.

Christoph: Na ja, man muss aber auch sagen, dass es sich dabei nur um einen kleinen Green Screen handelt und keinen großen aus Hollywood, wo die Schauspieler immer sagen, dass das für sie eine besondere Herausforderung darstellt.

Sven: Zumal wir die Anweisungen für die Special Effects wie ganz normale Regieanweisungen verstanden haben. Es war also keine wirkliche Umstellung für uns, darauf zu reagieren.

Mike: Einige Szenen erforderten eine Choreografie und mussten oft geprobt und mehrfach gedreht werden. Wenn dann noch viel Bewegung dazukam, konnte man ganz schön ins Schwitzen kommen.

Brauer: „Das“ Z-Wort…

webMoritz: Wie gestalteten sich eigentlich die Dreharbeiten, insbesondere die Organisation und Zuverlässigkeit?

Christoph: Dank der modernen Technik verlief das eigentlich alles reibungslos per Handy und E-Mail.

Brauer: Man konnte ja ganz problemlos noch in der Nacht eine Mail schicken…

Mike: …und die wir dann natürlich auch in der Nacht gelesen haben –alle lachen-

Brauer: Und die Termine wurden an unsere anderen Lehrveranstaltungen angepasst. So haben wir eben auch mal am Wochenende gedreht, einmal sogar fast 14 Stunden, nicht Sven?

Sven: Das war am Ende des Tages schon anstrengend, aber da man dann so in der Sache drin war, empfand ich das nicht als so anstrengend und es hat sogar Spaß gemacht, zumal uns Frau Brauer auch immer mit Essen und Erfrischungen versorgt hat.

webMoritz: Auf der Homepage des Filmes ist zu lesen, dass das erste Videoprojekt bereits 2007 mit einer Hommage an „Star Trek“ begann. Wie kam es damals dazu?

Brauer: Die Idee entstand nach der universitätsweiten Ringvorlesung zum Thema Star Trek. Nur wollten wir irgendwann nicht mehr alles ausschließlich rezeptiv behandeln, sondern selbst aktiv werden. Unter den Trekkies waren Hobbyfilmer und so riefen wir dieses Projekt ins Leben. Ja, und da wir unheimlich viel Spaß beim Drehen hatten und unser Star Trek-Film so gut angekommen ist, wurde das Projekt fortgesetzt. Ich finde, wir werden von Mal zu Mal besser.

webMoritz: Und es wird auch nächstes Semester weiter geführt?

Brauer: Oh ja, wir werden sogar von der Anglistik/Amerikanistik gefördert, das heißt, dass wir wohl eine zweite Kamera und sogar einen Schneidecomputer bekommen, womit endlich die Studierenden wirklich in das Schneiden einbezogen werden können. Zusätzlich bekommen wir noch Unterstützung von Conny Loder (Anm. d. Red.: Dozentin für Englische Literatur am Institut für Anglistik), die bereits Schauspielerfahrung hat. Es wird also großes Kino beim nächsten Mal. -lacht-

Mike: Außerdem zeigen schon einige Leute, die beim aktuellen Projekt mitgewirkt haben, reges Interesse, im Sommer auch wieder einzusteigen.

webMoritz: Ebenfalls ist zu lesen, dass es in „No X News“ um das mysteriöse Verschwinden von Studierenden an der Anglistik gehen wird. Vor dem Hintergrund der Verlagerung der anglistisch-amerikanistischen Fachbibliothek in die Universitätsbibliothek während der Semesterferien und den aktuellen Vorkommnissen im Historischen Institut, erhält der Film auf diese Weise sogar hochschulpolitischen Bezug.

Mike: Wir haben uns halt mit Dingen beschäftigt, die unser Studium betreffen.

Brauer: Dass die Bibliothek in der Realität verschwand, hätten wir uns nicht einmal träumen lassen. Für uns ist das Institut ja mittlerweile Alltag, das heißt, wir nehmen es gar nicht mehr so wahr wie Außenstehende. Beim Filmen brauchten wir kaum was ändern, um eine gruselige Atmosphäre zu schaffen… -lacht-

Christoph: Ja, man musste nur genauer hinschauen, dann hat man immer schon etwas gefunden.

Sven: Es zeigt ja auch, dass eben für die Geisteswissenschaften nicht so viel getan wird oder investiert wird, wie es eigentlich sein sollte. Vor allem, wenn man den Vergleich zur Medizinischen Fakultät sieht.

Mike: Meine damalige Englischlehrerin erzählte mir, dass das Institut schon zu ihrer Studienzeit hier heruntergekommen wirkte – Und sie unterrichtete bereits an meiner Schule, als meine Mutter dort noch Schülerin war…

webMoritz: Wie verlief in diesem Zusammenhang der Kartenvorverkauf? Wurden nur Karten an Studierende der Anglistik verkauft, oder fanden sich auch  Interessenten von anderen Instituten?

Brauer: Zunächst muss man sagen, dass wir den Vorverkauf für die Hälfte der vorhandenen Premierekarten dieses Jahr nur eingerichtet haben, weil wir letztes Mal einfach überwältigt waren von dem Ansturm an der Abendkasse.

Christoph: Viele Karten werden auch von unseren Freunden und Bekannten gekauft, die halt einfach kommen, weil man selbst in dem Film zu sehen ist. Und von denen sind natürlich nicht alle aus der Anglistik.

webMoritz: Könntet ihr vielleicht noch mit wenigen Worten beschreiben, was den Zuschauer erwarten wird?

Mike: Verschwörungstheorien rund ums Studium.

Sven: Ein hochbrisantes Thema eingebettet in Popkultur.

Christoph: Nachrichten einmal anders.

Sven: Expect the unexpected.

Brauer: Genau!

webMoritz: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Premiere.

Das Interview führte Felix Kremser.

Foto: Felix Kremser, Poster der Veranstalter

Johann Putensen bei Saitensprung

Saitensprung startet ins neue Semester und hat sich dazu den jungen Künstler Johann Putensen aus Greifswald eingeladen. Johann komponiert Musik für Klavier sowie Orchester und Film. Außerdem schreibt und singt eigene Songs. Wilde Klavierstücke wechseln mit emotionale Balladen unterstrichen von einer kraftvollen Stimme. Doch auch experimentelle house-tracks und Bigband Arrangements finden sich im Repertoire von Johann Putensen.

Heute Abend 20Uhr auf radio 98eins.

Weitere Informationen auf www.saitensprung.98eins.de

Quelle: Johann Putensen

Das Magazin am Montag

Für einen perfekten Start in die neue Woche haben wir heute für euch die Veranstaltungstipps für den Abend sowie aktuelle Neuigkeiten aus Greifswald und Umgebung. Wir informieren euch über das neue Event „Tanzspektakel“ und Marie Lange erklärt euch die Studentenentwicklung in Ostdeutschland. Anja Giering erzählt euch in der Rubrik „Sportiv“ alles, was ihr über den Boxkampf am vergangenen Wochenende wissen müsst. Außerdem stellen wir euch unsere neue Cd der Woche vor. Also seid gespannt und schaltet ein.

„BAföG ist Herzstück der staatlichen Studienfinanzierung“

Der Höchstsatz beträgt nicht mehr wie bislang 648 Euro, sondern 670 Euro monatlich.

„Das BAföG ist das Herzstück der staatlichen Studienfinanzierung in Deutschland. Bund und Länder müssen das BAföG stärken und es konsequent weiterentwickeln. Stipendien und Studienkredite spielen im Vergleich zum BAföG nur eine marginale Rolle. Deshalb begrüßen wir auch, dass im Vermittlungsverfahren zum 23. BAföG-Änderungsgesetz nun eine Einigung in Aussicht steht.“ Das sagte Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW),  in Greifswald. Dort veranstaltet das DSW das Jahrestreffen der BAföG-Expertinnen und -Experten aus den Studentenwerken.

Durchschnittlicher monatlicher BAföG-Förderungsbetrag liegt bei 413 Euro

„Die Studentenwerke stehen bereit, dass die 23. BAföG-Novelle ein Erfolg wird“, betont Meyer auf der Heyde. „Die Studentenwerke werden alles dafür tun, dass die nun endlich beschlossenen Verbesserungen beim BAföG rasch bei den Studierenden ankommen.“

Nach der aktuellen, 19. DSW-Sozialerhebung, für die im Sommer 2009 mehr als 16.000 Studierende befragt wurden, erhalten 23 Prozent der Studierenden Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG. Die Quote der BAföG-Geförderten ist unter den Bachelor-Studierenden mit 34 Prozent deutlich höher. Ein Stipendium erhalten derzeit 3 Prozent der Studierenden, auf einen Studienkredit greifen fünf Prozent der Studierenden zurück. Der durchschnittliche monatliche BAföG-Förderungsbetrag liegt bei 413 Euro, in Greifswald sogar nur bei 387 Euro. Das sind 50 Euro mehr als noch im Sommer 2006, als die 18. Sozialerhebung lief. „Allerdings bewegt sich die Quote der BAföG-geförderten Studierenden 2009 auf dem gleichen Niveau wie 2006“, erläutert Meyer auf der Heyde weiter.

BAföG: Wie gehts weiter?

Er sagt: „Die BAföG-Erhöhung von 2008 greift, greift aber auch nicht. Es gibt zwar mehr Geld für die Geförderten, aber es werden nicht mehr Studierende gefördert. Gerade deshalb ist nun die Erhöhung der Bedarfssätze und Elternfreibeträge zum Herbst 2010 zwingend erforderlich.“

DSW-Generalsekretär weiter: „Wir hätten uns allerdings eine deutlich höhere Steigerung der Elternfreibeträge als die vorgesehenen drei Prozent gewünscht. Dies wäre ein Signal insbesondere an die Studienberechtigten gewesen, die bisher kein BAföG erhalten, deren Eltern aber zu wenig verdienen, um das Studium ihrer Kinder zu finanzieren.“ Vier Fünftel der rund 500.000 Studierenden, die BAföG erhalten, könnten ohne das BAföG nicht studieren. Bei den geförderten Studierenden aus einkommensschwächeren, bildungsfernen Familien sind sogar 86 Prozent überzeugt, ohne die staatliche Förderung nicht studieren zu können.

„Der Problembereich ist die mittlere und untere Mittelschicht. Die Stellschraube ist der Elternfreibetrag. Wenn man also die Studierendenqoute erhöhen will, dass ist das Instrument“, erklärte Meyer auf der Heyde.

Mehr Studenten sollen vom BAföG-Beschluss profitieren.

Höchstsatz klettert von 648 Euro auf 670 Euro

Der Bundesrat hat unter der Leitung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) der Bafög-Erhöhung am Freitag zugestimmt. Das lange Gezerre um die Finanzierung zwischen Bund und Ländern mutete zum Schluss auch seltsam an. Schließlich betonen dieselben Akteure stets die hohe Bedeutung von Bildung und Forschung für den Standort Deutschland. Damit ist die Erhöhung der Ausbildungsbeihilfe unter Dach und Fach. Der Satz für Studierende steigt um zwei Prozent, das sind 13 Euro im Monat, die Einkommensfreibeträge um drei Prozent. Damit klettert der Höchstsatz von 648 Euro auf 670 Euro. Die Altersgrenze für die Förderung von Masterstudiengängen liegt künftig bei 35 Jahren.

Wer trägt denn nun die Kosten?

Das Gesetz soll rückwirkend zum 1. Oktober 2010 in Kraft treten. Damit erweitere sich der Kreis der Bafög-Empfänger um 50.000 bis 60.000 Studierende, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Die Kosten der Erhöhung, rund 500 Millionen Euro, tragen zu zwei Drittel der Bund und zu einem Drittel die Länder.

Kommentar von Torsten Heil

Die BAföG-Erhöhung ist endlich durch. Dass jetzt im Schnitt die Ausbildungshilfe für Studierende um 13 Euro im Monat erhöht wird, ist besser als nichts. Applaus sollten die Bildungspolitiker der Länder jedoch nicht erwarten. Der Zuschlag ist mager und dürfte durch die steigenden Lebenshaltungskosten aufgebraucht werden. Selbst der  BAföG-Höchstsatz reicht gerade für ein sparsames Leben aus. Mehrausgaben für Bücher, Computer und Software ist nicht drin. Deshalb müssen nicht wenige Studenten weiterhin nebenher jobben – im Unterschied zu den Gleichaltrigen, deren Eltern tiefer in die Tasche greifen können. Die viel beschworene Chancengleichheit ist ein Wunschbild – und wird es vorerst auch bleiben. Die Folgen sind bekannt: Das „Mittelschichtsloch“ wird bleiben. Die Studierendenqoute wird sich nicht erhöhen. Etliche Kinder aus Arbeiterfamilien fangen aus Angst vor den Kosten erst gar keine Akademikerkarriere an. Zudem: Die Doppelbelastung Job und Uni führt vergleichsweise oft zum Studienabbruch. Leistung muss sich wieder lohnen, lautet das Credo der schwarz-gelben Koalition – Nicht immer ganz einfach in der Bildungspolitik. Trotzdem ein begrüßenswerter Leitgedanke bürgerlicher Politik. Doch vernünftige Stipendien und Förderprogramme sind immer noch Mangelware.

Foto: Torsten Heil (DSW-Unterlagen),Archiv/ Studentenwerk (Logo Studentenwerk), Archiv/ Moritz-Magazin (Geld, Warteschlange)