24. Dezember – Knecht Ruprecht ein Gedicht zum gemeinsamen Vorlesen

Foto: Anna Göbel

Foto: Anna Göbel

Knecht Ruprecht

Rupprecht: Habt guten Abend, alt und jung
bin allen wohl bekannt genung.
Von drauß vom Walde komm ich her;
ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief’s mich mit heller Stimme an:
Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder weihnachten werden!
So geh denn rasch von Haus zu Haus.
such mir die guten Kinder aus,
damit ich ihrer mag gedenken
mit schönen Sachen sie mag beschenken.

Ich sprach: O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo’s eitel gute Kinder hat.
Hast denn das Säcklein auch bei dir?
Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
freßen fromme Kinder gern.
Hast denn die Rute auch bei dir?

Ich sprach: die Rute die ist hier.
Doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.
Christkindlein sprach: So ist es recht.
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
Von drauß, vom Walde komm ich her,
Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!
Nun sprecht wie ich’s hierinnen find:
sind’s gute Kind., sind’s böse Kind?

Vater: Die Kindlein sind wohl alle gut,
haben nur mitunter was trotzigen Mut.

Rupprecht: Ei, ei, für trotzgen Kindermut
ist meine lang Rute gut!
Heißt es bei Euch denn nicht mitunter:
Nieder den Kopf und die Hosen herunter?

Vater: Wie einer sündigt so wird er gestraft;
die Kindlein sind schon alle brav.

Rupprecht: Stecken sie die Nas auch tüchtig ins Buch,
lesen und scheiben und rechnen genug?

Vater: Sie lernen mit ihrer kleinen Kraft,
wir hoffen zu Gott, daß es endlich schafft.

Rupprecht: Beten sie denn nach altem Brauch
im Bett Ihr Abendsprüchlein auch?

Vater: Neulich hört ich im Kämmerlein
eine kleine Stimme sprechen allein;
und als ich an die Tür getreten,
für alle Lieben hört ich sie beten.

Rupprecht: So nehmet denn Christkindleins Gruß,
Kuchen und Äpfel, Äpfel und Nuß;
probiert einmal von seinen Gaben
morgen sollt ihr was beßeres haben.
Dann kommt mit seinem Kerzenschein
Christkindlein selber zu euch herein.
Heut hält es noch am Himmel Wacht;
nun schlafet sanft, habt gute Nacht.

(Theodor Storm)

23. Dezember – Peterchens Mondfahrt

Foto: Theater Vorpommern

Foto: Theater Vorpommern

Dem Maikäfer Herrn Sumsemann fehlt ein Bein. Dieses ist auf dem Mond bei der Fee der Nacht, welche den Holzdieb verbannt hat, der das Beinchen vom Maikäfer beim Holzstehlen eingeklemmt hat.
Herr Sumsemann bekommt sein Bein erst zurück, wenn er zwei Kinder findet die noch nie einem Tier Leid zugefügt haben und mit ihm zum Mond fliegen. Lange Zeit gelang dies niemand, bis ein Urahn von Herrn Sumsemann bei Peterchen und Anneliese im Zimmer landet.

Das zauberhafte Stück könnt ihr heute um 16 Uhr für 11,50 Euro im Theater Vorpommern anschauen.

22. Dezember – Oh Tannenbaum

Heute geht’s raus zum Tannenbaumschlagen. Den eigenen Baum zum Selberschlagen findet ihr heute von 10 bis 14 Uhr jeweils am Forsthaus in Diedrichshagen (B 109 Richtung Anklam, Kreuzung in Höhe Groß Kiesow, links in den Waldweg einbiegen). Der laufende Meter einer Nordmanntanne kostet 15 Euro, die Blaufichte ist etwas günstiger mit 10 Euro pro laufenden Meter.

 

 

 

 

21. Dezember – Apokalypse Party ohne Weihnachtskram

Ruins of Mayan monument

Im Geokeller geht heute alles außer Weihnachten. Wer mal Abstand zum bunten Kugel-Lichter-Wahnsinn gewinnen möchte, ist hier heute Abend genau richtig. Ab 22 Uhr könnt ihr laut dem Motto „Weltuntergang mit Stil“ zu Depeche Mode, Dark Wave, EBM und Industrial abchecken, ob der Gott der Totenwelt Bolon Yokte tatsächlich herabsteigt und die Mayas mit ihrer Untergangsvorhersage recht bekommen. Aber darauf hoffen wollen wir besser nicht! Der Eintritt ist bis 23 Uhr frei, danach gibt es den stilvollen Abgang für 1,50 Euro.

“Armageddon, Doomsday, schnöder Weltuntergang oder doch nur das Ende des Kapitalismus … quatsch … des Maya-Kalenders – niemand weiß es”, dachten sich M.ensch u.nd S.ound i.m K.ollektiv und veranstalten im IKuWo ebenfalls eine Apocalypse now-Party. Für die Endzeitstimmung werden The incredible Hi_All_No_Stars (Techno/House/Techhouse/Deep/Dings) und jâng (Live) sorgen, los geht es ebenfalls um 22 Uhr. Der Untergang kostet euch zunächst 3 Euro, nach 23:30 Uhr 5 Euro, dafür gibt es das Backstagebändchen für das ewige Fegefeuer und/oder Paradies inklusive.

Foto: “Ruins of Mayan monument” von The Field Museum Library via Flickr

20. Dezember – Anderen eine Freude machen

Sei einmal selbst der gute Geist der Weihnacht und mache jemanden völlig fremdes eine Freude. Ja, wie? Ganz einfach. Da der Nikolaus dich sicherlich mit Tonnen von köstlicher Weihnachtsschokolade überschüttet hat und du über die Feiertage eh kaum dein Gewissen figurtechnisch im Zaum halten kannst – Stelle auf dein Pult im Hörsaal einen kleinen Schoko-Santa und hinterlasse so für den der sich nach dir auf deinen Platz setzt einen Weihnachtsgruß.

Foto: Jennifer Wiesbeck

Foto: Jennifer Wiesbeck