von Christine Fratzke | 11.12.2009
Anlässlich der 328. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz am 10. Dezember fand gestern eine landesweite Bildungsdemonstration in Rostock statt. Insgesamt demonstrierten 1.200 Studierende und Schüler in der Hansestadt. Auch die Greifswalder Studierendenschaft war vertreten.
Gegen 12 Uhr fuhren zwei Busse aus Greifswald los. Diese schienen, angesichts der überschaubaren Teilnehmerzahl sehr großzügig kalkuliert – immerhin hatten die 40 Studierenden und die zahlreichen Transparente ausreichend Platz. Eric Hartmann, Juso-Vorsitzender und Student der Politik- und Kommunikationswissenschaft, fand es unverständlich, dass zwei Busse bereitstanden: „Zum einen sind die nicht voll geworden, zum anderen wären MV-Tickets der Studierendenschaft wahrscheinlich günstiger gekommen“, vermutet er.
In Rostock traf man sich mit den anderen Studierenden auf dem Bahnhofsvorplatz. Dort wurden zunächst erste Demo-Vorbereitungen getroffen: Trillerpfeifen und Liedtexte wurden verteilt, Reden noch mal durchgegangen. Bei der ersten Kundgebung vor dem Hauptbahnhof sprach unter anderem Christopher Denda vom Bildungsbündnis Greifswald – und erhielt für seine vorgetragenen Missstände und Forderungen, etwa nach gut ausgebildeten und ausreichenden Lehrkräften an Schulen und Universitäten viel Applaus.
Marco Fittig, Lehramtsstudent für Mathematik und Religion an der Universität Rostock im ersten Semester, möchte sein Recht auf Bildung wahrnehmen. „Für viele sind die Ausbildungsbedingungen an Schulen und Universitäten nicht hinnehmbar. Mich stören die veralteten Lehrmaterialien und der Lehrermangel.“
Bildungsstreik in Rostock
Die Demonstration, die durch die Rostocker Innenstadt zog – am Weihnachtsmarkt vorbei bis zum Auditorium maximum, wurde von den Besetzern des Rostocker Audimax organisiert. Seit über dreieinhalb Wochen wird dieses besetzt, im Durchschnitt sind zehn bis 20 Studierende darin anwesend. Tobias Weber, Student der Wirtschaftswissenschaft im dritten Semester, gehört zu den Besetzern. „Bis morgen blockieren wir noch das Audimax, dann endet die Besetzung“, erläutert er. Die Gruppe bekommt dann für unbefristete Zeit Räumlichkeiten zugesichert – ähnlich wie vor einigen Wochen in Greifswald. Für die Demo sammelten die Besetzer E-Mails, um eine Aussetzung der Anwesendheitspflicht durchzusetzen. Immerhin 1.400 E-Mails erreichten die Gruppe, die Uni-Leitung zeigte sich kooperativ. (mehr …)
von Christine Fratzke | 08.12.2009
Am kommenden Wochenende findet ein Hörspiel-Workshop in den Räumlichkeiten von radio 98eins statt, welches vom Jugendmedienverband Mecklenburg-Vorpommern, dem JMMV, organisiert wird. Für das Seminar gibt es noch einige freie Plätze.
Das ganze Wochenende dürfen sich Interessierte im Hörspielbereich austoben. Dabei geht es von der Grundidee, über das Einsetzen der eigenen Stimme, bis hin zu technischen Aspekten, wie der Aufnahme und den Schnittprogrammen, . Doch steht neben der Theorie vor allem auch die Praxis im Vordergrund. Unterstützung gibt es vom radio 98eins-Team.
Neulinge und Erfahrene sind herzlich willkommen. Voranmeldungen können unter tom[ät]jmmv.de abgegeben werden. Der Workshop, inklusive Verpflegung und Übernachtung, kostet 30 Euro, für JMMV-Mitglieder 20 Euro.
Weiteres Seminar vom JMMV: Poetry Slam
Um das gesprochene Wort geht es auch beim zweiten Workshop des JMMVs am kommenden Wochenende in Greifswald. „Deine Texte, dein Mikro, deine Chance“, verspricht der Jugendmedienverband auf seiner Homepage. Im Mittelpunkt des Seminars steht der Poetry Slam. Unter anderem wird der Slammer Björn Högsdal referieren, der zu den bekanntesten Künstlern der Szene gehört. Die Teilnehmer lernen von ihm, wie sie ihre Beobachtungen bühnenreif und unterhaltsam darstellen können.
Wer vom 11. bis 13. Dezember also lernen möchte, wie man Gestik, Mimik und Stimme einsetzen kann, sollte sich bei tino[ät]jmmv.de anmelden. Der Teilnahmebeitrag beträgt ebenfalls 20 Euro für Mitglieder und 30 Euro für Nicht-Mitglieder.
Bilder
Foto Startseite – Thomas Heil / www.jugendfotos.de
Foto im Artikel – Stephan Glagla / www.jugendfotos.de
von Christine Fratzke | 06.12.2009
Seit 2008 arbeitet die Tal-Projektgruppe (Translating Aboriginal Literature) des Instituts für Anglistik und Amerikanistik an einem bilingualen Buch. Es handelt sich dabei um eine zweisprachige Sammlung indigener kanadischer Literatur der Gegenwart. Am Montag, dem 7. Dezember, stellen die Studierende dabei das Ergebnis im St. Spiritus vor – „We Are Here Today“ heißt der Band.
Sieben Studierende der Kanadistik arbeiten in der Gruppe. Das Ziel des Projekts war es, kanadische Kultur bekannt zu machen und die Traditionen indigener Kulturen darzustellen. In der Sammlung befinden sich unter anderem zeitgenössische Lyrik und Prosa. Das Buchprojekt wurde vom Studierendenparlament mit einem insgesamt vierstelligen Betrag gefördert. Der Lehrstuhlinhaber für Amerikanistik/Kanadistik, Prof. Hartmut Lutz, begleitete die Studenten bei ihrem ambitionierten Projekt. Ausführliche Informationen über das Projekt gibt es hier.
Zu den veröffentlichenden Autoren gehört der kanadische Dramatiker Hayden Taylor, der am Montag lesen wird. Die Buchvorstellung beginnt um 19.30 Uhr im Kulturzentrum St. Spiritus. Das 216-seitige Buch ist im Dezember 2009 im VDL-Verlag erschienen. Der volle Titel ist „Heute sind wir hier/ We Are Here Today“. Es kann über den regulären Buchhandel bezogen werden (ISBN 978-3-926308-12-2) und kostet 19,80 Euro.
Motivbild: Louisa Manz via jugendfotos.de
von Christine Fratzke | 03.12.2009
Drei Wochen ist die Besetzung des Hörsaals 4 im Audimax bereits her. Seitdem nutzen die ehemaligen Besetzer Räumlichkeiten im Anbau des Instituts für Slawistik. „Damit sind wir die erste Streik-Initiative bundesweit, die ein Ergebnis vorzuweisen hat“, meint Christopher Denda vom Greifswalder Bildungsbündnis, welches aus der Besetzung hervorging. Für die kommende Zeit sind weitere Aktionen wie eine großes Plenum und eine Bildungs-Demo geplant, die in den neuen Räumen vorbereitet werden.
Wie die Gruppe zu den Räumlichkeiten kam
Die meisten technischen Geräte sind selbst mitgebracht.
Zwei Räume darf die Bildungsgruppe nutzen. Im ersten Raum stehen Tische, Stühle, Flip-Chart und eine Tafel. Hier finden die Plenarsitzungen statt, etwa zwei pro Woche. Es wird dabei die weitere Vorgehensweise besprochen. Daneben schließt ein weiterer Raum an. Hier arbeiten die Aktiven an Flyern und Ideen. In einem großen Regal stapeln sich Tee und Kaffee, vor allem aber Flyer, einige Plakate und Zeitungsausschnitte.
Die Gruppe ist zufrieden mit den Räumlichkeiten. Christopher Denda, Theologiestudent im dritten Semester, erklärt, wie es dazu kam: „Solvejg und Pedro (Anm.d.Red.: die AStA-Vorsitzende und der Stellvertretende Vorsitzende) führten Gespräche mit der Uni-Leitung und äußerten die Bitte nach einem Ersatzraum.“ Während der Besetzung zeigte sich die FDP-nahe Vorsitzende Solvejg Jenssen eher kritisch. In einem Gespräch bot der zweite stellvertretende Kanzler Dr. Peter Rief den Besetzern die Räume in der Slawistik an. (mehr …)
von Christine Fratzke | 01.12.2009
Der erste Dezember ist seit nunmehr 21 Jahren der Welt-Aids-Tag. „Gemeinsam gegen AIDS“ heißt das Motto der Kampagne. Dazu gab es deutschlandweite Veranstaltungen, auch in Mecklenburg-Vorpommern und in Greifswald. „Wir sind dabei nur ein kleines Licht“, sagt Björn Reichel, AStA-Referent für Gleichstellung. Seit zwei Wochen organisierte der 25-Jährige die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Deutschen Roten Kreuz und dem Cinestar Greifswald. Bis 20 Uhr kann man sie dort noch treffen.
Sven Rahn, Azubi zum Rettungsassistenten beim DRK, stellte dar: „Es geht uns um die Aufklärung über AIDS, vor allem was die Verhütung und die Folgen betrifft.“ Mehrere Informationstische wurden aufgebaut. Darauf zu finden: Postkarten, Informationsbroschüren und rote Schleifen. AStA-Referent Björn Reichel hat weiterhin nach eigenen Aussagen „drei Milliarden Kondome“ im Gepäck.
Außerdem standen Spendendosen bereit. „Das gespendete Geld geht an die AIDS-Hilfe in Mecklenburg-Vorpommern, anschließend an den bundesdeutschen Verband“, erklärt Reichel. Der AStA-Referent und die Mitarbeiter des örtlichen DRK hoffen auf guten Zulauf. „Damit die Leute aufgeklärt sind“, sagt der Azubi Sven Rahn, „und dementsprechend handeln.“
Mehr Infos zum Welt-Aids-Tag gibt es hier.
Update 3.12., 14:45 Uhr
Wie uns leider erst im Nachhinein mitgeteilt wurde, haben auch Vertreter der StuPa-AG „Gender Trouble“ an der Veranstaltung teilgenommen.
Bilder: Christine Fratzke