Bologna-Konferenz ohne wegweisende Ergebnisse

Bundesbildungsministerin Anette Schavan

Am 17. Mai fand in Berlin der Bologna-Gipfel statt, der von der Bundesbildungsministerin Anette Schavan geleitet wurde. Zentrales Thema dieser Konferenz war die Reform der bereits seit langem umstrittenen Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor/ Master-System (Bologna-Reform). In Folge der Studentenproteste im vorigen Jahr hatte Schavan ankündigt, ein Treffen zwischen Studenten und der Politik zu organisieren, um über notwendige Veränderungen an den Hochschulen zu diskutieren. Zu dem Gipfel war je ein Mitglied jeder politischen Hochschulgruppe aus jedem Bundesland eingeladen.

Kritisiert wurde vielerorts die Tatsache, dass die Allgemeinen Studierendenausschüsse der Universitäten nicht zu der Veranstaltung eingeladen wurden. Auch Schülerinnen und Schüler wurden nicht berücksichtigt. Dabei hatten nicht zuletzt diese Gruppen den Bildungsstreik und die Audimaxbesetzungen organisiert, die den Anstoß zur Debatte um den Bologna-Prozess gegeben hatten. In einem Interview mit dem Deutschlandradio kritisierte ein Masterstudent der Humboldt-Universität, dass mehr Vertreter aus der Wirtschaft  zu dem Treffen eingeladen wurden, als Studentinnen und Studenten. So sind unter anderem Vertreter von Siemens, Audi, VW, Telekom und der Hypo Vereinsbank vertreten gewesen. Der Forderung der Studierenden, dass sie zu 50 Prozent der Gesamtteilnehmerzahl vertreten sein sollen, um auf gleicher Augenhöhe debattieren zu können, kam Annette Schavan nicht nach. (mehr …)

Franz Kafkas “Bericht für eine Akademie” im Rubenowsaal

Am Freitag, dem 21. Mai ,wird um 20 Uhr im Rubenowsaal "Ein Bericht für eine Akademie/ Rattenjagd" aufgeführt.

“Wir alle kennen den Rotpeter, so wie ihn die halbe Welt kennt.” – Wer hingegen zu dem Teil der halben Welt gehört, der den Rotpeter nicht kennt, der kann ihn am Freitag den 21. Mai um 20 Uhr im Rubenowsaal der Stadthalle in Greifswald kennen lernen. Rotpeter ist jene Person, die einen “Bericht für eine Akademie” schreibt.

“Ein Bericht für eine Akademie” ist eine Erzählung des aus Prag stammenden Schriftstellers Franz Kafka. Sie wurde erstmals 1917 in der Zeitschrift Der Jude veröffentlicht. Des weiteren fand sie dann in Kafkas Band Ein Landarzt seinen Platz und seit einiger Zeit auch auf dem Greifswalder Theater. Bereits am 18. März wurde “Ein Bericht für eine Akademie/ Rattenjagd” uraufgeführt. Es handelt sich hierbei um zwei Stücke. Die Erzählung “Ein Bericht für eine Akademie” hat der Dramaturg Peter Turini in ein Monodrama umgeschrieben, wohingegen “Rattenjagd” gänzlich aus seiner Feder stammt. Die “Rattenjagd” wurde erstmalig 1971 in österreichischer Dialektfassung unter dem Titel “Rozznjogd” am Wiener Volkstheater aufgeführt. (mehr …)

Räder, Rathaus, Klimaschutz: Die Bürgerschaft tagte am 17. Mai

Am 17. Mai  tagte erneut die Greifswalder Bürgerschaft. Wichtige zu behandelnde Themen waren die geplante Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes für Greifswald, die Umgestaltung des Bahnhofsareals  und die explodierenden Kosten des Technischen Rathauses.  In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Kosten für den Umbau des ehemaligen Postgebäudes am Markt mit 13 Millionen Euro doppelt so hoch liegen wie ursprünglich geplant.

Technisches Rathaus: Bürgerschaft beschließt Einsetzung von Ausschüssen

Bartels kritisierte den Baudezernenten besonders scharf

Aus diesem Grund war in der jüngsten Bürgerschaftssitzung das Technisches Rathaus das dominierende Thema. Die Fraktionen der SPD, Grünen und Linkspartei reichten einen Antrag zur Einsetzung eines Ausschusses für die Beaufsichtigung der künftigen Vorgänge rund um den Umbau der alten Post. Desweiteren forderten sie die Einberufung eines Untersuchungsausschusses, der sich mit den bisherigen Ereignissen um dieses Bauvorhaben auseinander setzten soll.

Von Seiten der Linkspartei fiel die Kritik an dem ehemaligen Baudezernenten Reinhard Arenskrieger besonders deutlich aus. “Ein Dezernent, der nicht in der Lage ist, innerhalb von drei Monaten einen ordentlichen Bericht an die Bürgerschaft abzugeben ist unfähig” erklärte Dr. Gerhard Bartels (Die Linke.). Auch die Argumentation von Oberbürgermeister Dr. Arthur König, dass nicht er, sondern seine Angstellten für diesen Vorfall die Verantwortung zu tragen hätten, attackierte Bartels: Der Chef einer politischen Verwaltung trage grundsätzlich für alles unter seiner Regie Geschehende die politische Verantwortung.

Arenskrieger hatte vergangene Woche die Kostenexplosion in der Ostseezeitung verteidigt. Die Ausgaben seien “gut und zweckmäßig”. Zudem rechne sich der Umbau durch eingesparte Sanierungsmaßnahmen der jetzigen städtischen Gebäude und die verminderten Bewirtschaftungskosten. Über den plötzlichen Anstieg der Kosten erklärte Arenskrieger:

Die Stadt hat ihren Sanierungsträger, die BauBeCon, mit der Durchführung des Projektes beauftragt. Die BauBeCon hat also Bauherrenfunktion und war auch für den Immobilienerwerb zuständig. Baubegleitend gibt es eine Projektgruppe, in der verschiedene Ämter mitgearbeitet haben. Nach und nach wurden die genannten Kostensteigerungen bekannt, ohne dass man eine belastbare Gesamtkostendarstellung hatte.

Die CDU verlangte angesichts der derzeitigen Haushaltslage auf eine finanzielle Entschädigung der Ausschussmitglieder zu verzichten. “Bei 13 Millionen Euro ist das Sitzungsgeld wohl das geringste Übel” bemerkte Sebastian Ratjen (FDP) dazu. Er kritisierte zudem, dass die Bauplanung vom externen Bauplanungsbüro BauBeCon und nicht von den Bauplanern der stadteigenen Wohnungsverwaltungsgesellschaft übernommen wurde. (mehr …)

AStA ruft “Arbeitskreis Lehramt” ins Leben

Vergangene Woche fand das erste Treffen des vom AStA ins Leben gerufenen “Arbeitskreises Lehramt” statt. Die Veranstaltung wurde von Paula Zill, AStA-Referentin für Studium und Lehre geleitet. Das Treffen wurde unter anderem von Korbinian Geiger, dem Präsidenten des Studierendenparlaments, Thomas Schattschneider, dem Vorsitzenden der Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) und dem Landtagspolitiker Sebastian Ratjen wahrgenommen, der sich in den letzten Tagen relativ intensiv in der Greifswalder Hochschulpolitik zu Wort gemeldet hat.

Mahnwache im Mai

Mahnwache im April

In der ersten Sitzung wurden zunächst Ideen für das zukünftige Vorgehen gesammelt. So sind beispielsweise Demonstrationen in Rostock, Greifswald und Schwerin geplant. Die Demonstration in Rostock soll dergestalt sein, dass möglichst viele Studierende des Greifswalder Lehramtsstudiums in die größte Stadt des Landes fahren und die dortigen Vorlesungen und Proseminare besuchen. Mit einer solchen Aktion würde auf die in Folge der Schließung der Greifswalder Lehrämter hervorgerufene Überlastung der Rostocker Kapazitäten in den betroffenen Studienfächern hingewiesen werden.

Des Weiteren wurde vorgschlagen, dass die Lehramtsstudenten in Greifswald für die restliche halbe Stunde ihrer Lehrveranstaltung an einem bestimmten Tag den Hörsaal verlassen, um zu demonstrieren, dass die Philosophische Fakultät ohne die Lehramtsstudenten tot ist. Zudem soll mit einer Plakataktion auf die drohende Schließung des Lehramtsstudiums und die damit einhergehenden Folgen informiert werden.

Das Treffen wurde von Paula Zill geleitet.

Den Höhepunkt der Aktionen stellt eine Demonstration in Schwerin dar. Es gibt außerdem Überlegungen, diese Demo mit Protestaktionen gegen die Kommunalgebietsreform zu verknüpfen. Der Auftakt der Protestwochen soll die Sommervollversammlung am 23. Juni sein. So sind von diesem Zeitpunkt an ein bis zwei Aktionen pro Woche geplant.

Das nächste Treffen des Arbeitskreises findet am Dienstag den 18. Mai um 18 Uhr im Konferenzraum des AStA-Büros statt. Im Folgenden wird sich die Gruppe in regelmäßigen Abständen zusammen finden. Es können grundsätzlich alle Studierende, die Interesse am Erhalt der Lehrerbildung in Greifswald haben und sich aktiv einbringen wollen, an diesen Treffen teilnehmen und den Arbeitskreis unterstützen.

Foto: privat (Paula), Carsten Schönebeck (Mahnwache)

Quo vadis Lehramt? – Eine Podiumsdiskussion

Wie bereits gemeldet, fand  am Montag die Podiumsdiskussion zur Zukunft des Lehramtsstudiums in Greifswald statt. Die Veranstaltung wurde von Korbinian Geiger, dem Präsidenten des Studierendenparlaments moderiert und war gut besucht. Etwa 150 Besucher verfolgten die bildungspolitische Debatte. Bildungsminister Tesch wurde durch seinen Staatssekretär Udo Michallik vertreten. “Entweder dem Minister ist etwas Wichtiges dazwischen gekommen oder Herr Tesch mag Hochschulpolitik nicht”, bemerkte der Präsident dazu ironisch.

Michallik bleibt in der Defensive

Das Podium

Michallik bremste dieses Späßchen jedoch schnell aus, indem er erklärte, dass Tesch genau so wie Westermann zur Hochschulrektorenkonferenz gefahren sei. Anschließend sprach er darüber, dass man vor habe, die Lehrerbildung in Rostock zu konzentrieren. Niemand wolle “ad hoc die Lehrerbildung abschaffen” so der Sekretär weiter. Detaillierter wollte sich Michallik zu dieser Angelegenheit nicht äußern, da ihm die von Korbinian Geiger gestellten Fragen offensichtlich unangenehm waren. Stattdessen erzählte er sehr viel darüber, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in der Zukunft modernisiert werden müsse. Immerhin waren in diesem speziellen Punkt alle Redner d’accord. (mehr …)