Mit einem letzten Kommentar verabschiedet sich der Fachschaftsrat Sportwissenschaften in die Selbstauflösung. Wir möchten Euch diesen Kommentar hier zugänglich machen:

Abschlusskommentar zur Schließung des Sportinstituts der Uni Greifswald

In einer Zeit in der dem Sport eine immer größer werdende Bedeutung beigemessen wird, mussten wir hautnah miterleben, wie das Institut für Sportwissenschaften der EMAU Greifswald den Einsparungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen zum Opfer fiel.

Im Sommersemester 2003 ereilte die Dozenten und Studenten des Instituts die Nachricht von einem Immatrikulationsstopp, der in unmittelbarer Zukunft auch die Schließung bedeuten würde. Trotz vielfältiger Bemühungen aller Beteiligten in Form von Demonstrationen, Debatten und Diskussionen war es nicht möglich, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Folgen wie das Aufgeben einer langen Tradition in der Universitätsstadt Greifswald, das Fehlen des sportwissenschaftlichen Bereiches an einer gesundheitlich orientierten Universität und insbesondere das Fehlen von Übungsleitern im Hochschulsportbereich beziehungsweise in Vereinen sind nun zu befürchten.

So ist aktuell beispielsweise der Turnverein Greifswald, der von Sportstudenten gegründet und am Leben gehalten wurde, und mit dem Kinderturnen einen immens wichtigen Nachwuchsbereich fördert, mit vielen Problemen konfrontiert. Dazu gehört unter anderem die Abdeckung der zahlreichen Trainingseinheiten mit qualifizierten Übungsleitern.

Mit dem Wissen über die Schließung trat dennoch keinesfalls Resignation ein. Stattdessen wurde das vielfältige Sportangebot nicht aufgegeben, um den bestehenden Studenten ein umfangreiches Studium zu gewäh

rleisten. Ein besonderer Dank gilt hier den Dozenten, die das „sinkende Schiff“ nicht verlassen haben und somit den Studenten und Studentinnen einen adäquaten Abschluss ermöglichten. Mit ihrer Hilfe wurden nicht nur die allgemeine sportwissenschaftliche Lehre am Leben erhalten und Wanderfahrten wie Segeln oder Eisklettern in Polen in der semesterfreien Zeit verwirklicht, sondern auch das „Spowi-For-Ever“ Wochenende im Juni 2006 auf die Beine gestellt. Alle ehemaligen und aktiven Studenten und Studentinnen wurden eingeladen, um gemeinsam bei Grillabenden, Kanutouren auf dem Bodden und Beachwettkämpfen am Strand sportlich aktiv zu werden oder gemeinsam in Erinnerung zu schwelgen. Das Highlight war der traditionelle Sportlerball. Spätestens an diesem Wochenende wurde allen bewusst, dass es nun in Greifswald endgültig mit der Sportwissenschaft vorbei ist.

Mit der nun anstehenden Streichung aus der Satzung steht es jedoch nicht nur in den Köpfen aller Beteiligten fest, sondern wird nun auch auf dem Papier „schwarz auf weiß“ nachzulesen sein. Welche Folgen das wirklich für die Universität und die Stadt Greifswald haben wird, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Abschließend bedanken wir uns bei allen, die uns in der vergangen

Zeit unterstützt und die Treue gehalten haben.

FSR Sportwissenschaft

Nach Informationen des AStA-Referenten für Fachschaften und Gremien, Jörn Sander, gibt es am 31. September eine  letzte Aktion und standesgemäße Verabschiedung des FSR Sport auf dem Markt.

Über weitere Folgen, welche die Schließung für die gesamte Universität haben kann, hat das Moritz Magazin bereits in einem kritischen Artikel berichtet, der zu großen Teilen noch aktuell ist: Klicke hier, um weiterzulesen.

Bildquelle: darkroom11 via Flickr

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