Die Ostsee-Zeitung – kommentiert

Na klar – Lokalzeitungen sind eher selten ein Hort des seriösen Recherche-Journalismus. Doch was in der Greifswalder Lokalreaktion der Ostsee-Zeitung passiert beziehungsweise nicht passiert, geht weit über den üblichen Lokalpatriotismus hinaus. Seit Jahren hat die Zeitung den Ruf, einseitig für die Greifswalder CDU und für die Stadtverwaltung Partei zu ergreifen.

In einem analytischen Kommentar wirft Sebastian Jabbusch einen genauen Blick auf die Stadtzeitung und kommt zu einem fatalen Ergebnis. Die Lokalredaktion Greifswald ist einseitig, unsachlich und stur. Sie verletzt regelmäßig den Pressekodex und journalistische Grundregeln.

Mit ihm sprechen will der Leiter der Lokalredaktion nicht. Nach wenigen Minuten wird er hinausgebeten. Zum Schluss noch die Drohung: „Passen Sie auf, was Sie da schreiben. Ich weiß mich zu wehren!“

Unser Redakteur Sebastian Jabbusch hat aufgepasst. Ein Blick lohnt sich:

Lese jetzt den OZ-Greifswald-Report

Foto: Marco Herzog

Nachtrag vom

9. September: Überschrift und Auszug dieses Beitrags wurden verändert. Die Kommentare bis #29 sind in diesem Hinblick möglicherweise nicht mehr zutreffend. Vielen Dank für euer Verständnis.
Sebastian Jabbusch
Chefredaktion webMoritz
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Den Beitrag vertont von Eric Schümann jetzt hören:

KWG zu 60 Mio: "Wir zahlen vorerst nicht"

Am 8. Juli beschloss die Greifswalder Bürgerschaft die größte, städtische Wohnungsgesellschaft WVG zur Hälfte zu verkaufen. Die Stadt erhoffte sich dadurch, vom Schuldenberg über Nacht zu befreien. Doch Pustekuchen! Sy Schlüter, Finanzvorstand der Käuferfirma KWG AG, erklärt im Interview mit dem Stadtgespräch: „Wir werden vorerst nicht zahlen“.

Die „Kommunale Wohnungsgesellschaft AG“ (KWG) aus Hamburg hatte den Zuschlag zum anteiligen Kauf der WVG für 60 Millionen Euro erhalten. Die Summe wäre eigentlich bereits zum 31. Juli fällig gewesen – die KWG jedoch zahlte die Summe bisher nicht.

Am Freitag erscheint dazu im Greifswalder Magazin „Stadtgespräch“ ein ausführliches Interview mit KWG-Finanzvorstand Sy Schlüter, der dem Magazin die Beweggründe seiner Firma darstellt. Dem webMoritz liegt dieses Interview bereits vor. Auszüge daraus veröffentlichen wir bereits heute:

Stadtgespräch: Herr Schlüter, wann werden Sie die 60 Millionen Euro zahlen?

Schlüter: Nun, der Vertrag den wir mit der Stadt Greifswald geschlossen haben, sieht verschiedene Konditionen vor, die erfüllt sein müssen, damit der Vertrag rechtskräftig ist. Eine dieser Konditionen ist ein wirksamer Bürgerschaftsbeschluss. Und den gibt es eben noch nicht. Wir werden bis zur Klärung nicht zahlen.

Stadtgespräch: Nun, vor den Verwaltungsgerichten sind ja alle bisherigen Eilanträge gegen den

Beschluss gescheitert…

Schlüter: Nein – uns geht es nicht um die Klagen der Bürgerschaftsmitglieder. Wir wollen eine grundsätzliche Entscheidung in der Sache. Der Ablauf der Sitzung ist angreifbar. Ein Gericht könnte noch nach einem Jahr den Beschluss für schwebend unwirksam erklären, was zu einer Rückabwicklung des WVG-Vertrages führen könnte. Als Manager müssen wir seriös mit dem Geld unserer Aktionäre umgehen. Hier geht es um Millionen – ein solches Risiko trägt auch keine Versicherung mehr.

[…]

Stadtgespräch: In Greifswald kursieren Gerüchte, dass Sie nicht zahlungsfähig seien. Angeblich würden Sie die notwendigen 60 Millionen Euro erst durch die nächste Aktienausgabe erhalten.

Schlüter: Nein, das macht ja keinen Sinn. Wenn wir wirklich den WVG Kauf über neue Aktien finanzieren wollten, hätten wir die Hauptversammlung ja nicht verschoben. Das passierte aus rein formellen Gründen, weil ein Gericht neue Regeln für die Einladungen festgelegt hat. Das betrifft im Übrigen viele deutsche Aktiengesellschaften. Wir verschicken bereits nächste Woche neue Einladungen. Die Hauptversammlung wird

auch weiterhin in Greifswald stattfinden.

[…]

Schlüter: […] Aber ich muss Ihnen gestehen, wir fühlen hier uns etwas in die Defensive gedrängt. Noch mal klar gesagt: Der Fehler liegt im Beschluss der Bürgerschaft, nicht bei uns. Selbst wenn wir 300 Millionen Euro hätten – so wie es jetzt steht, würden wir nicht einen Euro überweisen.“

Die Stadt bleibt nach Informationen der OZ weiterhin bei der Auffassung, dass der Beschluss der Bürgerschaft rechtmäßig ist. Am Donnerstag um 11 Uhr wollen KWG und Rathaus nun gemeinsam über die Zukunft des WVG-Verkaufs informieren.

Das Magazin Stadtgespräch mit dem ganzen Interview ist ab Freitag in vielen Geschäften Greifswalds, im Rathaus, in der Stadtinfo sowie an vielen weiteren Standorten kostenlos verfügbar. Das ganze Interview ist voraussichtlich ab Sonntag auch auf dem webMoritz online.

Foto: Pressebild der KWG AG

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FSR Sport: Die letzten Worte

Mit einem letzten Kommentar verabschiedet sich der Fachschaftsrat Sportwissenschaften in die Selbstauflösung. Wir möchten Euch diesen Kommentar hier zugänglich machen:

Abschlusskommentar zur Schließung des Sportinstituts der Uni Greifswald

In einer Zeit in der dem Sport eine immer größer werdende Bedeutung beigemessen wird, mussten wir hautnah miterleben, wie das Institut für Sportwissenschaften der EMAU Greifswald den Einsparungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen zum Opfer fiel.

Im Sommersemester 2003 ereilte die Dozenten und Studenten des Instituts die Nachricht von einem Immatrikulationsstopp, der in unmittelbarer Zukunft auch die Schließung bedeuten würde. Trotz vielfältiger Bemühungen aller Beteiligten in Form von Demonstrationen, Debatten und Diskussionen war es nicht möglich, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Folgen wie das Aufgeben einer langen Tradition in der Universitätsstadt Greifswald, das Fehlen des sportwissenschaftlichen Bereiches an einer gesundheitlich orientierten Universität und insbesondere das Fehlen von Übungsleitern im Hochschulsportbereich beziehungsweise in Vereinen sind nun zu befürchten.

So ist aktuell beispielsweise der Turnverein Greifswald, der von Sportstudenten gegründet und am Leben gehalten wurde, und mit dem Kinderturnen einen immens wichtigen Nachwuchsbereich fördert, mit vielen Problemen konfrontiert. Dazu gehört unter anderem die Abdeckung der zahlreichen Trainingseinheiten mit qualifizierten Übungsleitern.

Mit dem Wissen über die Schließung trat dennoch keinesfalls Resignation ein. Stattdessen wurde das vielfältige Sportangebot nicht aufgegeben, um den bestehenden Studenten ein umfangreiches Studium zu gewäh

rleisten. Ein besonderer Dank gilt hier den Dozenten, die das „sinkende Schiff“ nicht verlassen haben und somit den Studenten und Studentinnen einen adäquaten Abschluss ermöglichten. Mit ihrer Hilfe wurden nicht nur die allgemeine sportwissenschaftliche Lehre am Leben erhalten und Wanderfahrten wie Segeln oder Eisklettern in Polen in der semesterfreien Zeit verwirklicht, sondern auch das „Spowi-For-Ever“ Wochenende im Juni 2006 auf die Beine gestellt. Alle ehemaligen und aktiven Studenten und Studentinnen wurden eingeladen, um gemeinsam bei Grillabenden, Kanutouren auf dem Bodden und Beachwettkämpfen am Strand sportlich aktiv zu werden oder gemeinsam in Erinnerung zu schwelgen. Das Highlight war der traditionelle Sportlerball. Spätestens an diesem Wochenende wurde allen bewusst, dass es nun in Greifswald endgültig mit der Sportwissenschaft vorbei ist.

Mit der nun anstehenden Streichung aus der Satzung steht es jedoch nicht nur in den Köpfen aller Beteiligten fest, sondern wird nun auch auf dem Papier „schwarz auf weiß“ nachzulesen sein. Welche Folgen das wirklich für die Universität und die Stadt Greifswald haben wird, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Abschließend bedanken wir uns bei allen, die uns in der vergangen

Zeit unterstützt und die Treue gehalten haben.

FSR Sportwissenschaft

Nach Informationen des AStA-Referenten für Fachschaften und Gremien, Jörn Sander, gibt es am 31. September eine  letzte Aktion und standesgemäße Verabschiedung des FSR Sport auf dem Markt.

Über weitere Folgen, welche die Schließung für die gesamte Universität haben kann, hat das Moritz Magazin bereits in einem kritischen Artikel berichtet, der zu großen Teilen noch aktuell ist: Klicke hier, um weiterzulesen.

Bildquelle: darkroom11 via Flickr

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Der AStA persönlich (1): Solvejg Jenssen

Der AStA kämpft für uns und unsere Interessen gegenüber der Universität und gegenüber dem Land. Der AStA ist aber nicht nur Interessenvertretung der Studenten, sondern er bietet zudem viel Service und Informationen. Daran arbeiten 15 Referenten tagtäglich. Der webMoritz stellt sie Euch nun in einer kleinen Serie persönlich vor:

Solvejg Jenssen

  • kommt aus Potsdam
  • studiert Rechtswissenschaften, 5. Semester
  • Referentin für Studium und Lehre
  • Kommt zu mir mit allen Problemen, die das Studium betreffen. Also alles zu den Themen Studienfächer, Bewerbung, Prüfungen, Lehrveranstaltungen, Urlaubssemester, Studien- und Prüfungsordnungen, Studienplatzwechsel, Hochschulwechsel etc.

Warum hast Du dich beim AStA beworben?
Ich fand den Ausschreibungstext sehr interessant und wusste, dass das genau das Richtige für mich ist. Meine Motivation ist, die Lehrbedingungen an der Universität zu verbessern und den Studenten bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Was muss an der

Uni besser werden?
Wir brauchen mehr Lehr- und Raumkapazitäten, um allen Studenten einen gerechten Studienablauf zu gewährleisten.

Das wichtigste hochschulpolitische Thema ist Deiner Meinung nach (zur Zeit)…
…die Novellierung des Landeshochschulgesetzes, weil es ein großes Potenzial birgt, sich auf das direkte Studienleben auszuwirken – sowohl positiv als auch negativ.

Viele Leute haben Angst vor Hochschulpolitik. Was sagst du diesen Studenten?
Schaut einfach mal bei einer AStA- oder StuPa-Sitzung vorbei. Nur so kann man herausfinden, ob es einem Spaß machen würde, dort mitzuwirken. Es ist auf jeden Fall nichts, wovor man Angst haben müsste. Wenn der AStA ein Fremdwort ist, dann hat derjenige bisher auf jeden Fall sehr viel Studierendenservice, billiges Kopieren und tolle Veranstaltungen verpasst.

Wenn du einen Tag Rektor der Universität wärst…
…dann würde ich versuchen, Prof. Matschke zurück zu holen 😉

Deine Lieblingslocation am Abend ist… ?
Das Mitt'n'drin.

In Greifswald zu studieren ist super, weil…
…die Nähe zur Ostsee

einfach unschlagbar ist.

Entspannung ist für Dich…
einen Tag mit Sinnlosigkeiten zu verbringen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil man eigentlich so viel zu tun hätte.

Foto: Marco Herzog

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Couchsurfen: Praktische Hilfe für Erstis – helft mit!

Frisch in der Stadt angekommen wissen

viele Erstsemester nicht wohin. Meist ist die Jugendherberge oder ein Hotel die einzig verbleibende Möglichkeit für die erste Zeit ein Obdach zu finden. Auf Dauer wird auch diese Lösung jedoch zu teuer.

Deshalb organisiert der AStA auch in diesem Jahr wieder praktische Hilfe für Erstsemester – das Couchsurfen. Die Idee: Bereits hier wohnende Studenten oder Bürger der Stadt bieten kostenlos ihre Couch an, um den Wohnungssuchenden hier eine erste Unterkunft zu ermöglichen.

  • An alle älteren Semester / Bürger: Wenn Ihr für die Neuankömmlingen für ein paar Nächte, gerne aber auch für e

    in oder zwei Wochen, einen Platz zum Schlafen, z.B. auf der Couch, im Gästebett oder in einem vorübergehend freien Zimmer, zur Verfügung zu stellen könnt, melde dies bitte dem AStA oder euer Fachschaft!

  • An alle Erstsemester-Studenten: Bitte meldet euch zuerst bei eurer Fachschaft! Sie helfen euch so schnell wie möglich vorübergehend bei einer KommilitonIn unterzukommen und halten dafür entsprechende Adresslisten bereit.

Für eine längerfristige Lösung oder, wenn eure Fachschaft euch nicht weiterhelfen kann, setzt euch bitte mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) in Verbindung. Schreibt eine Mail an soziales [AT] asta-greifswald.de, besucht die Homepage www.asta-greifswald.de oder kommt direkt in der Domstraße 12 vorbei.

Der webMoritz heißt alle Erstsemester willkommen und wünscht viel Erfolg bei der Wohungssuche!

Bildquelle: AStA-Flyer

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